Eduard Leopold Beyer (* 10. März 1825 in Augustusburg; † 2. Januar 1907 in San Remo) war ein deutscher Unternehmer und Tintenfabrikant in Chemnitz

Leben und Wirken Bearbeiten

Eduard Beyer bekam seine Ausbildung als Apotheker auf der Fürstenschule zu St. Afra in Meißen. Anschließend belegte er ein Studium der Technischen Chemie, das er erfolgreich abschloss. Im Jahr 1856 übernahm er die Löwenapotheke in Chemnitz, die sich unter seiner Leitung außerordentlich gut entwickelte. Sein unternehmerischer Geist führte ihn zu weiteren Unternehmungen in der Technischen Chemie, die zu dieser Zeit ihre ersten Triumphe feierte. Er beschäftigte sich mit der Herstellung von Kopiertinten und hatte damit solch einen Erfolg, dass er 1863 in Schlosschemnitz, im Westen der Stadt Chemnitz, einen Fabrikneubau veranlasste. Im Jahr 1882 war die Fabrik so bedeutend geworden, dass sie in der „Gartenlaube“ unter dem Titel „Deutschlands größte Werkstätten“ beschrieben worden ist.

Bald nach seiner Niederlassung in Chemnitz wurde Eduard Beyer zum Stadtrat gewählt. Von 1876 bis 1879 war er Abgeordneter in der 2. Kammer des Sächsischen Landtages. Viele Jahre wirkte er als Direktor des Schlosschemnitzer Bauvereins und er hat die Weststadt als solcher zügig erschlossen und entwickelt. Schließlich wurde er in Würdigung seiner Verdienste, auch in verschiedenen Ehrenämtern, zum Königlich Sächsischen Kommerzienrat ernannt und er erhielt das Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens. Im Jahr 1906 feierte die „Tintenfabrik Eduard Beyer“ an der nunmehr nach ihrem Begründer benannten Beyerstraße in Chemnitz gelegen, ihr 50-jähriges Jubiläum.

Literatur Bearbeiten

  • Richard Kynast, Von der Gänsefeder bis zur Schreibmaschine – Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Firma Eduard Beyer in Chemnitz
  • Von André bis Zöllner – 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte – ISBN 3-930846-13-6 Beitrag „Eduard Beyer“ von Jutta Aurich, Seite 18