Caminha ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (port. Município oder auch Concelho) in Portugal. Sie liegt am Südufer des Rio Minho (spanisch Río Miño) in der Nähe seiner Mündung in den Atlantik. Der Unterlauf des Rio Minho ist Teil der Grenze zwischen Portugal und Spanien. Gegenüber am nördlichen Ufer des Minho liegt die spanische Gemeinde A Guarda. Der Kreis Caminha, an der Grenze zu Galicien, hat eine Fläche von 136,44 km² und 15.797 Einwohner (Stand 19. April 2021).

Caminha
Wappen Karte
Wappen von Caminha
Caminha (Portugal)
Caminha (Portugal)
Basisdaten
Region: Norte
Unterregion: Alto Minho
Distrikt: Viana do Castelo
Concelho: Caminha
Koordinaten: 41° 53′ N, 8° 50′ WKoordinaten: 41° 53′ N, 8° 50′ W
Einwohner: 15.797 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 136,53 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner pro km²
Kreis Caminha
Flagge Karte
Flagge von Caminha Position des Kreises Caminha
Einwohner: 15.797 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 136,53 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 14
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Caminha
Praça Conselheiro Silva Torres
4910-122 Caminha
Präsident der Câmara Municipal: Júlia Paula Costa (PSD)
Website: www.cm-caminha.pt
Im historischen Ortskern

Geschichte Bearbeiten

Funde (u. a. Antas) belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung des Gebietes. Auch die hier siedelnden Römer hinterließen Spuren, darunter Brücken und Römerstraßenabschnitte. Seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. ist der Ort als Camenae bzw. Camina dokumentiert. Ferdinand I. (León) machte den Ort 1060 als Caput Mini zum Sitz einer Grafschaft. Auch nach der Unabhängigkeit des Königreich Portugals ab 1139 blieb Caminha als Grenzort bedeutsam. König D.Dinis baute die Befestigungsmauern des Ortes weiter aus und gab Caminha 1284 erste Stadtrechte. Bis zum 16. Jahrhundert hielt die strategische Bedeutung des Ortes an, der insbesondere durch den Fischfang und den Handel über See und Fluss seine Entwicklungsimpulse erhielt.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Zu den zahlreichen Baudenkmälern des Kreises zählen archäologische Funde und Megalithanlagen wie der Dólmen da Barrosa oder der Dólmen de Vile, eine Reihe Herren- und Bürgerhäuser, einige steinerne Brunnen, historische öffentliche Gebäude und verschiedene Sakralbauten. Auch der historische Ortskern steht unter Denkmalschutz.[4] Er ist von schmalen Gassen mit historischer Bausubstanz gekennzeichnet. Sein verkehrsberuhigtes Zentrum um den zentralen Platz Praça Concelheiro Silva Torres mit seinem neumanuelinischen Brunnen und den Straßencafés gilt heute als Anziehungspunkt für Besucher.[5]

Mit der Kunstgalerie Galeria de Arte de Caminha, der Galeria Guntilanis in Vila Praia de Âncora und der Galeria de Exposições für Wechselausstellungen im Rathausgebäude (Câmara Municipal) verfügt Carminha über drei Ausstellungsorte. Die Stadtbibliothek Biblioteca Municipal, das Stadtarchiv Arquivo Municipal de Caminha, eine Ludothek und verschiedene historische Museen sind weitere kulturelle Einrichtungen.[6] In Planung befindet sich das Museu Sidónio Pais.

Auf der kleinen Insel Ínsua vor Caminha, die zur Gemeinde Moledo gehört, liegt das Forte da Ínsua. Die Festung wurde von 1649 bis 1652 errichtet, nachdem das Kloster der Insel mehrmals von Piraten geplündert wurde. Seit 1910 steht sie unter Denkmalschutz.[7][8]

Das Festival de Vilar de Mouros galt lange als bedeutendstes Rockfestival im Land.

Verwaltung Bearbeiten

Kreis Bearbeiten

 
Das Rathaus (port.: Câmara Municipal)

Der Kreis grenzt im Norden an Spanien. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Vila Nova de Cerveira, Ponte de Lima, Viana do Castelo, sowie der Atlantische Ozean.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 20 auf 14 verringerte.[9]

Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Caminha:

 
Kreis Caminha
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Âncora 1.186 5,42 219 160201
Arga (Baixo, Cima e São João) 159 30,88 5 160221
Argela 375 10,80 35 160205
Caminha e Vilarelho 2.373 6,74 352 160222
Dem 309 6,43 48 160209
Gondar e Orbacém 398 11,06 36 160223
Lanhelas 897 5,04 178 160211
Moledo e Cristelo 1.490 10,36 144 160224
Riba de Âncora 680 8,54 80 160214
Seixas 1.413 8,33 170 160215
Venade e Azevedo 881 11,38 77 160225
Vila Praia de Âncora 4.623 8,37 552 160217
Vilar de Mouros 725 10,38 70 160218
Vile 288 2,80 103 160220
Kreis Caminha 15.797 136,53 116 1602

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Einwohnerzahl im Kreis Caminha (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
9251 12.167 15.288 15.810 16.688 15.883 16.207 17.069 16.684
 
Die Fähre Sta. Rita de Cássia
 
Der Bahnhof von Caminha

Kommunaler Feiertag Bearbeiten

  • Montag nach Ostersonntag

Städtepartnerschaften Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Der Bahnhof Caminha ist ein Haltepunkt der Eisenbahnstrecke Linha do Minho. Die Nationalstraße N13 quert den Ort, und die Autobahn A28 führt mit mehreren Abfahrten durch den Kreis. Caminha ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Die kommunale Fähre von Caminha, Sta. Rita de Cássia, verkehrt täglich von etwa 8:00 bis etwa 20:00 (Winterhalbjahr etwa 18:00) durchgehend – sofern der Wasserstand ausreichend ist, d. h. nicht bei Niedrigwasser – zwischen Caminha und dem galicischen Küstenort A Guarda.[11]

Söhne und Töchter Bearbeiten

 
Sidónio Pais

Fotos Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Caminha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.verportugal.net, abgerufen am 1. März 2013.
  4. www.monumentos.pt, abgerufen am 1. März 2013.
  5. Lydia Hohenberger, Jürgen Strohmaier: Portugal. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2009, S. 289f.
  6. www.cm-caminha.pt (Memento des Originals vom 4. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-caminha.pt, abgerufen am 1. März 2013.
  7. www.verportugal.net, abgerufen am 1. März 2013.
  8. www.monumentos.pt, abgerufen am 1. März 2013.
  9. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014.
  10. www.anmp.pt (Memento des Originals vom 11. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anmp.pt, abgerufen am 1. März 2013.
  11. www.cm-caminha.pt (Memento des Originals vom 17. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-caminha.pt, abgerufen am 1. März 2013.
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