Diether Roeder von Diersburg (Offizier, 1882)

deutscher Marineoffizier, zuletzt Kapitänleutnant im Ersten Weltkrieg

Diether Egenolf Oskar Friedrich Ferdinand Freiherr Roeder von Diersburg (* 20. Dezember 1882 in Potsdam; † 10. Juli 1918 in der Nordsee) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine.

Herkunft

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Diether Roeder von Diersburg entstammte der Adelsfamilie Roeder von Diersburg. Er war der einzige Sohn vom späteren Generalleutnant Diether Roeder von Diersburg und seiner Ehefrau Edith, geb. Rodewald auf Feldheim (* 1857). Sein Onkel war Adolf Roeder von Diersburg.

Werdegang

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Diether Roeder von Diersburg trat, nachdem er im Kadettenkorps in Potsdam, Darmstadt und Groß-Lichterfelde ausgebildet worden war, am 7. April 1900 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein.[1] Von 1904 bis 1906 war er als Wachoffizier auf Torpedobooten eingesetzt. Am 29. September 1905 wurde er Oberleutnant zur See.[1] Bis 1908 schloss sich ein Einsatz aus der erneut in Dienst gestellten Niobe und dem Kanonenboot Iltis beim Kreuzergeschwader in Ostasien an.[1] 1909 wurde er erstmalig Torpedobootkommandant, kam dann aber als Referent zur Torpedoinspektion. Am 22. März 1910 wurde er Kapitänleutnant. Später war er bis August 1914 Kommandant des Torpedobootes S 127, übernahm dann für einen Monat das Kommando über V 26. Als Ende August 1914 die Magdeburg bei der Insel Odensholm, vor der estnischen Nordküste, auf Grund lief, kam er; die Magdeburg war bereits unter russisches Feuer geraten; mit V 26 zur Evakuierung der Besatzung hinzu. Anfang wurde V 26 noch für Freischleppversuche eingesetzt. Der dritte Versuch wurde aber abgebrochen und die Evakuierung des Schiffes angeordnet. Mit seinem Torpedoboote konnte von Diersburg 220 Mann retten.[2]

Bis Februar 1915 war er Kommandant von G 132. Anschließend war er bis Dezember 1917 Chef der 20. Torpedoboots-Halbflottille und zugleich Kommandant von S 141. Bis zu seinem Tod war er, die 20. Torpedoboots-Halbflottille war aufgelöst worden, Chef der 13. Torpedoboots-Halbflottille.

Am 10. Juli 1918 war die Halbflottille zur Sicherung einer Minensuchstichfahrt der 7. Geleit-Halbflottille in der Nähe des Doggerbank-Süd-Feuerschiffs eingesetzt. Das Torpedoboot S 62 erhielt kurz nach 20 Uhr einen Minentreffer. Daraufhin entschied von Diersburg zu ankern, um eine Rettung der Besatzung durchführen zu können. Nachdem der Anker des Flottillenführerbootes S 66 gelichtet worden war, lief dieses ebenfalls auf eine Mine und sank sofort. Ein Teil der Besatzung, unter ihnen war auch von Diersburg, konnten durch das Führerboot der 7. Geleit-Halbflottille A 79 gerettet werden. In der Nacht um 1 Uhr lief A 79 aber auch auf eine Mine und sank mit der gesamten Besatzung.[3]

Von Diersburgs Grab befindet sich auf dem Friedhof der „Vang Kirke“ in der Kommune Thisted auf Vendsyssel-Thy in Nordjütland, Dänemark.[4]

Die Kriegsmarine benannte 1937 das Typschiff ihrer Klasse Zerstörer 1936, den Zerstörer Z 17 Diether von Roeder, nach ihm.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c Marine-Rundschau. Band 44, 1939, S. 611.
  2. Knud Jakobsen: Die Seeschlacht vor dem Skagerrak: und der Erste Weltkrieg in der Nordsee. Sea War Museum Jutland, 2018, ISBN 978-87-999779-5-6, S. 22.
  3. Marine-Rundschau. Band 44, 1939, S. 612.
  4. Knud Jakobsen: Die Seeschlacht vor dem Skagerrak: und der Erste Weltkrieg in der Nordsee. Sea War Museum Jutland, 2018, ISBN 978-87-999779-5-6, S. 21.