Burkhard Pape

deutscher Fußballspieler und -trainer

Burkhard Pape (* 30. Oktober 1932 in Magdeburg; † 1. Februar 2024 in Pullach im Isartal[1]) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer. Nach einer kurzen Spielerkarriere trainierte er als Entwicklungshelfer fast 40 Jahre lang Fußballnationalmannschaften aus Asien, Afrika und dem pazifischen Raum.

Burkhard Pape
Personalia
Geburtstag 30. Oktober 1932
Geburtsort MagdeburgDeutsches Reich
Sterbedatum 1. Februar 2024
Sterbeort Pullach im IsartalDeutschland
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
Hannover 96
VfR Neumünster 39 (5)
FSV Frankfurt
Stationen als Trainer
Jahre Station
1961 Baden Amateur All-Stars
1966–1968 Sierra Leone
1968–1972 Uganda
1975–1977 Ägypten
Sri Lanka
Indonesien
Thailand
Papua-Neuguinea
Tuvalu
2000–2001 Tansania
2005–2015 SV Pullach U-15
2005–2015 SV Pullach U-15 (Frauen)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Leben Bearbeiten

Pape erlernte den Beruf des Elektrikers und war in frühen Jahren DDR-Juniorenmeister im Zehnkampf. Nach den Ereignissen des 17. Juni 1953 geriet er in Spionageverdacht und wurde festgenommen. Nach seiner Freilassung floh er in die Bundesrepublik.

Karriere Bearbeiten

Als Spieler Bearbeiten

Pape spielte in seiner Karriere für Hannover 96, VfR Neumünster und dem FSV Frankfurt. Dabei bevorzugte er die Position auf dem rechten Flügel. Von 1955 bis 1957 absolvierte er bei Neumünster in der damals erstklassigen Fußball-Oberliga Nord 39 Ligaspiele und erzielte fünf Tore.[2] Anschließend besuchte er die Sporthochschule Köln, wo er 1959 bei Hennes Weisweiler die Ausbildung zum Trainerexamen zu absolvierte.

Als Trainer Bearbeiten

Von 1959 bis 1966 war Burkhard Pape Verbandstrainer des Nordbadischen Fußballverbandes in Karlsruhe, mit Sitz in der Sportschule Schöneck.[3] Im Juni und Juli 1961 trainierte Pape die Baden Amateur All-Stars, mit denen er durch den Nordosten der USA reiste und fünf von sechs Spielen gewinnen konnte.[4]

1966 erhielt Pape von der Bundesregierung und dem DFB den Auftrag, als Fußballlehrer als Langzeitprojekt im west-afrikanischen Sierra Leone zu leiten. 1968 wurde er Trainer von Uganda und gewann 41 von 70 Spielen.[5] 1972 verließ er Uganda. Zwischen 1975 und 1977 trainierte er als Nachfolger von Dettmar Cramer die ägyptische Nationalmannschaft.[6]

Anschließend verließ Pape Afrika und trainierte einige asiatische und pazifische Nationalmannschaften wie von Sri Lanka, Indonesien, Thailand, Papua-Neuguinea und Tuvalu.

Im Jahr 2000 kehrte er nach Afrika zurück, um die tansanische Nationalmannschaft im Four Nation Castle Lager Cup zu trainieren.[7]

Kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2003 wurde er Trainer der C2-Junioren und C-Juniorinnen des SV Pullach.[8][9]

Im Alter von 91 Jahren starb Burkhard Pape am 1. Februar 2024 in Pullach im Isartal.

Erfolge und Ehrungen Bearbeiten

Zu seinen größten Erfolgen gehörte der viermalige Sieg mit Uganda beim Ostafrika-Cup sowie der ebenfalls viermalige Sieg mit den U-18-Nationalmannschaften von Indonesien und Thailand beim Asien-Cup.

Für seine damals 30-jährige Tätigkeit als Entwicklungshelfer im Bereich Fußball erhielt Pape 1995 das Bundesverdienstkreuz am Bande.[10]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der SV Pullach trauert zutiefst um Burkhard Pape. 1. Februar 2024, abgerufen am 3. Februar 2024.
  2. Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8. AGON, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7, S. 286.
  3. Badischer Fußballverband (Hrsg.): 50 Jahre Badischer Fußballverband 1946-1996. Bürker Offsetdruck. Karlsruhe 1996. S. 60
  4. International Tours (Memento vom 25. November 2010 im Internet Archive)
  5. Why Pape is considered Cranes’ greatest coach
  6. Egyptian National Team Coaches
  7. Four Nations Castle Lager Cup (East Africa)
  8. PAPE: PULLACH STATT PAPUA NEUGUINEA. DFB.de (5. August 2015), abgerufen am 17. September 2015.
  9. Shehata schweigt - und trifft einen alten Bekannten. abendzeitung-muenchen.de (15. April 2013), abgerufen am 17. September 2015.
  10. Fußball-Entwicklungshelfer Pape gibt seine Anekdoten zum Besten. In: Münchner Merkur. 28. Mai 2016, abgerufen am 18. April 2023.