Britta Rabold

deutsche Denkmalschützerin

Britta Rabold (* 27. September 1956 in Morbach) ist eine deutsche Provinzialrömische Archäologin und Gebietsreferentin der Archäologischen Denkmalpflege in der Dienststelle Karlsruhe.

Rabold lebte bis zu ihrem Abitur in Morbach bei Trier. Zu dieser Zeit galten ihre Vorlieben insbesondere der Chemie und Mathematik. Zudem interessierte sie sich bereits stark für Geschichte und Archäologie, was ihre Studienwahl beeinflusste. Rabold ging an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, um Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Vor- und Frühgeschichte, Christliche Archäologie und Ägyptologie zu studieren. Im Jahr 1979 orientierte sie sich neu und wechselte an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort führte Rabold ihre Studien mit dem Schwerpunkt Provinzialrömische Archäologie fort. Ihre Promotion über die römische Peristylvilla von Bad Kreuznach folgte 1986.

Im Jahr darauf wurde sie bei der Archäologischen Denkmalpflege des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg in Stuttgart tätig. Es folgten mehrere römerzeitliche Großgrabungen im Stadtgebiet von Heidenheim. Ihre Bestellung als wissenschaftliche Referentin der archäologischen Denkmalpflege beim Landesdenkmalamt in Stuttgart erfolgte 1990. Zu Rabolds Hauptaufgaben gehörten Planung und Koordinierung für den Aufbau des Archäologischen Landesmuseums in Konstanz sowie des Zentralen Fundarchivs in Rastatt. Zu Beginn des Jahres 1995 wurde sie als Gebietskonservatorin an die Außenstelle in Karlsruhe tätig. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasste zunächst den Enzkreis, die Landkreise Calw, Rastatt, Freudenstadt und den Stadtkreis Pforzheim. Im Jahr 1998 wurde Rabold auch für den Stadtkreis Baden-Baden tätig. Zudem zeichnete sie nun auch für die archäologische Betreuung Ladenburgs verantwortlich. In diese Zeit fallen wichtige Ausgrabungen in Walldorf, Oberderdingen-Flehingen, Enzberg, Calw, Stammheim, Ettlingen und Horb-Altheim. Ab 1995 vertrat sie das Landesdenkmalamt bei dem Projekt „Deutsche Limes-Straße“. Im Jahr 1996 übernahm sie die Geschäftsführung des Förderkreises „Archäologie in Baden“.

Am 1. Dezember 1999 wurde sie zur Leiterin des Referates 22 (heute Referat 84.2) der Archäologischen Denkmalpflege in der Dienststelle Karlsruhe ernannt. Weitere umfangreiche Grabungsleitungen folgten, so zwischen 2003 und 2007 im Bereich des Vicus von Kastell Schloßau.[1]

Rabold ist Mitglied beim Verband der Landesarchäologen.[2]

Literatur (Auswahl) Bearbeiten

  • Neue Forschungen am mittleren Odenwaldlimes. Acht Jahre Ausgrabungen im Kastellvicus von Schloßau. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Der Odenwaldlimes. Neueste Forschungsergebnisse. Beiträge zum wissenschaftlichen Kolloquium am 19. März 2010 in Michelstadt. Saalburg Schriften 8, Bad Homburg 2012, ISBN 978-3-931267-07-0, S. 49–62.
  • Lange gesammelt − und plötzlich verloren. Der römische Schmiedefund aus Heidenheim a.d. Brenz. In: Jörg Biel, Jörg Heiligmann, Dirk Krausse, Dieter Planck: Landesarchäologie. Festschrift für Dieter Planck zum 65. Geburtstag (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 100), Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8062-2331-6, S. 449–468.
  • mit Petra Mayer-Reppert: Die römischen „Soldatenbäder“ in Baden-Baden (Aquae Aureliae). (= Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg 25). Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2243-2.
  • Fünf Jahre archäologische Ausgrabungen in Mudau-Schloßau, Neckar-Odenwald-Kreis. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2007 (2008), S. 105ff.
  • mit Egon Schallmayer und Andreas Thiel: Der Limes. Die Deutsche Limes-Straße vom Rhein bis zur Donau. Theiss, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1461-1
  • Archäologische Ausgrabungen in Heidenheim während der 80er und frühen 90er Jahre: ein Überblick. In: Jahrbuch Heidenheim an der Brenz 5 (1993/1994), S. 44–70.
  • Die Mosaiken aus der römischen Villa in Bad Kreuznach (Dissertation), Universität Freiburg 1986

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Britta Rabold: Der Odenwaldlimes im neuen Licht. Forschungsstand 2005 zum Kastellvicus von Mudau-Schloßau. In: Gabriele Seitz (Hrsg.): Im Dienste Roms. Festschrift für Hans Ulrich Nuber. Greiner, Remshalden 2006, ISBN 3-935383-49-5, S. 279–284; Britta Rabold: Fünf Jahre archäologische Ausgrabungen in Mudau-Schloßau, Neckar-Odenwald-Kreis. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2007 (2008), S. 105 ff.
  2. Verband der Landesarchäologen − Baden-Württemberg (6 Mitglieder); abgerufen am 27. Dezember 2017