Dorothea (Preußen)

Herzogin von Preußen

Dorothea von Preußen (auch Dorothea von Brandenburg-Ansbach, Dorothea von Hohenzollern oder auch Dorothea von Dänemark; * 1. August 1504 in Schloss Gottorf; † 11. April 1547 im Königsberger Schloss, begraben im Königsberger Dom[1]) war vom 1. Juli 1526 bis zu ihrem Tod die erste Herzogin des Herzogtums Preußen.

Dorothea von Preußen

Dorothea von Preußen war eine dänische Prinzessin. Die Tochter von König Friedrich I. von Dänemark und dessen erster Gemahlin Anna von Brandenburg wurde mit Herzog Albrecht von Preußen verheiratet und so zur Herzogin von Preußen. Die Ehe war von ihrem Vater und Wolfgang von Utenhof arrangiert und wurde am 1. Juli 1526 in Königsberg geschlossen. Ihr gutes Verhältnis mit Albrecht trug zu einem guten und aktiven Kontakt zwischen Dänemark und Preußen bei. Dorothea und ihr Ehemann korrespondierten mit ihrem Bruder Christian, dem König von Dänemark. Albrecht war bei der Krönung von Christian III. von Dänemark in Kopenhagen im Jahre 1537 anwesend. Das Ehepaar fungierte auch als Pflegeeltern von Dorotheas jüngerem Halbbruder, Herzog Hans von Dänemark, der nach dem Tod seines Vaters 1536–1542 in Königsberg erzogen wurde.

Aus der Ehe stammten sechs Kinder, von denen nur die älteste Tochter das Kleinkindalter überlebte:

⚭ 1555 Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg (1525–1576)
  • Katharina (*/† 24. Februar 1528)
  • Friedrich Albrecht (* 5. Dezember 1529; † 1. Januar 1530)
  • Lucia Dorothea (* 8. April 1531; † 1. Februar 1532)
  • Lucia (* Februar 1537; † Mai 1539)
  • Albrecht (*/† März 1539)

Dorothea zeichnete sich durch Wohltätigkeit aus. So stiftete sie bei der Gründung der Albertus-Universität aus ihrem Leibgedinge den nördlichen Teil des Kollegienhauses mit dem Konvikt für zehn Freitische. Auch den Protestantismus förderte sie nach Kräften. Mit den führenden Köpfen der evangelischen Kirche in Preußen, wie etwa Paul Speratus und Poliander, stand sie in einem vertrauensvollen Verhältnis.

 
Das Grabmal im Königsberger Dom vor seiner Zerstörung

Das Grabmal

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Ihr Epitaph hing an der Nordseite im Chor des Königsberger Doms. Es überstand den Zweiten Weltkrieg nicht, aber die Büste der Herzogin ist heute noch im Puschkin-Museum in Moskau zu besichtigen.

Vorfahren

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Dietrich von Oldenburg (1390–1440)
 
 
 
 
König Christian I. (1426–1481)
 
 
 
 
 
Heilwig von Holstein (1400–1436)
 
 
 
König Friedrich I. (1471–1533)
 
 
 
 
 
 
Johann Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (1406–1464)
 
 
 
Dorothea von Brandenburg-Kulmbach (1430–1495)
 
 
 
 
 
Barbara von Sachsen-Wittenberg (1405–1465)
 
 
 
Dorothea von Dänemark (Preußen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht Achilles, Kurfürst von Brandenburg (1414–1486)
 
 
 
Johann Cicero Kurfürst von Brandenburg (1455–1499)
 
 
 
 
 
Margarete von Baden (1431–1457)
 
 
 
Anna von Brandenburg (1487–1514)
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm III. Herzog von Sachsen (1425–1482)
 
 
 
Margarete von Sachsen (1449–1501)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anna von Österreich (1432–1462)
 
 

Literatur

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  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Iselin Gundermann: Herzogin Dorothea von Preussen (1504–1547) (= Studien zur Geschichte Preussens. Band 9). Grote, Köln u. a. 1965.
  • Iselin Gundermann: Untersuchungen zum Gebetbüchlein der Herzogin Dorothea von Preussen (= Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Band 36). Westdeutscher Verlag, Köln u. a. 1966.
  • Toni Saring: Dorothea. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 83 f. (Digitalisat).
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Commons: Dorothea (Preußen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Europäische Stammtafeln Band I.1 1998, ISBN 3-465-02743-4; Tafel 139