Diskussion:Kieler Schule

Letzter Kommentar: vor 5 Tagen von Pastelfa in Abschnitt Kieler Eid II

Kieler Eid I Bearbeiten

Letzter Satz des Artikels: "Als Konsequenz aus der besonders engen Verstrickung der Hochschule in die NS-Diktatur müssen zudem seit 1946 alle in Kiel promovierten Absolventen einen Eid ablegen, demzufolge sie nur der Wahrheit (und nicht einem Regime) dienen wollen." Leider kein Nachweis. Gibt es dafür eine Quelle? Ich erinnere mich (als Absolvent und Promovierter der CAU) daran jedenfalls nicht und die Promotionsordnungen https://www.studium.uni-kiel.de/de/rechtsvorschriften/promotionsordnungen/promotionsordnungen geben das auch nicht her.


Ich wüßte gerne, woher die Informationen stammen, daß Karl Larenz in der Nachkriegszeit offen und selbstkritisch mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit umgegangen sei. -- Kruwi 10:11, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Das hab ich mehr oder weniger plump aus diesem NJW Artikel abgeschrieben (NJW-aktuell Heft 35/2005, Seite XVIII). Dort wird "Ralf Dreier, Karl Larenz über seine Haltung im „Dritten Reich“, in: JZ 1993, 454-457" dazu zitiert. Ich gebe zu, diese Quelle selbst nicht gelesen zu haben. --Alkibiades 11:59, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Ok, ich werde diese Informationen und insbesondere den Aufsatz von Ralf Dreier, bei Gelegenheit mal checken. Wenn ich mich nicht irre, beruht der Artikel auf Briefen, die Ralf Dreier von dem breits sehr alten Karl Larenz (kurz vor seinem Tod) bekommen hat. Je nachdem, wie ernst man diese Briefe nimmt, handelte es sich also allerhöchstens um sehr späte Eingeständnisse (Ende der 80er oder frühe 90er Jahre), keineswegs also um "Nachkriegsgeständnisse". Bis ich das gecheckt habe, lasse ich den Artikel erst einmal so stehen, hoffe aber, daß Du nicht böse bist, falls ich diese Stelle gelegentlich überarbeiten sollte. -- Kruwi 19:27, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Nein, nein, keinesfalls. Ich wäre sogar froh, wenn du den Artikel überarbeiten würdest. Das ist ohnehin nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich habe den Artikel eigentlich nur geschrieben, weil er vorher eine geleere Seite darstellte [1]. Ich habe die Seite zufällig gefunden und kurz überlegt, ob ich einen SLA stelle, dann habe ich mich aber zu entschlossen, einen provisorischen Artikel zu basteln. Ich glaube durchaus, dass dieses schwerwiegende Thema eine wissenschaftlichere Durchdringung gebrauchen könnte. --Alkibiades 19:36, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Okay, ich werde sehen, was sich machen läßt. Es ist nämlich tatsächlich mein Spezialgebiet (Teilthema meiner entstehenden Dissertation!). Die Artikel zu Georg Dahm und Friedrich Schaffstein stammen auch von mir. War bloß zuvor zu faul, den Artikel über die Kieler Schule anzufangen ... . Danke dafür, daß er überhaupt schon mal existiert, dieser Artikel war längst überfällig. -- Kruwi 21:56, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Na denn man zu. Und viel Erfolg noch mit der Diss. Wenn dabei Früchte abfallen, die dort dort nicht mehr reinbringen kannst, kannst du sie gerne hier irgendwo verwursten ;-) --Alkibiades 23:31, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Lesenswert-Diskussion vom 22. bis 29. Mai 2007 (erfolgreich) Bearbeiten

Als Kieler Schule bezeichnet man eine Gruppe nationalsozialistischer Rechtswissenschaftler, die zur Zeit des Nationalsozialismus an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gewirkt haben.

Die Kieler Universität, die im NS-Sprachgebrauch "Grenzlanduniversität des nordischen Raumes Kiel" genannt wurde, war nach der nationalsozialistischen Machtergreifung besonders stark von jüdischen und politisch unliebsamen Professoren gesäubert worden. Ohne neue Professorenstellen zu schaffen, bot sich nun durch zielgerichtete Neubesetzung der Lehrstühle mit jungen systemkonformen Rechtswissenschaftlern die Möglichkeit, aus der Fakultät eine Art nationalsozialistische Musterfakultät ("Stoßtruppfakultät") zu schaffen, die der nationalsozialistischen Idee der Rechtserneuerung dienen sollte.

Ich habe den Artikel in letzter Zeit gründlich überarbeitet und erweitert und möchte ihn deshalb an dieser Stelle zur Wahl stellen. -- Kruwi 21:14, 22. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Pro Auf mich, der ich hier Laie bin, wirkt der Artikel gut strukturiert, ausreichend referenziert und neutral formuliert. Ich habe den Eindruck, durch ihn gut darüber informiert worden zu sein, was die Kieler Schule war und wollte. Für den weiteren Weg des Artikels fallen mir zwei Sachen ein: Zum einen wäre es interessant, für alle Akteure diese Schule einmal zu prüfen, was aus ihnen nach 1945 geworden ist. Der Maunz zum Beispiel, der war doch ein berühmter Grundrechtskommentator (und zugleich ein Spinner, der in irgendeinem rechten Medium rechslastigen Quatsch veröffentlich hat), oder? Ein anderer Fall: Huber mauserte zum Verfasser eines ganz vorzüglichen Werks über die deutsche Verfassungsgeschichte. Sind die anderen auch so erfolgreich gewesen? Vielleicht war Kiel ja nicht nur die Startrampe für den Rohkrepierer einer "Deutschen Rechtserneuerung", sondern auch und insbesondere für Karrieren in allerhöchsten bundesrepublikanischen Umlaufbahnen. Die zweite Sache: Hat sich die Juristenfakultät in Kiel nach 1945 eigentlich mit ihrer NS-Geschichte befasst? --Atomiccocktail 21:51, 22. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Pro Macht einen guten Eindruck. Inresich2 22:33, 22. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Pro. Erfüllt die Lesenswert-Kriterien allemal, Kompliment. Der Schönheit wegen würde ich H. Thieme und H. Würdinger noch Vornamen gönnen wollen und „Zitate“ richtig anführen. Das würde ich selbst erledigen, aber nun.... (gähn)... ist es schon spät. --MrsMyer 01:01, 23. Mai 2007 (CEST)Beantworten

@Atomic: Zum Teil wird auf den weiteren Werdegang der beteiligten Profs ja bereits im letzten Absatz eingegangen. Du hast jedoch Recht, was Huber angeht. Das müsste ich noch anfügen. Deine Einschätzung bezüglich Maunz ist völlig richtig, jedoch war Maunz kein Mitglied der Kieler Schule. -- Kruwi 09:18, 23. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Die Nachwirkungen Hubers werden jetzt beschrieben, die Anführungszeichen sind standardisiert. -- Kruwi 10:23, 23. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Die Auseinandersetzung der Kieler Universität mit ihrer eigenen Geschichte habe ich auch noch eingefügt. Atomic, Deine Hinweise waren wie immer sehr hilfreich. -- Kruwi 10:51, 23. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Habe auch noch einige Hinweise zur Reform der Juristenausbildung im Nationalsozialismus angehängt. -- Kruwi 11:30, 23. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Pro --Stephan 03:56, 29. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Ausgelagerte Passage Bearbeiten

Sofern das Gespräch, von dem hier die Rede ist, nicht auch irgendwie in schriftlicher Form verewigt worden ist, muß die folgende Passage als unbelegt gelten. Sie kommt imho nicht für eine Verwendung im Artikel selbst in Frage.

Larenz sah sich selbst als einen Mann, der "den braunen Horden der SA die moralischen Korsettstangen des deutschen Idealismus einziehen wollte", wie er in einem Gespräch mit Bernd Rüthers später äußerte. Dieser "verdeckte Widerstand", den er geleistet zu haben glaubte, blieb jedoch perfekt getarnt. -- Kruwi 12:40, 5. Feb. 2009 (CET)Beantworten

falscher Link Bearbeiten

Der Link auf Heinrich Lange ist vermutlich falsch. Dieser ist Admiral in der Deutschen Marine und wurde 1955 geboren und wird deshalb wohl kein Mitglied der Kieler Schule gewesen sein. Insbesondere könnte dieser Link ein falsches Licht auf weitere Personen mit dem gleichen Namen werfen, vorallem da der Name in Deutschland keine Seltenheit ist. Gruß, ein weiteres Mitglied der Familie Lange --129.13.186.2 20:46, 21. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Stoßtruppfakultät Bearbeiten

Die Weiterleitung von "Stoßtruppfakultät" hierher scheint mir nicht besonders glücklich zu sein. M.E. bedarf es eines allgemeinen Artikels "Stoßtruppfakultät" / "Stoßtruppuniversität". Bspw. war auch Breslau "Stoßtruppuniversität". Siehe Heinrich Lange (Jurist). --Jewgenia 19:13, 21. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Link Artikel Martin Otto Bearbeiten

Der Link auf den Artikel von Martin Otto am Ende geht mittlerweile ins Leere, es findet sich nur noch eine Version im Google Cache. Erschienen ist der Artikel danach in der NJW-aktuell Heft 35/2005, Seite XVIII. Das ist ein Teil der NJW, der regelmäßig nicht mitgebunden wird und daher auch kaum in Archiven zu finden sein wird. -- Oknos 11:29, 22. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Ich hab das mal nachgetragen und den Artikel bei Literatur eingebaut. So etwas kannst Du auch gerne selbst machen. Gruß --Orik 00:05, 23. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Unbelegter Absatz Bearbeiten

Folgenden Absatz, irgendwann einmal von Benutzer:Kwastun hinzugefügt, habe ich hierhin ausgelagert, da er nicht einen einzigen Einzelnachweis enthält. Wenn der Benutzer solche hinzufügt, kann der Text gerne wieder hinein. So ist das jedoch klar TF.

Ihr Hauptproblem jedoch schien darin zu bestehen, dass sie zwar die rechtstheoretischen Ansätze in den Bereichen eines neuen Zivilrechtes, NS-Strafrechtes, der Rolle von Tätern, einschließlich rassischer- und erbbezogener Kriterien neu bestimmten, aber auch im Bereich des Zivil- und Strafprozessrechtes erhebliche Veränderungen oder Neuausrichtungen vorbereiteten, aber dann nach 1937/1938 nur wenig Gelegenheit fanden, diese theoretischen Ansätze auch politisch wirksam umzusetzen. Hierzu reichten weder ihre Aktivitäten in den juristischen Verbänden, Präsenz in interdisziplinären Diskussionsgruppen noch das Publizieren bestimmter Thesen in den einschlägigen Zeitschriften aus. Vermutlich verfügten dazu weder Kiel, noch Breslau und Leipzig über genügend Initialkraft. Auch die Platzierung einzelner ihrer Vertreter an der NS-Kampfuniversität in Strassburg, noch an der von Hans Frank geführten Akademie für Deutsches Recht in München waren der ausreichende Ort, daraus eine Überführung in politische Themen der zukünftigen Strafrechts- und Justizpolitik zu erreichen. Dabei spielten mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle. Ab 1938 erfolgte eine deutliche Ausrichtung des Staates, seiner Institutionen und der Gesellschaft auf Krieg. Zu diesem Zeitpunkt war die eigentlich geplante NS-Restaurierung von Gesetzgebung und Rechtssprechung keineswegs abgeschlossen. Auch das in Auftrag gegebene „Volksgesetzbuch“ war nicht fertiggeworden. Justiz- und Bildungsministerium unterlagen dem generell herrschenden Machtgerangel und Ämterchaos. Bis zum Kriegsbeginn büßten sie noch den Rest an eigenständigem Profil, gegenüber anderen Institutionen ein. Sondergerichte und Kriegsstrafrecht dominierten den „Rechtsalltag“. Die Terror- und Verfolgungs-Praxis der Gestapo im Innern und die Handhabung von „Recht“ durch SS, SD, Polizeibevollmächtigte und die eingesetzten Höheren SS und Polizeiführer im Äußeren entbehrte jeder Gesetzlichkeit. -- Torte825 (Diskussion) 13:41, 15. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Kieler Eid II Bearbeiten

Kann jemand etwas zu diesem Kieler Eid sagen? "Als Konsequenz aus der besonders engen Verstrickung der Hochschule in die NS-Diktatur müssen zudem seit 1946 alle in Kiel promovierten Absolventen einen Eid ablegen, demzufolge sie nur der Wahrheit (und nicht einem Regime) dienen wollen." Leider ist da keine Quelle angegeben und auch auf der Website fand ich nichts dazu, würde gerne mehr darüber erfahren. --Viele Grüße Pastelfa (Diskussion) 18:22, 26. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Schau mal ganz oben auf diese Seite, da wird das mit dem Kieler Eid von einem in Kiel promovierten Juristen bezweifelt. --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:28, 26. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Alles klar. Ich werde mal nachfragen. --Viele Grüße Pastelfa (Diskussion) 16:04, 28. Apr. 2024 (CEST)Beantworten