Bijlsma Trader 9000

Frachtschiffstyp

Der Bijlsma Trader 9000 ist ein Frachtschiffstyp der niederländischen Werft Scheepswerf Bijlsma Lemmer.

Bijlsma Trader 9000
Missouriborg
Missouriborg
Schiffsdaten
Schiffsart Mehrzweckfrachter
Reederei Wagenborg Shipping, Delfzijl
Entwurf Conoship International, Groningen
Bauwerft Scheepswerf Bijlsma Lemmer
Bauzeitraum 1996 bis 2002
Gebaute Einheiten 13
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 134,50 m (Lüa)
127,20 m (Lpp)
Breite 16,50 m
Seitenhöhe 9,80 m
Tiefgang (max.) 7,11 m
Vermessung 6.540 BRZ / 3.464 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 8L38)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 5.280 kW (7.179 PS)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 9.150 tdw
Container 604 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 60
Rauminhalt 13.059 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas

Geschichte Bearbeiten

 
Die ehemalige Maineborg bereits mit Kranpodesten, aber noch ohne Krane.

Der Schiffstyp wurde von Conoship International in Groningen in Zusammenarbeit mit der Reederei Wagenborg Shipping entworfen.[1] Die Schiffe wurden größtenteils auf der niederländischen Werft Scheepswerf Bijlsma Lemmer, ein Schiff wurde auf der Werft Frisian Shipyard Welgelegen in Harlingen gebaut. Die Markborg als Typschiff der Serie war das erste nach dem Umzug der Werft nach Lemmer gebaute Schiff.[2]

Betreiber der Schiffe ist Wagenborg Shipping. Die Schiffe bilden hier die M-Klasse. Wagenborg setzt die Schiffe unter anderem in der europäischen Trampfahrt ein. Einige der Schiffe wurden ab 2012 verkauft. Vier Schiffe gingen an die Sakhalin Shipping Company (SASCO) in Cholmsk und bilden hier den BT9000-Typ.[3] SASCO setzt die Schiffe in verschiedenen Liniendiensten ab Wladiwostok ein.[4] Zwei weitere Schiffe gingen an Reskom-Tyumen in Tjumen, die die Schiffe unter anderem für den Transport von Maschinen und Ausrüstungen im Rahmen von Industrieprojekten im Nordosten Russlands einsetzt.[5]

Beschreibung Bearbeiten

Die Schiffe werden von einem von Stork gebauten Viertakt-Achtzylinder-Dieselmotor des Herstellers Wärtsilä (Typ: 8L38) mit 5280 kW Leistung angetrieben. Der Motor wirkt über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller. Für die Stromerzeugung steht ein Wellengenerator mit 940 kVA Scheinleistung sowie zwei von Caterpillar-Dieselmotoren angetriebene Generatoren mit jeweils 438 kVA Scheinleistung zur Verfügung. Weiterhin wurde ein von einem Caterpillar-Dieselmotor angetriebener Notgenerator mit 132 kVA Scheinleistung verbaut. Die Schiffe sind mit einem von einem Elektromotor mit 650 kW Leistung angetriebenen Bugstrahlruder ausgerüstet.

Die Schiffe verfügen über zwei Laderäume. Laderaum 1 ist 39,20 m lang und 13,50 m breit, Laderaum 2 ist 52,50 m lang und 13,50 m breit. Die Räume sind 10,86 m hoch. Sie sind größtenteils boxenförmig, lediglich im vorderen Bereich von Raum 1 bzw. hinteren Bereich von Raum 2 verjüngen sie sich etwas. Die Kapazität der Laderäume beträgt 13.059 m³. Davon entfallen 5.451 m³ auf Laderaum 1 und 7.608 m³ auf Laderaum 2. Die Laderäume sind mit sechs bzw. acht Stapellukendeckeln verschlossen. Die Lukendeckel können mithilfe eines Lukenwagens bewegt werden.

Die Schiffe sind für den Transport von Containern vorbereitet. In den Räumen können Cellguides aufgestellt werden. Die Containerkapazität beträgt 604 TEU, davon 264 TEU in den Räumen und 340 TEU an Deck. In Raum 1 können 108 TEU geladen werden, sechs 20-Fuß-Container hintereinander, bis zu fünf Container nebeneinander und vier Container übereinander. In Raum 2 können 156 TEU geladen werden, acht 20-Fuß-Container hintereinander, bis zu fünf Container nebeneinander und vier Container übereinander. 108 TEU finden auf den Lukendeckeln des Raums 1 Platz, sechs 20-Fuß-Container hintereinander, sechs Container nebeneinander und drei Container übereinander. Auf den Lukendeckeln von Raum 2 können 192 TEU geladen werden, acht 20-Fuß-Container hintereinander, sechs Container nebeneinander und vier Container übereinander. Weitere 40 TEU können vor bzw. hinter den Laderäumen an Deck gestellt werden. Für Kühlcontainer stehen 60 Anschlüsse zur Verfügung.

Die Schiffe sind zur Unterteilung der Laderäume mit zwei aus zwei Teilen bestehenden Schotten ausgerüstet, die in Laderaum 1 an zwei Positionen bzw. in Laderaum 2 an drei Positionen aufgestellt werden können. Die Schotten können auch als Zwischendeck genutzt werden. Sie können mithilfe des Lukenwagens bewegt werden.

Die Tankdecke kann mit 20 t/m² belastet werden. Das maximale Gewicht eines Containerstapels darf 100 t bei 20-Fuß- bzw. 120 t bei 40-Fuß-Containern betragen. Die Lukendeckel können mit 1,75 t/m² belastet werden. Das maximale Gewicht eines Containerstapels darf hier 26 t bei 20-Fuß- bzw. 48 t bei 40-Fuß-Containern betragen.

Die Decksaufbauten befinden sich weit achtern. An Bord ist Platz für elf Besatzungsmitglieder.

Der Rumpf der Schiffe ist eisverstärkt (Eisklasse 1A bzw. 1A Super bei den als Maineborg bzw. Metsäborg gebauten Schiffen).

Schiffe Bearbeiten

Bijlsma Trader 9000
Bauname Bauwerft / Baunummer IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Spätere Namen und Verbleib
Arion Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 672 9142514 5. November 1996
28. März 1997
28. Mai 1997
2003: Medemborg
Markborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 677 9142540  
1. November 1996
9. Januar 1997
2002: MSC Suomi, 2004: Markborg, 2014: Bozok, 2021: Dona Ble
Merweborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 678 9142552 29. März 1997
21. August 1997
9. Oktober 1997[6]
2000: MSC Bothnia, 2002: Merweborg
Marneborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 679 9142564  
 
11. Februar 1998
2004: Normed Istanbul, 2005: Marneborg, 2012: Arne, 2021: Manisa Belen
Egbert Wagenborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 680 9142588 15. Dezember 1997
16. April 1998
10. Juni 1998
2002: MSC Bothnia, 2003: Egbert Wagenborg, 2012: Kunashir
Munteborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 682 9179385  
August 1998
16. Oktober 1998
2000: MSC Baltic, 2004: Munteborg, 2012: Simushir
Moezelborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 683 9180839 26. Juni 1998
26. November 1998
21. Januar 1999
Morraborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 684 9190274 1. Mai 1998
März 1999
6. Mai 1999[7]
2013: Shantar
Michiganborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 685 9190286 11. Juni 1998
1999
3. September 1999
2012: Paramushir
Mississippiborg Frisian Shipyard Welgelegen / 515 9207508  
30. November 1999[8]
7. Januar 2000
2001: MSC Poland, 2009: Mississippiborg
Missouriborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 689 9228978 15. Dezember 1999
10. Oktober 2000
30. November 2000
Maineborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 692 9228980 15. Dezember 1999
1. Februar 2001
22. März 2001
2014: mit zwei Kranen ausgerüstet, Arctica-1
Metsäborg Scheepswerf Bijlsma Lemmer / 693 9243801 15. Dezember 1999
6. Dezember 2001[9]
8. Februar 2002
2015: mit zwei Kranen ausgerüstet, Arctica-2
Daten: Stichting Maritiem-Historische Databank[10] / BV Fleet, Bureau Veritas[11]

Die von Wagenborg Shipping betriebenen Schiffe fahren unter der Flagge der Niederlande, Heimathafen ist Delfzijl.

Literatur Bearbeiten

  • Markborg. In: Schip & Werf de Zee, März 1997, S. 40–42, ISSN 0926-4213.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bijlsma Trader 9000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dutch hold their share against European competition, The Motorship, 1. Februar 2000. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  2. History (Memento vom 23. Februar 2016 im Internet Archive), VEKA Shipyard Lemmer.
  3. BT9000 type cargo vessel (Memento vom 24. September 2020 im Internet Archive), Sakhalin Shipping Company (SASCO).
  4. Shipping schedule on regular routes (Memento vom 15. September 2016 im Internet Archive), Sakhalin Shipping Company (SASCO).
  5. Транспортировка грузов на морских судах, Реском-Тюмень. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  6. Merweborg, Schip & Werf de Zee, November 1997, S. 7.
  7. Morraborg, Schip & Werf de Zee, Juni 1999, S. 7.
  8. Mississippiborg, Schip & Werf de Zee, Januar 2000, S. 11.
  9. Metsäborg, Schip & Werf de Zee, Februar 2002, S. 9.
  10. Stichting Maritiem-Historische Databank. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  11. BV Fleet, Bureau Veritas. Abgerufen am 31. Juli 2020.