David Charap (* 26. September 1965 in London) ist ein britischer Filmeditor.

Leben und Werk

Bearbeiten

Charap wurde in London als Sohn eines englischen Arztes und einer US-amerikanischen Künstlerin geboren.[1]

Seit den frühen 1990er Jahren arbeitete er zunächst in Tschechien als Filmeditor. 1996 hat er zum ersten Mal in einem Film mit dem vielfach ausgezeichneten tschechischen Regisseur Petr Zelenka zusammengearbeitet, der ihn für 4 Filme als Editor eingesetzt hat, darunter 2002 „Das Jahr des Teufels“ (Rok dábla), für den Charap 2003 den Český lev gewann. Er hat u. a. mit dem Oscarpreisträger Pawel Pawlikowski in The Last Resort (2000) und My Summer of Love (2004), beide mit einem BAFTA ausgezeichnet, zusammengearbeitet. Inzwischen war er außer in Tschechien vor allem in Großbritannien an rund 80 Dokumentar- und Spielfilmen und Fernsehserien beteiligt. Er hat Editing – speziell von Dokumentarfilmen – in Masterklassen in London[2][3][4] und in Teheran unterrichtet.[5]

Dokumentarfilme

Bearbeiten

David Charap ist ein viel beschäftigter Editor von Dokumentarfilmen, von denen viele mit Filmpreisen ausgezeichnet wurden. Enemies of the People (2009) von Rob Lemkin und Thet Sambath über die Schreckensherrschaft der Roten Khmer gewann 22 Filmpreise. 2017 setzten ihn David Adams und Philip Sands als Editor in ihrem Film My Nazi Legacy: What Our Fathers Did ein, in dem sich ein jüdischer Menschenrechtsanwalt mit zwei Söhnen von Nazi-Tätern unterhält und sich auf Spurensuche nach Russland und in die Ukraine begibt.

2020 editierte er zusammen mit Regisseur Thomas Imbach dessen Film Nemesis über den langwierigen Abriss des historischen Zürcher Hauptbahnhofs und den Neubau eines Gefängnis- und Polizeizentrums an derselben Stelle. Der Film wurde mit insgesamt 8 Filmpreisen ausgezeichnet. Im selben Jahr war er als Editor an Jerry Rothwells Dokumentarfilm Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann über einen autistischen jungen Japaner beteiligt. Der Film erhielt 9 Filmpreise.

Preise und Auszeichnungen

Bearbeiten

Charap hat vier Filmpreise, darunter einen BAFTA, gewonnen und wurde für acht weitere nominiert.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. 23David Charap O’Reilly, abgerufen am 29. Juli 2024
  2. David Charap Editing Masterclass DocHouse, 6. Oktober 2012, abgerufen am 29. Juli 2024
  3. /FilmLab 6: Masterclass with David Charap ukjewishfilm.org, 18. Juli 2017, abgerufen am 29. Juli 2024
  4. Documentrary Editing Masterclass with David Charap, Chaikhana Media, 29. April 2021, abgerufen am 29. Juli 2024
  5. Documentary Editing Masterclass with David Charap in Iran’s Cinema Verite Irandocfest, 11. September 2012, abgerufen am 29. Juli 2024