Titelseite des Buches von Karl Eichfeld: Stehendes Heer und Volkswehr, ein Beitrag zu der Bewaffnungsfrage der Gegenwart von einem deutschen Offizier.

Karl Eichfeld Carl Joseph Eichfeld (* 30. Oktober 1815 in Mannheim; † 27. Dezember 1857 in Antwerpen.[1][2] war im Mai 1849 kurzzeitig Kriegsminister in der provisorischen Revolutionsregierung in Baden.

Eichfeld war ein Sohn des badischen Oberstleutnants Joseph Eichfeld.[3] Der Landschaftsmaler Hermann Eichfeld war ein Sohn von Eichfeld.

Eichfeld trat als Fähnrich in den badischen Militärdienst ein und wurde am 29. August 1838 zum Secondeleutnant (Unterleutnant) ernannt [4] Im Oktober 1839 vom 1. Infanterieregiment zum Leib-Infanterie-Regiment versetzt[5] und vier Jahre später zum Premierleutnant (Oberleutnant) befördert.[6]

1848 erschien anonym seine Schrift Stehendes Heer und Volkswehr, ein Beitrag zu der Bewaffnungsfrage der Gegenwart von einem deutschen Offizier[7], die irrtümlich auch Wilhelm Rüstow oder Christian-Friedrich von Böckh zugeschrieben wurde.

Im April 1848 war Eichfeld Kommandant der 9. Kompanie des badischen Leib-Infanterieregiments, das im April 1848 in Offenburg stationiert war. Im Zusammenhang mit einer Petition von Soldaten seiner Kompanie wurde im April 1848 ein Untersuchungsverfahren gegen Eichfeld eröffnet. Die Soldaten forderten den Abzug nicht-badischer Truppen aus dem Land und die Zusage selbst nicht in anderen Staaten des deutschen Bundes eingesetzt zu werden. Eichfeld wurde vorgeworfen diese Petition nicht verhindert, sondern allenfalls noch gefördert zu habe. Im Zuge der Untersuchungen wurden zudem Beschwerden wegen Eichfelds Kontakten zu bekannten Republikanern - insbesondere zu dem Offenburger Gemeinderat und Apotheker Eduard Rehmann - erhoben. Ein badisches Kriegsgericht verurteilte Eichfeld am 27. Juni 1848 wegen dienstwidrigen Verhaltens (Verletzung der Dienstpflicht unter besonders gefährdenden Umständen[8]) zu einem Jahr Haft in Kislau und am 1. Juli bestätigte der Großherzog das Urteil.[9] Während seiner Haft stand er im Briefverkehr mit Karl Mathy.

Im Zuge der Reichsverfassungskampagne und dem dadurch eingeleiteten 3. badischen Aufstand im Mai 1849 wurde Eichfeld befreit und zum Kriegsminister in der Exekutivkommission des Landesausschusses (Badische Revolutionsregierung (1849)) ernannt. Er übte das Amt jedoch nur vom 14. Mai 1849 bis zum 26. Mai 1849 und wurde als Fehlbesetzung erkannt und durch Franz Sigel ersetzt. Friedrich Engels charakterisiert ihn in seiner Schrift Die deutsche Reichsverfassungskampagne als „unfähig“.[10] Der Historiker Veit Valentin beschreibt ihn wie folgt: „Der ehemalige Oberleutnant Karl Eichfeld, Verfasser einer Schrift über ‚stehendes Heer und Volkswehr“, durch die Volksbewegung aus dem Festungsarrest befreit und zum Kriegsminister der Revolution gemacht, erinnert etwas an Messenhauser: ein Spintisierer mit Kunstgefühl, ein liebenswürdiger Improvisator, unter dessen Händen alles verschlampt.“[11]

Eichfeld setzte sich in die Schweiz ab und lebte in Lattringen (Amt Nidau) im Exil. Im Januar 1850 wurde er wegen Beteiligung am Maiaufstand aus der badischen Offiziersliste gestrichen[12] und am 14. Juli 1850 wurde unter dem Druck des Großherzogtums Baden aus der Schweiz ausgewiesen.[13] In Baden wurde Eichfeld zu 9 Jahren Haft verurteilt und noch 1857 von der Amnestie ausgeschlossen.[14]

Zuletzt lebte Eichfeld als Zigarrenfabrikant im Exil in Antwerpen, wo in seinem Haus auch die Maler Anselm Feuerbach, Ludwig Kachel dem Jüngeren, Karl Roux verkehrten. Am 27. Dezember 1857 starb er in Antwerpen an einer Brustkrankheit.[15]

  • Joseph Eichfeld
    • Catharina Eichfeld
    • Karl Joseph Eichfeld
      • NN Tochter (* 1843, † 1846)
      • Hermann (* 1845, † 1917)
      • Albert (* 1847)
    • Konstantin ???

Sohn des Oberstleutnants Joseph Eichfeld (1831 Major im 3. Infanterieregiment; 1832 als Oberstleutnant pensioniert)[16]

Im Juli. 1846 verstarb seine 3-jährige Tochter[17] September 1847 Sohn Albert geboren

Generallandesaarchiv Titel Heiratsvertrag zwischen Joseph Barbiche, Registrar beim Ministerium des Großh. Hauses und der Auswärtigen Angelegenheiten in Karlsruhe, und Catharina Eichfeld, Tochter des Oberstleutnants Joseph Eichfeld in Kralsruhe, Laufzeit 1835

Sonstiges

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Friedrich Engels charakterisiert ihn in seiner Reichsverfassungskampagne als "unfähig". Nach der niedergeschlagenen Revolution lebte die Familie in Antwerpen. Der Maler Hermann Eichfeld war ein Sohn von Carl Joseph.

w:en:Karl Eichfeld Oberlieutenant Eichfeld, der Verfasser einer sehr tüchtigen kleinen Schrift Volkswehr und stehendes Heer, ein von der alten Regierung schwer verfolgter Mann, welcher mit den Republikanern in mannigfaltigen Verbindungen gestanden war, ... sowie die einjährige Kislauer Korrektionsstrafe wegen Ungehorsam waren, erwies sich immer mehr als ...

Raveaux [18]

Wechmar [19]

Oberleutnant des Leib-Infanterieregiments in Mannheim

29. August 1838 zum Seconde-Leutnant ernannt [20] Im Oktober 1839 vom 1. zum Leib-Infanterie-Regiment versetzt.[21]

Oktober 1843 Premier-Leutnant = Oberleutnant

März 1848 Dienstvergehen

Kislau Flucht aus

Dusch an Mathy

Karlsruher Zeitung vom 28. April 1848

Karl und Konstantin Eichfeld aus Offiziersliste wg. Beteiligung am Maiaufstand gestrichen Karlsruher Zeitung vom 29. Januar 1850

Karl noch im Februar 1850 in Lattringen, Amt Nidau im Exil - Ausweisung noch zurückgestellt.

Ausweisung, Begandigungsgesuch

[https://books.google.de/books?id=NL1GAQAAMAAJ&lpg=PR2&ots=AEs4uIwjUP&dq=%22Karl%20Eichfeld%22%20London&hl=de&pg=PA272#v=onepage&q=%22Karl%20Eichfeld%22%20&f=false Ausweisungsbeschluss]

14. Juli 1850 aus der Schweiz ausgewiesen [6]

Dez 1850 in London hat Destillierfabrik gegründet

[7] 9 Jahr Freiheitsstrafe, von der Amnestie ausgeschlossen

„Der ehemalige Oberleutnant Karl Eichfeld, Verfasser einer Schrift über ‚stehendes Heer und Volkswehr“, durch die Volksbewegung aus dem Festungsarrest befreit und zum Kriegsminister der Revolution gemacht, erinnert etwas an Messenhauser: ein Spintisierer mit Kunstgefühl, ein liebenswürdiger Improvisator, unter dessen Händen alles verschlampt.“[22]

Becker [8]

[9] März 1849 seit etwa 7 Monaten in Haft in Kislau (also August/Juli 1848)


Petition - Kontakte mit Eduard Rehmann (Apotheker in Offenburg) "Apotheker Eduard Rehmann stammte aus Mühlhausen/Engen, Amt Blumenfeld, und kam 1840 nach Offenburg. Er übernahm die Einhorn-Apotheke von Joseph Förster. Am 1. Februar 1843 erhielt er das Bürgerrecht, zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern. Ab 22. Februar 1849 gehörte er zum Vorstand des Revolutionären Landesausschusses und der konstitutionellen Versammlung. Am 15. Mai 1849 wurde er Zivilkommissär des Mittelrheinkreises. Die revolutionäre Regierung schickte ihn im Mai 1849 in die Schweiz, um Waffen für die revolutionären Truppen zu besorgen. Nach dem Ende der Revolution floh er in die Schweiz und wurde am 23. März 1850 in Abwesenheit wegen Hochverrats vom Hofgericht Bruchsal zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt. Er starb laut einer Zeitungsnotiz am 10. Juni 1856 in München. Sein Sohn Emil wanderte nach Amerika aus.

Rehmanns Frau Nannette, geb. Häusler, gehörte auch auf die Seite der Revolutionäre.

Sie unterzeichnete mit Amalie Hofer den Aufruf „An die Frauen und Mädchen in Offenburg“. Auch sie wurde nach Ende der Revolution angeklagt. Da Vermögen und Besitz ihres Mannes eingezogen worden waren, klagte sie nach Niederschlagung ihrer Anklage erfolgreich auf Herausgabe ihrer Mitgift.

Sie zog daraufhin mit ihren Kindern zu ihrem Gatten in die Schweiz." [10]

[11]


  • Stehendes Heer und Volkswehr, ein Beitrag zu der Bewaffnungsfrage der Gegenwart von einem deutschen Offizier, Mannheim, Verlag von Friedrich Bassermann 1848 Google Digitalisat

bei Google Wilhelm Rüstow zugeschrieben Die Schrift „Stehendes Heer und Volkswehr von einem deutschen Offizier“, Mannheim, 1848, wird Rüstow zugeschrieben.

Literatur

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  • Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 74 Digitalisat der BLB Karlsruhe
  • Ausweisung aus der Schweiz
  • K. Eichfeld, Kislau an K. Mathy, Frankfurt. 16. Oktober 1848. In: Ludwig Mathy (Hrsg.): Aus dem Nachlass von Karl Mathy: Briefe aus den Jahren 1846-1848 von Karl Mathy. S. 408–410 Google Digitalisat
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Einzelnachweise

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  1. Aschaffenburger Zeitung vom 1. Januar 1858.
  2. Heinrich Raab, Alexander Mohr: Revolutionäre in Baden 1848/49: biographisches Inventar für die Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe und im Staatsarchiv Freiburg, W. Kohlhammer, 1998, S. 187 Google Digitalisat mit beschränkter Einsicht.
  3. Joseph Eichfeld diente 1831 als Major im 3. Infanterieregiment und wurde 1832 als Oberstleutnant pensioniert. Siehe Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 64 Digitalisat der BLB Karlsruhe
  4. Grossherzoglich-Badisches Staats- und Regierungs-Blatt, Nr. XXXII. vom 26. September 1838, S. 279.
  5. Karlsruher Zeitung vom 23. November 1839, S. 3655. Digitalisat der BLB Karlsruhe
  6. Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 74 Digitalisat der BLB Karlsruhe
  7. Stehendes Heer und Volkswehr, ein Beitrag zu der Bewaffnungsfrage der Gegenwart von einem deutschen Offizier, Mannheim, Verlag von Friedrich Bassermann 1848 Google Digitalisat
  8. Gemeint ist hier der Offenburger Aufstandsversuch vom 18. April 1848, der den Heckerzug unterstützen sollte.
  9. Landesarchiv Baden-Württemberg. Generallandesarchiv Karlsruhe. 206 Nr. 3193.
  10. [http://www.mlwerke.de/me/me07/me07_133.htm Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 7, "Die deutsche Reichsverfassungskampagne", S. 133 Dietz Verlag, Berlin/DDR 1960]
  11. Veit Valentin: Geschichte der deutschen Revolution von 1848-1849 / 2 Bis zum Ende der Volksbewegung von 1849, Berlin : Ullstein 1931, S. 519 im Internet Archive zur Ausleihe verfügbar.
  12. Karlsruher Zeitung vom 29. Januar 1850
  13. [1]
  14. Magdeburgische Zeitung vom 27. August 1857.
  15. Aschaffenburger Zeitung vom 1. Januar 1858.
  16. Wechmar
  17. [2]
  18. [3]
  19. [4]
  20. Staatshandbuch
  21. [5]
  22. Veit Valentin: Geschichte der deutschen Revolution von 1848-1849 / 2 Bis zum Ende der Volksbewegung von 1849, Berlin : Ullstein 1931, S. 519 im Internet Archive zur Ausleihe verfügbar.


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