Als Belastung – kurz: Last – werden alle äußeren Kraftgrößen (Kräfte und Momente) und eingeprägte Verformungen (Verschiebungen, temperaturbedingte und durch Zwängungen verursachte Längenänderungen u. a.) bezeichnet, die auf ein Bauteil wirken.

Grundlagen Bearbeiten

Entsprechend dem newtonschen Reaktionsprinzip führen Belastungen, sofern sie sich nicht gegenseitig aufheben, zu einer Beanspruchung im Bauteil, die als Spannung ausgedrückt wird und je nach Steifigkeit entsprechende Gestaltänderungen (Deformationen) auslöst.

Nach der Lastverteilung werden unterschieden:

  • Punktlast – ist eine Einzellast
  • Streckenlast – sie wird als Funktion der Einwirkungslänge dargestellt:  
  • Flächenlast – sie wird als Funktion eines Punktes auf der belasteten Fläche dargestellt:  
  • Als gleichförmig verteilte Last bezeichnet man  
  • statische Last – zeitlich konstant
    • Dauerlast - greift immer im selben Punkt an
    • bewegliche Last - verändert den Ort mit der Zeit
  • dynamische Last – ändert sich mit der Zeit und wird als   dargestellt.

Grundlegend ist die Belastungsrechnung in der gesamten Technik für die Ermittlung von Grenzlasten, bei denen die Querschnittsspannungen zum Bruch oder anderem Versagen führt, und damit zur Festlegung von notwendiger Tragfähigkeit und zulässiger Nutzlast.

Zeitliche Änderungen (dynamische Last) Bearbeiten

 
Beispiele für den zeitlichen Kraftverlauf zu den drei Belastungsfällen

Belastungen können sich zeitlich ändern. Daher werden folgende Fälle unterschieden:

  • Belastungsfall I: Ruhende bzw. statische Belastung – Belastung steigt nur bis zu einem bestimmten Punkt und bleibt ab dort konstant. (Beispiel: Last hängt am Seil.)
  • Belastungsfall II: Schwellende Belastung – Die Kraft schwankt (ist jedoch stets ungleich 0). → Unterspannung ist bei schwellender Belastung immer gleich null, weil sich das Werkstück immer in die Ausgangslage zurückbewegt.
  • Belastungsfall III: Schwingende bzw. wechselnde Belastung – Die Kraft schwingt von Minus nach Plus und von Plus nach Minus usw. (Beispiel: Pleuel).

Die Belastungsfälle II und III können weiter beschrieben werden, indem von einem praktisch häufigen periodischen (zumeist sinusförmigen) zeitlichen Belastungsverlauf ausgegangen wird. Ausschlaggebend sind dann das obere bzw. untere Maximum der Belastungskurve. Ihr Verhältnis, auch Belastungsverhältnis genannt, ist der R-Wert

 .

Wenn entsprechend der Vorzeichenkonvention Druckspannungen mit negativem und Zugspannungen mit positivem Vorzeichen versehen werden, können für R folgende Spezialfälle unterschieden werden, die jeweils eigene Bezeichnungen tragen:

R-Wert     Bezeichnung
      Zugschwellbelastung (Fall I)
      Druckschwellbelastung (Fall II)
      Wechselbelastung (Fall III)

Siehe auch Bearbeiten