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Zikum: Referat Kommunikation und Medien (KuM) des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. Das Referat ist zuständig für Presseanfragen, allgemeine Anfragen zum ZI, Anfragen von Institutionen aus dem Gesundheitsbereich, Anfragen von Bildungseinrichtungen, für die Aktualisierung der Homepage sowie das Intranet des Instituts. Leitung des Referats KuM: Uli Ellwanger.[1]

  1. Presse: ZI Mannheim. Abgerufen am 24. März 2017.


Geschichte des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit

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Erste Schritte zur Planung eines Modellinstituts (1960–1970)

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Bereits in den 1960er Jahren wurde mit der Planung eines Modellinstituts für sozialpsychiatrische Forschung und Therapie begonnen, das sich später zum Zentralinstitut entwickeln sollte. Der Psychiater Heinz Häfner stellte hierzu am 12. Dezember 1963 einen Antrag auf Errichtung einer Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg. Als Häfner, gemeinsam mit den beiden Heidelberger Psychiatern Walter Ritter von Baeyer und Karl Peter Kisker, am 16. Juli 1964 im Bonner Gesundheitsministerium der Bundesministerin Elisabeth Schwarzhaupt erstmals die Pläne für eine Psychiatriereform in Deutschland vorstellte, kam auch der Vorschlag eines Modellinstituts zur Sprache, den Häfner bereits seit den 1950er Jahren verfolgt hatte.

Die Institutsplanung nahm konkrete Formen an, als am 1. Juli 1965 der Verein zur Errichtung und Förderung eines Modellinstituts für sozialpsychiatrische Therapie und Forschung in Heidelberg gegründet wurde. Im gleichen Jahr genehmigte das Kultusministerium Baden-Württemberg die Errichtung der von Häfner im Jahr 1963 beantragten Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation in Heidelberg. Ein Jahr später, im Jahr 1966, einigte man sich auf den Standort Mannheim zur Errichtung des Instituts. Im gleichen Jahr gewährte die Stiftung Volkswagenwerk dem Verein für die Planung des Instituts Mittel in Höhe von 120.000 DM. Darüber hinaus beschloss der Baden-Württembergische Landtag am 27. Oktober, das Projekt zu fördern.

Um Anregungen für die weitere Bau- und Organisationsplanung des Instituts zu gewinnen und Beratungskontakte aufzubauen, unternahmen Häfner und von Baeyer in den Jahren 1966 und 1967 mehrere Besichtigungsreisen nach Großbritannien und Kanada sowie in die USA. Vom 10. bis 24. April 1967 besuchte zudem eine Kommission bestehend aus Häfner, Mannheims Oberbürgermeister Hans Reschke, dem Mannheimer Bürgermeister für Sozial- und Gesundheitswesen Hans Martini und einem Architektenteam das Psychiatric Department der Yale University und das Yale Connecticut County Mental Health Center in New Haven. Die amerikanische Institution mit ihrer Kombination aus anspruchsvoller Forschung und moderner Krankenversorgung in zentraler städtischer Lage diente als Vorbild für das Mannheimer Institut.

Am 1. Juni 1967 legte Häfner dem Wissenschaftsrat einen neuen Entwurf für das zukünftige Institut im Namen des Vereins vor. Am 9. April 1968 erfolgte der Antrag des Landes Baden-Württemberg auf Begutachtung der Pläne zur Errichtung des Deutschen Instituts für Seelische Gesundheit.[1]

Im Jahr 1968 wurde die sozialpsychiatrische Klinik der Universität Heidelberg, die Vorläufereinrichtung des ZI, dem Lehrstuhl für Psychiatrie am Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg zugeordnet. Im gleichen Jahr konnte in Mannheim eine Ambulanz und ein psychiatrischer Konsultationsdienst im Universitätsklinikum eröffnet werden. Ein Jahr später sprach der Wissenschaftsrat am 10. Mai 1969 in einer Stellungnahme eine „dringende Empfehlung“ zur Errichtung des Modellinstituts aus. Noch im selben Jahr wurde am 7. November in der Kuratoriumssitzung der Stiftung Volkswagenwerk einstimmig beschlossen, einen Betrag in Höhe von 7,55 Millionen DM als „Starthilfe zur Vorbereitung und Errichtung eines Modellinstituts für seelische Gesundheit“ zur Verfügung zu stellen. Der Bund übernahm schließlich zwei Drittel der restlichen Baukosten (21 Millionen DM), das Land Baden-Württemberg übernahm das verbleibende Drittel (10,5 Millionen DM).

Die Entstehung des Instituts in Mannheim (1970–1980)

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Im Jahr 1971 wurde der Verein zur Errichtung und Förderung eines Modellinstituts für sozialpsychiatrische Therapie und Forschung von Heidelberg nach Mannheim verlegt. Gleichzeitig erfolgte eine Umbenennung in Verein – Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Bereits zum 1. Januar des Jahres war dem Verein der Besitz für das ZI-Baugrundstück in den Quadraten J 4 und J 5 von der Stadt Mannheim eingeräumt worden. Mit einem Kabinettsbeschluss vom 8. Februar 1972 wurde dann die Finanzierung der laufenden Kosten des Instituts durch das Land Baden-Württemberg sichergestellt. Nachdem das Kultusministerium am 30. März die Baufreigabe für das Institut erteilt hatte, konnte noch im gleichen Jahr inmitten der Mannheimer Quadrate mit dem Bau des ZI begonnen werden. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dem ZI am 21. Juni einen ersten Sonderforschungsbereich. Die Förderung des SFB 116 Psychiatrische Epidemiologie begann am 1. Januar 1973 und lief bis Ende 1985.

Am 1. April 1968 eröffnete Häfner mit der Besetzung des Lehrstuhls für Psychiatrie eine Ambulanz für Psychiatrie und für Kinder- und Jugendpsychiatrie, eine psychiatrische Beratung der nicht-psychiatrischen Kliniken und einen psychiatrischen Dienst in der Notfallambulanz des Klinikums in Mannheim. Der Hauptteil der sozialpsychiatrischen Klinik in Heidelberg zog am 8. April 1975 in den fertiggestellten Neubau in Mannheim.

Nach über zehnjähriger Vorbereitungszeit konnte letztendlich das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit als Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet werden. Grundlage war der Beschluss der Landesregierung Baden-Württemberg vom 8. April 1975. Die Satzung wurde am 23. Mai im Gesetzesblatt des Landes veröffentlicht und trat am Folgetag in Kraft. Die Bauaufgabe für das ZI ging damit vom Verein auf die Stiftung über, zu deren Beauftragten Hans Martini am 4. Juni ernannt worden war. Aufgrund des Verwaltungsratsbeschlusses vom 26. Juni wurde Heinz Häfner zum Direktor des ZI bestellt. Am 25. September 1975 konnte schließlich die Psychiatrische Klinik offiziell eröffnet werden. Ab dem Wintersemester 1975/76 wurde somit auch der Psychiatrieunterricht für Medizinstudenten vollständig vom Klinikum in das ZI verlagert.

Im Januar und Februar 1976 eröffneten die psychosomatische Klinik sowie die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Für letztere wurde ab dem Schuljahr 1976/77 eine Klinikschule als Sonderschule in Schulträgerschaft der Stadt errichtet. Mit einem Festakt am 17. September 1976 wurde das ZI schließlich offiziell eingeweiht. Die weitere schrittweise Inbetriebnahme des Instituts konnte am 1. April 1977 abgeschlossen werden.

Das Institut gewinnt an Bedeutung (1980–2000)

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Im Jahr 1980 wurde das ZI von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum WHO-Collaborating Centre for Training and Research ernannt. Entsprechend seiner zunehmenden Bedeutung als Forschungsinstitution wurde dem ZI zum 1. Januar 1987 ein zweiter Sonderforschungsbereich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt. Der SFB 258 Indikatoren und Risikomodelle für Entstehung und Verlauf psychiatrischer Störungen wurde bis Ende 1998 gefördert.

Fritz Henn wurde am 1. Oktober 1994 vom Verwaltungsrat des ZI zum Nachfolger des ersten Direktors Heinz Häfner bestellt. Als neuer Direktor des ZI übernahm Henn gleichzeitig den Lehrstuhl für das Fach Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und wurde damit Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI. Ein Jahr später begann die zweite Bauphase des Instituts mit dem Bau des Forschungs- und Verwaltungsgebäudes im Nordbereich des Quadrats J 4, das 1997 bezogen werden konnte. Das siebte Obergeschoss des Therapiegebäudes wurde durch den Umzug der Forschung und Verwaltung frei und bot neuen Platz für Klinikstationen. Schon in den ersten Jahren des ZI lag die Bettenauslastung bei fast 100 Prozent, weshalb neue Stationsräume schon lange benötigt wurden.

Neue Stiftungssatzung: Zwei-Personen-Vorstand (2000–2010)

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Am 1. Juli 2005 trat die Stiftungssatzung in Kraft, die unter anderem eine neue Leitungsstruktur für das ZI etablierte, bestehend aus Vorstandsvorsitzendem mit Richtlinienkompetenz und kaufmännischem Vorstand. Im Jahr 2006 wurde Katrin Erk zum kaufmännischen Vorstand, im Jahr 2007 Andreas Meyer-Lindenberg zum Vorstandsvorsitzenden bestellt.

Auch baulich hat sich das ZI in diesem Zeitraum verändert. Das Laborgebäude als Neubau im Nordbereich des Quadrats J 5 wurde 2005 fertiggestellt. Hierdurch konnte die Basis der Forschung am Institut qualitativ und räumlich erweitert werden. Im selben Jahr wurde das Suchtzentrum mit Suchttagesklinik im Nordostbereich des Quadrats J 4 eröffnet.

ZI 2020 – die Erweiterung (ab 2010)

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Mit dem Masterplan ZI 2020 richtet sich das ZI strukturell und baulich neu aus, um die psychiatrische Versorgung für Mannheim übernehmen zu können und die Forschungsbedingungen weiterzuentwickeln. Teil des Masterplans ist der Umbau des Therapiegebäudes. Ein Teil der Stationen wurde renoviert und zu Tracks (Behandlungseinheiten) umgebaut. Im Unter- und Erdgeschoss des Therapiegebäudes wurde Platz geschaffen für kliniknahe Forschung am Zentrum für Innovative Psychiatrie- und Psychotherapieforschung (ZIPP). Dieses wurde am 30. September 2019 eröffnet. Durch eine enge Verzahnung zwischen Forschung und Behandlung werden im ZIPP auf individuelle Krankheitsverläufe maßgeschneiderte Therapien entwickelt. Das ZIPP wurde auf Empfehlung des Wissenschaftsrats als Erweiterung des ZI gefördert.

Im Quadrat K 3 wurde am 29. Januar 2016 ein Neubau bezogen, der weiteren Raum für Therapieangebote bietet. Unter anderem wurde dort das Adoleszentenzentrum – ein spezielles Angebot für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen – eröffnet. Durch frühzeitige Behandlung sollen chronische Verläufe vermieden, beziehungsweise abgemildert werden. Darüber hinaus wurde Platz geschaffen für zusätzliche stationäre Betten und tagesklinische Plätze. Außerdem befindet sich in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Universität Heidelberg ein Rekrutierungsstandort der NAKO Gesundheitsstudie, einer bundesweiten Langzeit-Bevölkerungsstudie, im Gebäude in K 3.

Teil des Masterplans ZI 2020 ist auch der Neubau auf dem Gelände des ursprünglichen Wirtschaftsgebäudes auf J 4. Dort werden neue Patientenzimmer, Therapieräume, Büroräume, zwei Hörsäle und eine neue Cafeteria entstehen. Der Bau wird durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.

  1. Siehe Häfner, Martini: Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, 2011. S. 63ff und Kap. 7.3.