Eduard Nikolajewitsch Uspenski

russischer Schriftsteller

Eduard Nikolajewitsch Uspenski (russisch Эдуард Николаевич Успенский; * 22. Dezember 1937 in Jegorjewsk, Oblast Moskau; † 14. August 2018 in Moskau) war ein sowjetischer und russischer Kinderbuch- und Drehbuchautor. Er hat unter anderem international bekannte Figuren wie Tscheburaschka und Krokodil Gena geschaffen.

Eduard Uspenski (2011)

Biografie Bearbeiten

Nach dem Schulabschluss begann Uspenski ein Ingenieurstudium am Moskauer Luftfahrtinstitut. Dieses schloss er im Jahr 1961 ab. Bereits zu Studienzeiten fing er an, als Autor tätig zu werden. Ursprünglich veröffentlichte Uspenski vor allem Drehbücher für Zeichentrickfilme sowie humoristische Werke, letztere teilweise in Zusammenarbeit mit dem bekannten Satiriker Arkadi Arkanow. Etwas später schrieb Uspenski mehrere Kindergedichte, die unter anderem in der renommierten Kulturzeitschrift Literaturnaja gaseta veröffentlicht wurden.

1966 veröffentlichte Uspenski mit Krokodil Gena und seine Freunde sein erstes größeres Kinderbuch, das von den Freunden Krokodil Gena und Tscheburaschka handelt und bis heute auch zu seinen erfolgreichsten Werken zählt. In den nächsten Jahren folgten mehrere Fortsetzungen der Geschichte, darunter Kinder-Theaterstücke wie Tscheburaschka und seine Freunde (1970) oder Krokodil Gena im Urlaub (1974). Einen Großteil des Werkes von Uspenski nehmen jedoch Drehbücher zu Zeichentrickfilmen ein, darunter mehrere Tscheburaschka-Filme wie Krokodil Gena (1969) oder Tscheburaschka geht zur Schule (1983).

In den 1980er-Jahren schrieb er auch eine neue Reihe von Kinderbüchern, die in einer Zeichentrickfilmserie unter dem Namen Prostokwaschino-Trilogie verfilmt wurden. Auch diese Reihe zählt zu seinen bekanntesten Werken. Bis in die 1990er Jahre hinein schrieb Uspenski insgesamt über 60 Drehbücher – die meisten davon zu Zeichentrickfilmen, aber auch zu zwei Spielfilmen. Außerdem schuf er mehrere erfolgreiche Kinder-Fernsehsendungen. Einige seiner Kinderbücher, darunter Krokodil Gena und seine Freunde, wurden in bis zu 25 Sprachen übersetzt.[1]

Uspenski lebte in Moskau. Er betrieb einen eigenen Buchverlag und war außerdem Vorstandsmitglied der politischen Partei Bürgerkraft.

Der Autor starb an den Folgen eines Krebsleidens 2018 in Putschkowo, Verwaltungsbezirk Troizk (Moskau).[2]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Krokodil Gena und seine Freunde (Крокодил Гена и его друзья, Buch, 1966; dt. 1978, 1988 u. 2005)
  • Tscheburaschka und seine Freunde (Чебурашка и его друзья, Theaterstück, 1970; dt. von Jutta Balk 1974[3])
  • Krokodil Gena im Urlaub (Отпуск крокодила Гены, Theaterstück, 1974)
  • Onkel Fjodor, der Hund und der Kater (Дядя Фёдор, пёс и кот, Buch, 1974)
  • Business von Krokodil Gena (Бизнес крокодила Гены, Buch, 1992)

Animationsfilme Bearbeiten

  • Krokodil Gena (Крокодил Гена, 1969)
  • Tscheburaschka (Чебурашка, 1971)
  • Chapeau Claque (Шапокляк, 1974)
  • Die drei aus Prostokwaschino (Трое из Простоквашино, 1978)
  • Ferien in Prostokwaschino (Каникулы в Простоквашино, 1980)
  • Baba Jaga ist dagegen! (Баба-Яга против!, 1980)
  • Winter in Prostokwaschino (Зима в Простоквашино, 1984)

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eduard Uspensky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Eduard Nikolajewitsch Uspenski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizielle Website des Autors (russisch)
  • Interviews und Fotogalerie auf peoples.ru (russisch)
  • Eduard Uspenskiy bei IMDb
  • Эдуард Николаевич Успенский. In: tmn.fio.ru. Archiviert vom Original am 24. Dezember 2008; (russisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ulrich Seidler: Vater von Plumps und Gena Russischer Autor Eduard Uspenski ist gestorben. In: Berliner Zeitung. 15. August 2018, abgerufen am 18. August 2018.
  2. В возрасте 80 лет умер писатель Эд. In: RIA Novosti. 15. August 2018, abgerufen am 15. August 2018 (russisch).
  3. Kullerchen und seine Freunde. Zentralhaus für Kulturarbeit, Leipzig, 1974; Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek DNB
  4. Kopelew-Preis steht im Zeichen der Ukraine-Krise. In: Deutsche Welle. 19. April 2015, abgerufen am 18. August 2018.