Catherine Gordeladze

deutsche Pianistin

Catherine Gordeladze, auch Catherine Gordeladze-Becker[1] (georgisch ეკატერინე გორდელაძე, Ekaterine Gordeladse; * 31. Mai 1971 in Tiflis, Georgische SSR) ist eine deutsch-georgische Pianistin und Hochschullehrerin.

Leben und Wirken Bearbeiten

Ausbildung Bearbeiten

Catherine Gordeladze erhielt mit sechs Jahren ihren ersten Klavierunterricht an der Zentralen Musikschule für hochbegabte Kinder in Tiflis, Georgien bei Neli Gatschetschiladse.[2] Sie studierte am Konservatorium Tiflis bei Nodar Gabunia. In Deutschland setzte sie ihre Studien an der Musikhochschule Frankfurt am Main bei Bernhard Wetz und Rainer Hoffmann sowie an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Rolf-Dieter Arens[3] fort und schloss ihre Ausbildung mit verschiedenen Auszeichnungen und Konzertexamen ab.[3] Parallel zu ihrem Studium absolvierte sie Meisterkurse bei u. a. Alexis Weissenberg, Paul Badura-Skoda, Bernd Glemser, Konstantin Scherbakow, Wladimir Krainew, Irina Lein-Edelstein und Rudolf Kehrer.[3] Sie erhielt verschiedene Stipendien, zum Beispiel der Konrad-Adenauer-Stiftung[3] sowie Projektstipendien der Hessischen Kulturstiftung[4] oder des Deutschen Musikrates.[5]

Musikalische Laufbahn Bearbeiten

Gordeladze galt als Wunderkind und hatte bereits mit sieben Jahren ihren ersten Orchesterauftritt, mit zehn Jahren gab sie ihren ersten Klavierabend.[2] Ein Jahr später spielte sie mit der Georgischen Philharmonie[6] das 3. Klavierkonzert von Beethoven. Mit elf Jahren nahm sie in Anwesenheit des früheren georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse an einem Galakonzert in der Tifliser Oper teil, das vom Fernsehen direkt in die ehemalige Sowjetunion ausgestrahlt wurde.

Als Solistin konzertierte Gordeladze zum Beispiel mit dem Georgischen Staatsorchester, dem Mainzer Staatsorchester, den Dortmunder Philharmonikern, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und dem Philharmonischen Orchester des Landestheaters Coburg. Dabei trat sie unter anderem in der Philharmonie im Gasteig, im Brahms-Foyer der Laeiszhalle[7], im Hessischen Rundfunk, im Kurhaus Wiesbaden, bei den Bendestorfer Klaviertagen[8], bei den Bad Homburger Schlosskonzerten, in der Hugenottenhalle Neu-Isenburg, in der Rheingoldhalle Mainz, im Liszt Salon in der Altenburg, im Chopin Haus Valdemossa (Mallorca), beim Festival Piano Engelberg in der Schweiz, bei der Internationalen Klavierakademie am Comer See oder in St. Martin-in-the-Fields in London auf.[5][9]

Kammermusikalisch arbeitete sie unter anderem mit David Garrett, Daniel Rhön und Daniel Müller-Schott zusammen.[5]

Es liegen mehrere CD-Veröffentlichungen vor. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen erfolgten in Georgien, Deutschland, England, der Schweiz, der ehemaligen Sowjetunion, Tschechien, USA, Mexiko, Neuseeland, Australien und Hong Kong.[5]

Lehrtätigkeit Bearbeiten

Gordeladze ist seit 2004[3] Lehrbeauftragte für Klavier und Korrepetition an der Musikhochschule Frankfurt am Main[1] und unterrichtet seit 2019 als Dozentin im Hauptfach Klavier an der Kalaidos Fachhochschule Zürich.[3] Außerdem leitet sie Meisterkurse an der Internationale Musikakademie Sankt Goar[10] und wirkt als Jury-Mitglied bei verschiedenen Musikwettbewerben.[3]

Soziales Engagement Bearbeiten

Gordeladze engagiert sich unter anderem im Rahmen von Benefizkonzerten[11] sowie bei der Initiative Rhapsody in School.[12]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1987: Staatlicher Wettbewerb für junge Talente Tiflis, 1. Preis
  • 1999: Chopin Klavierwettbewerb Darmstadt, 3. Preis[13]
  • 2002: IV. Internationalen Musikfest Dietzenbach, 1. Preis (Förderpreis)
  • 2002: Ehrenpreis und Medaille der französischen Légion d’Honneur
  • 2005: Bruno-Heck-Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • 2014: Silber- und Bronze-Medaille für die CD „American Rhapsody“ der Global Music Awards, USA[14]
  • 2017: Auszeichnung der Stadt Frankfurt am Main als „Herausragende Persönlichkeit mit Migrationshintergrund“ durch Peter Feldmann in der Frankfurter Paulskirche[6]

Diskografie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Lehrende: Catherine Gordeladze-Becker. In: Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  2. a b Interview with Catherine Gordeladze: Happiness through Discipline. In: Fifteen Questions. Abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
  3. a b c d e f g Kalaidos FH: Catherine Gordeladze-Becker. Abgerufen am 29. November 2020.
  4. weltklassik.de: Weltklassik am Klavier. Abgerufen am 7. November 2022.
  5. a b c d Blackmores Musikzimmer: Klavierabend «La Ricordanza» - Catherine Gordeladze mit CD Präsentation. Abgerufen am 7. November 2022.
  6. a b Guido Holze: Georgisch-deutsche Pianistin: Klavierabend im Dunkeln beendet. In: FAZ.NET. Archiviert vom Original am 28. Mai 2020;.
  7. Elbphilharmonie Hamburg: Klangperlen. 12. März 2023, abgerufen am 31. Mai 2023.
  8. Sascha Mummenhoff: Klaviergenuss der Spitzenklasse: Bendestorf lädt zu den Klaviertagen ein. In: Kreiszeitung Wochenblatt. 12. August 2015, archiviert vom Original am 28. September 2020; abgerufen am 31. Mai 2023.
  9. Forum Hillesheim: Alle Veranstaltungen - Klavierkonzert mit Catherine Gordeladze. In: forum-hillesheim.de. Abgerufen am 20. November 2022.
  10. Catherine Gordeladze (Kalaidos Musikhochschule Zürich). In: SGIMFA. Abgerufen am 9. November 2022.
  11. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main: Klavierabend "La Ricordanza" - eine Erinnerung. Benefizkonzert für die Ukraine. Abgerufen am 7. November 2022.
  12. Künstler @ Rhapsody in School. In: Rhapsody in School. Abgerufen am 7. November 2022.
  13. Chopin-Piano-Competitions in Darmstadt – Daten vergangener Wettbewerbe. (PDF 82,4 KB) In: Chopin-Gesellschaft.
  14. Maxi Einenkel: Fabelhaftes aus der Neuen Welt. In: klassik.com. 4. Januar 2015, abgerufen am 31. Mai 2023.