Bernd Grothe

deutscher Maler und Grafiker

Bernd Grothe (* 3. Juni 1906 in Welfesholz; † 7. September 1977 in Naumburg) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Werk Bearbeiten

Bernd (auch Carl Bernhard) Grothe studierte an der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig, vor allem Buchgrafik. 1935 wurde er wegen seiner Illustrationen zu Märchen in einer Fachzeitschrift lobend erwähnt.[1] Nach Abschluss des Studiums arbeitete er in Leipzig u. a. als Buchdrucker und machte er Buchillustrationen. Das Leipziger Adressbuch weist ihn 1943 in der Menckestraße 23 aus, dem Gohliser Schlösschen. Nachdem Grothe 1943 ausgebombt worden war, zog er nach Naumburg. Nach dem Kriegsdienst und der Rückkehr aus der Gefangenschaft war er bereits 1945 auf der Ersten Naumburger Nachkriegskunstausstellung vertreten. Er widmete sich weiter der Buchillustration, machte aber auch baugebundene Arbeiten. Entsprechend der offiziellen Losung „Künstler in die Betriebe“ ging er zur künstlerischen Arbeit u. a. in das Zementwerk Karsdorf. Neben seiner freien Arbeit erledigte er vorrangig Auftragsarbeiten für staatliche Einrichtungen, für Vereine und Volkseigene Betriebe, u. a. schuf er für den Rat der Stadt Naumburg mehrere Porträts Verdienter Aktivisten. Er engagierte sich kulturpolitisch als Mitglied der Ständigen Kommission Kultur des Kreistages Naumburg und war Kreisvorsitzender des Verbands Bildender Künstler der DDR.

Grothe hatte in Naumburg eine Ateliergemeinschaft mit der Malerin und Bildhauerin GreteTschaplowitz-Seifert.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Tafelbilder Bearbeiten

  • Traktoristin Vera Schaffranek (Öl, um 1951; im Bestand der Galerie Neue Meister Dresden)[2]
  • Vorfrühling (Öl, 1954)[3]
  • Saalewiesen (Öl, 1957)[3]
  • Thomas Müntzer (Öl; im Bestand des Deutschen Historischen Museums, Berlin)
  • Nach der Arbeit (Öl, 1964)[4]

Zeichnungen (Auswahl) Bearbeiten

  • Sindbad der Seefahrer (mehrere Federzeichnungen, 1952; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[5]
  • Charles Dickens: Der Weihnachtsabend (Federzeichnungen, 1952; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[6]
  • Thomas Müntzer im Gespräch (Federzeichnung, 1960; im Bestand des Regionalmuseums Bad Frankenhausen)[7]
  • Bauern ziehen eine Kanone auf den Schlachtberg (Federzeichnung, 1960; im Bestand des Regionalmuseums Bad Frankenhausen)[7]

Buchillustrationen Bearbeiten

  • Helmut Stützel: Fantasie g moll. Uta-Verlag, Naumburg, 1945

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 1946/1947 Leipzig, Museum der bildenden Künste („Mitteldeutsche Kunst“)[8]
  • 1951 Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1953 Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung
  • 1969 Halle, Bezirkskunstausstellung
  • 2007 Naumburg, Stadtmuseum (Einzelausstellung)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik. Leipzig, Nov. 1934, S. 114
  2. https://www.bildatlas-ddr-kunst.de/item/12598
  3. a b Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunst-im-burgenlandkreis.de
  4. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33007549/df_hauptkatalog_0212232_003_003
  5. u. a. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30123131/df_hauptkatalog_0211377_021
  6. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30123129/df_hauptkatalog_0211377_023
  7. a b Bildindex der Kunst & Architektur
  8. SLUB Dresden: Mitteldeutsche Kunst. Abgerufen am 19. August 2021 (deutsch).