Blockhof

Wohnplatz im Ortsteil Schönberg der Hansestadt Seehausen (Altmark)

Blockhof ist ein Wohnplatz im Ortsteil Schönberg der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]

Geographie Bearbeiten

 
Lage von Blockhof

Der Blockhof ist eine Einzelsiedlung 2½ Kilometer östlich von Seehausen[2] an der Kreisstraße K 1019.[3]

Nachbarorte sind Neuhof im Nordwesten, Klein Holzhausen im Norden, Herzfelde im Osten, Schönberg im Südosten und Schallun im Süden.[2]

Geschichte Bearbeiten

Entstehung Bearbeiten

Im Jahre 1804 heißt der Ort Blockland, oder Hof zur Hufe, ein Freihof bei Herzfelde an der Heerstraße.[4] Nicht zu verwechseln mit dem heutigen Hof zur Hufe in Klein Holzhausen, der weiter nördlich liegt. Der Name Blockhof erscheint erstmals im Jahre 1898[5] und später im Jahre 1905 als Wohnplatz von Herzfelde.[6]

Blockland bei Klein Holzhausen und bei Schallun Bearbeiten

Der Historiker Peter P. Rohrlach ordnet dem heutigen Blockhof bestimmte Quellenangaben zu. Demnach stammt die erste Erwähnung des Hofes aus dem Jahre 1570 als das Blockland genant vor Seehausen gelegen.[7] Weitere Nennungen in den Akten des Brandenburgischen Landeshauptarchivs sind 1613 daß Blocklandt genandt, 1745 Plocklandt, 1775 Blocklandt.[5] Rohrlach[5] ordnet den Eintrag aus dem Verzeichnis von Seydlitz namens Blockland oder Calentimp, auch Neu-Schalluhn, aus dem Jahre 1820, ein Vorwerk im Kreis Osterburg mit 4 Einwohnern,[8] dem heutigen Blockhof zu. Das Vorwerk Calentimp lag aber bei Klein Schallun.[9] Seydlitz nennt auch den Calandshof im Kreis Osterburg, zu Klein Holzhausen gehörig,[10] von dem Hermes und Weigelt 1842 schreiben der Kalandshof oder Blockland und der Hof zur Hufe, oder die Oehre, schließen nördlich an das Dorf Klein Holzhausen an.[11] Im Jahre 1864 wurde Blockland oder Kalandshof, ein Hof bei Holzhausen genannt.[12] Im Jahre 1871 ist Blockland neben dem Freigut Schallun ein Wohnplatz von Falkenberg.[13]

Warum Rohrlach von diesen Quellenangaben nur auf das heutige Blockhof schließt, ist noch offen. Möglicherweise waren es drei verschiedene Höfe: der Kalandshof neben dem Hof zur Hufe in Klein Holzhausen, der Hof Klein Schallun bei Falkenberg und der heutige Blockhof.

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Herzfelde in die Gemeinde Schönberg eingemeindet.[14] Blockhof blieb beim Ortsteil Herzfelde der Gemeinde Schönberg. Spätestens seit der Eingemeindung der Gemeinde Schönberg in die Hansestadt Seehausen (Altmark) am 1. September 2010 gehört der Wohnplatz Blockhof zum Ortsteil Schönberg.

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Blockland (Blockhof) gehörten früher zur Kirchengemeinde Schönberg und damit zur Pfarrei Schönberg bei Seehausen in der Altmark.[15] Die evangelische Kirchengemeinde Schönberg wurde 2005 mit der Kirchengemeinde Falkenberg zum Kirchspiel Schönberg-Falkenberg zusammengeschlossen. Sie wird betreut vom Pfarrbereich Seehausen des Kirchenkreises Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Literatur Bearbeiten

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 262–263, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 372–373, 63. Klein-Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  2. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  4. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 311 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00333~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 262–263, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, DNB 365941735, S. 98, 30.52.
  7. nach Rohrlach: BLHA, Rep. 78, Kopiar Nr. 34/38, fol 262-262b
  8. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 22 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00450~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Special-Atlas Des Königreichs Westphalen: bestehend aus acht Departements- und einer General-Charte: 7: Charte von dem Departemente Der Elbe des Königreichs Westphalen: Auf Höchsten königlichen Befehl entworfen und herausgegeben. Verlag des geographischen Instituts, Weimar 1812 UrMEL Thüringische Universitäts- und Landesbibliothek
  10. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 34 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00462~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  11. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 372–373, 63. Klein-Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. A. Bühling: Geographisch-statistisch-topographisches Handbuch des Regierungsbezirks. Ortschafts-Verzeichniß des Regierungs-Bezirkes Magdeburg. Magdeburg 1864, S. 48, X.26 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10136781~SZ%3D00158~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  13. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung. Band VI, Provinz Sachsen. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. Berlin 1873, S. 2–3, Nr I.43 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11157796~SZ%3D00013~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  14. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 108 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Seehausen. In: ekmd.de. Abgerufen am 24. März 2024.

Koordinaten: 52° 53′ 25,7″ N, 11° 47′ 34″ O