Brand (Solingen)

Ortslage im Südwesten der bergischen Großstadt Solingen

Brand ist eine Ortslage im Südwesten der bergischen Großstadt Solingen.

Brand
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 8′ N, 7° 0′ OKoordinaten: 51° 7′ 48″ N, 7° 0′ 27″ O
Höhe: etwa 79 m ü. NHN
Postleitzahl: 42699
Vorwahl: 0212
Brand (Solingen)
Brand (Solingen)

Lage von Brand in Solingen

Lage und Beschreibung Bearbeiten

Der Ort befindet sich im südwestlichen Bereich des Solinger Stadtgebietes im ländlich geprägten Stadtteil Aufderhöhe. Die zu dem Ort gehörenden Gebäude befinden sich entlang der Landesstraße 288, der Opladener Straße, zwischen der Straßenkreuzung mit der Wipperauer Straße und dem nach dem Ort benannten Brander Weg. Der Ort ist durch neuere Bebauung in der Nachkriegszeit mit den Nachbarorten Birkendahl und Gosse zusammengewachsen. Nördlich von Brand befindet sich ein kleiner Höhenrücken, auf dem die Bundesstraße 229 verläuft.

Benachbarte Ortslagen sind bzw. waren (von Nord nach West): Teschenhöhe, Birkendahl, Gillich, Eickenberg, Haasenmühle, Horn, Gosse, Wachssack, Rupelrath, Holzkamp, Landwehr sowie Landwehrhöhe.

Etymologie Bearbeiten

Der Ortsname Brand kommt in vielen Gegenden vor, seine Ursprünge liegen im Hochmittelalter und deuten auf eine Brandrodung hin. Da der Aufderhöher Ort erst seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar ist,[1] trifft diese Erklärung hier möglicherweise nicht zu.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort ist seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar. Um 1670 war in Brand eine Hof- bzw. Honschaftsschule untergebracht. Diese wurde im Jahre 1712 aufgehoben, ab 1746 erneut eingerichtet und im Jahre 1763 verboten.[2]:2 Brand lag an der sogenannten Sandstraße, einer Altstraße von Aufderhöhe nach Opladen, der heute als Opladener Straße bezeichneten Landesstraße 288. Über diese Altstraße, ab Aufderhöhe weiter verlängert um die Löhdorfer bzw. Mangenberger Straße, verlief in früheren Zeiten der mittelalterliche Warenverkehr zwischen Solingen und der Handelsstadt Köln.[3]:90f.

Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet, die in der Mitte geteilt ist. Der östliche Teil ist als birckendal benannt, der westliche Teil ist als brand bezeichnet. Der Ort wurde in den Ortsregistern der Honschaft Ruppelrath innerhalb des Amtes Solingen geführt. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Brand, die Preußische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn als Brant. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort nur unbenannt neben Birkendahl verzeichnet.[4]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Bürgermeisterei Höhscheid, die 1856 zur Stadt erhoben wurde.

1815/16 lebten 24, im Jahr 1830 29 Menschen im als Weiler bezeichneten Wohnplatz aufm Brand.[5][6] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Ruppelrath innerhalb der Bürgermeisterei Höhscheid, dort lag er in der Flur VIII. Reinoldi Capelle. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit fünf Wohnhäuser und fünf landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 28 Einwohner im Ort, davon zehn katholischen und 18 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit fünf Wohnhäuser und 44 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden sieben Wohnhäuser mit 30 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ortsteil acht Wohnhäuser mit 42 Einwohnern und gehörte zum evangelischen Kirchspiel Rupelrath, 1905 zählt der Ort fünf Wohnhäuser mit 30 Einwohnern.[9][10]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Brand ein Ortsteil Solingens. Bereits auf der Hofacker-Karte von 1898 hat der Ort seine solitäre Lage verloren und war mit Gosse im Süden und dem östlich gelegenen Birkendahl zusammengewachsen.[11] Er ist daher heute nicht mehr als eigener Wohnplatz erkennbar, einzig der Brander Weg erinnert noch an den Ort.[12]

Quellen Bearbeiten

  1. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  2. Reinhold Kaiser: Rheinischer Städteatlas. Lfg. VIII Nr. 45: Höhscheid. Rheinland-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-7927-0830-2.
  3. Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. Braun, Duisburg 1969, DNB 457973358
  4. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  5. a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  11. August Hofacker: Stadt- und Landkreis Solingen, 1898, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen
  12. Amtl. Stadtpläne ab 1972