Die Stadt der rauhen Männer

Film von Edwin L. Marin (1950)

Die Stadt der rauhen Männer (TV-Titel: Die Rache des Jesse James) ist ein US-amerikanischer Western aus dem Jahr 1949 von Edwin L. Marin mit Randolph Scott und Bill Williams in den Hauptrollen. Der Film wurde von 20th Century Fox produziert und basiert auf dem 1948 veröffentlichten Roman Fighting Man von Frank Gruber.

Film
Titel Die Stadt der rauhen Männer
Originaltitel Fighting Man of the Plains
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1949
Länge 80 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Edwin L. Marin
Drehbuch Frank Gruber
Produktion Nat Holt
Musik Paul Sawtell
Kamera Fred Jackman
Schnitt Philip Martin
Besetzung
Synchronisation

Handlung Bearbeiten

Jim Dancer ist während des Amerikanischen Bürgerkrieges Mitglied der Guerillatruppe von William Clark Quantrill. Während des Angriffs auf Lawrence erschießt Jim versehentlich Theodore Slocum, den Bruder von Bert Slocum, der wiederum Jims Bruder tötete. Die Tat wird von Evelyn, Theodores Tochter mitangesehen.

Nach dem Ende des Bürgerkrieges werden viele von Quantrills Männern zu Outlaws. 1871 beauftragt Bert Slocum die Detektei Pleasanton mit der Ergreifung Jims. Der Detektiv George Cummings kann Jim festnehmen und will ihn zum Büro seiner Detektei nach Kansas City bringen. Auf der Fähre über den Mississippi bindet Cummings Jim mit Handschellen an sich. Als das Schiff zu Schlingern beginnt, taumeln die beiden gegen die Reling. Dabei fällt der Schlüssel in den Fluss. Ein scheuendes Pferd tritt aus und trifft Cummings, der mit Jim über Bord geht. Am nächsten Morgen werden die beiden am Ufer von dem Fahrer einer Postkutsche gefunden. Cummings ist tot, und Jim gibt sich gedankenschnell für ihn aus. Der Passagier Dave Oldham kann die Handschellen öffnen. Jim erreicht das Detektivbüro in Kansas City und erstattet dem Leiter Harry Travers, der Cummings nicht kennt, Bericht. Auch Slocum ist anwesend, der nach dem Verbleib des Gefangenen fragt. Jim gibt an, dass er bei einem Unfall auf der Fähre umgekommen und am Flussufer begraben worden sei.

Sieben Wochen später hat Jim als Cummings bei der Detektei gekündigt und arbeitet als Gleisleger bei der Kansas Pacific Railway. Deren Präsident Charles Lanyard wird von Bert Slocum vertreten, der texanische Rancher willkommen heißt, die ihre Rinder in den Osten transportieren lassen. Jim tötet einen der Viehtreiber und rettet so Evelyn vor den Nachstellungen des Mannes. Die Bewohner der Stadt Lanyard sind von Jims Handeln beeindruckt und wollen ihn als neuen Marshal, auch wenn Slocum den Revolvermann Johnny Tancred für den Posten vorgesehen hat. Im Saloon El Dorado trifft Jim auf Dave Oldham. Oldham ist Teilhaber am Saloon, seine Partnerin ist Florence Peel, die ebenfalls in der Kutsche mitgereist war. Jim akzeptiert die Stelle als Marshal und verhaftet drei Cowboys, die bei einer Tanzveranstaltung für Ärger sorgen. Ihre Freunde wollen sie befreien. Oldham eilt Jim zu Hilfe, und so werden neun weitere Cowboys verhaftet. Jim findet heraus, dass der Outlaw Jesse James, wie Jim ein ehemaliger Mitkämpfer unter Quantrill, in einem Hotel abgestiegen ist. Er besucht James und spricht mit ihm über seine Situation, wobei er hofft, dass James kein Verbrechen in der Stadt plant. James verlässt die Stadt mit der Ankündigung, irgendwann wiederzukommen.

Die Stadt wächst und gedeiht. Slocum hat Viehtriebe durch die Stadt verboten und ringsherum Stacheldraht aufgebaut. Zudem hat er Tancred zu Jims Deputy gemacht. Als der jedoch einen Cowboy tötet, entlässt Jim ihn. Bald darauf kommt Lanyard in die Stadt, der mit Slocum vereinbart hat, die Gewinne zu teilen. Lanyard hat von Slocum Land für den Aufbau der Stadt erworben, doch Slocum hat den Großteil des umliegenden Landes aufgekauft. Tancred hegt den Verdacht, dass Marshal Cummings in Wahrheit Jim Dancer ist und teilt dies Slocum mit. Slocum beauftragt die Detektei Pleasanton erneut mit den Nachforschungen. Der Detektiv Clifford Bailey erscheint kurz darauf in der Stadt und trifft im Saloon seinen alten Militärfreund Oldham. Oldham setzt sich für Jim ein und überzeugt Bailey, nichts zu unternehmen, auch wenn Bailey weiß, dass Jim nicht Cummings ist.

Yancey, ein weiteres ehemaliges Mitglied von Quantrills Truppe, überfällt mit seiner Bande einen Laden. Der Besitzer wird getötet, die Bande kurz darauf von Jim festgenommen. Lanyard hat den Vorsitz über die Stadt eingenommen und einen neuen Richter eingesetzt. Der alte Richter ist nun Yanceys Verteidiger. Yancey erinnert sich an Jim und enthüllt vor Gericht dessen wahre Identität. Jim tritt von seinem Amt als Marshal zurück. Evelyn, die sich mittlerweile in den Marshal verliebt hat, ist entsetzt, dass er der Mörder ihres Vaters ist und schlägt ihn. Der Richter verurteilt Yancey und seine Bande zum Tod durch Erhängen. Slocum befiehlt Tancred, Yancey zu befreien. Tancred führt den Befehl aus, erschießt dabei aber den Richter, den Staatsanwalt und Oldham. Slocum zwingt den vorherigen Richter, Jim für Yanceys Taten zum Tod zu verurteilen. Im letzten Moment wird Jim von Jesse James gerettet, der zurückgekommen ist, um Lanyards Bank auszurauben. Die Bank wurde jedoch zwischenzeitlich von Tancred ausgeraubt, was James dazu bringt, Jim eine Pistole zu geben. Während Jim Tancred verfolgt und erschießt, kommt es zwischen der James-Bande sowie Slocum und Yancey zu einem Kampf. Beide sterben, die James-Bande verlässt die Stadt. Florence, die sich in Jim verliebt hat, kommt lächelnd auf diesen zu.

Produktion Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

Gedreht wurde der Film von Anfang Juni bis Anfang Juli 1949.

Besetzung Bearbeiten

In kleinen nicht im Abspann erwähnten Nebenrollen traten Ted Adams, Franklyn Farnum, Jack Kelly, Hank Mann und Dorothy Vernon auf.

Synchronisation Bearbeiten

Rolle Schauspieler Synchronsprecher[1]
Jim Dancer Randolph Scott Heinz Engelmann
Johnny Tancred Bill Williams Herbert Steinmetz
Florence Peel Jane Nigh Ursula Traun
Cummings James Millican Wolf Ackva
Kerrigan Charles Anthony Hughes Klaus W. Krause
Currier John Hamilton Erik Jelde

Veröffentlichung Bearbeiten

Die Premiere des Films fand am 13. Oktober 1949 in Topeka und Los Angeles statt. In der Bundesrepublik Deutschland kam er am 7. Januar 1955 in die Kinos.

Kritiken Bearbeiten

Der Filmkritiken-Aggregator Rotten Tomatoes hat in einer Auswertung ein Publikumsergebnis von 50 Prozent positiver Bewertungen ermittelt.[2]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Schießfreudiger Western, der nie den Durchschnitt der Gattung übertrifft. Der ursprünglich farbig gedrehte Film wurde in den deutschen Kinos in einer schwarz-weißen und gekürzten Fassung gezeigt. Im Fernsehen war er farbig und in Originallänge zu sehen.“[3]

Der Kritiker des TV Guide sah einen anständigen Western.[4]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Stadt der rauhen Männer. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 17. April 2023.
  2. Die Stadt der rauhen Männer auf Rotten Tomatoes (engl.), abgerufen am 17. April 2023
  3. Die Stadt der rauhen Männer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. April 2023.
  4. Kritik des TV Guide (engl.), abgerufen am 17. April 2023