Bram Moolenaar

niederländischer Programmierer

Bram Moolenaar (* 1961 in Lisse, Niederlande; † 3. August 2023[1][2]) war ein niederländischer Programmierer. Er war Entwickler und Betreuer („Benevolent Dictator for Life“) von Vim, einem von vi abgeleiteten Texteditor.[2]

Bram Moolenaar (2007)

Bram Moolenaar studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Delft und schloss 1985 sein Studium mit einer Arbeit über Multiprozessor-Unix-Architektur ab.[3] Er arbeitete von 1985 bis 1999 als Ingenieur für Océ.[4] Von Juli 2006 bis September 2021 war er Entwicklungsingenieur bei Google in Zürich.[4]

Nachdem Moolenaar 1988 einen Amiga-Computer gekauft hatte,[5] entwickelte er den darauf laufenden vi-Klon Stevie (ST Editor for VI Enthusiasts) weiter.[6] Unter dem Namen Vim machte er das Programm 1991 in der Version 1.14[3] der Öffentlichkeit verfügbar und betreute es bis zu seinem Lebensende.[2] „Vim“ stand anfangs für „Vi IMitation“, aufgrund des erweiterten Funktionsumfanges ab 1992 (Version 1.22) für „Vi IMproved“.[3] Bei Moolenaars Tod lag das Programm in der stabilen Version 9.0 vor.[7]

Bram Moolenaar entwickelte das „Build“-Programm A-A-P. Er konzipierte weiterhin die Programmiersprache Zimbu. Über das Programm Vim rief Moolenaar dazu auf, die Hilfsorganisation International Child Care Fund Holland (ICCF Holland) zu unterstützen, die Waisenkinder in Kibaale in Uganda unterstützt, deren Eltern an AIDS gestorben sind.[2] Moolenaar hatte die Organisation 1993 gegründet und stand ihr bis zu seinem Tod als Kassenwart vor.[5]

Bram Moolenaar starb am 3. August 2023 an einer Erkrankung.[2]

Bearbeiten
Commons: Bram Moolenaar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Message from the family of Bram Moolenaar. In: Mailingliste vim_announce bei Google Groups. 5. August 2023, abgerufen am 5. August 2023 (englisch).
  2. a b c d e Martin Gerhard Loschwitz: Zum Tode Bram Moolenaars: Vim-Koryphäe, Weltenbummler und Spendensammler. In: heise online. 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  3. a b c Bram Moolenaar: Vim, an open-source text editor. In: free-soft.org. 15. Januar 2002, abgerufen am 6. August 2023 (englisch).
  4. a b Bram Moolenaar. In: linkedin.com. Abgerufen am 9. August 2023.
  5. a b Liam Proven: Vim creator Bram Moolenaar dies aged 62. In: theregister.com. 7. August 2023, abgerufen am 9. August 2023 (englisch).
  6. Lukáš Zapletal: Rozhovor: Bram Moolenaar. In: linuxexpres.cz. 4. Januar 2013, abgerufen am 9. August 2023 (tschechisch).
  7. Silke Hahn, Merlin Schumacher: Texteditor für Linux, Shell und mehr: Vim 9 ist da, das Warten hat sich gelohnt. In: heise online. Heise Online, 29. Juni 2022, abgerufen am 6. August 2023.