Claudia Sünder

deutsche Sprecherin des Berliner Senats

Claudia Sünder (* 29. Oktober 1969 in Grevesmühlen) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin. Sie war von 2017 bis 2020 die Sprecherin des Berliner Senats.[1][2]

Werdegang Bearbeiten

Sünder studierte an der Freien Universität Berlin Politische Wissenschaften, Spanisch und Germanistik, danach an der Fernuniversität Hagen soziale Verhaltenswissenschaften mit dem Abschluss Magistra Artium (M.A.). Der Eintritt in das Berufsleben begann mit einer Tätigkeit in der Wohnungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Bedingt durch einen Wohnortswechsel nach Baden-Württemberg folgte eine neue berufliche Aufgabenstellung als Dozentin in der Erwachsenenbildung.

Bis 2014 war Claudia Sünder u. a. in der Bildungsbegleitung, Berufsvorbereitung, Öffentlichkeitsarbeit und Projektleitung, zuletzt als Landeskoordinatorin des Schülernetzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für das Kolping Bildungswerk Württemberg e. V. tätig. In dieser Zeit wirkte sie auf verschiedenen kommunal- und landespolitischen Ebenen und kandidierte 2009 und 2013 für den Deutschen Bundestag.

2014 kehrte Claudia Sünder nach Berlin zurück. Für degewo AG war sie in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Bereichsleitung Unternehmenskommunikation und Marketing, tätig. Im Januar 2017 wurde sie Sprecherin des Berliner Senats (Senat Müller II) und Chefin des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin. Im Jahr 2019 kündigte die angestellte Abteilungsleiterin der Senatskanzlei an, im nächsten Jahr als Geschäftsführerin zu einer Projektentwicklungsgesellschaft wechseln zu wollen.[2] Melanie Reinsch trat am 1. März 2020 Sünders Nachfolge an.[3]

Kontroverse um Lebenslauf Bearbeiten

Im Zusammenhang mit Vorwürfen des Autors Hans-Joachim Lehmann gab es Diskussionen um einzelne Inhalte ihres Lebenslaufes.[4] Dies war Gegenstand gegen Lehmann gerichtete zivil- und strafrechtliche Gerichtsverfahren. Im Strafverfahren wurde Lehmann freigesprochen. Im Zivilverfahren wurden ihm viele über Sünder gemachte Behauptungen untersagt. Für jene, die Senatssprecherin sei eine „Fachfrau für getürkte Lebensläufe“, sah das Berliner Kammergericht allerdings keinen Unterlassungsanspruch.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sprecherin des Senats. 19. September 2018, abgerufen am 19. Juni 2019.
  2. a b Michael Müller verliert seine Sprecherin. B.Z., 1. November 2019, abgerufen am 15. August 2020.
  3. Journalistin Reinsch wird neue Senatssprecherin in Berlin. Süddeutsche Zeitung, 4. Februar 2020, abgerufen am 15. August 2020.
  4. Er recherchierte über die Senatssprecherin - dann kam die Polizei auf eine Razzia zu ihm nach Hause, stern.de, 3. August 2018
  5. Vorwürfe gegen Senatssprecherin bleiben für Autor straffrei. Abgerufen am 19. Juni 2019.