Burg Lindenberg (Kasendorf)

archäologische Stätte in Deutschland

Die Burg Lindenberg, auch Schloss Lindeberg genannt, ist eine abgegangene hochmittelalterliche Turmhügelburg (Motte) und war später ein Schloss am Nordrand von Lindenberg, einem Gemeindeteil des Marktes Kasendorf im Landkreis Kulmbach in Bayern.

Burg Lindenberg
Burgstall Lindenberg

Burgstall Lindenberg

Alternativname(n) Schloss Lindeberg
Staat Deutschland
Ort Kasendorf-Lindenberg
Entstehungszeit Hochmittelalterlich
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, Turmhügel, Graben, Wall
Ständische Stellung Ministeriale
Geographische Lage 50° 3′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 50° 3′ 10,6″ N, 11° 20′ 15,4″ O
Höhenlage 420 m ü. NHN
Burg Lindenberg (Bayern)
Burg Lindenberg (Bayern)

Der Burgstall befindet sich im Garten eines Wohnstallhauses, eines eingeschossigen Sandsteinquaderbaus (um 1820–1830), Lindenstraße 5.

Geschichte Bearbeiten

1371 bekam Heinrich Rauschner II., sesshaft auf der benachbarten Burg Zultenberg, vom Bamberger Bischof Ludwig von Meißen die Erlaubnis in „Lyntenberg“ auf der Burgstelle ein „hülzernes“ Haus zu errichten. Die Rauschner waren Ministeriale der Andechs-Meranier.

Nachdem die Veste bereits von den Hussiten zerstört worden war, wurde das Schloss von Weismainer Bürgern 1526 im Bauernkrieg ausgebrannt.

Nachdem das Geschlecht der Rauschner mit Joachim Rauschner von Lindenberg († 1560) ausgestorben war, ging das Rittergut an die Waldenfels, später an die Künsberg und die Guttenberg. Das Grabmal von Joachim Rauschner befindet sich in der Johanneskirche in Kasendorf.

1730 erwarb Johann Christoph Ludwig Lochner von Hüttenbach das Rittergut, das infolge des Dreißigjährigen Krieges in sehr schlechtem Zustand war, und errichtete einen neuen Schlossbau, an den ein Wappenstein mit der Jahreszahl „1736“ erinnert. Nach dem Tode des Freiherrn Lochner († 1816) wurden die Liegenschaften an die Lindenberger und Bauern der Umgebung verkauft. 1820 ließ der Lindenberger Wirt Johann Friedrich Pensel das Schlossanwesen abbrechen und benutzte die Steine für den Bau der Häuser Nr. 5 (bis 1838), Nr. 6 und für die Wirtshausscheune.[1]

Von der ehemaligen Mottenanlage sind noch der quadratische Turmhügel mit Graben und Außenwall erhalten.

Literatur Bearbeiten

  • Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad: Mittelalterliche Befestigungen und adelige Ansitze im Landkreis Kulmbach. Herausgegeben vom Landkreis Kulmbach, Neudrossenfeld 2010, ISBN 978-3-00-033354-5, S. 124 und 166.
  • Denis André Chevalley (Bearb.): Oberfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band IV). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52395-3.
  • Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 5). Verlag Michael Laßleben, Kallmünz 1955, S. 115.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Burgstall von Lindenberg bei Kasendorf auf der Seite landschaftsmuseum.de