Wie in der Diskussion erläutert, plädiere ich dafür, die semantische Zweideutigkeit des Begriffes "Bahnhof" aufzulösen. Bahnhöfe sollen haupsächlich als Teile von Verkehrswegen beschrieben werden, auf dem Gelände eines Bahnhofs stehende Gebäude eigene Artikel erhalten - dies jedoch nur unter der Voraussetzung, dass sie selbst ausreichende Relevanz aufweisen. Andernfalls sollen sie kursorisch mit den Verkehrsanlagen gemeinsam behandelt werden.

Die folgende Demonstration soll verdeutlichen, wie ich mir die Trennung von von Bahngebäuden und Bahnhöfen vorstelle.

Szenerie

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An der Bahnstrecke von Groß Astadt nach Bad Bestadt liegen drei Zwischenhalte: Cedorf, Dedorf und Edorf. Alle drei Dörfer sind gleich groß, alle Haltepukte werden "Bahnhof" genannt, jeder verfügt über einen Bahnsteig am einzigen Gleis. An jedem gibt es eine Bushaltestelle. Die Bahnhöfe im Einzelnen:

Groß Astadt

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Der Bahnhof Groß Astadt ist ein Trennungsbahnhof. Hier zweigt die Strecke nach Bad Bestadt von der Hauptstrecke ab. Sein Empfangsgebäude ist ein Zweckbau aus den siebziger Jahren ohne jede architektonische Besonderheit.

Der Haltepunkt „Bahnhof Cedorf“ bietet den Reisenden eine Unterstellmöglichkeit mit einer Sitzbank. Es gibt zwei Papierkörbe.

Im Bahnhof Dedorf halten seit vielen Jahren keine Züge mehr. Das alte Wartehäuschen wurde von der Gemeinde erworben und von Karl Lagerfeld neu gestaltet. Es ist seitdem unter dem Namen „Chanelhäuschen” bekannt.

Der Haltepunkt „Bahnhof Edorf“ verfügt über ein Empfangsgebäude aus dem Jahr 1869. Er wird wie Cedorf im Stundentakt bedient.

Bad Bestadt

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Zu diesem Bahnhof brauche ich mir nichts auszudenken, denn es gibt ihn schon. Er heißt Bahnhof Merseburg, und neben dem Bahnhofsartikel gibt es einen über den Wasserturm, sowie einen über die Unterführung Lauchstädter Straße.

Erläuterungen

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Ein Artikel wie Bahnhof Cedorf wäre ein klarer Löschfall. Daran würde sich nichts ändern.

Nach den geltenden Regeln würde ein Artikel über einen „Bahnhof Dedorf” einen Löschantrag erhalten, und es würde sich eine heftige Diskussion entwickeln: Nein, würden die Einen sagen, der Bahnhof ist nicht relevant, erstens weil er nicht mehr bedient wird, zweitens weil er sowieso keine verkehrliche Bedeutung hatte. Doch, so die Anderen, er hat mit dem Chanelhäuschen ein relevantes Merkmal, damit ist auch der Bahnhof relevant. Das Resultät wäre vermutlich, dass wir einen Bahnhofsartikel haben würden über einen eingleisigen Haltepunkt, an dem keine Züge halten.

Würde man nach meinem Vorschlag verfahren, bekäme das Chanelhäuschen als eigenständig relevantes Objekt einen eigenen Artikel. Darin würden die Bahnstrecke und die Geschichte des Bahnhofs in Nebensätzen behandelt, und unter dem Lemma „Bahnhof Dedorf” befände sich eine WL auf diesen Artikel. Jeder Versuch, unter dem Bahnhofslemma einen neuen Artikel zu schreiben, wäre dann - nachdem das einzige relevante "Merkmal" jetzt einen eigenen Artikel hätte - ein ebenso eindeutiger Löschfall wie „Bahnhof Cedorf”.

Für den Edorfer Bahnhof gilt im Prinzip dasselbe wie für den in Dedorf. (Mit dem Unterschied, dass hier noch Züge halten.)

Groß Astadt

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Die verzwickte Geschichte des EG lädt zur gründlichen Beschreibung ein, einschließlich ausführlicher Biographie von Frau Wesemann. Das würde den Bahnhofsartikel sprengen und einen eigenen erforderlich machen. Das ist aber schon heute so.