Christine Höger

deutsche Politikerin

Christine Höger (* 19. April 1901 in Oberschwärzenbach, Landkreis Griesbach im Rottal; † 4. Februar 1982 in Berlin) war eine deutsche Politikerin (SPD).

Christine Höger war eine Tochter eines Schuhmachermeisters und besuchte eine Volksschule in Tettenweis. 1920 kam sie als Hausangestellte nach Berlin, wo sie 1924 Mitglied des „Zentralverbands der Hausangestellten“ und 1927 der SPD wurde. Sie besuchte die Heimvolkshochschule Tinz. Ab 1928 arbeitete sie als Bürohilfe und später als Bibliotheksgehilfin. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 baute Höger ein Lebensmittelgeschäft auf und war gleichzeitig illegal am Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. 1940 wurde sie festgenommen und durch den Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie im Zuchthaus Cottbus absaß.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Höger als Angestellte beim Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) und 1946 beim Magistrat von Berlin. Bei der ersten Berliner Wahl 1946 wurde sie in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin gewählt, bis sie 1950 wieder ausschied.

Literatur

Bearbeiten
  • Werner Breunig, Siegfried Heimann, Andreas Herbst: Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 14). Landesarchiv Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 125.
  • Bettina Michalski: Louise Schroeders Schwestern: Berliner Sozialdemokratinnen der Nachkriegszeit. Dietz, Bonn 1996, ISBN 3-8012-0240-2, S. 124.
  • Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Hrsg.): Der Freiheit verpflichtet. Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert. Marburg 2000, S. 148.
  • Christian Bräuer: Höger, Christine (1901–1982): Sozialdemokratische Gewerkschafterin mit Kontakten zum kommunistischen Widerstand. In: Siegfried Mielke (Hrsg.): Gewerkschafterinnen im NS-Staat: Verfolgung, Widerstand, Emigration. Essen : Klartext, 2008, ISBN 978-3-89861-914-1, S. 179–184