Die Siedlung Richtberg ist ein Wohnplatz auf der Gemarkung der Gemeinde Auggen im Markgräflerland im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.(Deutschland).

Sägehalle als Filmdrehort

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Im Mai 2012 fanden in der Sägehalle Dreharbeiten zum Film Die Holzbaronin statt, wozu auch lokale Komparsen angeheuert wurden.[1]


(Karl) Richtberg-Siedlung

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Ehemalige Zeppelin-Wartungshalle, heute Sägehalle und technisches Kulturdenkmal

Die westlich der Rheintalbahn und südlich der K 4946 gegenüber Müllheims Gewerbegebiet westlich B 3, zwischen Müllheim im Osten und Neuenburg im Westen auf Auggener Gemarkung gelegene Siedlung wurde 1922 vom Neuenburger Unternehmen Gebrüder Himmelsbach gegründet: Es brauchte als ehemals weltgrößte Konservierungsfirma einen Ausweich- und Erweiterungsstandort vor allem für die Eisenbahnholzschwellen- und Holzleitungsmasten-Produktion, nachdem am ursprünglichen Standort Güterbahnhof Neuenburg Neubauten entstanden. Als Firmenadresse wurde Neuenburg beibehalten. Der Entwurf für das repräsentative Verwaltungsgebäude und die zugehörige Wohnsiedlung stammt vom Karlsruher Architekten Professor Karl Caesar.[2]

Die Sägehalle erhielt 1981 das Prädikat Technisches Kulturdenkmal: sie ist Teil einer ehemaligen Zeppelin-Wartungshalle, welche am ursprünglichen Standort, dem Flugplatz Baden-Oos, versteigert, in Einzelteile zerlegt und auf dem Schienenweg ins Markgräflerland transportiert wurde. Bei Baden-Baden war sie 1910 von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) als Eisenfachwerkhalle westlich des Bahnhofes Baden-Baden-Oos für die Deutsche Luftschifffahrt AG (DELAG) als erste deutsche Luftschiff-Passagierstation errichtet worden. Sie musste 1920 nach dem Ersten Weltkrieg gemäß den Auflagen des Versailler Vertrages von 1919 demontiert werden.

Heute wird in der „Sägehalle“ von der Firma Karl Richtberg GmbH & Co. KG eine Holzsägerei betrieben;[2] der Gewerbebetrieb besitzt nach wie vor einen Gleisanschluss zur Eisenbahnstrecke Müllheim-Mulhouse. Die Firma sah sich aufgrund veränderter Marktbedingungen gezwungen, im dritten Quartal des Jahres 2012 die Sägerei einzustellen und sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren: die Herstellung von Holzbahnschwellen. Zwei Drittel der Produktion werden derzeit exportiert.[3]

Anfang März 2009 konnte eine größere Katastrophe verhindert werden, als sich bei einem Brand ein Tank mit 62.000 Litern Schweröl zu entzünden drohte, das der Imprägnierung der Holz-Eisenbahnschwellen diente.[4]

Reste einer Zeppelinhalle - Ehemalige Sägehalle der Firma Richtberg

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Das Sägewerk wurde aus Teilen einer 1920 auf dem Flugplatz Baden-Oos demontierten Zeppelin-Wartungshalle auf Auggener Gemarkung errichtet. Der Bau wurde 1981 als Technisches Kulturdenkmal klassifiziert. Das darin von der Firma Richtberg betriebene Sägewerk wurde 2021 stillgelegt.

Die westlich der Rheintalbahn und südlich der K 4946 gegenüber Müllheims Gewerbegebiet westlich B 3, zwischen Müllheim im Osten und Neuenburg im Westen auf Auggener Gemarkung gelegene Siedlung wurde 1922 vom Neuenburger Unternehmen Gebrüder Himmelsbach gegründet: Es brauchte als ehemals weltgrößte Konservierungsfirma einen Ausweich- und Erweiterungsstandort vor allem für die Eisenbahnholzschwellen- und Holzleitungsmasten-Produktion, nachdem am ursprünglichen Standort Güterbahnhof Neuenburg Neubauten entstanden. Als Firmenadresse wurde Neuenburg beibehalten. Der Entwurf für das repräsentative Verwaltungsgebäude und die zugehörige Wohnsiedlung stammt vom Karlsruher Architekten Professor Karl Caesar.[2]

Die Sägehalle erhielt 1981 das Prädikat Technisches Kulturdenkmal: sie ist Teil einer ehemaligen Zeppelin-Wartungshalle, welche am ursprünglichen Standort, dem Flugplatz Baden-Oos, versteigert, in Einzelteile zerlegt und auf dem Schienenweg ins Markgräflerland transportiert wurde. Bei Baden-Baden war sie 1910 von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) als Eisenfachwerkhalle westlich des Bahnhofes Baden-Baden-Oos für die Deutsche Luftschifffahrt AG (DELAG) als erste deutsche Luftschiff-Passagierstation errichtet worden. Sie musste 1920 nach dem Ersten Weltkrieg gemäß den Auflagen des Versailler Vertrages von 1919 demontiert werden.


Heute wird in der „Sägehalle“ von der Firma Karl Richtberg GmbH & Co. KG eine Holzsägerei betrieben;[2] der Gewerbebetrieb besitzt nach wie vor einen Gleisanschluss zur Eisenbahnstrecke Müllheim-Mulhouse. Die Firma sah sich aufgrund veränderter Marktbedingungen gezwungen, im dritten Quartal des Jahres 2012 die Sägerei einzustellen und sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren: die Herstellung von Holzbahnschwellen. Zwei Drittel der Produktion werden derzeit exportiert.[5]

Anfang März 2009 konnte eine größere Katastrophe verhindert werden, als sich bei einem Brand ein Tank mit 62.000 Litern Schweröl zu entzünden drohte, das der Imprägnierung der Holz-Eisenbahnschwellen diente.[6]


IMPREVA GmbH

Literatur

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  • Elisabeth Essner: Über die Herkunft einer ehemaligen, umgesetzten Zeppelinhalle. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 10. Jg. 1981, Heft 2, S. 61–65 (PDF)
  • Antje Gillich: Gigantische Hallen für die „Riesen der Lüfte“ (Teil II). Das bewegte Schicksal der Zeppelinhalle von Baden-Oos. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 43. Jg. 2014, Heft 1, S. 22–25 (PDF)


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Commons: Richtbergsiedlung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

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  1. Nadine Zeller: "Und wir drehen. Ton ab." In: Badische Zeitung 11. Mai 2012; abgerufen am 21. September 2021
  2. a b c d 30 Jahre "Technisches Kulturdenkmal". In: badische-zeitung.de, Lokales, Neuenburg, 30. Dezember 2011 (30. Dezember 2011) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „BZ 30-12-011“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. Badische-zeitung.de, 8. Juni 2012, Volker Münch: badische-zeitung.de, Richtberg gibt das Sägewerk auf
  4. Badische-zeitung.de, 3. März 2009, Alexander Anlicker: An einer größeren Katastrophe vorbei
  5. Volker Münch: Richtberg gibt das Sägewerk auf. Der Unternehmer will sich auf die Schwellenherstellung konzentrieren und auf dem Areal Firmen ansiedeln. Badische Zeitung 8. Juni 2012; abgerufen am 17. September 2021
  6. Alexander Anlicker: An einer größeren Katastrophe vorbei. Genaueres steht über den Brand bei Richtberg noch nicht fest / Schwerstverletzter in Ludwigshafener Spezialklinik. In: Badische Zeitung 3. März 2009 abgerufen am 17. September 2021

Kategorie:Ort im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald