Carl Spatz (* 4. November 1845 in Homburg; † 14. Dezember 1907 in Köln[1])[2] war ein deutscher Architekt und Gründungsdirektor der Pfalzgalerie Kaiserslautern.

Carl Spatz (um 1900)

Leben Bearbeiten

Carl Spatz war der älteste Sohn des Oberbaurats Friedrich Ludwig Spatz und Enkel des für die Pfalz bedeutenden Kreisbaurats Johann Bernhard Spatz. Er heiratete mit Clothilde Euler, Tochter von Carl Friedrich Euler, dem Mitbegründer und ersten Direktor der Eisenwerke Kaiserslautern AG.[3]

Carl Spatz studierte 1865 – 1869 technische Wissenschaften an der Technischen Hochschule (Polytechnikum) München bei Architekturprofessor Gottfried von Neureuther.[4] 1865 wurde er Mitglied des Corps Vitruvia München.[2]

Nach Abschluss des Studiums absolvierte er 1869 ein Volontariat in einem Architekturbüro in München. Am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm er als Unterleutnant der Landwehr. Von 1871 bis 1874 war er Baupraktikant in München und legte dort 1874 die Prüfung zum Bauassessor ab. Im selben Jahr zog er nach Kaiserslautern.[4]

Als Architekt war Spatz der Neorenaissance verpflichtet. In Kaiserslautern entstand in den Jahren 1875 – 1880[5] das Pfälzische Gewerbemuseum, heutiges Museum Pfalzgalerie, sowie 1886 die Villa Kröckel und die Villa Spatz/Euler. Auch in anderen Städten der Pfalz finden sich Gebäude nach seinen Plänen.

Von 1874 bis 1896 war Spatz Leiter der königlichen Kreisbaugewerkschule und von 1880 bis 1896 Direktor des Pfälzischen Gewerbemuseums.[4] Er erwarb die kunsthandwerkliche Sammlung des Münchener Künstlers Lorenz Gedon für das Museum.

Carl Spatz war Vorstand des Gewerbevereins Kaiserslautern und des Verbandes pfälzischer Gewerbevereine.[5]

1896 zog er um nach Köln, wo er in der Bismarckstraße 32 wohnte[6] und als freischaffender Architekt tätig war.

Bekannte Bauten in Kaiserslautern Bearbeiten

 
Villa Kröckel, Ansicht vom Stadtpark

Literatur Bearbeiten

  • Artikel zum Tode von Spatz, Titel unbekannt, in: Zeitbilder vom 12. Januar 1908.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Karl Spatz (im Meldeblatt 667 von Kaiserslautern mit "K" geschrieben) ist laut Meldeblatt am 13.11.1896 nach Köln am Rhein verzogen und dort am 13.12.1907 verstorben. Sein Ehefrau ist dann nach Kaiserslautern zurückgekehrt.
  2. a b Philisterverein Vitruvia e.V. München, Mitgliederverzeichnis nach dem Stande vom Januar 1937, Nr. 19
  3. Melitta Rinnert: Herr Karcher und Fräulein Benzino sowie weitere Kaiserslauterer Persönlichkeiten. 6. überarbeitete Auflage. MeRiKa-Verlag, Kaiserslautern 2017, ISBN 978-3-9816186-3-1, S. 60.
  4. a b c Martin Klemenz: Architekten und Baumeister - Kurzbiografien. In: Peter F. Dunkel im Auftrag des Kulturamts der Stadt Kaiserslautern (Hrsg.): Schriften des Theodor-Zink-Museums. Schlote, Villen, Gartenlaube. Historismus und Gründerjahre in Kaiserslautern, Nr. 5, 2003, S. 62.
  5. a b Martin Klemenz: Architekten und Baumeister - Kurzbiografien. S. 63.
  6. Greven's Adreßbuch für Köln Digitale Sammlungen der Universität zu Köln