Benutzer:Natalie Freyaldenhoven/Smithsonian-Roosevelt African Expedition

Theodore Roosevelt (links neben der Flagge) und weitere Teilnehmer der Expedition
Karte mit der Route der Expedition
Roosevelt, lesend vor seinem Zelt

Die Smithsonian-Roosevelt African Expedition war eine 1909 bis 1910 von der Smithsonian Institution unter der Leitung des gerade aus dem Amt geschiedenen US-amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt durchgeführte naturwissenschaftliche Afrika-Expedition und Safari. Das vorrangige Ziel bestand darin, für das neue Natural History Building der Smithsonian Institution, dem heutigen National Museum of Natural History Sammlungs- und Ausstellungsstücke von möglichst vielen verschiedenen Tierarten zu beschaffen. In dieser Hinsicht wurde die Expedition mit mehr als 11.000 beigebrachten Exemplaren ein großer Erfolg. Die wissenschaftliche Bearbeitung, Katalogisierung und Taxidermie der Ausbeute nahmen acht Jahre in Anspruch.

Die Expedition erregte wegen der Teilnahme des passionierten Jägers und Naturforschers Roosevelt eine außergewöhnlich große Aufmerksamkeit in der amerikanischen Öffentlichkeit. Auf der Rückreise besuchte Roosevelt mehrere Länder Europas, in den er von Staatsoberhäuptern und Regierungschefs empfangen wurde. Seine Ankunft in New York City und der Empfang durch zehntausende jubelnde Landsleute war ein bedeutendes Medienereignis. Roosevelt veröffentlichte seinen Reisebericht unter dem Titel African Game Trails.

Hintergrund Bearbeiten

Theodore Amtszeit als 26. Präsident der Vereinigten Staaten endete am 4. März 1909. Schon lange hatte er für die Zeit danach eine ausgedehnte Reise beabsichtigt. Die ersten Pläne des passionierten Jägers Roosevelt sahen den District of Alaska als Reiseziel vor, wo er auf Grizzlybären, Kodiakbären und Elche Jagd gemacht hätte. Ende 1907 traf er bei einem Dinner im Weißen Haus mit Carl Akeley zusammen, einem Großwildjäger mit Safari-Erfahrung und Taxidermisten am Field Museum of Natural History in Chicago. Akeley war gerade von einer seiner Afrika-Reisen zurückgekehrt. Seine Erzählungen brachten Roosevelt, der immer von Afrika fasziniert war und in seiner Bibliothek einen umfangreichen Bestand von Büchern über die afrikanische Natur und andere Aspekte des Kontinents hatte, zur Änderung seiner Pläne: „Alaska muss warten“.[1]

Vorbereitungen Bearbeiten

 
Frederick Selous

Zunächst, in den Monaten um den Jahreswechsel 1907/08, begann Roosevelt mit der Lektüre zahlreicher Expeditionsberichte und Safari-Literatur, aber auch zoologischer Arbeiten über die Fauna Afrikas. Er begann damit, so viele Zoologen, Großwildjäger und Forschungsreisende einzuladen wie er erreichen konnte. Bei einem dieser Treffen waren die anwesenden Zoologen von Roosevelts detaillierten zoologischen Kenntnissen überrascht. Im März 1908 wurden seine Nachforschungen konkreter und er begann nach praktischen Ratschlägen zu fragen. Einer der ersten von Roosevelt so kontaktierten Experten war Frederick Selous, ein britischer Großwildjäger und Forschungsreisender, der vielfach als Vorbild für die Romanfigur Allan Quatermain in H. Rider Haggards Roman König Salomos Schatzkammer angesehen wird. Selous hatte 1905 das Weiße Haus besucht, und Roosevelt hatte ihn zu seinem Buch African Nature Notes and Reminiscences inspiriert, das 1908 mit einem Vorwort Roosevelts veröffentlicht wurde. Am 20. März 1908 schrieb Roosevelt an Selous einen Brief mit Fragen nach möglichen Ratgebern, der Dauer und den Kosten einer Expedition, benötigter Ausrüstung wie Waffen und Kleidung und den besten Jagdgründen. Selous übernahm während des verbleibenden Jahrs einen bedeutenden Teil der Reisevorbereitungen. Er vermittelte den Kontakt zum ersten und über Jahrzehnte bedeutendsten Safari-Ausrüster Britisch-Ostafrikas, Newland, Tarlton & Co. in Nairobi, der wiederum den größten Teil der Ausrüstung und das Personal stellte.[2] [3]

Der britische Bergsteiger, Naturschützer und liberale Unterhausabgeordnete Edward North Buxton war ebenfalls schon früh an den Reisevorbereitungen beteiligt. Buxton war Vorsitzender der Society for the Preservation of the Wild Fauna of the Empire und Roosevelt war Ehrenmitglied der Vereinigung. Buxton holte für Informationen und Ratschläge von Zoologen, Jägern und Vertretern von Kolonialverwaltung und weißer Bevölkerung in Britisch-Ostafrika ein. Er schlug vor, dass die Expedition sich an der Strecke der Uganda Railway orientiert und von dort jeweils eine oder zwei Monate dauernde Exkursionen ins Landesinnere durchführt.[4]

 
Charles Walcott

Erst im Juni 1908 wandte sich Roosevelt an Charles Walcott, den Leiter der Smithsonian Institution und regte eine Afrika-Expedition mit dem Ziel an, für das Smithsonian Museum eine Sammlung afrikanischer Tiere von einzigartigem Wert zu beschaffen. Dabei legte er Wert darauf, dass er nicht als „Schlächter“ nach Afrika reisen wolle, sondern dass sein Interesse in erster Linie der Naturkunde galt. Walcott sagte rasch zu, sicher auch in der Sorge, die Gelegenheit könnte vom American Museum of Natural History in New York wahrgenommen werden.[4]

Roosevelt konnte sein großes Ansehen in der Welt für die Expedition nutzbar machen. Whitelaw Reid, der US-amerikanische Botschafter im Vereinigten Königreich, nahm Kontakt mit den britischen Behörden auf und sorgte für die nötigen Dokumente und Lizenzen. Der Lordsiegelbewahrer Lord Crewe ließ für die Expedition in Britisch-Ostafrika und Uganda Lebensmittelvorräte deponieren. Das tat auch Reginald Wingate, der Generalgouverneur des Anglo-Ägyptischer Sudans, der Roosevelt darüber hinaus einen Dampfer der Regierung zum Befahren der Zuflüsse des Nil zur Verfügung stellte.[5]

Eine große Sorge Roosevelts bestand darin, neugierige Touristen oder Reporter könnten ihn während der Expedition verfolgen und belästigen. Er hatte entsprechende Erfahrungen auf der Jagd in den Vereinigten Staaten gemacht, wo Journalisten ihn ungebeten begleiteten, das Wild verscheuchten und in die Schusslinie liefen. Zunächst mied er den Kontakt mit allen Journalisten, die ihn um eine Teilnahme an der Expedition gebeten hatten. Vor seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt teilte er der Presse mit, dass er in Afrika keinerlei Erklärungen abgeben und für Interviews nicht zur Verfügung stehen werde. Jede Veröffentlichung während seiner Abwesenheit fehle daher die Grundlage.[6] Die Ankündigung erwies sich schon nwährend der Überfahrt nach Europa als wenig hilfreich, da eine französische Zeitung ein frei erfundenes Interview mit Roosevelt veröffentlichte und mehrere amerikanische Blätter über ein angebliches Attentat auf Roosevelt während der Schiffspassage berichteten.[7] In Afrika vereinbarte Roosevelt mit den Vertretern der Presse in Nairobi, dass er ihnen regelmäßig Nachrichten über seine Reise zukommen lässt, wenn sie diese mit ihren Kollegen teilten. Auf diese Weise schränkte er die Spekulationen der Journalisten ein und behielt eine gewisse Kontrolle über die Veröffentlichungen. Die Berichte über die Expedition stießen in den Vereinigten Staaten dennoch auf anhaltend großes Interesse.[8] Roosevelts Maßnahmen konnten jedoch nicht völlig ausschließen, dass gelegentlich Falschmeldungen verbreitet wurden. An einem Morgen im November 1909 wurde seine Ehefrau Edith, die sich mit drei ihrer Kinder in Europa befand, mit der Nachricht überrascht, Roosevelt sei in Afrika ums Leben gekommen. Es dauerte den ganzen Tag, bis ein Dementi aus Nairobi eintraf.[9]

Finanzierung Bearbeiten

 
Andrew Carnegie

Entgegen anderslautenden Berichten wurden für die Smithsonian-Roosevelt Expedition keine Steuergelder aufgewendet.[4] Die Finanzierung erfolgte zu einem erheblichen Teil durch Theodore Roosevelt selbst, der sämtliche Reisekosten für sich und Kermit übernahm, und zwei Fünftel der übrigen Kosten beitrug. Roosevelt hatte schon vor der Expedition die Veröffentlichung eines Reiseberichts angekündigt und erhielt vom Scribner’s Magazine 50.000 US-Dollar für eine Serie von zwölf Artikeln. Hinzu kamen zwanzig Prozent von den Einnahmen der Buchausgabe African Game Trails, was seine persönliche Belastung weiter verminderte. Das Collier’s Weekly, hatte ihm für eine Artikelserie 100.000 Dollar zugesagt. Das Angebot war von Roosevelt, der dem Blatt in der Vergangenheit Muckraking vorgeworfen hatte, zurückgewiesen worden.[10] Drei Fünftel der Kosten wurden von der Smithsonian Institution aufgebracht, die dafür Spenden einwarb. Andrew Carnegie war der wichtigste Spender neben Politikern und Unternehmern wie Edward D. Adams, Robert Bacon, Cornelius N. Bliss, Elbert H. Gary, John Hays Hammond, George von Lengerke Meyer, Truman Handy Newberry, Whitelaw Reid, Elihu Root, Jakob Heinrich Schiff, Oscar Straus und Isidor Straus.[11] Carnegie war es auch, den Roosevelt bereits im Sommer 1909 um einen weiteren Zuschuss von 20.000 US-Dollar bat. Die drei Zoologen waren nur während der ersten Monate als Teilnehmer der Expedition vorgesehen, hatten sich aber als äußerst hilfreich und gut beschäftigt erwiesen. Mit Carnegies neuer Zuwendung sollte ihre weitere Teilnahme an der Expedition finanziert werden.[12]

Teilnehmer Bearbeiten

 
Theodore (1858-1919), Leiter der Expedition und Großwildjäger

Den Kern der Mannschaft aus US-Amerikanern und Briten bildeten sieben Personen, neben Vater und Sohn Roosevelt zwei Jäger und Führer und drei Naturforscher. Zu ihnen kamen fast 200 Träger, mehr als ein Dutzend Askari als bewaffnete Begleiter und weiteres einheimisches Personal für die Waffen, Pferde und Zelte. Für Roosevelt alleine standen zwei Zeltdiener, zwei Waffenträger und zwei Pferdepfleger zur Verfügung.[13] Die Namen dieser afrikanischen Teilnehmer wurden nur ausnahmsweise und beiläufig in den Berichten über die Expedition genannt. Sie wurden von dem Safari-Ausrüster Newland, Tarlton & Co. gestellt, deren Mitarbeiter in ihren knielangen weißen Hosen, marineblauen Pullovern mit scharlachrot eingestickten „N & T“-Logos und vom Arbeitgeber gestellten Stiefeln in den fünf Jahren seit der Gründung des Unternehmens in Britisch-Ostafrika ein vertrauter Anblick geworden waren. Die Aufsicht über die Träger oblag letztendlich Richard Cuninghame und Leslie Tarlton, die eine Reihe von Vorarbeitern zu ihrer Unterstützung hatten.

Als Naturforscher nahm Roosevelt, dem Rat Charles Walcotts folgend, den tropenerfahrenen früheren Armeearzt Edgar Alexander Mearns mit. Er ließ Mearns freie Hand bei der Auswahl der beiden anderen Naturforscher. Mearns entschied sich für die Mammalogen Edmund Heller und J. Alden Loring.[14]

 
Kermit Roosevelt (1889-1943), Fotograf und Großwildjäger

Roosevelt weigerte sich zunächst mit Nachdruck, für die Expedition einen weißen Jäger zu verpflichten. Das war zum Teil in der Sorge begründet, ein weißer Führer könne seine Autorität als Leiter der Expedition in Frage stellen. Zudem waren ihm Berichte zu Ohren gekommen, dass auf Safaris bisweilen das Wild von dem weißen Führer und nicht von den Gästen geschossen wurde. Roosevelt meinte, er sei allenfalls halb zufrieden, wenn in dem von ihm geschossenen Wild andere Kugeln als seine eigenen steckten. Er werde nicht als Schwindler in diese Unternehmung gehen. Erst nach längerem Drängen von Frederick Selous gab er nach und übertrug die Organisation vor Ort dem führenden Safari-Ausrüster in Afrika, Newland, Tarlton & Co. in Nairobi. Der als Führer ausgewählte schottische Großwildjäger und Safariführer Richard John Cuninghame galt als der beste Elefantenjäger Afrikas.[15] Er setzte seinerseits durch, dass zu seiner Unterstützung ein zweiter weißer Jäger als sein „Adjutant“ verpflichtet wurde, da niemand eine einjährige Expedition mit 250 Männern alleine leiten könne. Cuninghames Wahl war der Australier Leslie Tarlton, der die Expedition in Ostafrika begleitete. Beide waren als Angestellter und Mitinhaber mit Newland, Tarlton & Co. verbunden.[16][17]

  • Theodore Roosevelt hatte seit seiner Jugend durch sportliches Training eine gute Konstitution erworben. Als erstmals 1881 gewählter Abgeordneter der New York State Assembly wurde er wegen seines wenig „männlichen“ Auftretens, seiner Piepsstimme und seiner dandyhaften Kleidung zum Gespött der Kollegen. Darauf geht eine schon damals in vielfältiger Weise betriebene Selbstinszenierung Roosevelts zurück. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau führte er ab 1884 für mehrere Jahre eine Farm im Dakota-Territorium. Während dieser Zeit erwarb Roosevelt sich ein selbstbewusstes Auftreten und den Respekt seiner Nachbarn, Mitarbeiter und Kollegen. Seinen Lebensstil propagierte er im April 1899 in seiner Rede The Strenuous Life (deutsch etwa: das anstrengende Leben oder das bemühte Leben): körperliche Betätigung, vorzugsweise in der freien Natur, und das Überwinden großer Härten und starker Widerstände durch Zielstrebigkeit und energisches Handeln.[18] Auch in seinem politischen Leben folgte er energisch dieser Leitlinie. Seit den 1880er Jahren war Roosevelt in den Vereinigten Staaten ein bekannter Großwildjäger. Zudem trat er auch als Naturforscher und Gründer mehrerer Nationalparks in den Vereinigten Staaten auf. Seit seiner Kindheit förderte er das Smithsonian Museum mit Beiträgen zu deren Sammlungen. Roosevelts Arbeit als Politiker und seine Jagdleidenschaft wurden von den Massenmedien und insbesondere von deren Karikaturisten gewohnheitsmäßig miteinander vermischt.[19][20]
Edgar Alexander Mearns (1856-1916), Arzt und Ornithologe und J. Alden Loring (1871-1947), Mammaloge
  • Kermit Roosevelt war der zweite Sohn Roosevelts und studierte als Freshman an der Harvard University. Er war ebenso sport- und naturbegeistert wie sein Vater und wurde von Harvard für die Teilnahme an der Expedition freigestellt. Kermit hatte ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter Edith, und dass ihr Ehemann und ihr Sohn für ein Jahr nach Afrika reisten war für sie eine besondere Belastung. Hinzu kam, dass beide schon während des Jahres vor der Abreise unentwegt mit der Planung der Expedition beschäftigt waren. Im Umfeld der Roosevelts gab es Stimmen, die sich wegen der Gefahren gegen Kermits Teilnahme aussprachen. Theodore Roosevelt ging nicht darauf ein, da es Kermit „das Herz brechen würde“ wenn er ihn zurückließe. Kermits Funktion war die eines Großwildjägers und des „offiziellen“ Fotografen der Expedition.[21]
  • Edgar Alexander Mearns war ein US-amerikanischer Militärarzt. Neben seiner Militärlaufbahn hatte er sich einen Namen als Ornithologe und Mammaloge gemacht. Als Soldat und als Biologe hatte Mearns Tropen- und Expeditionserfahrung sammeln können und er galt als einer der besten Feldbiologen der Vereinigten Staaten. Zum 1. Januar 1909 wurde er im Rang eines Oberstleutnants formell in den Ruhestand versetzt. Mit seinem Einverständnis wurde er im aktiven Dienst belassen und erhielt den Befehl, sich persönlich zum Dienst beim Präsidenten der Vereinigten Staaten zu melden. Mearns war der Arzt und leitende Naturforscher der Expedition.[22]
  • J. Alden Loring war als Mammaloge, Feldbiologe und Sammler naturkundlicher Exemplare im Westen der Vereinigten Staaten, in Alaska, weiteren Regionen der USA und in Kanada und Mexiko unterwegs.[23] Zwischen August und Oktober 1898 hat er auf einer Sammelreise von London nach Schweden, Belgien, Deutschland und in die Schweiz im Auftrag der Smithsonian Institution mehr als 900 Tiere, überwiegend kleine Säugetiere, gesammelt, präpariert und verschickt.[24] Loring war während der Expedition der Mammaloge für kleine Säugetiere, doch er sammelte und präparierte mit Mearns auch Vögel, „Reptilien“ und Amphibien, Fische, „Wirbellose“ und Pflanzen.[14][25]
 
Edmund Heller (1875-1939), Mammaloge und Taxidermist
Leslie Tarlton (1877-1951) und Richard John Cuninghame (1871-1925), Großwildjäger und Führer
  • Leslie Tarlton hatte 1904 mit Victor Newland Newland, Tarlton & Co. als ersten professionelle Safari-Ausrüster gegründet. Tarlton war bei „N & T“ für die Organisation zuständig und überließ die Finanzen Newland. Expeditionen bedeutender Kunden, wie die von Carl und Delia Akeley im Jahr 1906, begleitete Tarlton persönlich. Er war ein ausgezeichneter Jäger auf Kaffernbüffel, Elefanten und Nashörner, doch sein hohes Ansehen gründete auf seine Fähigkeiten bei der Löwenjagd. Dabei war die Jagd auf Löwen besonders gefährlich. Zweimal wurde Tarlton von einem angreifenden Löwen verletzt und mehrere seiner Jäger kamen bei ihrer Arbeit ums Leben. Während der Expedition war Tarlton formell als Adjutant Cuninghames im Einsatz. Auch er war vorrangig mit der Logistik befasst und als Führer tätig.[27][28][29]
  • Richard John Cuninghame war nach dem Abbruch seines Biologie- und Medizinstudiums am Magdalene College der University of Cambridge auf Reisen gegangen. In Lappland war er als Jäger und Naturforscher, später arbeitete er auf einem Walfänger im Arktischen Ozean, dann ging er nach Südafrika und arbeitete für die Zeederberg Coach Company als Postreiter. 1898 jagte Cuninghame Großwild und streifte durch Portugiesisch-Ostafrika, das heutige Mosambik, Südafrika, Matabeleland (heute Zimbabwe), und die Kalahari. Dabei beschaffte er Exemplare für das British Museum (Natural History) in London. 1899 kam er nach Mombasa und erwarb sich einen guten Ruf als Großwildjäger, Taxidermist und Fotograf. Er arbeitete mit dem 1904 von Victor Newland und Leslie Tarlton gegründeten Safari-Ausrüster Newland, Tarlton & Co. zusammen. 1909 galt Cuninghame unter Trophäenjägern als der beste Elefantenjäger in ganz Afrika. Er führte Safaris für wohlhabende europäische Jagdtouristen und warb nicht nur damit, sondern auch mit seiner Tätigkeit als Fotograf und als Sammler und Taxidermist für europäische und amerikanische Museen. Dabei hob er hervor, dass er alle Arten von Säugetieren, Vögeln und Fischen sammelt. Er erfasse, wenn verlangt, die Maße und untersuche jedes geschossene oder gefangene Tier nach wissenschaftlichen Maßstäben, einschließlich des möglichen Parasitenbefalls. Cuninghame war während der Expedition Führer der Jagdgesellschaft und für alle organisatorischen Dinge zuständig. Als Großwildjäger war er nur in geringem Umfang tätig, da Roosevelt den Abschuss von Großwild ausdrücklich sich selbst und seinem Sohn vorbehalten hatte.[30][31][28]

Das einheimische Personal beobachtete die Weißen aufmerksam und vergab, da die meisten mit den fremdländischen Namen nicht zurecht kamen, Notnamen mit Bezug auf charakteristische Eigenschaften. Theodore Roosevelt war „Bwana Tumbo“ oder „Bwana Makuba“ („Herr mit dem dicken Bauch“ oder „Großer Herr“) und Kermit Roosevelt „Bwana Merodadi“ („Dandy-Herr“), was auf seine modische Kleidung oder auf seine Intelligenz und Sprachgewandtheit auch gegenüber den Eingeborenen abzielen konnte. R. J. Cuninghame, der Führer der Expedition, war ob seines imposanten Vollbarts der „Bearded Master“ („Bärtiger Herr“), Mearns war der „Moustache Man“ („Schnauzbart-Herr“) oder wegen seiner nächtlichen Fangtouren der „Herr der niemals schläft“ und der Taxidermist Edmund Heller der „Skin Master“ („Häute-Herr“). Lorings Beschäftigung mit kleinen Säugetieren machte ihn in den Augen der Träger zum Feigling oder wurde als Zeichen verstanden, dass er zur Strafe auf die Expedition geschickt wurde. Das brachte Loring den Beinamen „Bwana Panya“ („Mäuse-Herr“) ein. Sein erster Waffenträger setzte sich ab, weil er die Schande, für einen solchen Mann zu arbeiten, nicht ertragen wollte. Loring war über Monate der Verachtung und dem Spott der Einheimischen ausgesetzt.[32] Die Lage besserte sich sehr, als er während eines Ausflugs mit Mearns eine angreifende Löwin schoss.

Ein Angebot zur Dokumentation der Expedition auf Film kam von William N. Selig, der die Expedition von einem Kamerateam begleiten lassen wollte. Das wurde von Roosevelt zugesagt, aber von der Smithsonian Institution abgelehnt. Die Smithsonian Institution traf schließlich eine Vereinbarung mit dem renommierten Naturfilmer Cherry Kearton, der die Expedition ab dem 29. August 1909 als Kameramann begleitete.

Roosevelts Rassismus Bearbeiten

 
Roosevelt mit afrikanischen Teilnehmern der Expedition, Juni 1910

Theodore Roosevelt ist während seines politischen Lebens wiederholt durch seinen unverhohlenen Rassismus aufgefallen. So sagte er während einer Vorlesung Ranch Life in the West im Januar 1886, er würde nicht so weit gehen zu sagen, dass nur ein toter Indianer ein guter Indianer sei. Aber für neun von zehn gelte das, und er würde den Fall des zehnten nicht allzu genau prüfen. Der verkommenste Cowboy habe mehr moralische Grundsätze als der durchschnittliche Indianer.[33] Die Phrase Der einzige gute Indianer ist ein toter Indianer wird meist dem für seine Grausamkeit gegenüber den Indianern berüchtigten General Philip Sheridan zugeschrieben. Sie war, obwohl Sheridan eine solche Äußerung wiederholt bestritten hat, in das kollektive Gedächtnis der Amerikaner eingegangen und konnte von Roosevelt in der Gewissheit verwendet werden, von der Zuhörerschaft verstanden zu werden.[34]

Auch als Präsident der Vereinigten Staaten äußerte sich Roosevelt herabwürdigend gegenüber anderen „Rassen“. Seit 1902 benutzte er den Begriff „race suicide“ (deutsch: „Rassen-Suizid“), der ursprünglich von dem Soziologen, Eugeniker und Rassisten Edward A. Ross geprägt worden war. Roosevelts Sorge bestand darin, dass die weißen Amerikaner durch andere „Rassen“ und eingewanderte Minderheiten verdrängt würden, wenn sie nicht deren Geburtenrate erreichten.[35] Entsprechend sah er es als nationale Pflicht der Frauen an, den Haushalt zu führen und Kinder zu gebären und aufzuziehen.[36] Am 13. Februar 1905 hielt Roosevelt im New Yorker Republican Club aus Anlass des 100. Geburtstags von Abraham Lincoln die Rede Lincoln and the Race Problem über das Verhältnis von Nordstaaten und Südstaaten der USA und der weißen und schwarzen „Rassen“ zueinander.[37] Dabei stellte Roosevelt die schwarze Bevölkerung als zurückgebliebene Rasse dar, die der Hilfe (durch Weiße) benötige, um wahre Freiheit zu erreichen. Die führende Rasse müsse hingegen befähigt werden, die von ihren Vorvätern geschaffene hochstehende Zivilisation zu bewahren.[38]

Wenige Wochen vor seiner Abreise nach Afrika, am 18. Januar 1909, hielt er zuf Feier des zur Feier des African Diamond Jubilee der Methodist Episcopal Church in Washington, D.C. die Rede The Expansion of the White Races.[39] Auch in dieser Rede wies er den Schwarzen in Afrika eine untergeordnete Rolle zu und äußerte sich lobend über den wirtschaftlichen Erfolg und die Errungenschaften der afroamerikanischen Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Diese Leistungen seien der Mission der Kirchen zu verdanken und die Afrikamission sei das Mittel, die Schwarzen Afrikas zu fördern. Dieser Haltung entsprechend besuchte Roosevelt während seiner Expedition immer wieder Missionsstationen.[40]

Roosevelts gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit hinderte ihn nicht daran, individuellen Persons of Color mit Hochachtung und Respekt zu begegnen. Er war am 16. Oktober 1901 der erste Präsident, der mit dem Schriftsteller Booker T. Washington einen Afroamerikaner zu einem offiziellen Dinner in das Weiße Haus einlud. Zeitungen und Politiker insbesondere der Südstaaten reagierten mit teilweise hasserfüllten Kommentaren. Allerdings blieb auch Washingtons Intervention fruchtlos, als Roosevelt im August 1906 nach einem Mord an einem weißen Barkeeper 167 Buffalo Soldiers des 25th Infantry Regiment unehrenhaft aus der U.S. Army entließ. Erst 1972 wurden die Soldaten rehabilitiert und alle Entlassungen in ehrenhafte umgewandelt.[41]

Während der Expedition nutzte Roosevelt immer wieder kurze Unterbrechungen zum Erholen in Nairobi. Dabei sprach er auch vor den weißen Vertretern der britisch-ostafrikanischen Gesellschaft. So am 3. August 1909, als er vor zweihundert Siedlern und Kolonialbeamten seine rassistische Haltung bekräftigte. Es liege im Interesse seiner Zuhörer, die Schwarzen gerecht zu behandeln, ihre Rechte zu schützen und ihnen aufzuhelfen, nicht sie niederzudrücken. In seinen Augen seien die eingeborenen Stämme ohne die Führung und Anleitung der Weißen hoffnungslos unfähig, ihre Lage zu verbessern oder aus dem Land Nutzen zu ziehen. Die weiße Bevölkerung müsse eine unanfechtbare Position der Herrschaft und Führerschaft besetzen, dabei aber ihrer Verantwortung gegenüber den Schwarzen gerecht werden.[42]

In seinem Reisebericht African Game Trails äußert Roosevelt sich über die indigene Bevölkerung herablassend abwertend. Die meisten der Eingeborenen seien immer noch Wilde, und viele von ihnen hätten sich nicht im Mindesten weiterentwickelt seit sie das Land alleine bewohnten. Ein Land, zu dessen Verbesserung sie völlig unfähig seien.[43]

Bei anderen Expeditionen wurden die Schwarzen geschlagen

Ausrüstung Bearbeiten

 
15 Kisten mit Waffen der Winchester Repeating Arms Company auf dem Weg zum Hafen

Newland, Tarlton & Co. stellte nicht nur die Führer und das afrikanische Personal. Abgesehen von den Waffen, die fast alle von den Expeditionsteilnehmern mitgebracht wurden lieferte das Unternehmen den größten Teil der Ausrüstung wie Safarikleidung, Zelte, Kochausstattung und Vorräte. Roosevelt war an einer kostengünstigen Durchführung seiner Expedition interessiert und wollte auf den bei Safaris üblichen Luxus verzichten. So strich er Gänseleberpastete und andere Delikatessen, den größten Teil der alkoholischen Getränke, weiße Tischtücher und chinesisches Porzellan von der Liste der benötigten Ausrüstung.[16] Dennoch war die Ausstattung nicht mit der kargen Ausrüstung zu vergleichen, die Roosevelt von seinen Jagdausflügen in die Wildnis Nordamerikas gewohnt war. Roosevelts wasserdichtes Zelt maß dreieinhalb mal zweieinhalb Meter und war hinten mit einer Erweiterung für das tägliche heiße Bad ausgestattet. Der Boden war mit einem Teppich bedeckt und ein Feldbett bot Komfort für die Nacht. Ein faltbarer Arbeitstisch, an dem Roosevelt während der Expedition seinen Reisebericht schrieb oder seine Korrespondenz bearbeitete, wurde ebenfalls mitgeführt. Kermits Zelt erfüllte eine doppelte Funktion, es hatte einen lichtdichten Bezug und konnte als Dunkelkammer genutzt werden.[13]

Von praktischem Nutzen war eine Balkenwaage zum Wiegen des geschossenen Wilds, die Roosevelt von seinem Freund Ernest Thompson Seton geschenkt worden war. Noch auf der Anreise mit dem Dampfer Admiral schenkte ein Offizier auf dem Weg nach Britisch-Indien ihm ein Teleskop für die Wildbeobachtung.[13] Der Boxer John L. Sullivan, ein langjähriger Freund des Hobbyboxers Roosevelt, hatte ihm als Glücksbringer eine in Gold gefasste Hasenpfote mit auf den Weg gegeben. Roosevelt trug den Glücksbringer während der Expedition an einer Uhrkette.[44] Ein weiteres Geschenk war Theodore Roosevelts Prunkmesser, ein reich mit Gold, Platin und Edelsteinen besetztes Jagdmesser. James W. Gerard, Richter am New York Supreme Court und späterer Botschafter der Vereinigten Staaten in Deutschland, schenkte Roosevelt das Messer am Vorabend seines Ausscheidens aus dem Amt, ausdrücklich für seine Afrika-Expedition. Es war allerdings nicht für die Jagd geeignet, sondern hatte nur eine repräsentative Funktion und wurde von Roosevelt nicht mitgenommen.[45]

Waffen Bearbeiten

 
Roosevelts Holland & Holland ‚Royal‘ .458
 
Winchester Model 1895

Alleine die bei der Winchester Repeating Arms Company bestellten Gewehre, Munition und Ersatzteile für die Expedition wurden in 15 Kisten zu dem im Hafen von New York liegenden Dampfer geliefert.[46] Hinzu kamen Waffen anderer Hersteller.

Seit 1881, kurz nach dem Abschluss seines Studiums an der Harvard University, nutzte Roosevelt bei der Jagd bevorzugt Repetiergewehre der Winchester Repeating Arms Company. Roosevelts Begeisterung für diese Waffen war zum Teil Ausdruck seiner Bevorzugung US-amerikanischer Produkte. Roosevelt war aber auch stark kurzsichtig und durch eine während eines Boxkampfs erlittene Verletzung auf einem Auge fast erblindet. Seine Leistungen als Schütze waren entsprechend schlecht und ein Repetiergewehr gab Roosevelt die Möglichkeit, seine mangelnde Zielgenauigkeit durch mehrere Schüsse auf das Ziel zu kompensieren.[47][48] Die Smithsonian-Roosevelt African Expedition war mit mehreren Winchester-Repetiergewehren für die amerikanischen und europäischen Teilnehmer ausgerüstet. Spätestens im Juni 1908 begann eine umfangreiche Korrespondenz mit der Winchester Repeating Arms Company, die meist von Roosevelts Sekretär William Loeb Jr. geführt wurde und die Auswahl und genaue Ausstattung der Waffen, deren Kaliber, Munition und Versandmodalitäten betraf.[49] Roosevelt selbst hatte eine Winchester Model 1895 in seinem auf der Löwenjagd bevorzugten Kaliber .405 Winchester dabei. Sein Sohn Kermit hatte zwei Winchester Model 1895 in unterschiedlichen Kalibern dabei.[50]

 
Roosevelt mit seiner Springfield M1903 zu Pferd

Seine modifizierte militärische Repetierbüchse Springfield M1903 des Kalibers 0.30 war Roosevelts Gewehr für die Jagd auf kleineres Wild. Roosevelt hatte als US-Präsident die Einführung dieses Gewehrs als Ordonnanzwaffe der U.S. Army durchgesetzt.[51] Im November 1903 hatte Roosevelt ein maßgefertigtes Exemplar mit einigen Sonderwünschen wie einer besonderen Oberflächenbehandlung und einem Winchester-Visier bestellt. Als Muster hatte er eine seiner Winchester mitgeschickt. Die Waffe wurde von einem erfahrenen Mitarbeiter individuell gefertigt und kostete 42,13 US-Dollar - fast das vierfache dessen, was die U.S. Army für ein M1903 bezahlte.[52]

Zu Theodore Roosevelts Waffen gehörte eine Doppelbüchse des Kalibers .458 von Holland & Holland. Roosevelts Berater Edward North Buxton hatte ihn nicht nur bei den Reisevorbereitungen unterstützt, sondern in England und Britisch-Ostafrika auch um die Beteiligung an einem repräsentativen Geschenk für den prominenten Reisenden geworben. Ausgewählt wurde eine doppelläufige Elefantenbüchse des führenden Herstellers luxuriöser Jagdwaffen, Holland & Holland in London.[53] Die Doppelbüchse war für die Jagd auf besonders großes und schweres Wild bestimmt, namentlich Elefanten, Nashörner und Kaffernbüffel.[54] Gegenüber den Schüssen aus der Winchester Model 1895 oder der Sringfield M1903, deren Projektile beim Auftreffen auf starke Knochen zum Zersplittern neigten, wirkten die Schüsse aus der Doppelbüchse deutlich stärker und meist stoppend. Die Projektile durchschlugen auch starke Knochen.[55] Problematisch war der äußerst starke Rückstoß. Die Frage, ob der Rückstoß der Doppelbüchse nicht mehr als ein angreifender Elefant zu fürchten sei, wurde während der Expedition zu einem Running Gag.[56][57]

Eine Doppelflinte Fox ‚Grade F‘ Kaliber 12 war Roosevelt wiederum geschenkt worden. Ansley H. Fox, der Gründer der A. H. Fox Gun Company, hatte Roosevelt nach dem Bekanntwerden seiner Reisepläne die beste Doppelflinte angeboten, die sein Unternehmen herstellen könne. Roosevelt lehnte zunächst dankend ab, entschied sich aber nach wenigen Wochen zur Annahme des Angebots. Dabei hatte er zunächst eine Nutzung als Reservegewehr auf der Löwenjagd ins Auge gefasst, das mit Flintenlaufgeschossen zu laden wäre. Die nach individuellen Wünschen Roosevelts gefertigte Waffe wurde während der Expedition vornehmlich zur Jagd auf Federwild eingesetzt.[58][59][60]

Kermit Roosevelt führte auf der Expedition eine von dem US-amerikanischen Großwildjäger John Jay White geliehene Doppelbüchse des englischen Herstellers John Rigby & Company im Kaliber .450 mit.[61]

Kameras Bearbeiten

 
Kermit Roosevelt fotografiert eine Leierantilope, 1909

Edgar Mearns hatte Roosevelt vorgeschlagen eine Filmkamera der Edison Manufacturing Company mitzunehmen, für deren Nutzung nur die Anzeigenrechte als Gegenleistung zu vergeben wären. Roosevelt lehnte das ab, da die sperrige und schwere Kamera sie nur behindern und ihr Nutzen die unerwünschte Werbung nicht aufwiegen würde. Allerdings war er bestrebt, die Expedition für die Nachwelt auf Fotos zu dokumentieren. Alle drei Naturforscher hatten ihre eigenen Kameras dabei, doch Kermit Roosevelt wurde die Aufgabe des Fotografen der Expedition zugewiesen. Eine der mitgeführten Kameras war eine von dem US-amerikanischen Ornithologen Frank M. Chapman für Vogelaufnahmen entwickelte getarnte Kamera. Roosevelt hatte Kermit empfohlen, als Ergänzung zu diesem unhandlichen System eine einfache Boxkamera von Kodak mitzunehmen. Damit sollte er zahlreiche Aufnahmen machen, und wenn nur eine von zehn brauchbar sei, hätten sie alles was sie wollten. Schließlich benutzte Kermit meist eine Naturalist Graflex im Format 4 x 5 Zoll mit Balgen und der Möglichkeit der Nutzung von Teleobjektiven mit besonders langer Brennweite. Mit dieser Kamera machte er tausende Aufnahmen.[21]

Jagdlizenzen Bearbeiten

Für die Jagd in Britisch-Ostafrika mussten Jagdlizenzen erworben werden. Die Grundgebühr von fünfzig britischen Pfund für jeden Jäger berechtigte zum Abschuss von fünfzig Stück Wild. Daneben war für jeden Abschuss von Wild eine gestaffelte Gebühr zu entrichten: 17 Pfund für einen Elefantenbullen, fünf Pfund für eine Giraffe, ein Nashorn oder eine Elenantilope. Drei Pfund für eine andere Antilope, zwei Pfund für ein Gnu oder einen Wasserbock.

Löwen und Leoparden wurden von den Kolonialverwaltung als Schädlinge betrachtet und sie durften ohne Jagdlizenz und in unbegrenzter Anzahl abgeschossen werden.[62]

Pigskin Library Bearbeiten

 
Theodore Roosevelt zeigt Delia Akeley, John T. McCutcheon und Fred Stephenson die Pigskin Library, Zeichnung von McCutcheon, 1909

Zeit seines Lebens war Roosevelt ein begeisterter Leser. Während seiner Reisen führte er fast immer mehrere Bücher mit sich, in denen er bei jeder sich bietenden Gelegenheit las. Auf die Frage seiner jüngeren Schwester, was er sich als Geschenk für seine einjährige Afrikareise wünsche, bat er spontan um die Pigskin Library. Sie ist eine Auswahl von Büchern, überwiegend Klassikern der Literatur, die zum Schutz vor den strapaziösen Reisebedingungen und dem afrikanischen Klima in Schweinsleder gebunden und in einer mit geöltem Canvas überzogenen Aluminiumkiste untergebracht sind.[63][64] Roosevelt begründete seine Vorsorge damit, dass es im Alltag einer Expedition oft an der Gelegenheit zum Händewaschen fehlt und seine Bücher mit Blut, Schweiß, Waffenöl, Staub und Asche beschmutzt werden könnten. Gewöhnliche Einbände würden vergehen oder ekelerregend beschmutzt werden, während Schweinsleder durch die Belastung gewinnt und das Aussehen eines gut gebrauchten Sattels annimmt.[65] Bei einer Gelegenheit stopfte Roosevelt eine Puffotter, die von einem Gewehrträger gefangen und von ihm selbst mit einem Messer getötet worden war, achtlos in seine Satteltasche, wo der Einband des Nibelungenlieds vom Blut der Schlange befleckt wurde.[66] Die Pigskin Library wurde während der Expedition auch von Kermit Roosevelt intensiv genutzt. Mehrere Bände wurden von den Roosevelts während der Reise zugefügt, zugeschickte oder während der Reise gekaufte Bücher und unterwegs erhaltene Geschenke.[67][68]

An seinen Freund Henry Cabot Lodge und dessen Ehefrau schrieb Roosevelt am 10. September 1909, er sei nun zu alt, um ein Jahr als Jäger in der Wildnis zu sein und das Hirn ungenutzt zu lassen. Die Pigskin Library sei ihm in dieser Situation ebenso eine Hilfe gewesen, wie die Arbeit an den African Game Trails.[69] Die Pigskin Library war für Roosevelt so bedeutend, dass er sie während eines Zusammentreffens im November 1909 in seinem Zelt stolz seinen Besuchern Delia Akeley, John T. McCutcheon und Fred Stephenson präsentierte.[70] Eine Liste der in der Pigskin Library enthaltenen Bände erschien erstmals im Oktober 1909 im Scribner’s Magazine, im Rahmen der Veröffentlichung von Roosevelts Reisebericht African Game Trails.[71] Der Präsident der Harvard University, Charles William Eliot, veröffentlichte 1909 und 1910 The Harvard Classics oder Dr. Eliot's Five-Foot Shelf of Books, eine 50 Bände umfassende Sammlung von Werken der Weltliteratur. Eliot vertrat die Auffassung, dass die sorgfältige Lektüre dieser 50 Bände dem Leser eine liberale Bildung, Unterhaltung und den Beistand der größten Denker der Geschichte vermittelt.[69][72] Die Buchauswahl der Pigskin Library wurde auch im Zusammenhang mit den Harvard Classics öffentlich erörtert. Ende April 1910 veröffentlichte Roosevelt den Essay The Pigskin Library im New Yorker Magazin The Outlook.[73] Dieser Essay enthält eine Liste von Bänden der Pigskin Library, die gegenüber der ersten Version um mehrere Bände, die während der Expedition hinzugekommen waren, ergänzt ist. Der Essay mit der erweiterten Liste erschien unverändert als Anhang F in der Buchfassung der African Game Trails.[74]

Anreise Bearbeiten

 
Der Reichspostdampfer Hamburg beim Ablegen im Hafen von New York
 
Nach dem Ablegen: Roosevelt auf der Brücke der Hamburg

Am 23. März 1909 hatte sich eine Menge von dreitausend Schaulustigen im Hafen von New York versammelt, um Roosevelt zu verabschieden. Er war ganz in seinem Element und wie während seiner zurückliegenden Wahlkämpfe tauchte er in der Menge unter und schüttelte über zwei Stunden hinweg hunderte Hände. Eine Abteilung von Veteranen der Rough Riders war erschienen und eine italoamerikanische Blaskapelle spielte, in Dankbarkeit für Roosevelts großzügige Unterstützung nach dem keine drei Monate zurückliegenden Erdbeben von Messina, abwechselnd The Star-Spangled Banner und die Marcia Reale. Um 11:15 Uhr legte der Reichspostdampfer Hamburg der Hamburg-Amerika-Linie unter dem Beifall der Schaulustigen von der Pier ab. Als ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten erhielt Roosevelt dem Protokoll entsprechend 21 Salutschüsse. Roosevelt hatte aus Kostengründen nicht die britischen Wettbewerber der HAPAG, die Cunard Line oder die White Star Line, für die Überfahrt gebucht. Das Angebot einer kostenlosen Überfahrt lehnte er aber ab und bestand darauf, die Überfahrt zu bezahlen. Ein weiterer Grund für die Wahl des deutschen Schiffs ware die Möglichkeit, die Munition für die Expedition in deren Frachträumen mitzunehmen.[75]

Die Überfahrt verbrachte der von einer heftigen Seekrankheit geplagte Roosevelt überwiegend lesend in seiner Kabine. Nach einer Woche auf See erreichte das Schiff die Azoren, wo die Möglichkeit zum Landgang bestand. Kermit machte einen Rundgang und kaufte Souvenirs, während die drei Naturforscher Vögel schossen und Pflanzen sammelten. Wenige Tage später erreichte das Schiff Gibraltar und fuhr nach einem erneuten Landgang weiter nach Neapel. Hier verbrachten Vater und Sohn Roosevelt einen langen Tag mit Edith Roosevelts jüngerer Schwester Emily Carow, dem amerikanischen Botschafter und inmitten zahlreicher Neugieriger, die Roosevelt begrüßen wollten. Die Expeditionsteilnehmer wechselten mit ihrer Ausrüstung das Schiff und setzten die Reise auf dem Reichspostdampfer Admiral der Deutschen Ost-Afrika Linie fort. In Neapel war Frederick Selous an Bord gekommen, der auf dem Weg zu einer eigenen Safari war. Mit einem Zwischenstopp im verwüsteten Messina ging durch den Sueskanal zu einem weiteren Landgang in Port Said und dann nach Mombasa. Dort kamen sie am 21. April 1909 in strömendem Regen an.[7]

Expeditionsverlauf Bearbeiten

 
Roosevelt, Cuninghame und Mearns auf dem Kuhfänger der Lokomotive

Der Aufenthalt in Mombasa war nur kurz. Am Abend fand ein Empfang im Mombasa Club statt, und am folgenden Nachmittag fuhr die Expedition, nun mit Richard Cuninghame und Leslie Tarlton, mit der Uganda Railway ins Landesinnere. Die 470 Kilometer lange Fahrt führte durch ein wildreiches Gebiet. Die britische Kolonialverwaltung hatte beiderseits der Bahnstrecke ein Naturschutzgebiet ausgewiesen, um zu unterbinden dass Passagiere vom Zug aus auf das Wild schossen. Am nächsten Tag wurde die Station Kapiti Plains erreicht. Dort trafen die Reisenden auf Leslie Tarlton und die afrikanischen Teilnehmer der Expedition. Sie hatten ein Lager mit 73 Zelten in ordentlichen Reihen aufgebaut, die an eine militärische Unternehmung erinnerten. Über dem für Roosevelt vorbereiteten Zelt wehte die US-amerikanische Flagge.[13]

Exkurs: die Tagesroutine der Expedition Bearbeiten

 
Richard John Cuninghame teilt am Morgen die Träger ein

Am Morgen wurde nach dem Wecken mit einem Hornsignal zunächst das Frühstück eingenommen. Die Weißen wurden von ihren Dienern je nach Herkunft und persönlichen Vorlieben mit amerikanischem oder englischem Frühstück versorgt. Die Träger frühstückten für sich und brachen, wenn die Expedition weiterziehen wollte, das Lager ab und bereiteten den Abmarsch vor. Der Verlauf des Tages war ansonsten von den Umständen bestimmt, es gab Marsch- und Jagdtage.[76] Dem Abschuss eines Großwilds folgte eine bald eingespielte Routine. Die Kadaver durften nicht lange frei liegenbleiben, da Aasfresser und die Witterung bald die wertvollen Häute und Felle zerstört hätten. Daher wurde zügig der Präparator Edmund Heller mit seinen Helfern und der erforderlichen Anzahl von Trägern herangerufen, das geschossene Tier fachmännisch gehäutet und seine Knochen grob vom Fleisch befreit. Anschließend wurden die Exemplare zur Konservierung ins Lager gebracht.[62]

 
Edmund Heller und drei afrikanische Helfer beim Präparieren eines Fells

Während der bei Bedarf eingelegten Ruhetage konnten Heller und seine Helfer ihren Rückstand beim Präparieren der Jagdbeute aufholen. Diese Arbeit wurde ansonsten nach dem Tagesprogramm ausgeführt, wie auch das Anfertigen der Feldnotizen durch die Biologen, das Entwickeln der Fotos durch Kermit und die Niederschrift des Reiseberichts durch Theodore Roosevelt.[76] Im Allgemeinen machten die Autoren von Reiseberichten ausgiebige Notizen und schrieben erst nach Abschluss der Reise auf dieser Grundlage ein Buch. Roosevelts Schreibstil unterschied sich deutlich davon. Während der Expedition schrieb er fast täglich seine Beobachtungen und Erlebnisse nieder, die im Stil eines sehr langen Briefs verfasst waren. Dabei verwendete er Durchschreibpapier und verschickte Original und Kopie separat an die Redaktion des Scribner’s Magazine. Der doppelte Versand war eine Vorsorge, denn jedes Manuskript brachte Roosevelt mehrere Tausend US-Dollar Honorar ein.[77]

Nairobi und Umgebung Bearbeiten

 
Die Roosevelts und Alfred Pease mit einem geschossenen Löwen

Nach zwei Tagen der Vorbereitung im Lager an der Bahnstation Kapiti Plains setze sich der Tross in Bewegung, um zunächst nach Nordosten und dann in einem großen Bogen nach Nairobi zu marschieren. Auf dem Weg machten sie an mehreren Farmen britischer Siedler für einige Tage Station. Die erste war die Farm des wohlhabenden Siedlers und ehemaligen Unterhausabgeordneten Alfred Pease am Athi River. Pease hatte Roosevelt eingeladen, die Expedition von seiner Ranch aus zu beginnen. Roosevelt hatte sein Gewicht seit seiner Zeit an der Harvard University verdoppelt und war während der letzten zehn Jahre überwiegend in Büros und auf Empfängen tätig. Er nahm Peases Einladung frühzeitig an, um sich vor Ort zu akklimatisieren und sich selbst und den Expeditionsteilnehmern die benötigte Schießpraxis zu verschaffen. Schon auf dem Weg zur Farm schoss Roosevelt sein erstes Wild, eine Thomson-Gazelle für den Tisch. Sein eigentlicher Wunsch für diesen Tag war aber ein Paar Gnus. Die Jagd mit Kermit, Pease und einem weiteren Siedler war erfolgreich. Während der folgenden zwei Wochen nahmen sie auf Peases Farm Quartier und unternahmen von dort mehrere Jagdausflüge.[76][6]

Roosevelt hatte die große Hoffnung, bald einen Löwen schießen zu können. Die beiden ersten waren Jungtiere in der Größe eines Mastiff, die als solche vor dem Abschuss nicht erkannt wurden. Erst bei einem späteren Jagdausflüge mit der Familie Pease konnte Roosevelt mit seiner Winchester ein ausgewachsenes Paar erlegen. Schon am folgenden Tag schoss er sein erstes Nashorn, dabei kam seine Doppelbüchse von Holland & Holland erstmals zum Einsatz.[62] Am 12. Mai 1909 schickte Roosevelt seinen ersten Artikel, A Railroad Through the Pleistocene an das Scribner’s Magazine.[76] Wenige Tage später ging es weiter zu zwei anderen Farmen in der Umgebung Nairobis, wo die Expedition jeweils Quartier nahm und von denen aus weitere Jagden stattfanden. Zudem konnte Roosevelt dort eine Reihe von lebenden Tieren als Spende der Farmer erhalten. Insbesondere deren Raubkatzen waren ihnen wegen des großen Fleischbedarfs und dem Zwang zur täglichen Jagd lästig geworden. Unterdessen führten Mearns und Loring eine Exkursion stromabwärts den Nairobi River entlang durch. Ende Mai trafen die beiden Gruppen in Nairobi wieder zusammen, wo die Roosevelts in der Residenz des Gouverneurs untergebracht wurden und rege am gesellschaftlichen Leben der britischen Oberschicht teilnahmen. Bis dahin hatten sie damit Erfolg, mit dem Fortgang der Expedition systematisch das gewünschte Großwild abzuarbeiten: Löwen, Nashörner, Giraffen, Flusspferde, Leoparden und Afrikanische Büffel. Die drei Naturforscher gingen unterdessen ihren Aufgaben in Bezug auf kleine Säugetiere, Vögel, andere Tiere und Pflanzen nach. Heller konnte 86 überwiegend von Roosevelt geschossene große Säugetiere zum Smithsonian Museum schicken.[78]

Zur Sotik-Ebene und weiter zum Naivashasee Bearbeiten

Von Nairobi aus fuhr die Expedition am 5. Juni 190 die etwa 75 Kilometer bis zur Bahnstation Kijabe mit dem Zug. Anschließend wurde der mehr als sechzig Meilen lange Weg nach Südwesten durch die Wüste zum Sotik eingeschlagen, die Reiter vorneweg, gefolgt von 200 Trägern und vier großen Ochsenwagen mit den Wasservorräten. Für die Nächte wurden während mehrerer Tage keine Zelte aufgebaut, um die Zeit der Einrichtung und des Abbaus des Lagers zum Fortkommen durch die Wüste zu nutzen. Die Expeditionsteilnehmer schliefen auf dem Boden, die Reiter mit ihrem Sattel als Kopfkissen. Das Hochplateau des Sotik wird von bewaldeten Kalksteinebenen gebildet und lag an der Grenze zu Deutsch-Ostafrika. Die Landschaft bot den Jägern und den Zoologen die beste Gelegenheit der ganzen Expedition zur Jagd und zum Sichern von Sammlungsexemplaren zahlreicher Arten. Erneut wurden zwei Zoologen an einer geeigneten Stelle an einem Fluss zurückgelassen. Mearns und Loring konnten bei ihren kurzen Exkursionen in der Fauna reiche Beute machen, insbesondere mehrere Arten von Giftschlangen. Heller begleitete unterdessen die Roosevelts. Sie jagten große Antilopen, namentlich Elenantilopen und Leierantilopen, wiederum mit dem Ziel, für die Ausstellung im Museum komplette Familien zu erlegen. Weitere Jagdbeuten waren Löwen, Geparden, Zebras, Nashörner, Hyänen und Giraffen.[79] Nach mehr als zwei Wochen im Sotik begab sich die Expedition auf den viertägigen Marsch nach Norden zum Naivashasee. Dort wurde das Lager nahe einer Farm aufgeschlagen, deren Inhaber ein Dampfboot und ein großes Ruderboot für die Jagd auf Flusspferde zur Verfügung stellte.[12]

Bei der Flusspferdjagd kam es zu einen Zwischenfall, der Roosevelt sehr naheging und für einige Wochen die Sorge um eine heftige Reaktion der Presse in den Vereinigten Staaten hervorrief. Während der Jagd auf dem Naivashasee war das Boot über eine Gruppe unter Wasser grasender Flusspferde geraten. Roosevelt hatte auf ein vermeintlich einzelnes Tier geschossen und damit eine Panik der Flusspferde unter ihnen ausgelöst. Wiederholt schoss er auf angreifende Flusspferde. Er konnte aber die Wirkung seiner Schüsse nicht sofort sehen, weil geschossene Flusspferde erst nach einer Weile durch die Fäulnisgase in ihrem Leib an die Oberfläche getrieben werden. Binnen einer Stunde nach dem Zwischenfall kamen vier Flusspferde an die Oberfläche, ein Bulle und drei Kühe. Roosevelt war entsetzt, zumal er noch eine Woche zuvor gegenüber Pressevertretern zu den von William Long erhobenen Vorwürfen des Abschlachtens von Großwild Stellung genommen hatte. Er hatte dabei zum wiederholten Mal betont dass die Expedition keine Safari, sondern eine Forschungsreise sei. Kein einziges Tier werde für einen anderen Zweck als die zoologische Forschung, der Ausstellung im Museum oder der Nahrungsversorgung der Expeditionsteilnehmer geopfert.[80]

Nach dem Aufenthalt am Naivashasee ging es für die Roosevelts zurück nach Nairobi, um die zweite Sendung mit Sammlungsgut zu verschicken und ein paar Tage auszuspannen.[80] Dabei wurde auch die aufgelaufene Korrespondenz bearbeitet und Theodore Roosevelt nahm an einem Empfang teil, auf dem er zum Verhältnis der weißen Kolonialherren und der schwarzen Bevölkerung sprach.[42]

Mount Kenya Bearbeiten

 
Roosevelt mit seinem ersten Elefantenbullen

Am 8. August verließ Roosevelt Nairobi, um wieder mit der am Naivashasee verbliebenen Expedition zusammenzutreffen. Dann ging es nach Osten über die Hochebene Aberdare Range bis zum Fuß des Mount-Kenya-Massivs zur Elefantenjagd. Die seit Jahrzehnten betriebene Jagd nach Elfenbein hatte die vormals in der ganzen Region anzutreffenden Elefanten in abgelegene Regionen gedrängt. Die Kolonialverwaltung hatte zum Schutz der Elefanten vor der Ausrottung Schutzgebiete eingerichtet. Elefantenkühe durften nur noch für Museen geschossen werden und Bullen mit weniger als dreißig Pfund Elfenbein waren ebenfalls geschützt.[81]

Nach der Ankunft am Mount-Kenya-Massiv wurde ein Lager eingerichtet. Die Roosevelts, Heller und Cuninghame machten sich mit einigen einheimischen Führern und den nötigen Trägern auf den Weg in ein ausgedehntes Waldgebiet, in dem Elefanten lebten. Die Gruppe zog in einer langgezogenen Reihe durch den Urwald, die einheimischen Führer und Cuninghame an der Spitze, dann die Roosevelts und Heller jeweils mit ihren Gewehrträgern und ein Dutzend Träger und Helfer zum Häuten der Jagdbeute. Roosevelt konnte einen Bullen schießen und Cuninghame einen angreifenden zweiten Bullen nur verletzen. In den folgenden Wochen teilte sich die Expedition wiederholt auf, um in kleineren Gruppen Jagden und Exkursionen durchzuführen.[81] Von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung war eine ab Mitte September etwa einen Monat dauernde Exkursion, die Loring und Mearns auf das Mount-Kenya-Massiv unternahmen. Sie erkundeten die Flora und Fauna des Massivs bis zur Gletscherzone. Loring versuchte den höchsten Gipfel des Massivs zu erreichen, musste aber 200 Höhenmeter vor dem Ziel wegen Schneeblindheit umkehren. Die von Loring und Mearns während dieser Exkursion angefertigten Notizen wurden als Anhänge in Roosevelts African Game Trails aufgenommen. Die wissenschaftliche Leistung einschließlich der detaillierten Dokumentation war so bedeutend, dass die Smithsonian Institution 2015 eine Expedition zum Mount-Kenya-Massiv durchführte, um an denselben Orten wie Mearns und Loring biologische Untersuchungen und Probennahmen durchzuführen.[82][83] Roosevelt kehrte für eine neue fünftägige Unterbrechung der Expedition nach Nairobi zurück, wo er am 20. Oktober eintraf.[84]

Der nächste Teil der Expedition führte von der Bahnstation Londiani entlang des östlichen Ostafrikanischen Grabenbruchs nach Norden und dann nach Westen Richtung Mount Elgon. Dabei wurde die Wasserscheide zum Einzugsgebiet des Nils überquert. Auf diesem Teilstück kam es zur einzigen Begegnung mit einer anderen Expedition. Carl und Delia Akeley waren auf der Elefantenjagd für das American Museum for Natural History in New York. Eigentlich waren sie verabredet, doch Akeleys Abreise hatte sich verzögert und er wähnte Roosevelts Expedition bereits in Uganda. Akeley fehlten noch zwei Elefantenkühe und ein Kalb. Gemeinsam begaben sie sich auf die Jagd und konnten aus einer Elefantenherde drei Kühe und ein Bullenkalb für das Museum erlegen.[84] Nach dem Abschied von den Akeleys begab Roosevelt sich in einem viertägigen Marsch zur Equator Ranch von Lord Delamere. Auf dem Weg nach Uganda und zum Nil konnte die Expedition nur wenig Personal mitnehmen. Daher wurde auf dem Weg zu Delameres Farm, an der Bahnstation Londiani, Leslie Tarlton und die meisten der Träger verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt war Roosevelt stolz darauf, nicht einen einzigen der Träger verloren zu haben.[85]

Während des Besuchs bei Lord Delamere wollte Roosevelt Bongos schießen. Die extrem scheuen und seltenen Antilopen leben in dichten Urwäldern und sind kaum zu erbeuten. Auf Lord Delameres Farm gab es Waldgebiete in denen Bongos lebten. Roosevelt blieb ohne Erfolg, aber Kermit begab sich sich mit Delemeres Schwager auf einen eigenen Jagdausflug und konnte mehrere Exemplare erbeuten. Für Roosevelt ging es anschließend zum letzten Mal zurück nach Nairobi. Dort traf er erstmals mit dem neuen Gouverneur zusammen und konnte dem Smithsonian einen Zwischenbericht abliefern: Das Sammlungsgut umfasste bis dahin 550 große Säugetiere, 3379 kleine Säuger, 2784 Vögel, etwa 1500 „Reptilien“ und Amphibien, etwa 250 Fische aus Süß- und Meerwasser, eine große Zahl „Wirbelloser“, tausende Pflanzen, 2000 Fotos und von Mearns gesammeltes anthropologisches Material. Am 18. Dezember 1909 fuhren die verbliebenen Teilnehmer der Expedition auf der Uganda Railway zum Victoriasee. Der zweite Teil der Expedition sollte durch das britische Protektorat Uganda und ein kleines Stück der Kolonie Belgisch-Kongo zum Nil führen.[85]

Durch Uganda und Belgisch-Kongo nach Khartum Bearbeiten

Am 19. Dezember kam die Reisegesellschaft in Port Florence an. Der Ort liegt am Kavirondo-Golf (heute Winamgolf), fast am äußersten östlichen Ende des Victoriasees. Ein wichtiges Ziel Roosevelts bestand darin, in der Lado-Enklave, einer Exklave des Belgisch-Kongo die heute auf dem Gebiet des nördlichen Uganda und des Südsudan liegt, mindestens eines der bereits damals seltenen Breitmaulnashörner oder Weißen Nashörner und Riesen-Elenantilopen zu schießen.[86] Winston Churchill hatte im Vorjahr ein Breitmaulnashorn in einem Wildreservat in Britisch-Ostafrika geschossen und damit in England große Empörung ausgelöst. Roosevelt wollte nicht das gleiche Schicksal erleiden und verlegte die Nashornjagd in eine andere Region.[87] Den ersten Tag verbrachten die Roosevelts mit der Überfahrt auf einem kleinen Dampfer nach Entebbe am Nordufer des Sees, dem britischen Verwaltungssitz im Uganda-Protektorat. Die Roosevelts wurden dort im Gouverneurspalast empfangen. Zwei Tage später ging es weiter nach Kampala, ein Stück nördlich von Entebbe im Landesinnern. Dort stellte Cuninghame, der vorausgereist war, bereits die neue Expedition zusammen. In der Stadt befand sich die Höfe des Kabaka, des weltlichen Königs, und des spirituellen Königs von Buganda. Zugleich war Kampala das Zentrum der Afrika-Mission der römisch-katholischen und einiger weiterer Kirchen.[86]

Am Heiligen Abend 1909 marschierte die neu formierte Expedition in Kampala Richtung Nordwesten ab. Zu den wenigen Afrikanern, die auf Britisch-Ostafrika mitgekommen waren, kam ein Anzahl von Trägern und Askaris aus Uganda. Die Expedition wurde wieder von einem Flaggenträger angeführt, der nun von einem Trommler begleitet wurde. Das erste Etappenziel war der Albertsee in etwa 160 Kilometer Entfernung. Am Neujahrstag befand sich die Expedition zwischen dem Albertsee und dem Kyogasee. Drei Tage später wurde die Grenze zwischen den Königreichen Buganda und Bunyoro überschritten. Am 5. Januar trafen sie in dem Fischerdorf Butiaba am Albertsee ein. An Bord eines Dampfboots, zweier Segelboote und zweier großer Ruderboote wurde der Albertsee überquert und auf seinem Abfluss, dem Albert-Nil, wieder verlassen. Nach zwei Tagen Fahrt landete der Konvoi in der Lado-Enklave am Westufer des Flusses. Am nächsten Morgen begannen die Roosevelts eine Exkursion unter der Führung von Quentin Grogan, einem der wenigen Inhaber einer Jagdlizenz für die Lado-Enklave. Das Ziel war es, für das Smithsonian Museum und das American Museum of Natural History jeweils eine Familie aus drei Tieren zu schießen. Hinzu kam ein Schädel mit Horn, der für die National Collection of Heads and Horns des Direktors des New York Zoological Park, William Temple Hornaday, bestimmt war. Schon am Abend des ersten Tages der Exkursion konnten die Roosevelts die erste Gruppe von drei Tieren für das Smithsonian Museum erlegen.[88]

Nach mehreren weiteren Exkursionen waren die gewünschten Exemplare, mit Ausnahme eines Kalbs, beisammen. Das Lager wurde abgebrochen und die Fahrt auf dem Albert-Nil und dem Bahr al-Dschabal bis Nimulu fortgesetzt. Dort wurden die Boote zurückgelassen und die Expedition begann einen zehntägigen Marsch durch eine unwegsame Wüste nach Gondokoro. Auf diesem Streckenabschnitt erkrankten alle Expeditionsteilnehmer außer den Roosevelts an Fieber, Durchfall, durch Zecken übertragene Krankheiten oder der Schlafkrankheit. In einem Dorf am Weg starben während des Aufenthalts der Expedition acht Dorfbewohner an der Schlafkrankheit. Die Expedition verlor auf dem Weg einen Waffenträger, einen Tierhäuter und vier Träger, zwei von ihnen fielen Löwen zum Opfer.[89] Während sich die erkrankten Teilnehmer der Expedition in Gondokoro erholten überquerten die Roosevelts noch einmal mit sechzig Trägern den Nil und jagten acht Tage lang in der Lado-Enklave. Der belgische Kommandeur der Enklave stellte ihnen zum Schutz sieben Askari zur Verfügung. Roosevelt fehlte als letztes großes Wild nur noch die Riesen-Elenantilope. Trotz aller Bemühungen konnten in den acht Tagen nur zwei Bullen und eine Kuh geschossen werden.[90]

Bei der Rückkehr nach Gondokoro wurden die Roosevelts von einem Dampfer erwartet. Das Schiff war ihnen von Reginald Wingate, dem Generalgouverneur des Anglo-Ägyptischen Sudan, für die zweiwöchige Flussfahrt auf dem Nil nach Khartum zur Verfügung gestellt worden.[90] Am 14. Oktober erreichte die Expedition ihr Ziel, Khartum. Schon an den Tagen zuvor wurde das Schiff von Booten mit überwiegend amerikanischen Journalisten begleitet. Sie wollten Roosevelts Stellungnahme zu einer schweren innenpolitischen Krise in den Vereinigten Staaten und zur Politik seines Nachfolgers William Howard Taft befragen, doch Roosevelt war vorgewarnt und verweigerte jeden Kommentar zur Politik. Er wurde in Khartum von dem Generalinspekteur Rudolph Slatin Pascha empfangen und als Gast der britischen Kolonialverwaltung im Gouverneurspalast untergebracht. Dort war 25 Jahre zuvor Charles George Gordon ermordet worden. Genaralgouverneur Wingate, der wegen einer Erkrankung nach Kairo gereist war und Roosevelt in Khartum nicht persönlich begrüßen konnte, hatte seinerzeit an der Gordon Relief Expedition teilgenommen und wenige Wochen später als britischer Geheimdienstoffizier Rudolph Slatin bei der Flucht aus elfjähriger Gefangenschaft bei den Mahdisten geholfen. Slatins Bericht über seine Gefangenschaft, Fire and Sword in the Sudan, war wiederum für Großbritannien einer der Gründe, die Terrorherrschaft der Mahdisten durch eine militärische Intervention zu beenden. Roosevelt kannte Slatins Buch und überraschte ihn mit einer Reihe von Fragen zum Buch und zu seinen Erlebnissen.[91]

In Khartum löste sich die Expedition auf. Gegenüber der Smithsonian Institution und in seinen Veröffentlichungen war Roosevelt stets voll des Lobes über die drei Zoologen und über Cuninghame und Tarlton. Auch die afrikanischen Begleiter wurden zum Bedauern Theodore und Kermit Roosevelts entlassen. Roosevelt schickte Charles Walcott einen vorläufigen Abschlussbericht mit der Aufstellung der für das Smithsonian Museum und andere Einrichtungen gesammelten Exemplare. An das Scribner’s Magazine schickte er die letzte Folge seiner African Game Trails, die erst nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten im September 1910 erschien. Das Vorwort der Buchausgabe, datiert auf Khartum, 15. März 1909, legte er bei.[91]

Am Bahnhof von Khartum trafen Theodore und Kermit Roosevelt erstmals seit fast einem Jahr Edith und Ethel, die ihnen entgegen gereist waren und nun mit dem Zug aus Wadi Halfa ankamen. Sie wollten gemeinsam den letzten Teil der Reise absolvieren, die Besuche in den Hauptstädten Europas und die Überfahrt nach New York. Edith und Ethel waren von Kairo nach Khartum in Begleitung zweier mit Roosevelt befreundeter Journalisten gereist. Beide begleiteten die Reisegesellschaft durch Europa und dienten für diese Zeit als Sekretäre und Pressesprecher Roosevelts. Mit Roosevelts Einverständnis nutzten sie diese Positionen im eigenen Interesse, indem sie in ihren Zeitungen in den Vereinigten Staaten über Roosevelts Reiseroute, wichtige Ereignisse und Roosevelts Ansichten zu verschiedenen Themen berichteten.[91]

Nach Europa Bearbeiten

Die Rundreise durch Europa war als Geschenk an Edith gedacht, als zweite Flitterwochen und als Entschädigung für Theodores und Kermits fast ein Jahr währende Abwesenheit.[1] Entsprechend wollte Roosevelt ohne Verpflichtungen und ohne Belästigung durch aufdringliche Journalisten und neugierige Touristen als Privatperson reisen. Dennoch waren diese Wochen mit offiziellen Terminen angefüllt, zu denen Roosevelt teilweise schon vor Beginn der Expedition eingeladen worden war. Begonnen hatte es mit der Einladung Roosevelts, in Oxford die Romanes Lecture für das Jahr 1910 zu halten. Als die Nachricht von seiner Zusage Europa erreichte begann eine Flut von Einladungen zu Besuchen bei Würdenträgern und zu Vorträgen an Universitäten und Gelehrtengesellschaften auf dem ganzen Kontinent über ihn hereinzubrechen: auf die Oxford University folgte die Sorbonne, dann Kaiser Wilhelm II. und die Universität Berlin, das Nobelkomitee in Oslo und eine Reihe weiterer Termine. Dabei war Roosevelt als ehemaliger Präsident weiter protokollarischen Zwängen ausgesetzt. Er rechnete mit einer informellen Einladung des englischen Königs Edward VII., die ihn aber zu einem Besuch in Paris und zu einem Treffen mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. verpflichtete.[92]

Der mit Empfängen eher repräsentativer Art durchsetze Urlaubsteil begann bereits in Khartum, mit einem Kamelritt in die Wüste zum Schauplatz der Schlacht von Omdurman, einem Beuch bei der American Mission mit der Rede Peace and Justice in the Sudan.[93], einer Parade sudanesischer Soldaten und einem Empfang im ägyptisch-sudanesischen Offiziersclub am 17. März. Am selben Tag ging es mit einem Sonderzug nach Wadi Halfa. Dort begann die einwöchige Fahrt auf dem Nil nach Kairo, die an den bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie Abu Simbel und Luxor durch Landgänge unterbrochen wurde. In Luxor wurde Roosevelt gedroht, wenn er in seiner geplanten Rede an der Ägyptische Universität in Kairo den wenige Wochen zuvor verübten Mord an dem ägyptischen Premierminister Boutros Ghali erwähne, könne auch er dessen Schicksal erleiden.[94]

Am 24. März trafen die Roosevelts in Kairo ein. Dort erwartete sie der US-amerikanische Generalkonsul. Auch Oscar Straus, der Botschafter der Vereinigten Staaten an der Hohen Pforte, war gekommen und informierte Roosevelt über die Entwicklungen im osmanischen Reich und über die politische Lage in den Vereinigten Staaten. Roosevelt besuchte den Khediven Abbas II. im Abdeen-Palast und empfing ihn zu einem Gegenbesuch im amerikanischen Generalkonsulat. Am 27. März besuchte Roosevelt die religiös ausgerichtete Azhar-Universität und besichtigte in der Bibliothek die Schriften des Ibn Battuta. Ungeachtet aller Warnungen hielt Roosevelt am folgenden Tag in der säkularen Ägyptischen Universität die Rede Law and Order in Egypt.[95] Ungeachtet der wenige Tage zuvor erhaltenen Todesdrohung enthielt die Rede eine unmissverständliche Verurteilung des Mordes an Boutros Ghali.[96]


Neapel

Roosevelt hielt am 23. Mai 1910 in Paris an der Sorbonne seine Rede Citizenship in a Republic.[97][98]

5. Mai 1910 Rede International Peace im Nationaltheater Oslo.[99] Norwegische Nobelkomitee

5. Mai 1910 Rede The Colonial Policy of the United States.[100]

 
Roosevelt und Kaiser Wilhelm II. auf der Döberitzer Heide
  • 11. Mai mit Kaiser Wilhelm auf dem Schießplatz Döberitz
  • Universität von Berlin 12. Mai 1910 Rede The World Movement.[101]
 
Roosevelt bei der Cambridge Union Society, einer studentischen Tradition folgend liegt ein Teddybär auf dem Weg

Der Tod Edward VII. prägte Roosevelts Besuch in England, er traf am 16. Mai in London ein. Roosevelt war zum Sonderbotschafter der Vereinigten Staaten ernannt worden und nahm als offizieller Vertreter der Vereinigten Staaten an den Begräbnisfeierlichkeiten am 20. Mai teil. Auch Roosevelts älteste Tochter Alice war für ein paar Tage nach London gereist. Während eines Staatsbankett am Vorabend und während der Beisetzung Edwards traf Roosevelt mit den gekrönten Staatsoberhäuptern Europas zusammen. Neben dem französischen Außenminister Stéphen Pichon war Roosevelt beim Bankett der einzige Bürgerliche unter den 70 Gästen.[102] Knapp eine Woche später, am 26. Mai, empfing er die Ehrendoktorwürde der University of Cambridge. Am Abend sprach Roosevelt vor dem Debattierclub Cambridge Union Society über The Conditions of Success, die Voraussetzungen des Erfolgs.[103][104]

Wenige Tage später, am 31. Mai 1910, hielt Roosevelt in der Londoner Guildhall vor etwa 1000 führenden Vertretern des öffentlichen Lebens im Vereinigten Königreich und seinen Besitzungen in Übersee die Rede British Rule in Africa, die Guildhall Speech.[105] Roosevelt äußerte sich zustimmend zur britischen Kolonialherrschaft in Ostafrika, doch er übte harsche Kritik an der britischen Herrschaft in Ägypten. Mit Blick auf die jüngsten Unruhen und den Mord an dem ägyptischen Premierminister Boutros Ghali im Februar 1910 sagte er, Großbritannien habe entweder das Recht in Ägypten zu sein, oder nicht. Großbritannien habe entweder für Ordnung zu sorgen, oder nicht. Wenn die Briten nicht für Ordnung sorgen wollten müssten sie das Land verlassen. Die Rede brachte Roosevelt in England, Ägypten und den Vereinigten Staaten sowohl große Zustimmung als auch strikte Ablehnung und Kritik an seiner Einmischung ein.[106]

Die Oxford University verlieh Roosevelt am 7. Juni 1910 die Ehrendoktorwürde. Anschließend hielt Roosevelt, noch in seiner scharlachroten Robe, im überfüllten Sheldonian Theatre seine letzte Rede in Europa. Seine Vorlesung war die Romanes Lecture für das Jahr 1910 und hatte den Titel Biological Analogies in History.[106][107]

Am vorletzten Tag von Roosevelts Aufenthalt in England fand in den Räumen des Shikar Club im Savoy Hotel ein Mittagessen mit den Spendern seiner Doppelflinte von Holland & Holland statt. Am Abend folgte ein Abschiedsdinner im Dorchester House, das von Whitelaw Reid organisiert worden war. Den 9. Juni verbrachte Roosevelt mit einer ornithologischen Exkursion mit Edward Grey. Roosevelt nannte diesen Tag später denjenigen, den er während seiner ganzen Zeit in Europa am meisten genossen hat. Der 10. Juni war der Tag der Abreise. Roosevelt lauschte noch für ein paar Stunden den Vögeln lauschte. Dann fuhr er mit dem Zug nach Southampton, wo er von Edith und Ethel an Bord der Kaiserin Auguste Viktoria zur Überfahrt nach New York erwartet wurde.[108]

Am 18. Juni 1910 wurde Roosevelt in New York City ein triumphaler Empfang bereitet. Dem Willkommenskomitee stand Cornelius Vanderbilt III vor. Für Roosevelt war an The Battery ein Podium errichtet worden, an dem er zunächst von Bürgermeister William Jay Gaynor begrüßt wurde und dann eine Ansprache an die Zuschauer richtete.

Ergebnisse Bearbeiten

 
Taxidermisten der Smithsonian Institution präparieren Tiere für die Ausstellung, um 1911
 
Cyanotypie einer Giraffe während der Präparation für die Ausstellung

Sammlungsexemplare Bearbeiten

Der wesentliche Zweck der Smithsonian-Roosevelt African Expedition war die Beschaffung von Ausstellungsstücken und Sammlungsexemplaren für das Smithsonian Museum. Die Aufgabe wurde in vollem Umfang erfüllt und das Smithsonian Museum hatte danach eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen ostafrikanischer Tiere. Die Ausstellungsstücke wurden als Häute mit den zugehörigen Knochen in die Vereinigten Staaten zurückgeschickt und dort "ausgestopft". Damit waren die Präparatoren des Museums über Jahre beschäftigt. Mehr als ein halbes Jahrhundert prägten die großen Vitrinen mit dem in Gruppen und in lebensähnlichen Posen ausgestellten Großwild das Erscheinungsbild des Smithsonian Museum. Überzählige Exponate wurden dem American Museum of Natural History und anderen Museen zur Verfügung gestellt.

Das Smithsonian Museum erhielt als Sammlungsgut 5013 Säugetiere, 4453 Vögel, 131 Vogeleier und -nester, 2322 "Reptilien" und Amphibien, 447 Fische, 5153 Herbarbögen, 3500 Insekten, 1500 Muscheln und Schnecken und 650 andere Wirbellose.[11]

Die von Theodore und Kermit Roosevelt selbst geschossenen 512 Tiere wurden nach der Reise in Roosevelts Buch African Game Trails aufgeführt. Das Großwild umfasste 17 Löwen, 3 Leoparden, 7 Geparden, 9 Hyänen, 11 Elefanten, 10 Kaffernbüffel, 11 Spitzmaulnashörner und 9 Breitmaulnashörner. Die meisten der 469 weiteren geschossenen Säugetiere waren Antilopen aus 37 Arten und Unterarten. Hinzu kamen 43 Vögel. Das Fleisch von 262 der geschossenen Tiere wurde von den Mitgliedern der Expedition verzehrt. Nur etwa ein Dutzend Tiere wurden von den Roosevelts als persönliche Jagdtrophäen zurückbehalten.[90]

Als Ausbeute der Expedition sind auch lebende Tiere zu betrachten, die während der Expedition für den Smithsonian National Zoological Park in Washington, D.C. beschafft werden konnten. Im Mai 1909 wurden dem Zoo von einem Nachbarn Peases ein männlicher und ein weiblicher Löwe von zwei Jahren, ein männlicher und zwei weibliche Löwen von siebzehn Monaten, ein zuvor als Haustier gehaltenes Leopardenweibchen, zwei Geparden, ein zweijähriges Warzenschwein, eine Grant-Gazelle, eine Thomson-Gazelle, ein großer Adler, ein kleiner Geier und ein Bussard gespendet und auf seiner Farm bei Nairobi zur Abholung bereitgestellt. Eine weitere Tierspende kam von Henry Tarlton, dem Bruder von Leslie Tarlton, der auf seiner Farm zwei Kongoni-Kuhantilopen, einen Wasserbock und mehrere Zebras hielt. Abgesehen von den Löwen und dem Leoparden handelte es sich um Tierarten, die im National Zoological Park noch nicht gehalten wurden. Die große Bedeutung dieser Tierspende für den National Zoological Park kam auch dadurch zum Ausdruck, dass zur Abholung der Tiere ein leitender Mitarbeiter des Tierparks mit der SS Arabic der White Star Line nach London und dann weiter über Hamburg nach Mombasa fuhr, um den Tiertransport zu organisieren.[109][110]

In einem frühen Stadium der Reiseplanungen hatte Roosevelt Frederick Selous wissen lassen, dass es ihm bei der Expedition nicht darum gehe, seine Trophäensammlung zu vergrößern. Sein Haus sei eher klein und er benötige keine Jagdtrophäen zur eigenen Erhöhung.[4] Dennoch brachte Roosevelt einige Objekte von der Reise mit. Aus heutiger Sicht muten die Jagdtrophäen und Souvenirs, die sich Roosevelt und andere Teilnehmer der Expedition für sich selbst oder als Mitbringsel für Verwandte und Freunde mitnahmen, skurril an. In der Masse von geschossenen oder gefangenen Tieren für die Smithsonian Institution gehen sie jedoch fast unter. In Roosevelts Familiensitz Sagamore Hill, heute der Sagamore Hill National Historic Site, in anderen öffentlichen Sammlungen und im Privatbesitz sind derartige Objekte erhalten. Ein Essensgong aus Bronze, montiert auf zwei Nashornfüßen, wurde in der Roosevelt-Familie Goody Two-Shoes genannt und befindet sich in der Eingangshalle von Sagamore Hill. Auch ein Papierkorb aus einem Elefantenfuß und ein Tintenfass auf einem Nashornfuß sind dort erhalten.[111]

Wissenschaftliche Ergebnisse Bearbeiten

Während eines Aufenthalts in Nairobi wurden Mears und Loring damit konfrontiert, dass einige Briten das Sammlungsgut lieber im British Museum (Natural History) sehen würden. Es entbrannte ein Wettkampf um die Erstbeschreibung neuer Arten. Mearns setzte sich mit dem Smithsonian Museum in Verbindung und ließ durchblicken, dass Roosevelt über neu beschriebene Arten sehr erfreut wäre. In Bezug auf einen am Naivashasee geschossenen Fuchs sei rasches Handeln erforderlich, wenn es sich um eine neue Art handelte, da die Briten ebenfalls ein Exemplar schießen und an das British Museum schicken wollten. Außerdem hätten sie bereits Fische aus dem Victoriasee nach London geschickt, als sie erfuhren dass Roosevelts Expedition dort Sammeln wollte.[84]

Die ernsthafte wissenschaftliche Bearbeitung des Sammlungsguts nahm mehrere Jahre in Anspruch. Neben den allgemein gehaltenen Reiseberichten, deren Schwerpunkt die Großwildjagd ist, wurden Dutzende Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Darunter befanden sich zahlreiche Erstbeschreibungen. Viele der neu beschriebenen Arten und Unterarten sind heute nur noch Synonyme anderer Taxa, einige sind aber noch heute gültig.

Rezeption Bearbeiten

Fachliche Einschätzungen Bearbeiten

Kritik Bearbeiten

Roosevelt war 1887 mit George Bird Grinnell einer der Gründer des Boone and Crockett Club, und ihr erster Präsident. Der Club ist eine bis heute bestehende gemeinnützige Organisation, die eine faire Jagd als ein Mittel des Natur- und Artenschutzes propagiert. Den Zielen der Vereinigung entsprach auch Roosevelts Selbstbild. Er sah sich als der passionierte Jäger der er war, und zugleich als Naturschützer. Tatsächlich hat er durch neue Naturschutzgebiete und Nationalparks wie kein Präsident vor und nach ihm den Gedanken des Naturschutzes gefördert. Mit den frühen Naturschützern John Burroughs und John Muir war er befreundet. Mit dem Naturschriftsteller Burroughs hatte er auch die starke Abneigung gegenüber die Nature-Fakers unter den Schriftstellern gemeinsam. Diese "Naturfälscher" waren Autoren, die in ihren populärwissenschaftlichen Arbeiten frei erfundene Geschichten als Tatsachen ausgaben und ihren Lesern gefühlsbetonte und vermenschlichende Darstellungen von Tieren und ihrem Verhalten darbrachten. Im Streit zwischen Burroughs und William J. Long, einem der besonders populären Verfasser solcher Bücher, sprang Roosevelt seinem Freund im September 1907 mit seiner Streitschrift Nature Fakers bei. Besonders heftig kritisierte er Long, dessen Schriften weithin im Schulunterricht verwendet wurden und dem er mehrere Lügen vorhielt.[112][113][114]

Die Reaktion Longs war heftig und persönlich. Er stellte, da er Roosevelt auf dem Gebiet der Biologie nichts entgegenzusetzen hatte, dessen Motive in Frage und bezichtigte ihn, von Eitelkeit und angesichts der möglichen Bloßstellung von der Sorge um seinen Ruf getrieben zu sein. Er missbrauche die Autorität seines Amtes als Präsident der Vereinigten Staaten, um einen Bürger wie ihn zu drangsalieren. Dabei sei er weniger ein Naturfreund als ein Schlächter, der hinter einem Baum versteckt drei Elche nacheinander abschieße, um sie dann im Wald verfaulen zu lassen. Longs Angriffe fanden rasch die Aufmerksamkeit von Roosevelts Gegnern und waren während des Sommers 1907 ein häufig aufgegriffenes Thema in der Presse. Long führte auch die Reihe der Kritiker an Roosevelts Afrika-Expedition an, die in seinen Augen nur ein erneutes Abschlachte von Wildtieren zum puren Vergnügen war.[113][114]

Eine moderatere Position vertrat der Afrikaforscher Harry Johnston. Er legte Roosevelt öffentlich nahe, statt seines Gewehrs eine Kamera mit Teleobjektiv mitzunehmen. Überall würden die Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum vernichtet. Afrika sei keine Ausnahme und das Großwild werde langsam ausgerottet.[21]

Letztendlich verstummte die Kritik und die Expedition wurde als eine wissenschaftliche Unternehmung akzeptiert. Dazu trug auch die Selbstbeschränkung Roosevelts und der Naturforscher bei. Für die Ausstellung sollte von jeder Art eine Familie besorgt werden, im Idealfall ein Paar mit einem Jungtier. Außerdem war das Töten von Großwild den Roosevelts vorbehalten. Ausnahmen wurden gemacht, wenn die Jäger oder Träger von einem Wildtier angegriffen wurden, oder wenn die Mutter eines Jungtieres geschossen worden war.[13] Die Maßgabe, dass Großwild vorrangig von Theodore Roosevelt zu schießen war, sollte auch gewährleisten dass die Museen für ihre Ausstellungen den größtmöglichen Wert erhielten. Das war mit Blick auf das zahlende Publikum ein von Präsident Roosevelt persönlich geschossenes Tier.[9]

Karikaturen, Cartoons und Comicstrips Bearbeiten

Colonel Heeza Liar in Africa, mehrere Szenen fehlen, andere stammen wahrscheinlich aus Colonel Heeza Liar’s African Hunt

Die anhaltende Popularität Theodore Roosevelts und das große Interesse an seiner Afrika-Expedition waren für zahlreiche Cartoonisten und Karikaturisten der Anlass, die Expedition künstlerisch zu bearbeiten. Dem standen auch die Animationsfilmen nicht nach, die mit Roosevelt ein attraktives Motiv für ihr neues Medium fanden.

Filme Bearbeiten

Theodore Roosevelt war der erste Präsident der Vereinigten Staaten, der einen großen Teil seiner politische Laufbahn im Film dokumentieren ließ. Dabei waren sowohl Roosevelt als auch die Vertreter des neuen Mediums bemüht, für sich den größten Vorteil aus der Verbindung zu ziehen.[115] Für die Filmproduzenten war der populäre Roosevelt ein Publikumsmagnet. Für Roosevelt war die Präsenz im Film die naheliegende Fortsetzung seiner seit Mitte der 1880er Jahre betriebenen Selbstinszenierung mit seiner eindringlich zur Schau gestellten Männlichkeit. Er ging mit seiner Ähnlichkeit mit den Keystone Cops oder Charlie Chaplin und nicht mit seiner realen Persönlichkeit in das kollektive Gedächtnis seiner Generation ein.[116] Roosevelts Medien-Affinität wurde schon früh parodiert, so im Februar 1901 von Edwin S. Porter in seinem Film Terrible Teddy, the Grizzly King.[117] Im Zusammenhang mit Roosevelts Afrika-Expedition sind mehrere Dokumentarfilme, mindestens eine Pseudo-Doku, Parodien und Animationsfilme entstanden.

Theodore Roosevelt’s arrival in Africa war der erste Animationsfilm, der auf Roosevelts Afrika-Expedition Bezug nahm. Der nur etwa 20 Sekunden lange Film, über dessen Produktion nichts überliefert ist, basiert auf einer am 23. März 1909, dem Tag der Abfahrt Roosevelts, in der New Yorker Evening Mail veröffentlichten Karikatur von Homer Davenport. Sie zeigt eine Anzahl von Tieren, die sich vor Roosevelt auf einen Baum geflüchtet haben.[118]

Die von dem US-amerikanischen Produzenten, Regisseur, Drehbuchautor und Animator John Randolph Bray entworfene Figur des Colonel Heeza Liar, die erste ständige Hauptfigur in einer US-amerikanischen Animationsserie, ist eine offensichtliche Parodie auf Theodore Roosevelt. Der 1913 veröffentlichte Kurzfilm Colonel Heeza Liar in Africa spielt, wie der im folgenden Jahr veröffentlichte Colonel Heeza Liar’s African Hunt, auf Roosevelts Afrika-Expedition an. Unter den insgesamt 59 Filmen der Reihe befinden sich einige weitere, die auf Roosevelts Expeditionen Bezug nehmen. Der letzte ist Colonel Heeza Liar in the African Jungles vom Juni 1923.[119][120]

Musik Bearbeiten

Das große öffentliche Interesse an der Expedition zeigte sich auch in den musikalischen Bearbeitungen. Überliefert sind zahlreiche Partituren mit aufwendig gestalteten Titelblättern, die regelmäßig Theodore Roosevelt in Afrika zeigen. Beteiligt haben sich zahlreiche Künstler, die heute wie ihre Songs vergessen sind. Es gab aber auch Darbietungen wie jene der Ziegfeld Follies von 1909, die ein großes Publikum erreicht haben.

Werbung Bearbeiten

Winchester, ganzseitige Anzeigen in der Rod and Gun in Canada, November 1909 und McClure's Magazine, Juni 1910

Seit seiner Jugend war Roosevelt der Winchester Repeating Arms Company verbunden und führte deren Waffen. Winchester warb ausgiebig mit Roosevelt, doch zu Beginn seiner Präsidentschaft im Jahr 1901 untersagte Roosevelt die werbliche Nutzung seines Namens und von Zitaten aus seiner Korrespondenz mit dem Unternehmen. Während der Expedition änderte sich das und Roosevelt selbst hob in seinen Veröffentlichungen, wie African Game Trails, die Winchester Model 1895 und das von ihm auf der Löwenjagd bevorzugte Kaliber .405 Winchester hervor. Roosevelts öffentliche Äußerungen wurden von Winchester in ihrer Werbung aufgegriffen, so in der ganzseitigen Anzeige vom November 1909.[48] Die große Popularität von Waffe und Munition hielt über ein Jahrhundert an. Selbst nach der Einstellung der Produktion von Gewehren dieses Kalibers im Jahr 1932 und der Fertigung der Munition 1955 wurden von Sammlern für Gewehre im Kaliber .405 im Vergleich zu Waffen mit anderem Kaliber hohe Aufpreise verlangt und gewährt.[47]

Zum 100. Jahrestag der Präsidentschaft Roosevelts wurde das Kaliber .405 Winchester im Jahr 2001 wieder eingeführt. Auch die Expedition wurde in der Werbung der Winchester Repeating Arms Company wieder dargestellt. 2009 brachte das Unternehmen ein Sondermodell der Winchester 1895 heraus. Die Waffe in Roosevelts bevorzugtem Kaliber für die Löwenjagd, .405 Winchester, hat auf dem Gehäuse seine Signatur und Darstellungen afrikanischen Großwilds eingraviert. Dazu wird Munition in einer Sonderverpackung angeboten.[46][47]

Um die Jahrhundertwende waren auf den Weltausstellungen und State Fairs Butterskulpturen häufig präsentierte Publikumsmagneten. Mit einer Darstellung als Rough Rider 1898 und einer Porträtbüste und einer Reiterstatue als Rancher im Dakota-Territorium auf der Louisiana Purchase Exposition 1904 waren bereits Skulpturen des in der Bevölkeerung beliebten Roosevelt gezeigt worden. 1910 folgte auf der Minnesota State Fair eine Butterskulptur, die dem Frontispiz des wenige Monate zuvor veröffentlichten Reiseberichts African Game Trails nachempfunden war.

Die große öffentliche Aufmerksamkeit für Roosevelts Afrika-Expedition schlug sich auch in der Werbung für Produkte ohne unmittelbaren Bezug zu Roosevelt und der Großwildjagd nieder. So wurde für den Marktführer Gold Dust Washing Powder eine Plakatwerbung konzipiert, die auf die Rückkehr Roosevelts zu Uncle Sam anspielte und die bereits Jahre zuvor etablierten Werbefiguren Gold Dust Twins als dessen Träger zeigte. Diese Werbung wurde eine Woche vor der Rückkehr Roosevelts auf den Plakatwänden aller US-amerikanischen Großstädte veröffentlicht.

Mit einem Malbuch, aus nur wenigen Seiten bestehend, warb die Ringen Stove Co. aus St. Louis, Missouri für ihre Quick Meal-Küchenherde. Das Unternehmen hatte schon ähnliche Malbücher ausgegeben, die Werbung mit Teddy Roosevelt war eine Abwandlung des bestehenden Konzepts.

Spielzeug Bearbeiten

 
Lion Hunter, gusseiserne mechanische Spardose, 1911

Die große öffentliche Aufmerksamkeit für die Smithsonian-Roosevelt African Expedition wirkte sich auch auf die Kinder der Vereinigten Staaten aus. Für eine Weile war deren Spiel nicht von Cowboys und Indianern oder einander feindlich gesinnten Soldaten bestimmt, sondern sie schlüpften in die Rollen „Bwana Tumbos“ und seiner Begleiter. Das rief wiederum Roosevelts Kritiker William J. Long auf den Plan. Er habe mitansehen müssen, wie Kinder in den Wäldern Vögel abschießen, und damit ganze Nester voller Jungvögel ihrer Mütter beraube und die Küken dem Hungertod preisgaben. Wie solle man sie von ihrem Tun abhalten, fragte Long, während sich ihr verehrter „Bwana Tumbo“ in Afrika demselben geschmacklosen Vergügen hingebe.[121]

Die Schoenhut Piano Company brachte im Juli 1909 im Rahmen ihrer Produktreihe Humpty Dumpty Circus die Spielfiguren der Serie Teddy Roosevelt’s Adventures in Africa heraus. mit den Figuren Theodore Roosevelts, eines Naturforschers, eines Arztes und einheimischer Träger. Mehrere der Figuren wurden dem seit 1903 produzierten Humpty Dumpy Circus Playset entnommen, doch die Nashörner, Zebras, Hyänen, Gazellen, Hirsche und Gorillas wurden erstmals produziert. Die Serie wurde bis 1912 angeboten und ihre Figuren sind auf dem Sammlermarkt begehrte Seltenheiten, für die bis zu mehreren Tausend US-Dollar bezahlt werden.[122][123]

1911 wurde von der Gießerei J. & E. Stevens Co. in Cromwell, Connecticut, dem bedeutendsten Hersteller gusseiserner mechanischer Spardosen, der Lion Hunter auf den Markt gebracht. Nach dem seit 1907 hergestellten Teddy and the Bear war das die zweite Spardose des Unternehmens, mit der auf die verkaufsfördernde Popularität „Teddy“ Roosevelts gesetzt wurde. Während Teddy and the Bear wegen des Bezugs zum Teddybär für Spielzeugsammler besonders ansprechend ist, aber mehr als 20 Jahre lang hergestellt wurde, ist der Lion Hunter wegen seines kurzen Produktionszeitraums von zwei oder drei Jahren und wegen des nur vorübergehenden Interesses an Roosevelts Afrika-Expedition seltener, aber auch nicht so begehrt. Beide Spardosen erzielen auf dem US-amerikanischen Sammlermarkt, abhängig von der Erhaltung von Mechanik und Bemalung, Preise im vier- bis fünfstelligen Bereich.[124][125]

Veröffentlichungen Bearbeiten

Reiseberichte der Teilnehmer Bearbeiten

Roosevelt hatte schon vor der Expedition mit dem Scribner’s Magazine für das Honorar von 50.000 US-Dollar eine Artikelserie vereinbart und war am Verkauf der bei Charles Scribner’s Sons verlegten Buchausgabe African Game Trails mit zwanzig Prozent beteiligt. Um eine Konkurrenz von Seiten der Teilnehmer der Expedition auszuschließen hatte er von den drei Naturforschern der Expedition die Zusage eingeholt, erst nach dem Erscheinen seiner Zeitschriftenartikel und seines Buchs über die Expedition zu reden oder zu schreiben.[10] Dennoch sah Roosevelt sich bereits Mitte 1909 einer Konkurrenz von mindesten acht Autoren gegenüber, die Anfang 1910 Bücher über die Großwildjagd und das Reisen in Britisch-Ostafrika veröffentlichen wollten. Roosevelt drängte daher auf die rasche Veröffentlichung seiner ersten Kapitel. Im Oktober begann der monatliche Abdruck im Scribner’s Magazine, auf dessen letzte Folge im September 1910 rasch das Erscheinen des Buchs folgte.[121]

Wissenschaftliche Bearbeitung (Auswahl) Bearbeiten

Sekundärliteratur Bearbeiten

  • Darrin Lunde: The Naturalist. Theodore Roosevelt, a lifetime of exploration, and the triumph of American natural history. Crown Publishers, New York 2016, ISBN 978-0-307-46430-9.
  • Brian Newe: The “Picture Man”: The Cinematic Strife of Theodore Roosevelt. In: Iwan W. Morgan (Hrsg.): Presidents in the Movies. American History and Politics on Screen. Palgrave Macmillan, New York 2011, ISBN 978-0-230-11328-2, S. 65–86.
  • Patricia O’Toole: Roosevelt in Africa. In: Serge Ricard (Hrsg.): A Companion to Theodore Roosevelt. Wiley-Blackwell, Malden, MA und Oxford 2011, ISBN 978-1-4443-3140-0, S. 435–451, doi:10.1002/9781444344233.ch24.
  • J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad. Nature, Empire, and the Journey of an American President. Palgrave Macmillan, New York 2010, ISBN 978-0-230-10277-4.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Natalie Freyaldenhoven/Smithsonian-Roosevelt African Expedition – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 3.
  2. Letter from Theodore Roosevelt to Frederick Courteney Selous. Theodore Roosevelt Papers. Library of Congress Manuscript Division. Theodore Roosevelt Digital Library. Dickinson State University, 20. März 1908, abgerufen am 27. März 2021.
  3. J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 5-7.
  4. a b c d J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 9-11.
  5. J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 13.
  6. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 15-16.
  7. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 29-33.
  8. J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 41-42.
  9. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 54-55.
  10. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 12.
  11. a b The Smithsonian African Expedition. In: Science. Band 37, Nr. 949, 7. März 1913, S. 364–365, doi:10.1126/science.37.949.364.
  12. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 48-49.
  13. a b c d e J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 33-35.
  14. a b Darrin Lunde: The Naturalist, S. 191.
  15. Patricia O’Toole: Roosevelt in Africa. In: Serge Ricard (Hrsg.): A Companion to Theodore Roosevelt. Wiley-Blackwell, Malden, MA und Oxford 2011, ISBN 978-1-4443-3140-0, S. 435–451, doi:10.1002/9781444344233.ch24.
  16. a b J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 18-19}}
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  22. Charles W. Richmond: In Memoriam: Edgar Alexander Mearns. Born, September 11, 1856 — Died, November 1, 1916. In: The Auk. Band 35, Nr. 1, S. 2–18, Tafel 1 (si.edu [PDF]).
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  54. Theodore Roosevelt: African Game Trails. S. 91–93.
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  57. Letter from Theodore Roosevelt to Kermit Roosevelt. In: Theodore Roosevelt Collection. Ms Am 1541.1 (0063). Harvard College Library. Theodore Roosevelt Digital Library. Dickinson State University, 31. Januar 1909, abgerufen am 3. Februar 2021.
  58. The historic president Theodore Roosevelt Fox “F” Grade shotgun. Morphy Auctions, 2. Oktober 2010, abgerufen am 14. Februar 2021 (englisch).
  59. Theodore Roosevelt: African Game Trails, Seite 225.
  60. Theodore Roosevelt: African Game Trails, Seite 468.
  61. Darrin Lunde: The Naturalist, S. 193.
  62. a b c J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad, S. 37-39.
  63. Paula Carter: Lions, tigers, and books… Exhibition opens in Pusey's Theodore Roosevelt Gallery. In: The Harvard Gazette. 25. September 2003, abgerufen am 19. Januar 2021.
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