Einsiedl (Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf)

Ortschaft im Bezirk Melk

BW

Einsiedl (Einzellage)
Ortschaft
Einsiedl (Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf) (Österreich)
Einsiedl (Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Melk (ME), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Melk
Pol. Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf  (KG Zelking)
Koordinaten 48° 10′ 59″ N, 15° 14′ 0″ OKoordinaten: 48° 10′ 59″ N, 15° 14′ 0″ Of1
Höhe 320 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 8 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 2 (1. April 2020f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04995
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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Einsiedl (früher auch Ainsiedeln) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Geografie Bearbeiten

Die Ortslage westlich von Zelking am Übergang nach Pöchlarn besteht aus zwei Gehöften und umfasst 8 Einwohner. (Stand 1. Jänner 2023)[1] Die Landesstraße L5331 führt im Norden am Ort vorüber.

Geschichte Bearbeiten

Laut Katasterbild wurde der Ort mit zwei Urlehen angelegt.[2] Möglicherweise deutet der Name Einsiedl auf ein ursprünglich sehr großes Lehen hin, vielleicht ein Doppellehen, das kurz nach der Vergabe in zwei Lehen umgewandelt wurde. Im Mittelalter bestanden hier mindestens drei, wahrscheinlich aber vier Höfe, die alle gleich hohe Abgaben an das Stift Seitenstetten zu entrichten hatten.[3] Das deutet darauf hin, dass es keine Meierhöfe waren, sondern mittelgroße Bauernlehen.[4] Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit zwei Häusern genannt, das nach Zelking eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Zelking besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus und besorgte die Konskription. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten der Herrschaft Seitenstetten.[5] Auch Schweickhardt beschreibt den Ort mit zwei Häusern und vier Familien, die als gut bestiftete Bauern Feldbau, Viehzucht und Obstbau betreiben.[6] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Einsiedl zwei Landwirte mit Direktvertrieb ansässig.[7]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Hans Krawarik: Siedlungstypen und Lebensformen im Mittelalter, in der Reihe: Austria: Forschung und Wissenschaft. Geschichte, Band 15. Lit Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-643-50746-4
  3. Gassen und Einsiedl auf zelking.com
  4. Österreichische Urbare, III. Abteilung Urbare Geistlicher Grundherrschaften, I. Band: Die mittelalterlichen Stiftsurbare Niederösterreichs, III. Teil Seitenstetten, Wien 1977, S. 48, U I 307–320 und S. 218 U II 607–621
  5. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 132 (Einsiedl in der Google-Buchsuche).
  6. Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten, etc. etc.; Elfter Band: Thaller (Herrschaft Göstweith) bis Markt Seitenstetten, Viertel Ober=Wienerwald. Wien 1838, Seite 143.
  7. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 233