Ein Besuch von Kayakoy gab dem britischen Schriftsteller Louis de Bernieres die Idee seinen Roman: Traum aus Stein und Federn zu schreiben, wor er das Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen beleuchtet. --Boussakis 13:56, 3. Sep. 2007 (CEST) ______________________________________________________________________________________________Beantworten


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  1. Türkiye İstatistik Kurumu (Hrsg.): Belediye teşkilatı olmayan yerleşim yerlerinin nüfusu. (gov.tr [RDF; abgerufen am 7. August 2008]).

GiftBot (Diskussion) 08:00, 27. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Louis de Bernieres' Roman: Traum aus Stein und Federn

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Der Artikel steht leider sehr unter dem Einfluss des nur kurz genannten Romans, insofern als die verwendeten Belege hier nicht sauber trennen und den Ort im Zusammenhang mit dem Roman beschreiben. Da hat sich allerhand auch fehlerhaftes neben enzyklopädisch nicht ausreichend Belegtem eingeschlichen. Zum einen, bereits durch eine IP berichtigt, ist eine "novel" keine Novelle, sondern im Deutschen ein Roman. Dann hat ein Scherzbold den Namen des Orts im Roman Eskibahçe mit Eskişehir bezeichnet, das eine reale westanatolische Großstadt im Binnenland ist. Schließlich stellt der Ort keine Blaupause des romanhaften Eskibahçe dar, sondern nur die Szenerie, die geographische Lage, für die Romanhandlung dar, die nichts mit den tatsächlichen Ereignissen während des ersten Weltkrieges in Kayaköy/Levissi zu tun hat, wenn die Angaben zur Geschichte im englischen Artikel nur halbwegs richtig sind. L. d. B. hat offensichtlich seine Handlung in einem idealtypischen Ort, wo Christen und Muslime zusammenlebten (derartige Orte gab es durchaus) spielen lassen, als geographische Szene aber dann Kayaköy verwendet.

Offenkundig falsch ist die Verfolgung der Azeris, wenngleich in dem als Beleg angegebenen feuilletonistischen Observer-Artikel erwähnt. Zudem dürften Azeris wohl kaum in Kayaköy ansässig gewesen sein, es sei denn als versprengte Muhacirs. Und (muslimische) Azeris und Armenier waren sich (auch als Folge der russischen Politik) spinnefeind, dürften wohl kaum zusammen deportiert worden sein. Auf jeden Fall wäre hier ein fachlicher Beleg zu fordern. Dies trifft auch auf die Deportation der Armenier zu. Bernieres stellt sie in seinem Roman zwar dar, es handelt sich aber mit höchster Wahrscheinlichkeit um eine fiktionale Darstellung. Zum einen kann die Existenz einer armenischen Minderheit in einem so kleinen, hauptsächlich von orthodoxen Griechen (auch das ist eine Abweichung des Romans, der eine konfessionell gemischte Siedlung darstellt) bewohnten Ortschaft nicht ohne weiteren Beleg als gegeben angenommen werden, vollends unwahrscheinlich wird es dadurch, dass diese Deportation durch eine Hamidiye-Einheit durchgeführt worden sein soll. Das ist eben ein Mittel des Romanschreibers, praktisch das Geschehen des Krieges in die Romanhandlung einzuführen, ein enzyklopädischer Artikel zu einer Ortschaft benötigt andere Belege und muss sich strikter an die Realität halten. Bernieres hat eben einen fiktionalen Ort, ein osmanisches Reich en miniature dargestellt. Und noch etwas, was ggf. zu klären wäre: In Bernieres' Roman sprechen auch die „Griechen“ von Eskibahçe türkisch, was zumal im anatolischen Binnenland keine Seltenheit war, was aber bei Levissi mit seiner Lage in Sichtweite der Ägäis durchaus anders gewesen sein könnte. --Hajo-Muc (Diskussion) 02:11, 17. Sep. 2019 (CEST)Beantworten