Eine neue Freundin

Film von François Ozon (2014)

Eine neue Freundin (Originaltitel: Une nouvelle amie) ist ein französisches Filmdrama des Regisseurs François Ozon aus dem Jahr 2014. Der Film basiert lose auf der gleichnamigen Erzählung von Ruth Rendell aus dem Jahr 1985 und stellt das allgemeine Verständnis von Geschlechterrollen in Frage. Der Film hatte seine Uraufführung beim Toronto International Film Festival am 6. September 2014. In deutschen Kinos ist er seit dem 26. März 2015 zu sehen.

Film
Titel Eine neue Freundin
Originaltitel Une nouvelle amie
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie François Ozon
Drehbuch François Ozon
Produktion Eric Altmayer,
Nicolas Altmayer
Musik Philippe Rombi
Kamera Pascal Marti
Schnitt Laure Gardette
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Claire und Laura sind beste Freundinnen aus Kindertagen. Sie feiern eine Doppelhochzeit, Laura ist bald schwanger und bringt ein Mädchen zur Welt. Sie stirbt jedoch kurz nach der Taufe ihrer Tochter an einer unheilbaren Krankheit. Claire verspricht bei der Trauerfeier, sich zeitlebens um die Tochter und den Mann ihrer Jugendfreundin kümmern zu wollen. Claire leidet jedoch sehr unter dem frühen Tod von Laura und muss außerdem feststellen, dass deren Ehemann David, scheinbar um gegenüber seiner Tochter sowohl die Vater- als auch Mutterrolle zu erfüllen, in die Rolle seiner verstorbenen Frau schlüpft. Claire belügt ihren Ehemann Gilles und ist sich nicht im Klaren, ob sie sich in David verliebt hat oder in die Rolle ihrer Jugendfreundin Laura, die dieser als Transvestit Virginia nun auch öffentlich einnimmt. Ein heimliches Treffen von Claire und David in einem Hotelzimmer endet tragisch: David/Virginia wird bei der Flucht in Frauenkleidern von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Er überlebt den Unfall, erwacht aber erst aus dem Koma, als Claire ihm im Krankenhaus weibliche Kleidung anlegt. Im Schlussbild, sieben Jahre später, sieht man Virginia mit seiner inzwischen schulpflichtigen Tochter und der schwangeren Claire vereint. Die weitere Zukunft der neuen Familie und das Schicksal von Claires Mann Gilles bleiben offen.

Hintergrund Bearbeiten

In einem Interview erklärt François Ozon, woher die Idee für den Film stammt.

„Ich las diese Kurzgeschichte vor über 20 Jahren und hab zuerst ein sehr originalgetreues Drehbuch für einen Kurzfilm daraus gemacht. Doch leider fand ich damals weder eine Finanzierung noch die passende Besetzung, also habe ich das Projekt fallen gelassen. Ich habe danach noch oft an diese Geschichte gedacht. Sie verfolgte mich.“

François Ozon: Deutsche Website des Films[3]

Kritik Bearbeiten

„Man ist jedenfalls geneigt, diesen französischen Film vor dem Hintergrund der erbitterten Deutungskämpfe zu lesen, die man sich in Frankreich seit 2013 um Ehe und Familie liefert. Die ungewöhnliche Familie, mit der Eine neue Freundin endet, zeigt in die Zukunft.“

Manon Cavagna: critic.de[4]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Eine neue Freundin. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Februar 2015 (PDF; Prüf­nummer: 150 236 K).
  2. Alterskennzeichnung für Eine neue Freundin. Jugendmedien­kommission.
  3. Eine neue Freundin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. März 2015; abgerufen am 30. März 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eineneuefreundin.weltkino.de
  4. Manon Cavagna: Eine neue Freundin. ctitic.de, 30. Januar 2015, abgerufen am 30. März 2015.