Die Burgruine Herrenbröl ist eine kleine Burgruine in Nordrhein-Westfalen. Sie gehört zur Gemeinde Ruppichteroth und befindet sich im Rhein-Sieg-Kreis im Bergischen Land.

Lage Bearbeiten

Die kleine Niederungsburg liegt im Tal des Waldbrölbaches auf einer Höhe von gut 150 Metern über NN zwischen den Ortsteilen Ruppichteroth und Schönenberg nordlich des Höhenzuges Nutscheid.

Geschichte und Anlage Bearbeiten

Die Geschichte der Burg liegt weitestgehend im Dunklen. Die Anlage wurde wohl schon im 13. Jahrhundert als Rittersitz erbaut. Aus dieser Zeit stammen noch wenige Reste wie beispielsweise der Burgbrunnen.

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Burgruine Herrenbröl - Turmstumpf
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Blick von Osten, im Vordergrund der Zugang zum Gewölbekeller

Urkundliche Erwähnung findet die Burg erstmalig im Jahr 1417 (8. Oktober) im Zusammenhang mit Gütern und Rechten im Kirchspiel Eitorf. Im 15. Jahrhundert wurden der Turm sowie weitere Teile der Burganlage wahrscheinlich von den Herren von Scheidt errichtet.

Mitte des 18.Jh. kam die Burg durch Heirat der Reichsfreiin Maria Caroline von Neukirchen gen. Nievenheim an den Freiherrn Carl Georg von Martial zu Birlinghoven, den Enkel des Generalfeldmarschalls und Generaladjutanten beim Pfalzgrafen Johann Wilhelm, Maximilian Carl von Martial zu Veynau. Im 19. Jahrhundert konnte die Familie von Martial die Burg aufgrund des verbreiteten Niedergangs des Adels und wirtschaftlicher Not nicht mehr halten. Um 1895 musste der letzte Freiherr von Martial zu Herrenbröl die Reste des ehemals stolzen Herrensitzes verkaufen.

Auf dem Burggelände stand einst eine kleine Kapelle, in der noch 1796 die letzte Trauung eines Martials zelebriert wurde. Außerdem hatten die Herren zu Herrenbröl bis 1826 das Patronat über die Stiftskirche zu Schönenberg. In den Neunziger Jahren des letzten Jahrhundert erwarb die Stadt Ruppichteroth Teile des Geländes mit der Burgruine und ließ das von Carl Georg von Martial oder seinen Söhnen Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute Haus, das auf dem Keller des ehemaligen, zerstörten Herrenhauses der Burg stand, abreißen.

Das Amt für Boden und Denkmalpflege des Landes NRW begann danach mit Grabungen auf dem Burggelände und vermaß die alte Anlage. Dabei stellte man fest, dass die Burg viel größer als angenommen war und dass sich wahrscheinlich auch noch Reste auf den benachbarten Grundstücken, die nicht im Besitz der Stadt sind, finden lassen würden. Sicher ist auch, dass auf der Südseite ein Wassergraben vorhanden war, der noch Mitte des 19. Jahrhunderts als Weiher bestand.

Die Burg war niemals von politischer oder strategischer Bedeutung und wurde spätestens zur Zeit der Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen um das Jahr 1807 von diesen zerstört.

Heute ist der noch rund sieben Meter aufragende Rest eines Burgturmes das dominierende Kennzeichen der Burg. Daneben sind nur eher bescheidene Ruinen der Burggebäude, eine ca. 23 Meter lange Umfassungsmauer und ein in Bruchstein gemauerter Gewölbekeller, sowie einige Mauerfundamente erhalten. Die in einem Talgrund stehende Ruine ist grundsätzlich jederzeit frei zugänglich und steht unter Denkmalschutz.

Siehe auch Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  • Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2007, Rhein-Sieg-Kreis, Der Landrat (Hrsg.), 2006, ISBN 3-936256-24-1

Weblinks Bearbeiten