Übernommen aus ANR für längere Bearbeitung.

Schutter
Oberlauf: Lohbächle
Daten
Gewässerkennzahl DE: 2348
Lage Baden-Württemberg
  Ortenaukreis
Flusssystem Rhein
Abfluss über Kinzig → Rhein → Nordsee
Quelle etwa 0,6 km östlich des Schuttertal-Schweighausener Baptistenhofes am Flurrand zum bewaldeten Rufenbauerneck
48° 12′ 41″ N, 8° 0′ 3″ O
Quellhöhe ca. 686 m ü. NN
Mündung bei Kehl im Sölling gegenüber von Neumühl von links und Südosten in die Schwarzwälder KinzigKoordinaten: 48° 34′ 5″ N, 7° 50′ 27″ O
48° 34′ 5″ N, 7° 50′ 27″ O
Mündungshöhe ca. 133 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 553 m
Sohlgefälle ca. 9,7 ‰
Länge 56,8 km[2]
Einzugsgebiet 338,2 km²[3]
Mittelstädte Orte am Lauf
Gemeinden Orte am Lauf
Silvicola/Schutter
Daten

Mittelstädte Lahr
Kleinstädte Seelbach

Die Schutter ist ein 57 Kilometer langer Fluss im Ortenaukreis in Baden-Württemberg im westlichen Schwarzwald und der östlichen Oberrheinischen Tiefebene, der bei Kehl von links und Süden in die Kinzig mündet.

Etymologie Bearbeiten

Über die etymologische Bedeutung des Namens „Schutter“ sind sich die Sprachwissenschaftler uneins. Vermutlich liegt dem Wort „Schutter“ die frühgermanische Form „scutro“ zugrunde, was so viel wie „schnell dahinfließendes Gewässer“ heißen soll. „Scutro“, das die indogermanische Wurzel „sceud“ beinhaltet, lässt aber auch die Deutung im Sinne von „Umdämmung“, „Aufstauung des Wassers“ zu und weist auf die an Dämmen und Mühlen reiche Schutter der Ebene hin.

Neben den Gemeinden Schuttertal und Schutterwald tragen auch Schuttern, ein Ortsteil von Friesenheim, und Schutterzell, ein Ortsteil von Neuried, den Namen des Flusses in ihren Ortsnamen. Außerdem leitet sich die Bezeichnung des Schutterlindenbergs in Lahr wie des Schütterle, eines kleineren linken Nachbarflusses, vom Namen des Flusses ab.

Quelle und Verlauf, Zuflüsse Bearbeiten

 
Schutterquelle, gefasst 1904 durch den Schwarzwaldverein

Die Schutter entspringt am Hünersedel (Schwarzwald) oberhalb von Schweighausen in 680 Meter Höhe, entsteht aber eigentlich erst im Ort Schweighausen aus der Vereinigung mit zwei kleineren Bächen, dem Geisbergbach und dem Lohbach. (Dessen Quelle wurde 1904 von der Sektion Lahr des Schwarzwaldvereins als „Schutterquelle“ gefasst.) Sie fließt zunächst nach Westen, dann nach einem fast rechtwinkligen Knick in nördlicher Richtung durch die Gemeinden Schuttertal und Seelbach, macht dann immer mehr einen Bogen nach Westen und durchfließt das Stadtgebiet von Lahr. Dann verlässt die Schutter den Schwarzwald und fließt in nördlicher Richtung parallel zum Rhein durch die Oberrheinische Tiefebene. Sie durchquert die Gemarkungen von Friesenheim, Neuried, Schutterwald und mündet bei Kehl in die Kinzig, weniger als sechs Kilometer, bevor diese ihrerseits in den Rhein mündet.

Am Ende der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) floss die Schutter mit weiteren Schwarzwaldflüssen parallel zum Rhein in der noch heute erkennbaren Kinzig-Murg-Rinne.

Größere Zuflüsse zur Schutter sind der Sulzbach beim Schwarzwaldaustritt in Lahr und die Unditz am Unterlauf in der flachen Rheinebene.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Die Schutter entwässert ein Einzugsgebiet von 338,2 km, von dem je etwa die Hälfte im mittleren Westschwarzwald und in der östlichen Oberrheinebene liegt.

Auf der ganzen langen Nordostseite des Schutter-Einzugsgebietes liegt das der aufnehmenden Kinzig an. Von ganz im Südosten bis zum Südwesten verläuft die Wasserscheide gegen die Elz und ihre größeren Zuflüsse Biederbach, Brettenbach, Bleichbach, Ettenbach und Kapuzinerbach. Anschließend, westlich ihres großen, in der Oberrheinebene nordwärts ziehenden Zuflusses Unditz konkurrieren einige flache Gräben zwischen der Unditz und der noch lange dicht neben dem Rhein laufenden Elz, vor allem der Anwender-/Entengraben und das Schütterle, die wie die vorigen von rechts der Elz zulaufen. Zuletzt im Nordwesten schiebt sich zwischen Elz- und Schutter-Einzugsgebiet noch das der Feldschutter

Zuflüsse Bearbeiten

Ursprung der Schutter als Lohbächle im Schutterbrunnen weniger als drei Kilometer östlich von Schweighausen fast am Rande der Gemarkung von Schuttertal gegen die der Gemeinde Biederbach am unteren Flurrand des Waldhangs Rufenbauerneck auf etwa 686 m ü. NN.

  • Grundbächle (Loh), von links zwischen den Siedlungsplätzen Rufenbauernhof und Loh im Westen auf etwas über 500 m ü. NN, 1,025 km. Entsteht auf knapp 670 m ü. NN unterm höchsten Gipfel des Rotzelecks (734,2 m ü. NN). Ab diesem Zusammenfluss heißt das Gewässer nun Schutter.
  • Nauenbächle, von links bei Loh auf knapp 460 m ü. NN, 1,637 km. Entsteht östlich des Hünersedels (744,5 m ü. NN) auf etwa 687 m ü. NN.
  • Geißbach, von rechts in Schweighausen auf etwa 421 m ü. NN, 2,754 km und 3,542 km². Entsteht südlich unterhalb des Hohen Geißbergs (727 m ü. NN) auf etwa 662 m ü. NN. Der Bach bringt der Schutter etwa ebenso viel Einzugsgebiet, wie sie selbst hier schon hat.
  • Grundbächle (Dorf), von links westlich der Kirche in Schweighausen auf etwa 403 m ü. NN, 1,303 km. Entsteht westlich des Hünersedel-Nordsporns Hoher Stein auf etwa 550 m ü. NN.
  • Grundbächle (Steig), von links vor der Straßenbrücke am Klausbauernhof auf etwa 346 m ü. NN, 1,746 km. Entsteht unterm Heuberg (648,6 m ü. NN) auf etwa 555 m ü. NN.
  • Kissibrunnenbächle, von links gegenüber dem Klausbauernhof auf etwa 340 m ü. NN, 1,139 km. Entsteht unter dem Raubühl (540,9 m ü. NN) beim gleichnamigen Gehöft auf etwa 470 m ü. NN.
    Hier dreht die Schutter von West- auf Nordkurs.
  • Steinbächle, von links beim Saubauernhof auf etwa 328 m ü. NN, 1,045 km. Entsteht am Nordrand der Rodungsinsel um Streitberg auf etwa 448 m ü. NN
  • Gumbächle (!), von rechts gegenüber dem Offenburgershof auf etwa 298 m ü. NN, 0,54 km. Entsteht im Wiesental der Gumm auf etwa 358 m ü. NN.
  • Zulauf beim Offenburgershof, von links fast gegenüber auf etwa 297 m ü. NN, 0,936 km. Entsteht auf etwa 430 m ü. NN.
  • Schwiebigbächle, von links bei Hub auf etwa 286 m ü. NN, 0,891 km. Entsteht unterhalb des Wolfsteins und südlich des Haubühls 535,9 m ü. NN) auf etwa 430 m ü. NN.
  • Rücklauf eines Mühlkanals, von links in Dörlinbach auf unter 275 m ü. NN, 0,705 km. Geht vor Wurtsgarten auf etwa 282 m ü. NN links ab.
  • Prinschbach, von rechts gegenüber dem Sportplatz im unteren Dörlinbach auf unter 270 m ü. NN, 3,02 km. Entsteht östlich des Fohrenbühls (561,6 m ü. NN) beim Gehöft Oberer Prinschbach auf etwa 470 m ü. NN.
  • Durenbächle, von rechts durch Höfen auf etwa 259 m ü. NN, 3,761 km und 4,167 km². Entsteht nordwestlich des Hohen Geißbergs (727 m ü. NN) bei Hallen auf etwa 523 m ü. NN.
  • Runsenbach, gleich danach von links auf etwa 257 m ü. NN, 2,171 km. Entsteht nordwestlich des Haubühls auf etwa 455 m ü. NN.
  • Abgang des oberen Schuttertaler Mühlbachs, nach rechts gleich danach auf etwa 254 m ü. NN.
  • Hallershofbächle, von links im mittleren Dorf Schuttertal in die Schutter selbst auf etwa 243 m ü. NN, 1,009 km. Entsteht südwestlich des Hallershofes am Abhang des Sporns Gierifuß auf etwa 348 m ü. NN.
  • Rücklauf des Schuttertaler Mühlbachs, von rechts am Abzweig der Straße zum Krummbauernseppenhof von der Talstraße auf etwa 241 m ü. NN, 1,09 km.
  • Laulisgraben, von rechts wenige Schritte weiter auf etwa 241 m ü. NN, 1,566 km. Entsteht im Ruwald auf etwa 350 m ü. NN.
  • Bächle am Schuhbauernhof vorbei, von links auf etwa 241 m ü. NN, 0,923 km. Entsteht auf etwa 325 m ü. NN.
  • Abgang des unteren Schuttertaler Mühlbachs, nach rechts beim Vogelshöfle auf etwa 237 m ü. NN.
  • Regelsbach/Schwarzgräble, von links in Untertal auf etwa 236 m ü. NN, 3,236 km und 3,403 km². Entsteht auf etwa 400 m ü. NN unterm Kachelbuck.
  • Bottenseppenhofbächle, von links in Untertal in die Schutter selbst auf etwa 231 m ü. NN, 1,393 km. Entsteht auf etwa 330 m ü. NN.
  • Wolfersbach, von links gegenüber der Reinmühle auf etwa 229 m ü. NN, 2,674 km. Entsteht nordöstlich des Großen Grassert (534,3 m ü. NN) auf etwa 380 m ü. NN.
  • Rücklauf des unteren Schuttertaler Mühlbachs, von rechts fast gegenüber dem vorigen, 1,136 km.
  • Kambächle, von rechts kurz vor Wittelbach, dem südlichen Taldorf der Gemeinde Seelbach, auf etwa 224 m ü. NN, 4,646 km und 6,091 km². Entsteht östlich des Goldbühls (517,7 m ü. NN) beim Neuhäuserhof auf etwa 495 m ü. NN. (Quelle und Länge nach dem bedeutenderen linken Zulauf Grangertbächle.)
  • Mühlbach Breite Wasser, nach und von rechts am Südrand von Wittelbach, 0,38 km.   Speist drei zwischen ihm und der Schutter liegende Teiche von 0,0403 ha, 0,0408 ha und 0,0489 ha,
  • Michelbronnbächle, von rechts in Witterbach an der Schutterbrücke der Unterdorfstraße, 2,661 km und 3,289 km².   Läuft wenig östlich des Schuttertal-Michelbronner Gallibauernhofes aus einem 0,0287 ha großen Teich am Waldrand.
  • Tretenbach, von rechts am Seelbacher Bad auf etwa 208 m ü. NN, 1,826 km und 1,361 km². Entsteht westlich unter dem 563,3 m ü. NN hohen Kallenwaldes.
  • Mühlkanal aus dem Litschental, von links am Seelbacher Sportplatz, 1,256 km und 1,775 km². Zweigt gegenüber von Seelbach-Omersbach rechts vom Litschentalbach ab.
  • Litschentalbach, von links in Seelbach auf etwa 204 m ü. NN, 7,69 km und 12,794 km². Entsteht als Sohlbach auf etwa 475 m ü. NN an der Ettenheimer Hütte.
  • Salmenbach/Dorfbach, von rechts in Seelbach auf etwa 202 m ü. NN, 1,993 km. Entsteht auf etwa 350 m ü. NN in der Allmend etwa zwischen dem Sporn der Burgruine Lützelhardt und dem Kallenwald.
  • Steingraben, von links in Seelbach-Steinbach auf etwa 196 m ü. NN, 0,713 km. Entsteht am unteren Talhang des Lauenbergs (450 m ü. NN) auf etwa 260 m ü. NN.
  • Steinbächle, von rechts fast gegenüber, 4,206 km. Entsteht auf etwa 400 m ü. NN beim Oberen Haghof am unteren Nordwestabhang des Rebio (bis 554,6 m ü. NN).
  • Gereutertalbach, von rechts in Lahr-Reichenbach auf etwa 189 m ü. NN, 6,561 km und 12,099 km². Entsteht auf etwa 510 m ü. NN westlich unter dem Steinfirst (600,1 m ü. NN). Hier kehrt sich die Schutter in einem Bogen nach Westen.
  • Schindelgraben, von links am Westende von Reichenbach auf etwa 186 m ü. NN, 0,758 km. Entsteht auf etwa 335 m ü. NN nordwestlich des Lauenbergs (450 m ü. NN).
  • Giesen, von rechts keine 200 m flussabwärts auf etwa 195 m ü. NN, 4,184 km und 4,151 km². Entsteht im Ölbrunnen auf etwa 490 m ü. NN am Südwesthang des Schnaigbühls (581,8 m ü. NN).
  • Abgang des Kuhbacher Mühlkanals, nach rechts am Südostrand von Kuhbach.
    • Brudertalbach, von rechts in den Mühlkanal, 2,808 km. Entsteht nordöstlich des Kuhbacher Gehöfts Brudertal auf etwa 415 m ü. NN. Trägt dem Mühlkanal den allergrößten Teil von dessen Einzugsgebiet zu.
  • Bombach, von links am Südrand von Lahr-Kuhbach gegenüber dem Mühlkanal in die Schutter selbst auf etwa 180 m ü. NN, 2,447 km. Entsteht nördlich von Lahr-Langenhard auf etwa 310 m ü. NN.
  • Rücklauf des Kuhbacher Mühlkanals, von rechts kurz nach dem vorigen, 0,189 km und 2,527 km².
  •   Hohbergsee, in der linken Schutteraue kurz vor dem folgenden, 0,7432 ha.
  • Burghardgraben, von links in Lahr längs des Hohbergwegs, 3,502 km und 2,172 km². Entsteht bei Langenhard auf etwa 375 m ü. NN. die Schutter fließt inzwischen westlich, rechts gegenüber läuft der Altvater im Sporn um den Pipelisstein (410,1 m ü. NN) aus, der letzte Schwarzwaldberg auf dieser Seite.
  • Heidengraben, von links in Lahr, 3,428 km und 3,719 km². Entsteht westlich von Langenhard auf etwa 388 m ü. NN. Trennt die letzten zwei Schwarzwaldberge auf der Südseite der Schutter, Burghard (330,8 m ü. NN) und danach – etwas zurückgesetzt vom Fluss – Ernet (343,2 m ü. NN). Der Fluss quert nun Randhügel hin zur der Oberrheinischen Tiefebene.
  • Sulzbach, von links in Lahr kurz vor der Schutterbücke der Martin-Luther-Straße, 9,649 km und 16,532 km². Entsteht auf Ettenheim-Altdorfer Gemarkung nördlich des Schnürbucks (ca. 523 m ü. NN) an der Sulzbachhalde auf etwa 470 m ü. NN.
  • Abgang des Schutter-Entlastungskanals, nach links im Westen Lahrs auf unter 170 m ü. NN, 12,021 km. Mündet bei Schwanau-Ottenheim nach langem Nebenlauf gegenüber der Staustufe Gerstheim von rechts in den Rhein. Hier hat die Schutter auch die Randhügel des Schwarzwaldes verlassen und wendet sich am Ostrand der Oberrheinischen Tiefebene in sehr flachem Lauf nach Norden.
  • Sandgraben, von rechts gegenüber Friesenheim-Schuttern auf unter 156 m ü. NN, 5,154 km. Entsteht nördlich von Lahr-Burgheim am Galgenberg auf etwa 220 m ü. NN.
  • Friesenheimer Dorfbach, von rechts gegenüber Friesenheim-Schuttern auf unter 156 m ü. NN, 8,654 km und 16,399 km². Entsteht als Oberweirer Bach nördlich des Schnaigbühls (581,8 m ü. NN) auf etwa 485 m ü. NN.
  • Riedbach, auch (Niederschopfheimer) Dorfbach, von rechts an der Schutterbrücke der K 5332 westlich von Hohberg-Niederschopfheim auf unter 150 m ü. NN, 11,718 km und 12,092 km². Entsteht als Talbach zwischen dem Steinfirst (600,1 m ü. NN) und dem Hohberger Schuckenhof nordwestlich davon auf etwa 390 m ü. NN. Quert den Oberschopfheimer Allmendkanal, s.u.
  • Unditz, von links an der Dundenheimer Mühle der Gemeinde Neuried auf etwa 148 m ü. NN, 20,199 km und 70,759 km². Entsteht nordwestlich von Mahlberg auf etwa 162 m ü. NN.
  •   Haasensee, links der vorigen Mündung und talab dicht an der Schutter, 4,9539 ha. Ein Baggersee.
  • Oberschopfheimer Allmendkanal, von rechts wenig nach dem Ende des Haasensees gegenüber auf etwa 147 m ü. NN, 10,364 km. Entsteht als Lohbächle im Hangwald Im Loh südöstlich von Friesenheim-Oberschopfheim auf etwa 275 m ü. NN und heißt ab dort eine Weile Dorfbach, quert den obigen Riedbach kurz vor seiner Mündung und läuft dann lange unparallel neben der Schutter.
  • Abgang der Überleitung Schutter–Schütterle, nach links an der Nordspitze von Neuried-Müllen, 0,682 km. Auslauf auf etwa 145 m ü. NN. Das erreichte Schütterle läuft schon länger links neben der Schutter.
  • Abgang und Rücklauf des Kanals der Neurieder Rohrburger Mühle, nach und von links, 0,181 km. Rücklauf auf etwa 144 m ü. NN.
  • Abgang einer weiteren Überleitung zum Seitengraben Polder Altenheim, nach links etwas vor der Schutterbrücke der L 98, 2,868 km. Auslauf auf etwa 143 m ü. NN.
  • Schwarzer Graben, von rechts unmittelbar vor der Brücke, 1,05 km. Ein Abzweig des langen Tieflachkanals (s.u.) vor der Nordspitze des Äscher auf etwa 144 m ü. NN. Etwa 500 Meter nordwestlich dieses Zuflusses entsteht die Feldschutter, die lange die Schutter links in um einen Kilometer Abstand begleitet.
  • Abgang des Mühlkanals zur Kittersburger Mühle der Stadt Kehl, nach links.
  • Tieflachkanal, von rechts gegenüber der Mühle in die Schutter selbst auf etwa 142 m ü. NN, 11,473 km. Entsteht etwas südwestlich von Hohberg am Rand der Tiefebene im Tierackerfeld auf etwa 153 m ü. NN. Langer ungleicher Nebenlauf zur Schutter, nimmt etliche Gräben und Nebenbäche von rechts auf.
  • Rücklauf des Mühlkanals zur Kittersburger Mühle, von links, 0,591 km.
  • Parallelgraben vor dem Endinger und Willstätter Wald im Osten, von rechts vor dem Sportplatz von Willstätt-Eckartsweier auf etwa 141 m ü. NN, 2,278 km. Entsteht etwas vor der Mündung des Tieflachkanals unmittelbar neben diesem auf etwa 142 m ü. NN.
  • An der Südspitze der Kehler Markung beginnt linksseits – gegen die Stadt zu – ein Hochwasserdamm.
  •   Am Nordrand von Eckartsweier beginnend, zieht eine Kette von etwa langrechteckigen, etwa 20 m breiten, vor allem durch Verkehrswege unterbrochenen und wassergefüllten Gräben, teils in Zickzack angelegt, vom rechten Ufer der Schutter nordöstlich bis zum linken der Kinzig, die hier nur noch anderthalb Kilometer entfernt ist.
  •   Fast geschlossener Wassergrabenring um ein altes Fort der Kehler Befestigung an der Südspitze von Kehl-Sundheim in geringem Abstand links, 2,8791 ha.
  • Lummertsgraben, von rechts gegenüber dem Nordende des alten Forts von Sundheim auf etwa 139 m ü. NN, 3,952 km. Ein Parallelgraben zur Schutter durch Eckartsweier, der im nördlichen Willstätter Wald auf etwa 141 m ü. NN entsteht.
  • Abgang der Alten Schutter, nach links keine 100 Meter nach dem vorigen, 1,828 km. Durchläuft mit ihrem diesen Namen bewahrenden Ast Sundheim und mündet in dessen Westen in die Feldschutter.
  • Osterbach (Südteil), von rechts auf etwa 138 m ü. NN, 1,646 km. Entsteht bei Willstätt-Dachshurst auf unter 140 m ü. NN und durchfließt an einem Wasserwerk vorbei die von geradlinigen Entwässerungsgräben durchzogenen Schutterwaldwiesen. In Fließrichtung setzt jenseits der Schutter der Nordteil des Osterbachs ein, der dort von einem schutterparallelen Oberlauf gespeist wird und nach 2,835 km Gesamtlauf durch die Mündungsebene der Schutter von rechts in die Feldschutter mündet.
  • Waldbach (Kinzig), von rechts gegenüber dem Baggersee in den Johannitermatten auf unter 139 m ü. NN, 8,942 km. Entsteht nahe dem Offenburg-Weier Umspannwerk am Ostrand des Gottswaldes auf etwa 146 m ü. NN. Wenige Schritte vor seiner Mündung geht rechts eine Ausleitung des Waldbachs ab, die nach 0,087 m in den (Kehler!) Schutter-Entlastungskanal einmündet.
  • Abgang des Schutter-Entlastungskanal, an derselben Stelle nach rechts in fortgesetzter Richtung der Schutter selbst. Diesem Kanal folgen fast überall beidseits Hochwasserdämme. Die Schutter selbst knickt hier nach links und Nordnordwesten in die Zuflussrichtung des Waldbachs und fließt dann in ungedämmtem Mäanderlauf.
  •   Baggersee in den Johannitermatten, zwischen Schutter und Schutter-Entlastungskanal, 5,3938 ha.
  • Rücklauf des Schutter-Entlastungskanal von rechts an den Straßenbrücken der Kehler Vogesenstraße über Schutter und Kinzig auf unter 138 m ü. NN, 1,264 km.

Mündung der Schutter, von links zwischen Kehl links der Schutter und Kehl-Neumühl rechts der (Schwarzwälder) Kinzig auf etwa 133 m ü. NN im Sölling in diese. Der Fluss ist hier 56,836 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 338,218 km² hinter sich. Jeweils recht genau die Hälfte des Flusslaufs liegt im Schwarzwald und in der Rheinebene, vom Einzugsgebiet liegt etwa ein Drittel in der Rheinebene.

Orte am Lauf Bearbeiten

Unmittelbare Flussanlieger sind nur die Orte größster Schachtelungstiefe.
  • Ortenaukreis
    • Gemeinde Schuttertal
      • Gemeindeteil Schweighausen
        • Rufenbauernhof (Hof, linker unterer Hang)
        • Loh (Zinken)
        • Bei der Kirche (Dorf)
        • Bühl (Hof, rechter Hang)
        • Obersteig (Zinken)
        • Untersteig (Zinken)
      • Gemeindeteil Dörlinbach
        • Hub (Hof, rechts)
        • Wurtsgraben (Wohnplatz, links)
        • Oberdorf (Dorf, rechts)
        • Mühlweg (Wohnplatz, links)
        • Unterrain (Wohnplatz, links)
        • Kriendle (Wohnplatz, rechts)
        • Höfen (Hof, rechts, teils zu Schuttertal)
      • Gemeindeteil Schuttertal
        • Höfen (Zinken, rechts, teils zu Dörlinsbach)
        • Obertal (Zinken)
        • Fohren (Zinken, linker Hang)
        • Schuttertal (Dorf)
        • Untertal (Zinken)
    • Gemeinde Seelbach
      • Gemeindeteil Wittelbach
        • Wittelbach (Dorf, vor allem rechts)
        • Bergseppenhof (Hof, linker Hang)
        • Hubhof (Hof, rechter Hangfuß)
      • Gemeindeteil Seelbach
        • Tretenhof (Hof und Haus, rechts am Taleintritt des Tretenbachs)
        • Seelbach (Dorf. überwiegend rechts)
        • Dautenstein (Weiler und Schloss, nach dessen linkem Taleintritt jenseits des Litschentalbachs und links von dessen Mündung)
        • Steinbach (Dorf, am Steinbächle-Zulauf)
    • Stadt Lahr/Schwarzwald
      • Stadtteil Reichenbach
        • Reichenbach (Dorf. rechts)
        • Schindelhöfe (Hof, links, am Talebenenzutritt des Schindelgrabens)
      • Stadtteil Kuhbach
        • Eichgarten (Wohnplatz, rechts)
        • Kuhbach (Dorf, rechts)
      • Kernstadt
        • Lahr
        • Dinglingen (Ortsteil, rechts)
        • Hugsweier (Ortsteil)
    • Gemeinde Friesenheim
      • Gemeindeteil Schuttern
        • Schuttern (Dorf. überwiegend links)
    • Gemeinde Neuried
      • Gemeindeteil Schutterzell
        • Mühle (Gehöft, rechts)
      • Gemeindeteil Dundenheim
        • Dundenheimer Mühle (Gehöft, rechts)
      • Gemeindeteil Müllen
        • Müllen (Dorf, links)
      • Gemeindeteil Altenheim
        • Rohrburger Mühle (Gehöft, links)
    • Stadt Kehl
      • Stadtteil Goldscheuer
        • Kittersburger Mühle (Wohnplatz, links an Mühlkanal)
    • Gemeinde Willstätt
    • Stadt Kehl
      • Kernstadt
        • Sundheim (Dorf, links)

Nutzung Bearbeiten

Auf seinem Weg durch 19 Städte und Dörfer war der Fluss für die gewerbetreibenden Anlieger jahrhundertelang ein wichtiger Energielieferant. Nach dem Badischen Wasserkraftkataster von 1925 hat die Schutter damals nicht weniger als 36 Wasserkraftanlagen mit insgesamt 47 Wasserrädern, 12 Generatorenkraftanlagen mit 17 Turbinen betrieben, darunter Haus- und Hofmühlen, Kundenmühlen, Hammerschmieden, Elektrizitätswerke, Ölmühlen, Gerstenstampfen und Sägewerke.

Das Wasser der Schutter wurde auch zur Wiesenbewässerung genutzt (Wässerwiesen). Dies geschah auf den Gemarkungen der heutigen Gemeinden Hohberg und Neuried. Das Wasser wurde oberhalb von Mühlen (Schutterzeller Mühle, Dundenheimer Mühle) in Bewässerungsgräben abgeleitet, da dort der Fluss so stark aufgestaut war, dass die Wasseroberfläche über der umgebenden Landoberfläche lag. Die größten Wässerwiesen waren die Unterwassermatten (heute Naturschutzgebiet), deren Wässerung etwa hundert Jahre in Betrieb war und 1935 aufgegeben wurde.

Hochwasser und Hochwasserschutz Bearbeiten

Immer wieder, so in den Jahren 1958, 1970, 1978, 1980 und 1987, kam es zu Hochwasserschäden durch die Schutter, bei denen die Schutter Ackerland überflutete und Straßen, Brücken und Häuser zerstörte. Vom Schutter-Hochwasser waren gleichermaßen das Schuttertal, Lahr und die Rheinebene betroffen. Außer den vielen Berichten über die Hochwasserschäden in den örtlichen Gemeinderatsprotokollen erinnert heute noch das „Hochwasserkreuz“ in Schweighausen an ein Hochwasser im Jahr 1895. Damals war am 6. Juni der Landwirt Landolin Bauer mit seinem Pferdefuhrwerk fortgerissen worden. Am Unglücksort oberhalb des „Stefisbauernhofs“ in der Steig wurde zum ehrenden Gedenken an den Verunglückten ein Kreuz errichtet.

Um die Schutter-Anliegergemeinden in der Rheinebene auf Dauer vor Hochwasser zu schützen, wurde in den Jahren 1936 bis 1938 vom Reichsarbeitsdienst der Schutter-Entlastungskanal zwischen Lahr-Dinglingen und Nonnenweier gebaut. Zusätzlich entstanden bei Lahr-Kuhbach (erbaut von 1983 bis 1985) und Seelbach-Wittelbach (erbaut von 1989 bis 1991) zwei Hochwasserrückhaltebecken.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Höhenangabe „133,5“ in Blau etwas oberhalb im Verlauf der Kinzig auf dem Geodatenviewer.
  2. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  3. Nach Daten- und Kartendienst der LUBW

Literatur Bearbeiten

  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, im Einzelblattschnitt die Blätter Nr. 7413 Appenweier, Nr. 7512 Neuried (nur EZG), Nr. 7513 Offenburg, Nr. 7612 Lahr/Schwarzwald West (nur EZG), Nr. 7613 Lahr/Schwarzwald Ost, Nr. 7612 Ettenheim (nur EZG), Nr. 7613 Schuttertal, Nr. 7614 Haslach

Weblinks Bearbeiten

Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise), insbesondere mit den Teilkarten/Layers