Bernreuth (Weismain)

Ortsteil von Weismain

Bernreuth ist ein Weiler mit 22 Einwohnern.[1] Er gehört als Stadtteil zur Stadt Weismain im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels im Norden des Freistaates Bayern.

Bernreuth
Stadt Weismain
Koordinaten: 50° 6′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 50° 6′ 0″ N, 11° 14′ 1″ O
Höhe: 335–460 m ü. NHN
Fläche: 2,44 ha
Einwohner: 22 (1. Jan. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 903 Einwohner/km²
Postleitzahl: 96260
Vorwahl: 09575
Bernreuth (Bayern)
Bernreuth (Bayern)
Lage von Bernreuth in Bayern

Geografische Lage

Bearbeiten

Bernreuth befindet sich auf einer Höhe von 335 m ü. NN bis 360 m ü. NN[2] am Westhang des Kordigasts, etwa 1,8 Kilometer nördlich des Weismainer Stadtkerns. Die nächsten Ortschaften sind Woffendorf, Baiersdorf und Weismain.

Geschichte

Bearbeiten

Erstmals erwähnt wurde der Ort vermutlich im Jahr 1146 als „Bennenriuth“.[3] Weitere Schreibweisen sind mit „Pernreuth“ aus dem Jahr 1348,[3] „Bernreutt“ um 1481/82[3] und „Berenruth“ aus dem Jahr 1527 überliefert.[3] Bis 1803 gehörte der Ort dem Kloster Langheim, das ihn 1304 von Heinrich und Eberhard von Schaumberg erworben hatte.[4] Zwischen 1803 und 1810 unterstand der Ort dem Landgericht und Rentamt Weismain.[5] 1810 wurde er Teil der Gemeinde Kaspauer mit den weiteren Ortsteilen Siedamsdorf, Altendorf und Giechkröttendorf.[6] Als Folge der Gemeindenbildung in Bayern nach der Verabschiedung der Zweiten Verfassung des Königreich Bayerns gehörte Bernreuth ab 1818 als Ortsteil zur neu gebildeten Altgemeinde Pfaffendorf[3] und wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform Weismain zugeschlagen.[7]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Die Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung Bernreuths wieder.

Jahr Einwohner Anwesen Quelle:
1818 58 9 [5]
1833 53 9 [8]
1987 28 9 [9]
2013 14 9 [10]
2015 21 9 [11]
2018 22 9 [12]

Etymologie

Bearbeiten

Das Grundwort reuth ist in der Form von riuti althochdeutschen oder als riute mittelhochdeutschen Ursprungs und bedeutet ‚Rodeland‘, Landstück, das durch Roden urbar gemacht worden ist.[3] Im Mittelhochdeutschen änderte sich das iu im Wort zu eu.[3] Das Bestimmungswort, die erste Silbe, ist im Zusammenhang mit der Erwähnung im Jahr 1146 als Ableitung des Personennamens Benno im Genitiv Singular anzusehen.[3] Demnach wäre das en in der Mitte von „Bennenriuth“ als Hapologie entfallen und die späteren Schreibweisen mit einem r hyperkorrekt.[3] Sollte das 1146 genannte Bernreuth nicht mit dem hier behandelten übereinstimmen, könnte auch von dem Personennamen Bero oder Berno, beide im Genitiv Singular in Frage kommen.[3] Die Endung des Namens wäre in ähnlicher Art und Weise wie im vorhergehenden Ansatz weggefallen.[3] Als dritte Möglichkeit könnte sich der Namen auch von bër (schwach-männlich), einer alten Schreibweise von Bär im Genitiv Singular oder Plural ableiten.[3] In diesem Falle ist davon auszugehen, dass der Name nicht ökologischer Herkunft ist, sondern viel wahrscheinlicher von einem Ereignis herrührt, an dem ein Bär beteiligt war.[3]

In der örtlichen Varietät des oberfränkischen Dialekts lautet der Ortsname [ˈbęn.rǫįd], sprich bänroid.[3]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Stadt Weismain: Ortsteile. Abgerufen am 14. Juni 2023.
  2. Bernreuth im Bayernviewer, geodaten.bayern.de, abgerufen am 26. Dezember 2014
  3. a b c d e f g h i j k l m n George (2011), S. 108
  4. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches, statistisch-topographisches Lexikon von Franken, 1. Band. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 363 (Online in der Google-Buchsuche).
  5. a b Motschmann 2006, S. 56
  6. Andrea Göldner: 100 Jahre Freiw. Feuerwehr Altendorf-Siedamsdorf, Weismain 2006, S. 40
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 512.
  8. Joseph Anton Eisenmann: Geographische beschreibung des erzbisthums Bamberg: nebst kurzer übersicht der suffragan diöcesen: Würzburg, Eichstätt und Speyer. Bamberg 1833, S. 511 (Volltext in der Google-Buchsuche)., S. 496
  9. Genealogisches Orts-Verzeichnis von Bernreuth, gov.genealogy.net, abgerufen am 26. Dezember 2014
  10. Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2013 (Memento vom 5. Januar 2013 im Internet Archive), stadt-weismain.de, abgerufen am 26. Dezember 2014
  11. Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2015 (Memento vom 5. Januar 2013 im Internet Archive), stadt-weismain.de, abgerufen am 10. Oktober 2015
  12. Stadtteile. (Memento des Originals vom 6. Oktober 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-weismain.de In: Stadtinfo, 1. Januar 2018. Auf Stadt-Weismain.de, abgerufen am 27. Dezember 2020.

Literatur

Bearbeiten
  • Dieter George: Die Ortsnamen des Raumes Weismain. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain – Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 1. Dechant Bau GmbH, Weismain 2011, ISBN 978-3-9814302-0-2
  • Josef Motschmann: Altenkunstadt – Heimat zwischen Kordigast und Main. Gemeinde Altenkunstadt, Altenkunstadt, 2006