Chris LeDoux

US-amerikanischer Country-Sänger und professioneller Rodeo-Reiter

Chris LeDoux (* 2. Oktober 1948 in Biloxi, Mississippi, USA; † 9. März 2005 in Casper, Wyoming, USA) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und professioneller Rodeo-Reiter.

Biografie Bearbeiten

Anfänge Bearbeiten

Chris LeDoux's Vater, Alfred H. LeDoux, war Offizier bei der US-Luftwaffe. Seine Kindheit war deshalb von häufigen Wohnortswechseln geprägt. Erst nach der Pensionierung des Vaters konnte sich die Familie in Austin, Texas dauerhaft niederlassen. Chris war zu diesem Zeitpunkt zwölf Jahre alt. In seiner neuen Heimat begeisterte er sich fast augenblicklich für Pferde und Reitsport. Mit vierzehn Jahren nahm er erstmals an einem Rodeo teil. Nach Gewinn der Landesmeisterschaft von Wyoming erhielt er ein College-Stipendium. Auch während seines Kunststudiums befasste er sich hauptsächlich mit Reiten. Er erwies sich zugleich als begabter Künstler, der sich auf Bronzeskulpturen mit Motiven aus der Rodeowelt spezialisierte.

Anfang der 70er Jahre wurde er professioneller Rodeo-Reiter. Etwa zu dieser Zeit begann er, Songs zu schreiben und seinen Freunden vorzutragen. Seine Lieder handelten hauptsächlich von Pferden und Rodeos. Die positive Resonanz ermutigte ihn, Schallplatten aufzunehmen. Finanziert von seinen Eltern wurden die ersten Songs in einem Nashviller Studio aufgenommen und auf einem eigenen Label veröffentlicht, das er gemeinsam mit seinem Vater gründete. Der Verkauf erfolgte ausschließlich durch Familienmitglieder während Rodeo-Veranstaltungen. Nach und nach baute sich LeDoux eine treue Fangemeinde auf. Im Laufe der Jahre konnten mehrere hunderttausend Alben abgesetzt werden.

Die ersten Schritte im Musikgeschäft Bearbeiten

1972 begann Chris LeDoux seine Musikkarriere. Mit Freunden spielte er ca. ein Dutzend Lieder in einem kleinen Studio in Sheridan/Wyoming ein. Er selbst spielte Gitarre und sang, die Freunde, es waren Rancher, spielten ebenfalls Gitarre und ein Autobahnpolizist spielte Bass. Einige Lieder aus dieser ersten Aufnahmesession fanden den Weg auf LeDoux’ erste LP Chris LeDoux - Sings of Rodeo Life, die 1973 bei dem neu gegründeten Plattenverlag seines Vaters Al LeDoux, dem American Cowboy Songs, Inc. Label in Mt. Juliet, Tennessee veröffentlicht wurde.

1977 entschied sich Chris LeDoux dazu, dieses erste Album zu überarbeiten, bestimmte Lieder wegzulassen und andere neu aufzunehmen. Fälschlicherweise wird dieses Album als erste LP von Chris LeDoux bezeichnet. Auch der Titel dieser Wiederveröffentlichung ist ein klein wenig anders: Chris LeDoux - Songs of Rodeo Life.

In der Anfangszeit seiner musikalischen Karriere, stellte seine Frau Peggy die Duplikate für die 8-Spur-Cassetten zu Hause her, wo sie ebenfalls in Handarbeit die Label auf die Cassetten klebte. Dies waren auch die ersten Schritte des American Cowboy Songs, Inc. Plattenverlages.

Karriere Bearbeiten

Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es mit seiner Karriere als Rodeo-Profi aufwärts. Höhepunkt war 1976 der Gewinn der Weltmeisterschaft. 1984 beendete er nach einigen kleineren Verletzungen seine Karriere und erwarb eine Ranch in Wyoming. Jetzt hatte er Zeit und Gelegenheit, sich seiner Musik zu widmen. Mit seiner Band, der Saddle Boogie Band, absolvierte er zahlreiche Auftritte und produzierte weiterhin Schallplatten. Bis Ende der 80er Jahre hatte er 22 eigene Alben eingespielt.

1989 hatte der aufstrebende Star der Country-Musik Garth Brooks einen Hit mit dem Song Much Too Young (To Feel This Damn Old), in dem sein Freund Chris LeDoux erwähnt wurde. Schlagartig war der frühere Rodeo-Reiter in der gesamten Countryszene bekannt. Wenig später unterschrieb er einen Vertrag beim Liberty/Capitol-Label. Die Schallplattenfirma entschloss sich bemerkenswerterweise dazu, alle 22 vorherigen Alben in den eigenen Katalog zu übernehmen und zu veröffentlichen. Das erste neue Album, Western Underground, erschien 1991. Die Verkaufszahlen und Hitparadenplatzierungen bei dieser und den folgenden Produktionen waren keineswegs schlecht, kamen aber selten über ein Mittelmaß hinaus. Sein größter Erfolg war das mit seinem Freund Garth Brooks gesungene Duett Whatcha Gonna Do It With A Cowboy. Zum Teil waren die Radiostationen für das Ausbleiben des ganz großen Erfolges verantwortlich, da sie die authentischen Cowboy-Lieder nur selten spielten. Der Beliebtheit bei seiner Fangemeinde tat das keinen Abbruch, zumal sich LeDoux zu einem gefragten Livekünstler entwickelte, der pro Jahr mehr als 100 Auftritte absolvierte.

Nach der Jahrtausendwende trat eine schwere, nicht alkoholbedingte Lebererkrankung auf, die eine Transplantation erforderlich machte. Chris LeDoux überstand diese kritische Phase unversehrt und stand nach nur sechs Monaten schon wieder auf der Bühne. Er lebte anschließend mit seiner Frau, mit der er seit Anfang der siebziger Jahre verheiratet ist, und den fünf gemeinsamen Kindern auf seiner Ranch nahe Kaycee, Wyoming. Sein 1977 geborener Sohn Ned LeDoux ist ebenfalls Country-Sänger.

Am 9. März 2005 erlag Chris LeDoux in Casper, Wyoming, seinem Krebsleiden.

Diskografie Bearbeiten

American Cowboy Songs, Inc. Bearbeiten

  • 1973 - Sings of Rodeo Life - NR 2776
  • 1973 - Sings Rodeo Songs „Old and New“ - NR 4249
  • 1974 - Songs of Rodeo and Country - NR 5305
  • 1975 - Songs of Living Free - NR 5835
  • 1975 - Life as a Rodeo Man - NR 6520
  • 1976 - Songbook of the American West - NR 7648
  • 1977 - Sing Me a Song Mr. Rodeo Man - ACS 5524
  • 1977 - Songs of Rodeo Life - NR 8650
  • 1978 - Cowboys Ain’t Easy to Love - NR 9175
  • 1979 - Paint Me Back Home in Wyoming - NR 10193
  • 1980 - Sounds of the Western Country - LM-10194-10
  • 1980 - Western Tunesmith - LM-10194-11
  • 1981 - Old Cowboy Heroes - ACS 12001
  • 1981 - He Rides the Wild Horses - ACS 13001
  • 1982 - Used to Want to Be a Cowboy - ACS 14001
  • 1983 - Old Cowboy Classics - ACS 16001
  • 1983 - Thirty Dollar Cowboy - ACS 17001
  • 1984 - Melodies and Memories - ACS 20001
  • 1986 - Wild and Wooly - ACS 21001
  • 1987 - Gold Buckle Dreams - ACS 22001
  • 1988 - Chris LeDoux and the Saddle Boogie Band - ACS 23001
  • 1989 - Powder River - ACS 24001 - (wurde nur als CD veröffentlicht / 1. CD-Album von Chris LeDoux)
  • 1990 - Radio and Rodeo Hits - ACS 25001 - (wurde nur als CD veröffentlicht / 2. CD-Album von Chris LeDoux)

Liberty/Capitol Records Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
1991 Western Underground Coun­try36
(54 Wo.)Coun­try
CDP-7-96499-2
1992 Whatcha Gonna Do With a Cowboy US65
 
Gold

(38 Wo.)US
Coun­try9
(57 Wo.)Coun­try
CDP-7-98818-2
1993 Under This Old Hat US131
(8 Wo.)US
Coun­try21
(28 Wo.)Coun­try
CDP-0777-7
1994 Haywire US128
(3 Wo.)US
Coun­try17
(17 Wo.)Coun­try
CDP-7243-8-28770-2-8
1996 Stampede Coun­try33
(12 Wo.)Coun­try
7243-8-34071-2-5
1998 One Road Man US180
(1 Wo.)US
Coun­try24
(17 Wo.)Coun­try
7243-8-21942-2-4
2000 Cowboy US134
(5 Wo.)US
Coun­try17
(22 Wo.)Coun­try
7243-5-26601-2-4
2002 After The Storm US121
(2 Wo.)US
Coun­try14
(18 Wo.)Coun­try
7243-5-34571-2-9
2003 Horsepower US162
(1 Wo.)US
Coun­try24
(13 Wo.)Coun­try
7243-5-81580-2-1

Livealben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
1997 Live Coun­try26
(37 Wo.)Coun­try
7243-8-52775-2-8

Kompilationen Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
1994 Best of US
 
Gold
US
Coun­try51
(20 Wo.)Coun­try
CDP-7243-8-28458-2-9
1999 20 Greatest Hits US145
 
Platin

(7 Wo.)US
Coun­try17
(104 Wo.)Coun­try
7243-4-99781-2-6
2002 The Capitol Collection (1990–2000) Coun­try63
(9 Wo.)Coun­try
7243-5-38207-2-5
2004 20 Originals: The Early Years Coun­try58
(5 Wo.)Coun­try
72435-76763-2-8
2005 Anthology, Volume 1 US126
(2 Wo.)US
Coun­try20
(20 Wo.)Coun­try
0946-3-30588-2-8
2006 The Ultimative Collection Coun­try33
(6 Wo.)Coun­try
0946-3-76546-2-0
2008 Classic: Chris LeDoux US175
(1 Wo.)US
Coun­try26
(7 Wo.)Coun­try
509992 12872 20

Weitere Kompilationen

  • 1994: American Cowboy (CDP-7243-8-28458-2-9)
  • 1995: Rodeo Rock and Roll Collection (CDP-7243-8-30465-2-2)
  • 2013: Icon

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  Coun­try
1979 Lean, Mean and Hungry
Paint Me Back Home in Wyoming
Coun­try99
(1 Wo.)Coun­try
Caballo Diablo
Life as a Rodeo Man
Coun­try98
(3 Wo.)Coun­try
1980 Ten Seconds in the Saddle
Western Tunesmith
Coun­try96
(2 Wo.)Coun­try
1991 This Cowboy’s Hat
Western Underground
Coun­try63
(10 Wo.)Coun­try
1992 Workin’ Man’s Dollar
Western Underground
Coun­try69
(5 Wo.)Coun­try
Riding for a Fall
Western Underground
Coun­try72
(2 Wo.)Coun­try
Whatcha Gonna Do with a Cowboy
Whatcha Gonna Do with a Cowboy
Coun­try7
(20 Wo.)Coun­try
Cadillac Ranch
Whatcha Gonna Do with a Cowboy
Coun­try18
(20 Wo.)Coun­try
1993 Look at You Girl
Whatcha Gonna Do with a Cowboy
Coun­try52
(10 Wo.)Coun­try
Under This Old Hat
Under This Old Hat
Coun­try54
(6 Wo.)Coun­try
Every Time I Roll the Dice
Under This Old Hat
Coun­try61
(6 Wo.)Coun­try
1994 For Your Love
Under This Old Hat
Coun­try50
(13 Wo.)Coun­try
Honky Tonk World
Haywire
Coun­try71
(3 Wo.)Coun­try
1995 Tougher Than the Rest
Haywire
Coun­try67
(8 Wo.)Coun­try
Dallas Days and Fort Worth Nights
Haywire
Coun­try68
(3 Wo.)Coun­try
1996 Gravitational Pull
Stampede
Coun­try71
(9 Wo.)Coun­try
1997 When I Say Forever
Stampede
Coun­try65
(1 Wo.)Coun­try
1998 Runaway Love
One Road Man
Coun­try62
(9 Wo.)Coun­try
Bang a Drum
One Road Man
Coun­try68
(5 Wo.)Coun­try
1999 Life Is a Highway
One Road Man
Coun­try64
(9 Wo.)Coun­try
Stampede
20 Greatest Hits
Coun­try66
(4 Wo.)Coun­try
2000 Silence on the Line
Cowboy
Coun­try65
(4 Wo.)Coun­try
2004 Horsepower
Horsepower
Coun­try56
(5 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1980: Buckin’ Machine
  • 1982: I Used to Want to Be a Cowboy
  • 1984: Even Cowboys Like a Little Rock and Roll
  • 1987: It Ain’t the Years, It’s the Miles
  • 1989: Sons of the Pioneers
  • 1990: Wild and Wooly
  • 1996: Five Dollar Fine
  • 2001: He Rides the Wild Horses
  • 2002: Bareback Jack
  • 2002: Cowboy Up
  • 2005: The Ride
  • 2005: Airborne Cowboy

Trivia Bearbeiten

  • 1990 wurden alle American Cowboy Songs, Inc. Alben von Chris LeDoux, mit Ausnahme von NR 2776, von Liberty/Capitol Records neu auf CD verlegt. Allerdings unterscheiden sich das Design und die verwendeten Abbildungen auf diesen CD-Covern teilweise erheblich von den Abbildungen, die auf den originalen Vinyl-Albumcovern verwendet worden waren.
  • Die LP Songs of Rodeo Life - NR 8650 von 1977 ist eine Wiederveröffentlichung des ersten Albums von Chris LeDoux’ Sings of Rodeo Life - NR 2776 von 1973. Allerdings beinhaltet das 1977er Album andere Lieder als das erste Album. Dieses erste Album von 1973 beinhaltet teilweise Lieder oder Versionen von Liedern, die so auf keiner späteren LP oder CD mehr veröffentlicht wurden. Das Album NR 2776 ist somit das seltenste Album von Chris LeDoux, da dieses nur in einer kleinen Auflage gepresst, von ihm selber fast ausschließlich bei Rodeo-Veranstaltungen verkauft wurde und heute weitgehend unbekannt ist.
  • Für einen gewissen Zeitraum waren die Alben von dem American Cowboy Songs, Inc. Label auch als 8-Spur und Kompaktkassetten erhältlich. Hauptsächlich in den USA wurden ebenfalls diverse Singleauskopplungen von den Alben vertrieben.
  • Kyle Evans und Tony Glenn, beides Freunde von Chris LeDoux, nahmen drei Alben unter dessen eigenen American Cowboy Songs, Inc. Label auf. Daher die „Lücke“" in den Plattennummern von den LeDoux’ Alben in den Jahren 1983/84.
    • 1983 - Tony Glenn - Grandpaw’s Raisin’ - ACS 15001
    • 1984 - Kyle Evans - In heaven on a horse - ACS 18001
    • 1984 - Tony Glenn - Summer Thunder - ACS 19001

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. a b c d Chartquellen: US
  2. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US