Bleibach (Rotbach)

Nebenfluss des Rotbachs

Der Bleibach ist ein 23,9 km langer, rechter Nebenfluss des Rotbachs in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Bleibach
Quellfassung des Bleibachs auf dem Rinnendriesch/Kall

Quellfassung des Bleibachs auf dem Rinnendriesch/Kall

Daten
Gewässerkennzahl DE: 27448
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rotbach → Erft → Rhein → Nordsee
Quelle Südlich von Scheven
50° 33′ 7″ N, 6° 35′ 8″ O
Quellhöhe ca. 380 m ü. NHN[1]
Mündung In Wichterich in den RotbachKoordinaten: 50° 42′ 54″ N, 6° 44′ 15″ O
50° 42′ 54″ N, 6° 44′ 15″ O
Mündungshöhe 135 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 245 m
Sohlgefälle ca. 10 ‰
Länge 23,9 km[2]
Einzugsgebiet 50,036 km²[2]

Geographie Bearbeiten

Der Bleibach entsteht heute durch den Zusammenfluss mehrerer kurzer Quellbäche unmittelbar an der Eifelbahn südlich von Scheven, einem Ortsteil von Kall. Der Ursprung liegt auf einer Höhe von 380 m ü. NHN. In überwiegend nordnordöstliche Richtungen laufend, durchfließt der Bach Scheven, Denrath und Roggendorf, bevor er vor Kommern zum Mühlensee angestaut wird. Der Bleischlamm, den der Bach aus dem Bleibergwerk mitbringt, in dem er entspringt, kann sich auf diese Weise unschädlich absetzen. Vorher überschwemmte der Bach im Frühjahr die Wiesen an seinen Ufern, weshalb regelmäßig Vieh am Bleigehalt des Grases erkrankte. Dieser Schutz ist jedoch nicht ausreichend.[3][4][5] Nach Durchqueren von Kommern passiert der Bach die Ortschaften Schaven, Firmenich und Obergartzem. An der Tissenicher Mühle mündet linksseitig der Enzbach. Der weitere Weg führt den Bach durch Dürscheven, Irresheim, Frauenberg, Oberwichterich nach Wichterich. Hier mündet der Bleibach am nördlichen Ortsrand auf 135 m ü. NHN von rechts in den Rotbach.

Bei einem Höhenunterschied von 245 m beträgt das mittlere Sohlgefälle 10 ‰. Sein 50,036 km² großes Einzugsgebiet entwässert der Bleibach über Rotbach, Erft und Rhein zur Nordsee.

Nebenflüsse Bearbeiten

Bedeutendster Nebenfluss des Bleibachs ist der 5,6 km lange Enzbach. Mit einer Fläche von 8,559 km² hat sein Einzugsgebiet einen Anteil von 17 % an dem des Bleibachs. Im Folgenden werden die Nebenflüsse nach dem Gewässerverzeichnis NRW aufgeführt.

Zuflüsse Bleibach
Name Stat.
in km

Lage Länge
in km
EZG
in km²
Mündungs­höhe[1]
in m ü. NHN
GKZ
N.N. 22,043 links 1,6   329 27448 112
Wallenthaler Graben 20,736 links 1,9   311 27448 114
Kalenberger Bach 19,824 rechts 2,6   303 27448 12
N.N. 18,503 rechts 0,8   287 27448 132
Krebsbach 16,867 links 1,4   272 27448 14
Wälschbach 13,966 rechts 1,8   239 27448 16
N.N. 13,677 links 1,5   236 27448 172
Gehlbach 13,138 rechts 1,7   230 27448 18
N.N. 9,313 rechts 1,1   195 27448 192
Enzbach 7,206 links 5,6 8,559 178 27448 2
Länge und Größe der angegebenen Einzugsgebiete nach Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB).

Sonstiges Bearbeiten

Auf Grunde der Lage in Nähe des Baches trägt die Kita in Firmenich den Namen „AWO Kindertagesstätte Bleibachzwerge“.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
  2. a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  3. Pferde durch Blei im Bach verendet. WDR, 12. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2018; abgerufen am 25. Januar 2021.
  4. Gutachten ermittelt erhöhten Bleigehalt. Starben drei Pferde durch verseuchtes Heu? In: bild.de. 14. Mai 2017, abgerufen am 25. Januar 2021.
  5. Johannes Puderbach: Klage gegen Mechernicher Landwirt Drei Pferde an Bleivergiftung qualvoll verendet. In: www.rundschau-online.de. 2. Juni 2017, abgerufen am 25. Januar 2021.

Literatur Bearbeiten

  • Dieter Hofsümmer: Rot- und Bleibach in Erftstadt. In: Kulturamt Erftstadt (Hrsg.): Jahrbuch 2014 der Stadt Erftstadt. S. 85–93.