Burgstall Lösau

archäologische Stätte in Deutschland

Der Burgstall Lösau ist eine kleine abgegangene mittelalterliche Höhenburg in der Waldabteilung Brunnleite auf einem Bergsporn über dem Tal der Lösau. Er befindet sich etwa 350 Meter nordöstlich der Ortsmitte von Lösau, einem Gemeindeteil von Kulmbach in Oberfranken in Bayern. Über diese Spornburg sind keine geschichtlichen oder archäologischen Informationen bekannt, sie wird grob als mittelalterlich datiert,[1] vermutlich wurde sie im 11. Jahrhundert errichtet.[2] Die Burg befand sich unmittelbar östlich der von der Hochfläche herunterführenden Hohen Straße, einer mittelalterlichen Altstraße.[3] Erhalten hat sich von der Anlage nur ein Abschnittswall mit Außengraben. Die Stelle ist als Bodendenkmal Nummer D-4-5834-0017: Mittelalterlicher Burgstall[4] geschützt.

Burgstall Lösau
Staat Deutschland
Ort Kulmbach-Lösau-„Lösauer Berg“
Entstehungszeit Vermutlich 11. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Wallgraben
Geographische Lage 50° 10′ N, 11° 25′ OKoordinaten: 50° 9′ 53,1″ N, 11° 25′ 6,9″ O
Höhenlage 440 m ü. NHN
Burgstall Lösau (Bayern)
Burgstall Lösau (Bayern)

Beschreibung

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Die eher kleine einteilige Burgstelle gehört dem Typus des Ebenerdigen Ansitzes an, das heißt ihr nur leicht befestigter Innenraum ist gegenüber dem Vorgelände der Burg nicht erhöht. Er befindet sich auf etwa 440 m ü. NN Höhe und damit rund 50 Höhenmeter über dem Talgrund der Lösau auf einem nach Südwesten gerichteten Bergsporn des Lösauer Berges.[5] Bis auf die Nordostseite fallen die restlichen Seiten des Spornes sehr steil ins Tal ab und waren daher von Natur aus gut geschützt. Nur im Nordosten geht der Bergsporn leicht ansteigend in die Jura-Hochfläche über und musste befestigt werden. Zu diesem Zweck wurde ein 40 Meter langer, im stumpfen Winkel abbiegender Abschnittswall mit Außengraben angelegt. Dieser Wallzug läuft an beiden Enden im Steilhang aus, seine Breite beträgt noch sechs Meter, seine von innen gemessene Höhe rund zwei Meter. Die Grabentiefe von außen beträgt 1,6 Meter, die Sprunghöhe, also die Höhendifferenz zwischen Wallkamm und Grabensohle, bis zu drei Meter. Diese Abschnittsbefestigung riegelte eine befestigte Innenfläche von etwa 32 mal 22 Metern ab.[6]

Literatur

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  • Ingrid Burger-Segl: Archäologische Streifzüge im Meranierland am Obermain – Ein Führer zu archäologischen und Denkmälern des Früh- und Hochmittelalters. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Bezirk Oberfranken, Bayreuth 2006, ISBN 3-9804971-7-8, S. 151–152.
  • Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad: Mittelalterliche Befestigungen und adelige Ansitze im Landkreis Kulmbach. Herausgegeben vom Landkreis Kulmbach, Neudrossenfeld 2010, ISBN 978-3-00-033354-5, S. 119 und 159.
  • Denis Andre Chevalley (Bearb.): Denkmäler in Bayern, Band IV: Oberfranken. R. Oldenbourg Verlag, München 1986, ISBN 978-3-486-52395-9.
  • Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 5). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1955, S. 116.
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  • Eintrag zu Lösau in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise

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  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
  2. Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens, S. 116 und Ingrid Burger-Segl: Archäologische Streifzüge im Meranierland am Obermain - Ein Führer zu archäologischen und Denkmälern des Früh- und Hochmittelalters, S. 151
  3. Ingrid Burger-Segl: Archäologische Streifzüge im Meranierland am Obermain - Ein Führer zu archäologischen und Denkmälern des Früh- und Hochmittelalters, S. 152
  4. Denkmalliste für Kulmbach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 185 kB)
  5. Lage des Burgstalles im BayernAtlas
  6. Quelle Beschreibung: Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens, S. 116