Diskussion:Richard Knussert

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Pan Tau in Abschnitt Gutachten fertig
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Kleines Review

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Weil angefragt, sag ich gern was zu diesem Artikel.

Ich nehme an, dass die Quellenlage nur so mittel ist. Dennoch wüsste ich gern mehr über den Mann. Weiß man ein bisschen was über seine Jugend? Er hat ja offensichtlich in München studiert, die Schrift Die deutschen Italienfahrten 951-1220 und die Wehrverfassung ist offenbar seine Diss (sollte man im Text angeben). War er schon vor 33 "treuer Anhänger des NS"? Wann ist er der NSDAP beigetreten?

Dann: Wo hat er denn in der Nazizeit gelebt? Offenbar in Kempten? Ich bin mir nicht sicher (müsste nachlesen), was ein "Gaukulturwart" war und tat. Wie ich gerade sehe, war er schon damals Lehrer an der Oberrealschule und übte diese Funktion im Nebenamt (Ehrenamt?) aus. Das sollte man unbedingt erfahren. Lt. Steber (die Seite gibts grad mal bei GoogleBooks) war Knussert eher eine blasse Figur und wurde zum Kulturwart bestellt, weil sein Vorgänger Zwisler sich in dieser Position Feinde gemacht hatte. Interessant ist die Unterstellung unter das Propagandaamt und damit Goebbels' Propagandaministerium. Die Geschichte mit dem Gauhauptstellenleiter ist so kaum verständlich und scheint mir auf Anhieb erstmal relativ unwichtig. Man sollte aber unbedingt erfahren, dass er nun auch eine bezahlte Stelle im ProMi hatte, nämlich Referent für Kulturfragen bei der Landesdienststelle Schwaben des ProMi. "Im Rahmen seiner Funktion ehrte er auch Kulturschaffende, die sich gegen Juden und Kranke aussprachen." Das ist'n büschen dünn und ich würde mich freuen, wenn Du da konkreter werden könntest. Die Geschichte mit dem "Führerbild" ist interessant, könnte aber etwas konkreter geschildert werden.

Zu der Karriere im "Gau" bzw. ProMi: Mein Eindruck ist, dass Knussert ein aktiver Nazi war und als solcher im ProMi durchaus Karriere machte, aber keine besonders große Nummer war. Vielleicht irre ich mich da, ich weiß viel zu wenig dazu.

Danach wird die Chronologie verworren. Die Zeiten vor und nach 1945 sollten deutlich klarer getrennt werden, dieses Hin-und-her-Hüpfen bringt einen total durcheinander. Ich nehme an, dass Knussert erst ab sagenwa 1946 oder 1947 wieder an der Schule arbeitete. Die Berichte aus seinem Unterricht stammen offenbar aus der Zeit am Humanistischen Gymnasium. Georg Karg (Ökonom) hat einen Wikipedia-Artikel, bitte unbedingt nennen und verlinken. Auch den Augsburger Theologen Michael Mayr sollte man nennen. Es sollte da schlicht stehen, dass diese "einstigen Schüler" (heute Professor & Theologe im Ruhestand) diese Erfahrungen im Unterricht bei Knussert gemacht haben. Sein Unterricht war ja wohl didaktisch sehr lebendig, die beiden Zeitzeugen haben an sich eine gute Erinnerung dran (auch das sollte man sagen), aber offenbar war der Mann ein unverbesserlicher Nazi geblieben und hatte keine Scheu, das im Unterricht breitzutreten.

Das ist wohl schon etwas Außergewöhnliches. Ich denke nicht, dass eine solche offene Nazipropaganda selbst in den 50ern an den Schulen üblich war, zumal im schwarzen Bayern.

Ein dritter Teil, wieder davon abgehoben (Chronologie unbedingt begradigen!), sollte die Geschichte nach seinem Tod sein. Wann wurde die Straße nach ihm benannt?

Der letzte Akt spielt ja in der unmittelbaren Gegenwart. Da sollte man sagen, dass es eine "Initiative" gab, die diesen Brief geschrieben hat (SZ). Bemerkenswert finde ich allerdings vor allem, dass der OB einen Lehrer, der sich von 1933 bis in die 60er Jahre als unbeirrbarer Hundertfünfzigprozentiger bekannte, selbst im Unterricht, eines Straßennamens für würdig befindet. Selbstverständlich waren nicht alle Leute, die von 1890 bis 1920 geboren sind, Funktionäre im ProMi, die meisten waren nicht mal in der Partei. Schwerer als die mittlere Karriereposition aus der NS-Zeit dürfte aber wiegen, dass der Mann sich nicht geändert hat und nicht einmal Bedenken hatte, die Nachkriegsschüler in diesem Sinn zu indoktrinieren. Ob Kiechle ernsthaft meint, dss eigentlich fast alle Lehrer damals so waren?--Mautpreller (Diskussion) 21:56, 16. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Weiter: Ich würde unbedingt auch die heimatgeschichtlichen Sachen erwähnen, die Knussert nach Wk II gemacht hat. Der war vermutlich nicht wegen seiner Unbelehrbarkeit geachtet, sondern als produktiver Heimatfunktionär. Seine Nazitiraden wird man da hingenommen haaben. Ich will natürlich nicht, dass diese subjektive Einschätzung im Artikel steht, aber für sein "Standing" war diese Heimatforschungsaktivität wahrscheinlich sehr wichtig. Das relativiert nichts, gibt aber ein vollständigeres Bild.

Gau Schwaben sollte an passender Stelle verlinkt werden.

Nützlich könnte noch sein: Andreas Wirsching (Hg.): Nationalsozialismus in Bayerisch-Schwaben: Herrschaft - Verwaltung - Kultur, Thorbecke, Ostfildern 2004.

Und: Fiel Knussert unter den automatischen Arrest? War er im Internierungslager? Wann kam die Entscheidung der Spruchkammer zustande? Ab wann durfte er wieder arbeiten? Ich frage so direkt, weil die Amerikaner die Entnazifizierung recht ernst nahmen.--Mautpreller (Diskussion) 22:31, 16. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

(Nach BK) Hallo Mautpreller, danke für dein umfangreiches Review. Ich werde die Chronologie die Tage herstellen. Mir wurde per Mail von inoffizieller Stelle bereits nahegelegt, ich solle die „unausgewogenen“ Aussagen entfernen (da angeblich Lügen). Ich werde versuchen an Informationen zu gelangen, du kennst hier durch Merkt und Weitnauer die Situation: Es werden positive Aspekte hervorgehoben, negative Zeitabschnitte traditionell eher vorenthalten (Siehe Alfred Weitnauers Denkschrift zum 50. Geburtstag von Hitler, es gab zwei Exemplare eine ging nach Berlin, die zweite liegt in Kempten, die Nennung im Artikel ist "unerwünscht"). Ein weiterer Fall ist auch Josef Rottenkolber. Ich bemühe mich aktuell auch Informationen zur Algovia zu sammeln, was sich schwierig gestaltet. Ich meine gar, dass der OB da Mitglied ist, genauso wie zahlreiche Personen im Kultursektor (spielt objektiv gesehen keine Rolle, subjektiv umso mehr wenn es um Informationen zu Knussert geht). Mal schauen ob ich Herrn Karg irgendwie erreiche und ob Martina Steber noch Informationen vorliegen. Zumindest im Fall Kaufbeuren war sie gut informiert. Von städtischer Seite aus liegt absolut kein Bedürfnis der umfangreichen Klärung vor (allein die Aussage erinnert mich sehr an die Dietl-Aussage von OB Höß damals). Kaufbeuren hat vor einigen Jahren gezeigt, wie es geht. Schönen Abend noch! --Pan Tau (Diskussion) 22:41, 16. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
Interessant. Die Angaben von Karg und Mayr kommen mir sehr glaubhaft vor, zumal ich überhaupt keinen Grund sehe, warum sie Märchen erzählen sollten. Sie stehen mit ihrem guten Namen dafür ein, und die Süddeutsche ist nicht eben dafür bekannt, wilde Geschichten unbesehen zu glauben. Offenbar ("Initiative") erinnern sich auch noch andere daran.
Das muss ein offenes Geheimnis gewesen sein. Wenn Knussert im Unterricht solche Reden schwang, hat er das sicher auch anderswo getan, zum Beispiel im Heimatverein. Wahrscheinlich war das einer Menge Leute bekannt und wurde wegen seiner Verdienste hingenommen.
Was mich interessieren würde: Hat denn die Allgäuer Zeitung gar nichts dazu geschrieben? In der Augsburger Allgemeinen habe ich nichts gesehen.
Die Geschichten aus der Nazizeit sind offenkundig archivalisch belegt, da gibt es nicht groß was zu deuteln.--Mautpreller (Diskussion) 10:25, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

PS: Zur Algovia dürftest Du in Wirschings o.a. Herausgeberband etwas finden. Da gibt es einen Text von Clemens Mennicken über die Briefe Allgäuer Soldaten an ihren Philistersekretär Merkt. Auch Herbert Müllers Buch sowie seine Beiträge zur Stadtgeschichte (siehe Literaturverzeichnis bei Otto Merkt) bieten einiges, soweit ich mich erinnere (ist schon ein bisschen her).--Mautpreller (Diskussion) 10:35, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Danke für die Tipps zur Algovia. Ich gehe auch davon aus, dass die beiden Personen mit gutem Ruf nicht lügen. Wieso auch? Wenn die Allgauer Zeitung nicht berichtet, ist klar, woher die Ansage kommt... Das Wort Hofberichterstattung kommt hier häufig vor. Beim Koksskandal des leitenden Drogenfahnders der Kripo in Kempten wollte man davon zunächst auch nichts wissen.
Hab nun den ganzen Vormittag in alten Zeitungen aus den 60ern gewühlt. Es gab bei Bekanntwerden des Ablebens von Knussert einen Artikel als Nachruf, O-Ton: Was für ein toller Mensch. Im Allgäuer Geschichtsfreund gibt es einen 3-seitigen Nachruf mit dem ähnlichen O-Ton. Wenige Informationen. Nur eine Todesanzeige. Bei Anton Brändle fand ich eine halbe mit Todesanzeigen zugepflasterte Zeitungsseite inkl. Todesmitteilung und Bericht von der Bestattung... auffällig ist, dass die NS-Jahre komplett verschwiegen werden. --Pan Tau (Diskussion) 13:59, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
Vielleicht gibt's ja auch daraus was zu verwerten? Natürlich ist es bemerkenswert, dass die Nazizeit komplett verschwiegen wird, aber das kann man ja auch sagen.--Mautpreller (Diskussion) 18:49, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
So, ich hab nun die mir vorliegenden Informationen verarbeitet und den Inhalt chronologisch umgebaut. Interessant ist auch diese Formulierung im Geschichtsfreund:
„Als Lehrer von echter innerer Berufung hatte er von Anfang an stets danach gestrebt, den Erkenntnissen der Geschichtsforschung auch lebendigen Sinn zu geben, Brücken von Vergangenheit zur Gegenwart und zur Weitergabe an die kommende Generation zu schlagen.“
Wie ich eben hier erfahren habe, musste die Knussertstraße spätestens 1972 so benannt worden sein. Pan Tau (Diskussion) 23:34, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
--Pan Tau (Diskussion) 23:26, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
„Thema seiner Dissertation war das mittelalterliche Staatsrecht“ scheint mir nicht besonders treffend, wenn ich mir die Anzeige (S. 710, Nr. 192) im Neuen Archiv ansehe (D. v. G. ist Dietrich von Gladiß). --HHill (Diskussion) 11:21, 18. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
Danke für den Hinweis! Wird eingebaut. Pan Tau (Diskussion) 11:49, 18. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Die Angabe, dass Knussert noch nach 1945 im Unterricht den Holocaust verteidigt und nationalsozialistische Ideen propagiert hat, stimmt nicht. Siehe auch folgende Mitteilung von einem Klassentrefen der Abituria 1963.

"Ich kann Dir mitteilen, dass es zu einer lebhaften Diskussion gekommen ist; im Ergebnis ist festzuhalten, dass nach der Erinnerung einiger Mitschüler Knu seine frühere Nähe zum Nationalsozialismus mitunter erkennen ließ, einhellig aber wurde bestätigt, dass er niemals den Holocaust geleugnet hat und auch nicht sozusagen nachträglich noch nationalsozialistische Ideen/Überzeugungen vertreten/propagiert hat." --Herzemann (Diskussion) 18:30, 16. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Jaja. Es gibt aber eben auch Schüler Knusserts, die das anders in Erinnerung haben und mit Namen in der Zeitung dazu stehen. (Da ist übrigens nicht von "Holocaust verteidigt", sondern von "Holocaust geleugnet" die Rede.) Mehr wird nicht behauptet als eben genau das: dass diese Schüler das so in Erinnerung haben.--Mautpreller (Diskussion) 20:39, 16. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Nein, nein. Ich habe selbst den Geschichtsunterricht von Knussert in der Abiturklasse genossen und weiß noch sehr genau, dass er seine braune Vergangenheit angesprochen und als seinen Irrtum bezeichnet hat. Wenn der Autor für seine - meiner Ansicht nach falschen - Behauptung nicht bessere Nachweise bringt, dann muss auch die derzeitige Form der Einleitung des Artikels korrigiert werden. --Herzemann (Diskussion) 21:03, 16. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Was heißt nein, nein? Du hast doch den Artikel gelesen? Zwei ehemalige Schüler wenden sich unter Angabe ihres (in der Öffentlichkeit gut bekannten) Namens in einem Schreiben an die Stadt und sprechen später auch mit der Zeitung. Die spricht mit den Schülern und druckt ihre Aussagen ab. Ein dritter schließt sich an. Die Namen stehen im Artikel. Daraus kann man schließen: Zumindest zwei Personen, die ihren Namen und ihre Identität offen angeben und also zu ihren Aussagen stehen, haben das Wirken Knusserts so in Erinnerung. Und mehr steht auch nicht im Artikel.
Ob nun diese Schüler alles richtig in Erinnerung haben, ist eine völlig andere Frage, die wahrscheinlich nur schwer zu beantworten ist. Das wird aber doch im Artikel auch nicht behauptet und das würde auch niemand behaupten. Was aber bekannt und gut belegt ist: dass ehemalige Schüler diese Vorwürfe erheben. Punkt. Und so steht's da.
Was mir persönlich aber zu denken gibt: Bei der Stadt, so die Allgäuer Zeitung, meldeten sich andere Schüler und warfen Karg und Mayr "Lügen" und "Verunglimpfungen" vor. Das ist starker Tobak. Noch stärker, als sie offenbar nicht die Courage haben, mit ihrem guten Namen für solche Anwürfe einzustehen.--Mautpreller (Diskussion) 21:23, 16. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Zustimmung zu Mautpreller. Die beiden meldeten sich mit Realnamen. Denn von anderen Seiten kam nur ein "Nie im Leben" (übrigens in einem kleinen 2-spaltigen Artikelchen). Da nicht wenige Väter und Großväter selbst für das NS-Regime aktiv waren, hat man sich natürlich gegenseitig geschützt und eine weiße Weste zugeschrieben. Zuhause war der NS auch ein Tabuthema.
Wenn man sich dann die weiteren Knussert-Verwicklungen zwischen OB, städtischen Angestellten, Vereinen und Medien ansieht, verwundert einen die fehlende Aufklärung nicht wirklich. Ein katholischer Geistlicher hier in Kempten betrachtet den Absatz "Im Namen der Stadt Kempten..." als unangemessen und sogar unverschämt.
Ich meine, dass der Artikel sehr ausgewogen ist und auch die wissenschaftlich wichtige Tätigkeit zur Geltung bringt. Interessant ist, dass in zahlreichen Biografien zu Personen dieser Zeit der Nationalsozialismus vollständig ausgeblendet wird oder versteckt wird. --Pan Tau (Diskussion) 23:13, 16. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo Montpeller, hallo Pau Tau! Es steht außer Frage, dass der Artikel zu 99 % ausgewogen und richtig ist. Nur: Die Aussage: „Nach Angaben ehemaliger Schüler war er auch nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur überzeugt von Verschwörungstheorien und dem NS-Kult“ impliziert („ehemalige Schüler“), dass Knussert auch nach dem Ende tief braun war und diese Meinung auch im Unterricht propagiert hat. (Woher hätten die beiden Zeitzeugen denn sonst ihr Wissen?) Das aber ist nach meiner Erinnerung nicht richtig. Mein Realname ist Bertold Pölcher und ich werde versuchen, weitere ehemalige Schüler zu finden, die meine Meinung bestätigen. Dann steht Aussage gegen Aussage. Viele Grüße, --Herzemann (Diskussion) 07:26, 17. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo Herzemann, der Punkt ist nicht, dass Du Deinen Namen in der Wikipedia bekanntgibst. Das ehrt Dich (und das meine ich ernst), ich tu es nicht. Wikipedia-Artikel müssen aber seriöse veröffentlichte Belege als Quellen verwenden. Dazu gibt es welche, wenn auch nicht allzu viele. Zur Nachkriegszeit sind das im Wesentlichen zwei Artikel im Kreisboten, einer in der Süddeutschen Zeitung und einer in der Allgäuer Zeitung. Die Idee ist: Man kann davon ausgehen, dass eine seriöse Zeitung eine professionelle Redaktion hat, die nicht leichtfertig irgend etwas in die Welt setzt. Auf der Grundlage solcher Belege werden Wikipedia-Artikel geschrieben. Meines Erachtens sind die in diesem Artikel korrekt referiert. Es steht auch drin, dass andere Schüler das anders in Erinnerung haben (auf der Basis des Artikels in der Allgäuer Zeitung). Wenn es weitere seriöse Belege gibt (etwa einen weiteren Artikel in einer seriösen Zeitung), kann man auch die heranziehen. Was vorliegt, ist aber schlicht: Zwei ehem. Schüler haben sich namentlich in der regionalen und sogar überregionalen Presse zu der Erinnerung bekannt, dass Knussert das Dritte Reich in seinem Unterricht glorifiziert und den Holocaust als amerikanische Propaganda bezeichnet habe. Sie haben angekündigt, eidesstattliche Erklärungen dazu abzugeben. Wenn man die Belege sorgfältig liest, stellt man fest, dass diese Schüler keineswegs ein rundheraus negatives Urteil über Knusserts Unterricht abgegeben haben. Sie loben unter anderem seine rhetorischen Fähigkeiten und seinen lebensnahen Geschichtsunterricht. Sie meinen aber, dass die Ehrung mit einem Straßennamen nicht angebracht sei. Eine ehrende Gedenktafel für seine Leistungen als Heimatforscher an der Römerstraße finden sie dagegen gut. Andere Schüler sagen der Presse, ohne sich namentlich dazu zu bekennen, das sei nicht so gewesen, Karg und Mayr lögen und verunglimpften. Das ist unsere Basis und das steht im Artikel.--Mautpreller (Diskussion) 10:18, 17. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Ah, ich verstehe! Du schreibst: „Was vorliegt, ist aber schlicht: Zwei ehem. Schüler haben sich namentlich in der regionalen und sogar überregionalen Presse zu der Erinnerung bekannt, dass Knussert das Dritte Reich in seinem Unterricht glorifiziert und den Holocaust als amerikanische Propaganda bezeichnet habe.“
Demnach bin ich also, weil anderer Meinung, nicht so seriös wie Zeitungsschreiber, die Knussert im Unterricht nie erlebt haben. Ich werde also nach Zeitzeugen suchen, die mich (namentlich) bestätigen. Wenn ich die nicht finde, dann lassen wir das Thema! Aber dann haben wenigstens meine Einwände auf der Diskusssionsseite ihren Niederschlag gefunden. Viele Grüße,--Herzemann (Diskussion) 21:36, 17. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Nein, Du verstehst nicht ganz. Was ich meine, spielt hier keine Rolle. Vielleicht erklär ichs nochmal andersrum: In der Wikipedia sind die Accounts anonym. Niemand (wirklich niemand, auch kein Admin) kann überprüfen, ob jemand, der sich hier meinetwegen als Erich Müller bezeichnet, wirklich Erich Müller ist. Deswegen reicht die Aussage eines Zeitzeugen in der Wikipedia nicht aus. Keiner kann überprüfen, ob er es wirklich ist. Wie soll man aber unter diesen Bedingungen einen vernünftigen Artikel schreiben? Das geht nur, wenn man sich auf etwas außerhalb der Wikipedia bezieht: veröffentlichte Texte, die jeder nachgucken kann. Die müssen nicht online sein, aber öffentlich, so dass man sie beispielsweise in einer Bibliothek nachschlagen kann. Und sie müssen durch irgendeine Art von Überprüfung gegangen sein. In der Wissenschaft gibt es Wissenschaftsverlage und wissenschaftliche Zeitschriften, die redaktionell betreut werden. Dasselbe gilt für die meisten Fach- und Sachbuchverlage. Und auch in einer Zeitung erscheinen nicht die windigsten Sachen, denn sie hat eine Redaktion. Natürlich ist das eine idealisierende Annahme. Nicht nur gibt es Ausnahmen (nicht jedes Medium ist seriös), es wird auch nicht alles zuverlässig geprüft (wie man ja schon öfter mitgekriegt hat). Aber im Großen und Ganzen ist es schon so, dass beispielsweise ein Blatt wie die Süddeutsche sehr wohl prüft, was ihr jemand vorlegt, und auch einen Ruf zu verteidigen hat.
Soll heißen: Es geht nicht darum, ob Du (oder ich oder sonstwer) seriös "bist" (bin, ist), es geht darum, dass etwas in einem seriösen Medium öffentlichen Niederschlag gefunden hat. Anders kann man das in der Wikipedia nicht machen. Man siehts doch hier: Karg und Mayr sagen: Wir haben Knussert doch selbst im Unterricht erlebt. Du sagst: Ich habe Knussert doch selbst im Unterricht erlebt. Aber die Erinnerungen gehen offensichtlich auseinander (übrigens wahrhaftig kein seltener Fall). Wonach sollen wir nun gehen? Wir kennen weder die Leute noch haben wir Knussert erlebt. Wir können nur nach dem gehen, was veröffentlicht ist, in einem wenigstens der Annahme nach redaktionell betreuten Medium. Und auch da sagen wir nicht: Es war so, sondern: Laut Zeitung XY haben A und B folgende Vorwürfe erhoben.--Mautpreller (Diskussion) 22:02, 17. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Okay, das verstehe ich! Das ändert aber nichts daran, dass Mayrs und Kargs Ansichten völlig einseitig sind, was mir durch die 15 Teilnehmer am erwähnten Klassentreffen bestätigt wurde. Schade, dass ich mein Abiturzeugnis nicht mehr habe, dann könnte ich beweisen, dass sich wenigstens einer zu Knussert bekennt.(Siehe: "Namentlich bekannten sich keine Schüler zu Knussert (Stand: 1. Oktober 2018)". Und damit wir uns recht verstehen: Es geht mir absolut nicht darum, Knussert zu rehabilitieren oder etwas zu beschönigen und stelle auch fest, dass die Benennung einer Straße nach Knussert zumindest fragwürdig ist. Viele Grüße, --Herzemann (Diskussion) 06:13, 18. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Mal abseits dieser Diskussion: Nach meinem persönlichen Empfinden (das nicht den Artikel bestimmen soll!) passen die verschiedenen Aussagen doch gar nicht so schlecht zusammen. Du zitierst: "dass nach der Erinnerung einiger Mitschüler Knu seine frühere Nähe zum Nationalsozialismus mitunter erkennen ließ ...". Das klingt doch danach, dass er im Unterricht nicht nur über die Nazizeit gesprochen hat (darin sind sich ja alle einig, Karg sagt sogar, das habe ihn als Schüler positiv beeindruckt), sondern auch seine eigenen Erfahrungen im NS in den Unterricht eingebracht hat. Der Dissens ist im Wesentlichen, ob er das in verteidigender oder bereuender Art getan hat. Solche Erinnerungen (von vor mindestens 50 Jahren) sind notwendigerweise davon gefärbt, was man in den vielen folgenden Jahren gemacht hat. Ich persönlich finde die Angaben Mayrs und Kargs zumindest nicht unplausibel, wenn man sie richtig liest. So die Sache mit den diversen Reichen (Erstes, Zweites, Drittes Reich): In meiner Jugend in den 70ern kannte ich einen Ado (Adolf), der zwei Brüder hatte, soweit ich mich erinnere, hießen sie Otto (oder Heinrich?) und Willy (Wilhelm). Er erzählte mir, dass seine Eltern ihre Söhne nach dem Ersten (Otto), Zweiten (Wilhelm) und Dritten Reich (Adolf) benannt hätten. Sein Vater sei kein Nazi, aber deutschnational (und CSU-Stadtrat - ich sag hier mal nicht wo). So etwas klingt mir nicht völlig unähnlich mit dem, was Mayr und Karg erzählen. Man kann auch an Knut Hamsun denken, der gerade in diesem Punkt unbelehrbar war. Und das Gejammer über die "Umerziehung", "Siegerjustiz" usw. war, wie ich aus der Literatur ganz gut weiß, in den 50er und auch noch 60er Jahren sehr verbreitet. Mindestens das Schimpfen über amerikanische Propaganda erscheint mir sehr gut vorstellbar (ungewöhnlicher wäre schon, wenn er im Unterricht tatsächlich den Judenmord in Zweifel gezogen hätte).
Was ich plausibel finde, soll aber für den Artikel keine Rolle spielen (deswegen eher "beiseite" geäußert).--Mautpreller (Diskussion) 10:06, 18. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Ich habe den Artikel noch einmal genau durchstudiert. Es stimmt, dass überall als Quelle ehemalige Schüler bzw. Karg und Mayr angeführt werden. Insoweit ist alles okay. Was mich stört, ist, dass diese Personen gleich zweimal sinngemäß vorkommen:
  • "Nach Angaben ehemaliger Schüler war er auch nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur überzeugt von Verschwörungstheorien und dem NS-Kult."
  • „Knussert soll laut Angaben von Karg und Mayr auch nach 1945 überzeugt von der Größe Adolf Hitlers gewesen sein, was er im Geschichtsunterricht häufig vortrug. Laut diesen späten Kritikern leugnete er als Lehrer den Holocaust und bezeichnete diesen als „üble Propaganda“ der Engländer.

Wenn Knussert das alles "häufig" getan hätte, warum wissen viele Schüler nichts davon? Egal, ich habe das meinige getan, um meine Meinung kund zu tun, mehr kann ich offenbar nicht tun, um den Artikel ausgewogener zu machen. Viele Grüße, --Herzemann (Diskussion) 18:26, 18. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Warum wissen viele Schüler nichts davon? Diese Frage lässt sich nicht beantworten, da davon in den Medien nichts geschrieben wurde. Auf Belegen basieren Artikel und auf nichts anderes wie persönliche Meinungen und diverse Erfahrungsberichte.
Wenn es so wäre, würden sich zahlreiche Personen mit ihren Namen melden. Zudem erlaube ich mir die Mutmaßung, dass ein großer Teil der Schüler im Unterricht nur physisch anwesend war. Das würde zumindest die fehlende Kenntnis von historischen Ereignissen [Nachträgliche Ergänzung: In der Gesellschaft] erklären. Grüße --Pan Tau (Diskussion) 23:08, 18. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Hallo Pan Tau, nach der ersprießlichen Diskussion mit Mautpreller war ich wieder einigermaßen im seelischen Gleichgewicht, nicht in der Sache, aber der Wikipedia-Methode. Nun hast du mir mit deiner unqualifizierten Mutmaßung über meine nur physische Präsenz im Geschichtsunterricht wieder Herzklopfen bereitet. Das kann ich dann doch nicht auf mir sitzen lassen. Viele Grüße,--Herzemann (Diskussion) 08:23, 19. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Wenn man sich angesprochen fühlt, ist man selber schuld. --Pan Tau (Diskussion) 12:58, 19. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Gutachten fertig

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@Mautpreller: Das von der Stadt beauftragte Gutachten scheint fertig. Ich hoffe sehr, dass es dann nicht nur "offline" verfügbar sein wird, sondern auch online. Zeitungsbericht hierzu. PanTau 22:51, 12. Jul. 2020 (CEST)Beantworten