Roland Collombin

Schweizer Skirennfahrer

Roland Collombin (* 17. Februar 1951 in Versegères, Gemeinde Bagnes, Kanton Wallis) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer, der zu Beginn der 1970er Jahre zur Weltspitze in der Abfahrt zählte und für seine riskante Fahrweise bekannt war.

Roland Collombin
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 17. Februar 1951 (73 Jahre)
Geburtsort Versegères (Bagnes), Schweiz
Grösse 174 cm
Gewicht 80 kg
Karriere
Disziplin Abfahrt
Status zurückgetreten
Karriereende 1975
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Sapporo 1972 Abfahrt
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Sapporo 1972 Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 1971
 Einzel-Weltcupsiege 8
 Gesamtweltcup 3. (1972/73)
 Abfahrtsweltcup 1. (1972/73, 1973/74)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 8 3 0
 

Biografie Bearbeiten

Seine grössten Erfolge sind der zweite Platz bei den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo (hinter Bernhard Russi) sowie der Gewinn des Abfahrtsweltcups in den Jahren 1973 und 1974. Ausserdem wurde er 1973 Dritter in der Gesamtwertung. Insgesamt gewann er acht Weltcuprennen, vier davon innert 21 Tagen; dazu kommen drei zweite Plätze. Aufgrund der Erfolge in den vorherigen Saisonabfahrten galt er als grosser Favorit für die Weltmeisterschaften 1974 in St. Moritz, bei der er aber an derselben Stelle wie Werner Grissmann stürzte (Collombins erster Ausfall in diesem Rennwinter). Allerdings war er bereits nach dem Gleitstück 0,45 s hinter Sieger David Zwilling gelegen.[1][2]

Am 8. Dezember 1974, beim ersten Abfahrtsrennen der Saison in Val-d’Isère stürzte er und zog sich eine Verstauchung der Wirbelsäule zu, wodurch er ein Jahr lang pausieren musste. Am 6. Dezember 1975[3] stürzte er im zweiten Trainingslauf an der genau gleichen Stelle. Er verletzte sich dabei so schwer (Bruch zweier Rückenwirbel), dass er zwei Tage lang gelähmt war und danach seine Sportkarriere beenden musste. Dieser Sprung auf der Piste Oreiller-Killy wird seither Bosse à Collombin genannt.

Seit dem Abschluss seiner Karriere als Skifahrer ist Collombin als Winzer, Weinhändler und Hotelier tätig. Zuerst führte er ein Bistro in seinem Heimatort Versegères, 2015 eröffnete er sein «Raclette-Stübli» «Streif» (benannt nach der berühmten Abfahrt in Kitzbühel) in Martigny.[4]

Erfolge Bearbeiten

Olympische Spiele (auch WM) Bearbeiten

Weltcupwertungen Bearbeiten

Roland Collombin gewann zweimal die Disziplinenwertung in der Abfahrt.

Saison Gesamt Abfahrt
Platz Punkte Platz Punkte
1971/72 38. 8 15. 8
1972/73 3. 131 1. 120
1973/74 4. 140 1. 120

Weltcupsiege Bearbeiten

Collombin errang insgesamt 11 Podestplätze, davon 8 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
15. Dezember 1972 Gröden Italien Abfahrt
6. Januar 1973 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Abfahrt
7. Januar 1973 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Abfahrt
27. Januar 1973 Kitzbühel Österreich Abfahrt
6. Januar 1974 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Abfahrt
12. Januar 1974 Avoriaz Frankreich Abfahrt
19. Januar 1974 Wengen Schweiz Abfahrt
26. Januar 1974 Kitzbühel Österreich Abfahrt

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. St. Moritz ist bereit. In: Die Tat. 1. Februar 1974, S. 3.
  2. Sieggewohnte Schweizer Abfahrer auf «Heimatpiste» geschlagen. Collombin durch Sturz ausgeschieden. In: Walliser Bote. 11. Februar 1974, S. 6.
  3. Der schwarze Samstag von Val-d’Isère. In: Die Tat. 7. Dezember 1975, S. 12.
  4. Andreas Ineichen: «Habe gut gelebt und trotzdem gesiegt». In: Luzerner Zeitung. 24. Januar 2015 (Interview).