Überarbeiteter Donum Vitae-Artikel Bearbeiten

Der eigenständige, bürgerlich-rechtliche Verein donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e. V. (lat. donum vitae „Geschenk des Lebens“) bietet Schwangerschaftskonfliktberatung in deutschlandweit über 200 Beratungsstellen sowie seit 2008 per Online-Beratung. Er wurde im September 1999 aus den Reihen der Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründet, nachdem die der katholischen Kirche zugeordneten Beratungsstellen der Caritas und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) auf Geheiß der deutschen Bischöfe keine schriftliche Bestätigung mehr über die erfolgte Schwangerschafts-Konfliktberatung ausstellen durften.

Im Gegensatz zu eben diesen kirchenamtlichen Beratungsstellen stellt donum vitae Beratungsscheine aus, die nach § 218a Abs. 1 StGB bei einem Schwangerschaftsabbruch innerhalb einer festgelegten Frist Straffreiheit ermöglichen. Ziel des Vereins ist es nach eigenen Angaben, „sich für den Schutz des menschlichen Lebens, namentlich den Schutz des Lebens ungeborener Kinder einzusetzen“[1], was insbesondere durch die kostenfreie Beratung und Hilfe für Frauen in Konfliktsituationen geschieht.

donum vitae versteht sich als konfessionell katholisch, zielgerichtet auf das Lebensrecht des ungeborenen Kindes und im Beratungsprozess ergebnisoffen; der Verein handelt aus christlicher Verantwortung, aber nicht mit kirchenamtlicher Anerkennung, also nicht im Namen oder Auftrag der Kirche, wohl aber in der Kirche.

Sitz des Vereins ist in Bonn. Gefördert wird er durch die gleichnamige Stiftung „DONUM VITAE – Stiftung deutscher Katholiken zum Schutz des menschlichen Lebens“. Die bayerischen Beratungsstellen werden zu 90 % über staatliche Zuschüsse finanziert.[2]

Inhaltsverzeichnis Bearbeiten

  • 1 Ziele
  • 2 Beratungsangebot
  • 3 Kirchliche Haltung
  • 4 Rechtlicher Status
  • 5 Bundesvorstand
  • 6 Stiftungsvorstand
  • 7 Einzelnachweise
  • 8 Weblinks

1. Ziele Bearbeiten

donum vitae ist von katholischen Christen gegründet und wird gemeinsam mit Christen anderer Konfessionen und Menschen, die ihren Grundsätzen und Zielen zustimmen, getragen. Nach dem Ausstieg der katholischen Bischöfe aus dem gesetzlichen Beratungssystem wurde donum vitae am 24.09.1999 von Laien als eingetragener Verein gegründet, um das katholische Element im System der staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungen zu erhalten. Die Gründung von donum vitae entspringt der Überzeugung, dass eine verpflichtende, ergebnisoffene, aber zielgerichtete Beratung die beste Möglichkeit ist, um Frauen im Konflikt zu erreichen und ungeborenes Leben zu schützen.[3]

2. Beratungsangebot Bearbeiten

Der Verein berät jährlich rund 50.000 Frauen in seinen über 200 Beratungsstellen und der Online-Beratung. Im Jahr 2017 fanden rund 53.000 Erstberatungen statt, davon etwa 16.500 (ca. 1/3) Konfliktberatungen nach § 219.[4] Im Unterschied zu den Beratungsstellen der Caritas und des SkF stellen die Beratungsstellen von donum vitae einen Beratungsschein aus. Er bestätigt, dass eine zielgerichtete (auf das Lebensrecht des ungeborenen Kindes) und zugleich ergebnisoffene Beratung stattgefunden hat und ist eine der drei Voraussetzungen (Pflichtberatung, Dreimonatsfrist, ärztliche Durchführung), dass einer Frau nach deutschem Strafrecht (§ 218a Abs. 1 StGB) bei einem Schwangerschaftsabbruch Straffreiheit gewährt wird.

In Bayern wurden im Jahr 2017 24.082 Personen in den Beratungsstellen gezählt, davon 3.308 Personen zur Konfliktberatung, was einem Anteil von 14 % entspricht.[5]

Donum vitae ist über die Schwangerschaftskonfliktberatung hinaus auch noch in der Prävention und Sexualaufklärung vom Kindergarten bis in die Berufsschulen engagiert, bietet Trauerbegleitung und psychosoziale Beratung im Zusammenhang mit der Pränataldiagnostik an, berät und begleitet bei einer vertraulichen Geburt und ist in der Flüchtlingsarbeit engagiert.[6]

3. Kirchenamtliche Haltung Bearbeiten

Die deutschen Bischöfe haben am 20. Juni 2006 erklärt, dass es sich bei donum vitae "um eine Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche" handele. Personen, die im kirchlichen Dienst stehen, wird in dieser Erklärung eine Mitwirkung bei donum vitae untersagt. Gläubige, "die in den kirchlichen Räten und Mitwirkungsgremien sowie den kirchlichen Verbänden und Organisationen Verantwortung übernehmen", werden ersucht, "zum Zweck der größten Klarheit des kirchlichen Zeugnisses auf eine leitende Mitarbeit in Donum Vitae" zu verzichten.[7]

Hintergrund der Auseinandersetzung ist der Brief von Papst Johannes Paul II. von 1998 an die deutschen Bischöfe, in dem er sie eindringlich gebeten hat, dafür zu sorgen, dass in den „kirchlichen oder der Kirche zugeordneten Beratungsstellen“ zur Schwangerschaftskonfliktberatung künftig keine Beratungsscheine mehr ausgestellt werden.[8] Denn diesen Beratungsscheinen hafte eine Zweideutigkeit an, insofern sie einerseits eine Beratung zugunsten des Lebensrechtes des ungeborenen Kindes dokumentieren, andererseits aber zugleich neben anderen Bedingungen zur Straffreiheit eines Schwangerschaftsabbruchs führen. Nach Auffassung des Papstes wird dadurch das kirchliche Zeugnis für den Schutz des ungeborenen Kindes glaubwürdiger, weil entschiedener und von keiner Zweideutigkeit verdunkelt. Die deutschen Bischöfe sind dieser Bitte nachgekommen, so dass es seit 2000 keine der katholischen Kirche zugeordnete Beratungsstelle mehr gibt, die die besagten Beratungsscheine ausstellt.[9] Donum Vitae hält dagegen an der Beratung mit schriftlicher Bestätigung fest, was von der Amtskirche kritisiert wird.

Gegen die Erklärung der deutschen Bischöfe hat sich am 20. Juli 2006 eine Gruppe namhafter Laien, unter ihnen Bernhard Vogel, Hans Maier, Annette Schavan, Walter Bayerlein und Hanna-Renate Laurien, mit einem Zwischenruf zur Erklärung der deutschen Bischöfe zu Wort gemeldet. Darin wird zur Rechtsform von donum vitae klargestellt, dass es sich um einen Verein handle, der nicht mit bischöflicher Anerkennung tätig ist. Allerdings sei donum vitae deshalb keineswegs eine Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche, da die meisten Mitglieder engagierte Mitglieder der katholischen Kirche seien.[10]

Auch von wissenschaftlicher Seite ist die bischöfliche Erklärung von 2006 kritisiert worden. Die Regensburger Kirchenrechtlerin Sabine Demel hat festgestellt, dass die Einordnung des Vereins donum vitae als einen Verein „außerhalb“ der Kirche theologisch und rechtlich nicht haltbar sei. Das ergibt sich ihrer Auffassung nach nicht nur aus den vier Grundtypen des kirchlichen Vereinsrechts (vgl. c.215; cc. 298-329 CIC), sondern noch viel grundlegender aus der kirchlichen Lehre vom unverlierbaren Prägemal, das die Taufe verleiht. Denn wegen dieses unverlierbaren Prägemals gelte in der katholischen Kirche seit alters her der Grundsatz: Einmal katholisch – immer katholisch. Eine Vereinigung, die von Katholiken unter Berufung auf ihre Taufsendung und Taufverantwortung zum caritativen Zweck des Schutzes des ungeborenen Lebens und „zur Förderung der christlichen Berufung in der Welt“ (c. 215 CIC) in diesem Bereich des vorgeburtlichen Lebens gegründet sei, könne daher von niemandem außerhalb der Kirche angesiedelt werden. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass die Vereinigungsstrukturen nach weltlichem Recht als ein „eingetragener Verein (= e.V.)“ gestaltet seien.[11]

Die bischöfliche Ablehnung des Vereins schwächt sich seit 2014 ab. So erlaubte nach anfänglichem Widerstand der Regensburger Bischof Voderholzer die Teilnahme von donum vitae beim Katholikentag 2014 in Regensburg.[12] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, hatte im Vorfeld des Katholikentags die Haltung der deutschen Bischöfe gegenüber dem Verein bekräftigt und „wenig Spielraum“ gesehen, fügte jedoch hinzu, Mitarbeiter von donum vitae dürften nicht aus der Kirche ausgegrenzt werden.[13]

2018 hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, den Verein Donum Vitae positiv gewürdigt und anerkannt, dass sich dieser für den Schutz des Lebens einsetzt.[14]


4. Rechtliche Stellung Bearbeiten

Der Verein donum vitae ist nach kirchlichen Vereinsrecht ein freier Zusammenschluss „für Zwecke der Caritas“ und „zur Förderung der christlichen Berufung“ (c. 215 CIC) und im Bereich des vorgeburtlichen Lebens zu qualifizieren. Er ist kirchenamtlich nicht anerkannt und damit ein kirchlicher, aber nicht-kanonischer Verein.[15] Nach weltlichem Recht ist donum vitae ein eingetragener Verein „e.V.“.[16]

5. Bundesvorstand Bearbeiten

  • Rita Waschbüsch (Vorsitzende)
  • Ursula Monheim (stellvertretende Vorsitzende)
  • Olaf Tyllack (stellvertretender Vorsitzender)

Landesvorstand Bayern

  • Prof. Dr. Sabine Demel (Vorsitzende)
  • Johannette Bohn (stellvertretende Vorsitzende)
  • Peter Pollety (stellvertretender Vorsitzender)

6. Stiftungsvorstand Bearbeiten

  • Hildegard Müller, Vorsitzende; (Berlin)
  • Olaf Tyllack (Rechtsanwalt; München)
  • Ursula Monheim (ehem. MdL von Nordrhein-Westfalen; Leverkusen)
  • Rita Waschbüsch (ehemalige Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, ehemalige Staatsministerin; Lebach)
  • Mathilde Weinandy (Bürgermeisterin der Stadt Prüm; Prüm)

7. Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Satzung donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e. V § 2 Abs. 1, abgerufen am 01. Oktober 2018
  2. Donum Vitae
  3. Donum Vitae, Der Verband, abgerufen am 14. Oktober 2018
  4. donum vitae Wer wir sind und was wir tun, abgerufen am 14. Oktober 2018
  5. Vgl. Jahresstatistik 2017 für donum vitae in Bayern e.V.
  6. donum vitae Beratung und Hilfe, abgerufen am 14. Oktober 2018
  7. Erklärung der deutschen Bischöfe zu Donum Vitae e.V. vom 20. Juni 2006, in: Abl Regensburg 6 (2006), S. 59.
  8. Der Brief des Papstes an die deutschen Bischöfe ist abgedruckt in: ORdt Nr. 5 vom 11.1.1998, S. 1 i. V. m. S. 11.
  9. Erklärung der deutschen Bischöfe zu Donum Vitae e.V. vom 20. Juni 2006, in: Abl Regensburg 6 (2006), 59.
  10. Maier SJ, Martin, Subsidiarität und Donum Vitae, in: Stimmen der Zeit, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  11. Sabine Demel, Zur Verantwortung berufen. Nagelproben des Laienapostolats, Freiburg i.Br. 2009, S. 316 – 322.
  12. BR, Bischof gibt Widerstand auf: Donum Vitae darf zum Katholikentag, abgerufen am 12. Oktober 2013.
  13. Kath.net v. 29. Mai 2014, abgerufen am 25. Oktober 2014.
  14. Tagesschau vom 26. Januar 2018, abgerufen am 14. Oktober 2018
  15. Sabine Demel, Zur Verantwortung berufen. Nagelproben des Laienapostolats, Freiburg i.Br. 2009, S. 316.
  16. Donum Vitae, abgerufen am 13. September 2018





Mentorenanfrage Bearbeiten

Grundsätzlich kann ich dich gern als Mentee annehmen. Ich würde nur gern wissen, ob du ein Nachfolgekonto von Benutzer:Krunireg bist, den ich schon mal als Mentor betreut habe und der auch diesen Artikel bearbeiten wollte. Wenn ja, dann sind meine Ausführungen hier noch aktuell. Weiter unten noch mal ein paar allgemeine Hinweise, die nützlich sein sollten.--Zweioeltanks (Diskussion) 11:00, 26. Jun. 2018 (CEST)Beantworten

Nachtrag: Da du schreibst, du seist im Auftrag von Donum vitae tätig, schau dir doch mal Wikipedia:WikiProjekt Umgang mit bezahltem Schreiben, ob davon irgendwetwas auf dich zutrifft und beachtet werden sollte.--Zweioeltanks (Diskussion) 15:25, 26. Jun. 2018 (CEST)Beantworten

Zu den ersten zwei Fragen: Ich bin kein Nachfolgekonto von Krunireg, habe mir aber deine Nachrichten an ihn angeschaut. Ich bearbeite den Artikel unentgeltlich, da ich finde, dass einige Informationen fehlen und an ein paar Stellen die Gegenposition fehlt. Von daher trifft das bezahlte Schreiben nicht auf mich zu.

Zur Bearbeitung des Artikels: Wie kann ich denn den Artikel bearbeiten? Ich habe bei Krunireg gelesen, dass die Bearbeitung einige Formalia beinhalten muss. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, wenn ich etwas eintrage und es dann nicht zum Stil von Wikipedia passt und du es dann wieder löschen musst. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich dir Passagen schicke, die ich gerne ändern würde und du mir dann sagst, ob der Stil passt und der Inhalt eine sinnvolle Ergänzung wäre? -- CAB1989 (Diskussion) 09:47, 03. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Ja, ein solches Vorgehen ist möglich. Noch lieber wäre mir allerdings, wenn du Änderungsvorschläge nicht an mich schickst, sondern auf der Diskussionsseite des Artikels zur Diskussion stellst. Dann können auch andere dazu Stellung nehmen. Ich werde wohl erst übermorgen wieder etwas mehr Zeit für Wikipedia haben.--Zweioeltanks (Diskussion) 10:29, 3. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo, ist das Mentorengesuch noch aktuell? Ich kann dich gern als Mentor annehmen, aber du bist jetzt seit meiner Rückfrage gar nicht mehr aktiv gewesen. Wenn ich bis übermorgen nichts weiter gehört habe, werde ich das Mentorengesuch wieder entfernen (nur damit es nicht weiter herumdümpelt; wenn du später wieder mich als Mentor wünschst, können wir das gern machen).--Zweioeltanks (Diskussion) 11:30, 17. Jul. 2018 (CEST)Beantworten
Entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich hatte viel zu tun. Ich habe die Version von Donum Vitae überarbeitet und würde sie jetzt gerne in die Diskussionsseite einpflegen. Da es viele Änderungen sind, stellt sich die Frage, wie ich am besten vorgehe. Kannst du mir dabei helfen?

-- CAB1989 (Diskussion) 10:44, 17. Okt. 2018 (CEST)Beantworten

Herzlich willkommen in der Wikipedia, CAB1989! Bearbeiten

Ich habe gesehen, dass du dich kürzlich hier angemeldet hast, und möchte dir ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest:

  • Sei mutig, aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind. Daher wahre bitte immer einen freundlichen Umgangston, auch wenn du dich mal über andere ärgerst.
  • Bitte gib bei Artikelbearbeitungen möglichst immer eine Quelle an (am besten als Einzelnachweis).
  • Begründe deine Bearbeitung kurz in der Zusammenfassungszeile. Damit vermeidest du, dass andere Benutzer deine Änderung rückgängig machen, weil sie diese nicht nachvollziehen können.
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Schön, dass du zu uns gestoßen bist – und: Lass dich nicht stressen.

Einen guten Start wünscht dir Zweioeltanks (Diskussion) 11:00, 26. Jun. 2018 (CEST)Beantworten