Diskussion:Alpine Skiweltmeisterschaften 1974

Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Skiscout in Abschnitt Sonntagsfahrverbot in der Schweiz

Alpine Kombination ohne Schweizer Damen und Herren Bearbeiten

Während bei den Damen des Schweizer Verbandes durch das Scheitern von gleich drei Damen (Lise-Marie Morerod, Marie-Theres Nadig und Bernadette Zurbriggen) im Auftaktsbewerb, dem Riesenslalom, ein Reüssieren in der Alpinen Kombination verhindert worden ist (man kann davon ausgehen, dass vor allem Nadig vorgesehen gewesen sein dürfte), könnte die Taktik bei den Herren davon beeinflusst worden sein, dass – nachdem die Abfahrt als Startbewerb um eine Woche verschoben und damit auch hier mit dem Riesenslalom gestartet wurde – in diesem Rennen der designierte »Kandidat« Walter Tresch (bereits Kombinationssilber vor zwei Jahren in Sapporo) nicht nur gleich über 12 Sekunden auf Sieger Gustav Thöni (als regierender Kombinationsweltmeister der höchst eingeschätzte Goldfavorit für die Kombination), sondern auch zwischen rund vier bis acht Sekunden auf weitere potentielle Medaillenanwärter wie Wolfgang Junginger, Franz Klammer oder Erwin Stricker verloren hatte. So starten im zweiten Bewerb, der Abfahrt, gleich vier andere Läufer.

Überraschend entschied aber der italienische Verband, Thöni trotzdem nicht in der Abfahrt starten zu lassen; man setzte für die Kombination auf Stricker, der wahrscheinlich als besserer Slalomläufer als sonstige Konkurrenten galt (zum damaligen Zeitpunkt und auch noch lange danach war das Slalomresultat auf Grund der komplizierten Punkteberechnungen für die Kombinationsergebnisse von grösster Bedeutung). Da Stricker aber im Slalom ausschied, gab es mit Klammer einen Weltmeister, mit dem kaum zu rechnen war. Dazu ist auch zu erwähnen, dass die Intuition des ÖSV vorerst auf David Zwilling gerichtet gewesen ist, doch nach dessen Disqualifikation im Riesenslalom wurden die Weichen neu gestellt.

Speziell zum Schweizer Skiverband ist noch zu erwähnen, dass für ihn (als Veranstalter) diese Weltmeisterschaft enttäuschend verlief. Die einzige Medaille wurde mit Slalom-Bronze durch Lise-Marie Morerod überraschend »geerntet«, die großen Erwartungen lagen vor allem in der Herren-Abfahrt. Doch der hochfavorisierte bisherige Saison-Dominator Roland Collombin stürzte, was hämische Kommentare in der Boulevard-Presse auslöste. Da auch der ansonsten verlässliche Bernhard Russi nicht seine Normalform fand, gab es eines der schlechtesten Resultate in dieser Disziplin bei Großereignissen. --89.144.211.9 22:13, 22. Feb. 2016 (CET).Beantworten

Verschiebung der Herren-Abfahrt und Sonstiges Bearbeiten

Als erster Bewerb stand für Sonntag, 3. Februar, die Herren-Abfahrt am Programm. Doch Nebel und Neuschnee zwangen den Veranstalter zur Verschiebung, welche gleich weiträumig bis zum Samstag, 9. Februar, erfolgte. Stattdessen wurde am 3. Februar mit dem Damen-Riesenslalom begonnen, der aber auch etwas vom Neuschnee beeinflusst war. Selbst "Sport-Zürich" schrieb, dass die ersten Startnummern (es waren dies Monika Kaserer, Barbara Cochran und Annemarie Pröll) im Nachteil waren - wie sich überhaupt auch wieder nach Start-Nr. 7 (Traudl Treichl) die Verhältnisse abrupt verändert hätten, so dass die folgenden Läuferinnen chancenlos waren. Zwar gelang es teilweise Läuferinnen mit wesentlich höheren Start-Nummern (außer Hanni Wenzel mit Nr. 15 noch einige um die »hohen Zwanziger«), noch etwas an die »Top-Ten« heranzufahren, doch konnten gerade letztere (wohl auch wegen bereits geringerer Qualität) in keiner Weise die Spitzenplätze gefährden.

Die Damenabfahrt fand bei nebeligen Bedingungen, Neuschnee und leichtem Schneefall statt. Die vorderen Startnummern waren dabei im Nachteil; Monika Kaserer, Kathy Kreiner und Judy Crawford mit den ersten 3 Nummern mussten ein bisschen »Schneepflug« spielen. Betsy Clifford überraschte, denn sie (Riesenslalom-Weltmeisterin 1970) war bisher eher als Technik-Spezialistin bekannt, wenngleich sie da und dort einmal in den "Top Ten" bei Abfahrten aufschien und sogar Dritte in Pfronten am 5. Januar 1974 war. Auffallend überhaupt, dass gleich drei Kanadierinnen unter die ersten Zehn kamen. Cindy Nelson, der es als einziger in der Saison gelungen war, Annemarie Pröll am 13. Januar in Grindelwald in einer Abfahrt zu besiegen, kam nicht gut zurecht, belegte mit 4.53 sec. Rückstand nur Rang 18.

Bei der ersten (allerdings von Hand gestoppten) Zwischenzeit lag Pröll mit 37.92 sec. um 0.04 sec. hinter Clifford, fuhr bis zur 2. Zwischenzeit aber um 0.70 sec. schneller (1:08.84). Die drittplatzierte Drexel lag bei der 1. Zwischenzeit mit 0.17 sec. Rückstand auf Rang 3, bei der zweiten fiel sie mit 1.20 sec. Rückstand auf Rang 7 zurück, doch mit einem starken Finish (0.11 sec. hinter Pröll) sicherte sie sich noch Bronze vor der Teamkollegin Monika Kaserer. Marie-Theres Nadig hielt sich bei den aufscheinenden Zwischenzeiten auf Rang 5 und 4. Von den Damen des DSV fiel die mit N° 8 gestartete Rosi Mittermaier aus, man konnte mit Rang 14 von Evi Mittermaier nicht ganz zufrieden sein.

Im Herren-Riesenslalom (als nun erstem Herrenrennen) führten nach dem ersten Lauf mit Gustav Thöni, Helmuth Schmalzl und Piero Gros gleich drei Läufer des italienischen Verbandes vor Engelhard Pargätzi, David Zwilling und Hans Hinterseer (Franz Klammer lag auf Rang 16). (nicht signierter Beitrag von 89.144.214.156 (Diskussion) 12:48, 23. Feb. 2016 (CET))Beantworten

Terrorbedrohung Bearbeiten

Wie anlässlich der Weltmeisterschaften 2017 Pressemeldungen vom 6. Februar zu entnehmen ist, habe es lt. FIS-Generaldirektor Gian Franco Kasper damals, 1974, sogar eine Terrorbedrohung gegeben. Und Annemarie Moser-Pröll erklärte in einem von ORF-Journalist Peter Brunner gestalteten TV-Beitrag (ausgestrahlt am 5. Februar 2017 um 18 h auf "ORF 1" in der Sendung "Sport am Sonntag" (bzw. "WM-Studio St. Moritz"), dass sie brieflich eine Morddrohung erhalten habe. Die Polizei hatte jedoch in beiden Fällen keinen Ermittlungserfolg. --Skiscout (Diskussion) 21:09, 7. Feb. 2017 (CET).Beantworten

Nominierung des österr. Skiteams Bearbeiten

Diese erfolgte in einer Marathonsitzung am 22. Januar am ÖSV-Hauptsitz in Innsbruck, wobei man diverse Fragen noch offen ließ (vor allem bei den Herren noch die bevorstehenden Rennen in Kitzbühel abwarten wollte). Fix nominiert wurden Cordin, Grissmann, Hauser, Hinterseer, Klammer, Kniewasser, Tritscher, Pechtl und Zwilling; der noch ausständige Kandidat war aus Berchtold, Feyersinger, Gruber und Walcher zu ermitteln. Bei den Damen lautete die Wahl: Drexel, Gfölner, Gitti Hauser, Kaserer, Lukasser, Moser-Pröll, Schroll und Totschnig; Ersatz war Straub.[1] --Skiscout (Diskussion) 21:30, 22. Mär. 2017 (CET).Beantworten

Sonntagsfahrverbot in der Schweiz Bearbeiten

Die WM war auch durch das Sonntagsfahrverbot bedroht. Die große Sorge der Veranstalter, bei dem Gian-Franco Kasper Pressesprecher war, und der dazu meinte, dass dadurch die Rennen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden würden, was eine finanzielle Katastrophe bedeuten könnte. Vor allem die sonntägigen Herren-Rennen (Slalom, Abfahrt) wären betroffen gewesen, bei denen 30.000 bis 40.000 Zuseher erwartet wurden.[2] --Skiscout (Diskussion) 13:30, 23. Mär. 2017 (CET).Beantworten

  1. Marathonsitzung um WM-Team. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  2. «Alpine Ski-WM in St. Moritz gefährdet?» In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.