Dieser Artikel beschreibt die Geographie Fohnsdorfs.

Physische Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Fohnsdorf liegt etwa fünf Kilometer (Luftlinie) nördlich der Bezirkshauptstadt Judenburg an der Nordgrenze des Aichfelds (auch Aichfeld–Murboden, Judenburg–Knittelfelder-Becken oder Fohnsdorfer Becken genannt). Das Aichfeld ist ein ausgedehntes Becken im obersteirischen Murtal, im Gebiet von Fohnsdorf, Judenburg, Knittelfeld, Spielberg und Zeltweg.

Das Aichfeld liegt im oberen Murtal (gesamter Längstalabschnitt der Mur in der Mur-Mürz-Furche). Das Obere Murtal wird durch das Aichfeld in zwei unterschiedliche Teile geteilt – dem westlichen Teil (manchmal als Oberes Murtal im engeren Sinn bezeichnet), zu dem der Bezirk Tamsweg (Salzburg) sowie der Bezirk Murau und Teile des Bezirks Murtal gehören sowie dem östlichen Teil unterhalb der Talenge bei Kraubath an der Mur. Der größte Teil des Aichfelds – Fohnsdorf eingeschlossen – gehört zur Stadtregion Knittelfeld.

Berge Bearbeiten

Die höchsten Berge sind der Hölzelkogel (1451 Meter über Adria), die Rattenberger Höhe (1430 Meter) und der Fohnsdorfer Berg (1299 Meter). Weitere Erhebungen sind der Furtnerhübel (1266 Meter), der Rinachkogel (1257 Meter), der Schlapfkogel (1230 Meter),[1] der Schlossberg (1053 Meter), der Sillweger (1257 Meter), der Vormacherberg (1119 Meter)[2], der Waldkogel und der Zechnerriedel (1295 Meter).[3]

Täler Bearbeiten

Im Gemeindegebiet befinden sich mehrere Täler (von West nach Ost). Der Allerheiligengraben bildet die Grenze zwischen Fohnsdorf und Pöls-Oberkurzheim, der östliche Teil des Tals mit dessen Seitentälern Dirnberggraben, Hüblergraben, Steinmetzgraben und Distlingergraben liegt im Fohnsdorfer Gemeindegebiet. Der Kumpitzer Graben liegt nördlich von Kumpitz, der Dietersdorfer Graben nördlich von Dietersdorf. Westlich davon liegt der nördlich dem Ortszentrum gelegene Fohnsdorfer Graben, dazwischen der Wintergraben. Die östlichsten Täler sind der Sillweger Graben und der Rattenberger Graben.

Gewässer Bearbeiten

Der Dietersdorferbach hat ein Einzugsgebiet von 6,34 und der Fohnsdorferbach ein Einzugsgebiet von 6,25 Quadratkilometern[4] und stellen damit die größten in Fohnsdorf entspringenden Gewässer dar. Beide münden – so wie der Allerheiligenbach, der Reiterbach, der Fohnsdorferbach und der Westliche Dinsendorferbach – in den Pölsfluss. Weitere Nebenflüsse des Pölsflusses sind der Steinmetzgrabenbach, der in den Allerheiligenbach mündet und der Winterbach, der in den Fohnsdorferbach mündet.

Der Rattenbergerbach mit seinen Nebenflüssen Obermoosbach (Zuflüsse: Blümeltalbach, Wassergraben) und Rattenbergerbach Umleitungsgerinne (Zufluss: Sillwegbach, dessen Zufluss: Rinachbach) vereinigt sich in Flatschach (Spielberg) mit dem Flatschacherbach und mündet in den Linderbach.

Auch der Kropfgrabenbach und sein Zufluss, der Brunngrabenbach, entspringen in Fohnsdorf und münden in den Flatschacherbach.

In Zeltweg münden sowohl der Pölsfluss als auch der Linderbach in die Mur – das größte Fließgewässer Fohnsdorfs.

Politische Geographie Bearbeiten

Ausdehnung des Ortsgebietes Bearbeiten

Der Allerheiligengraben ist die westliche Grenze der Gemeinde Fohnsdorf, westlich davon liegt Pöls-Oberkurzheim. Der Gebirgszug Gaaler Höhe stellt die nördliche Grenze dar und trennt die Gemeinde Fohnsdorf von Gaal. Kurz vor der Flatschacher Höhe verläuft die Grenze nach Süden, der Kropfgraben gehört zu Fohnsdorf und die Brandkuppe auf 1064 Meter Höhe zu Spielberg (Ortsteil Flatschach), der östlichen Nachbargemeinde. Teile des Fliegerhorsts Hinterstoisser gehören zu Fohnsdorf, die Gebäude liegen zur Gänze in Zeltweg. Auf der Fläche des Fliegerhorsts verläuft die Grenze nach Westen, kreuzt die Fohnsdorfer Bahn und trennt Fohnsdorf und Zeltweg. Die Grenze verläuft in nicht gerader Linie nach Süden und trifft auf die Mur, wo sich Fohnsdorf, Zeltweg und Weißkirchen in Steiermark kreuzen. Bis nach dem Einkaufszentrum Arena am Waldfeld (meist „Arena“ genannt) bildet die Mur die Grenze zu den Gemeinden Weißkirchen in Steiermark und Judenburg, danach verläuft die Grenze nach Norden, das gesamte Einkaufszentrum und wirtschaftliche Einrichtungen außerhalb des Einkaufszentrums (z. B. eine Filiale von Eurospar) gehören zu Fohnsdorf, wirtschaftliche Einrichtungen nördlich der Murtal Schnellstraße (z. B. eine Rudolf-Leiner-Filiale und zwei Autohäuser) gehören zu Judenburg. Weiter nördlich bildet der Pölsbach die Grenze zwischen Fohnsdorf und Judenburg, bis sich Fohnsdorf, Judenburg und Pöls-Oberkurzheim in Passhammer treffen.

Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 54,7 Quadratkilometern, davon sind 24,98 Quadratkilometer Dauersiedlungsraum und 9,63 Quadratkilometer Siedlungsraum.[5]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde Fohnsdorf besteht aus folgenden acht Katastralgemeinden:

Katastralgemeinde Einwohner (2017)[6]
Aichdorf 0.447
Dietersdorf 2.253
Fohnsdorf 2.989
Hetzendorf 1.017
Kumpitz 0.121
Rattenberg 0.211
Sillweg 0.333
Wasendorf 0.344

Die Gemeinde Fohnsdorf besteht aus folgenden zehn Zählsprengeln:

Zählsprengel Einwohner (2017)[7]
Aichdorf 0.451
Dietersdorf 1.827
Fohnsdorf-Nordwest 0.797
Fohnsdorf-Ost-Dinsendorf 0.848
Fohnsdorf-Südwest 0.537
Fohnsdorf-Zentrum 0.701
Hetzendorf 1.049
Kumpitz 0.149
Sillweg-Rattenberg 0.544
Wasendorf 0.812

Folgende Ortschaften liegen in der Gemeinde Fohnsdorf:

Ortschaft
Aichdorf
Dietersdorf
Dinsendorf
Fohnsdorf
Gabelhofen
Gabelhofensiedlung
Göttschach
Hetzendorf
Kirchbichl
Kumpitz
Rattenberg
Sillweg
Waldfeld
Wasendorf
Ziegelofen

Eingemeindungen Bearbeiten

Mit 1. Juli 1928 wurde die Katastralgemeinden Dietersdorf und Wasendorf von der Gemeinde Kumpitz abgetrennt und nach Fohnsdorf eingemeindet. Die Gemeinde Kumpitz wurde am 1. Juli 1948 mit der Gemeinde Fohnsdorf vereinigt.[8]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Von Norden beginnend, im Uhrzeigersinn:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schlapfkogel PLZ. In: schlapfkogel.plz-at.com. Abgerufen am 2. Januar 2015.
  2. Fohnsdorfer Hütte ( Gaaler Höhe ) Hölzlberg. Wandern @Fohnsdorfer Hütte ( Gaaler Höhe ) Hölzlberg. In: blog.mountix.com. Bruckmann Verlag, abgerufen am 16. Januar 2016.
  3. Interaktive Online Wanderkarte. In: kompass.de. KOMPASS-Karten, 9. März 2016, abgerufen am 16. Januar 2017.
  4. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung VII/3 - Wasserhaushalt (Hydrographisches Zentralbüro): Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete – Murgebiet. Beiträge zur Hydrographie Österreichs; Heft Nr. 60. Hrsg.: Druckerei AV-Astoria. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung VII/3 - Wasserhaushalt (Hydrographisches Zentralbüro), Wien Oktober 2011, S. 35 (147 S., bmlfuw.gv.at [PDF; 4,4 MB; abgerufen am 30. November 2016]).
  5. Statistik Austria (Hrsg.): Dauersiedlungsraum der Gemeinden, Politischen Bezirke und Bundesländer, Gebietsstand 1.1.2015. 2015, S. 26 (38 S., statistik.at [EXCEL; 178 kB; abgerufen am 16. Januar 2017]).
  6. Statistik Austria (Hrsg.): Einwohnerzahl nach Ortschaften 1.1.2017, Gebietsstand 1.1.2017. 2017, S. 473 (523 S., statistik.at [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 5. September 2017]).
  7. Statistik Austria (Hrsg.): Einwohnerzahl nach Zählsprengel 1.1.2017, Gebietsstand 1.1.2017. Simmering, Wien 2017, S. 94 (138 S., statistik.at [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 5. September 2017]).
  8. Statistik Austria (Hrsg.): Gemeindeänderungen ab 1945 (Vereinigungen, Teilungen, Namens- u. Statusänderungen). Simmering, Wien 2016, S. 85–86 (178 S., statistik.at [PDF; 1,8 MB; abgerufen am 5. Dezember 2016]).