Ulrike Viviane Fischer[1](geboren als Ulrike Viviane Feurstein) ist eine deutsche Hutmacherin und politische Aktivistin der Querdenker-Bewegung, die eine der beiden Vorsitzender der Basisdemokratischen Partei Deutschland ist.[2]

Fischer hat eine Zulassung als Rechtsanwältin und lebt in Berlin. Sie ist Mitglied der Rechtsanwaltskammer Berlin.[3] Im Bezug auf die von ihr verschiedentlich verwendeten Namen erklärte sie 2021 dem Tagesspiegel, Feurstein sei ihr Geburtsname.[3] Ihr Großonkel war Heinrich Feurstein.[4]

Sie betreibt einen Schäfereihof in Teterow in Mecklenburg-Vorpommern und bewirtschaftet dort mit 80 Tieren laut der Boulevardzeitung B.Z. die größte Einzelzucht von Rotkopfschafen in Deutschland.[5]

Designerin Bearbeiten

Unter dem Namen Rike Feurstein trat sie als Hutmacherin in Berlin auf. Ihre Designstücke verkaufte sie in ihrem Laden in Berlin-Mitte, neben der Volksbühne. Sie zeigte ihre Kollektionen 2015 auf der Berlin Fashion Week, in der „Vogue“ und verkaufte im Nobelkaufhaus Barneys in New York.[6] Feurstein entwarf zeitweise für die Fernsehshow „Germany’s Next Topmodel“ Hüte. Auch Prominente wie Victoria Beckham gehörten zu ihren Kunden.[7]

Im März 2020 wurde Feurstein in den Vorstand des „Vereins Berliner Modedesigner“ gewählt.[3] Der „VBM“ distanzierte sich nach dem Bekanntwerden von Feursteins Querdenker-Aktivismus umgehend davon.[8]

Querdenker-Aktivistin Bearbeiten

Seit Juli 2020 engagierte sich Fischer im sogenannten Corona-Ausschuss,[8] jedoch wurde sie als Aktivistin der Querdenker-Bewegung erst im Januar 2021 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Sie behauptete unter anderem, die Gefährlichkeit des Coronavirus sei „der einer Grippe sehr, sehr ähnlich“, die Politik baue wegen eines „höchstwahrscheinlich gar nicht bestehenden Notstandes” die Demokratie ab und Masken würden nicht schützen.[3]

Fischer wollte im Januar 2021 zusammen mit dem Anwalt Reiner Fuellmich mitten im Corona-Lockdown in einer Bar in der Kollwitzstraße im Berliner Stadt Prenzlauer Berg mit weiteren 30 Querdenker-Aktivisten eine Partei gründen. Dabei hielt sich die Gruppe nicht an die Pandemieschutzauflagen.[8] Da die geschlossene Versammlung jedoch live ins Netz gestreamt wurde, wurde die Versammlung rasch von der Polizei Berlin aufgelöst. Bei der Versammlung deutet Fischer an, dass ein mögliches Grundeinkommen angeblich an Impfausweise gekoppelt werden solle.[7] Eine Woche später versammelte sich die Gruppe erneut vor der Bar und wurde bereits von der Polizei in Empfang genommen.[7][3]

In den Tagen darauf produzierte Fischer-Feurstein fast täglich live auf You-Tube-Sendung mit weiteren Verharmlosern der COVID-19-Pandemie wie Wolfgang Wodarg.[7] Sie berichtete von der Gründung der Team-Freiheit-Partei.[7]

Als mediale Form wählten die beiden Juristen einen von ihnen gegründeten sogenannten „Corona-Ausschuss“. Die Übertragung der Sitzungen des Corona-Ausschusses wird vom Berliner Unternehmen OVALmedia des Filmemachers Robert Cibis übernommen. Im Corona-Ausschuss wurde unter anderem die Behauptung aufgestellt, die Bundesregierung plane „Schlimmeres als den Holocaust“.[3]

Die unter dem Namen Stiftung Corona Ausschuss auftretende Gruppe bittet ihre Zuschauer fortlaufend um Spenden.[7][9]

Fischer gilt als enge Vertraute ihres Anwaltskollegen Reiner Fuellmich. Beide engagieren sich mittlerweile in der Basisdemokratischen Partei Deutschland (Die Basis). Bei einer Mitgliederabstimmung landete Fischer auf dem zweiten Platz hinter Fuellmich für die Position der Kanzlerkandidatin der Partei Die Basis für die Bundestagswahl 2021.[3] Im Dezember 2021 wurde sie zusammen mit Fuellmich zur Vorsitzenden der Basisdemokratischen Partei Deutschland gewählt.[2]

Auszeichnungen Bearbeiten

2013 gewann die Rike Feurstein Accessories, U. Fischer & J. Bohl GbR den RedDot Design Award für ein Kappe namens „Shaun“.[10]

Privatleben Bearbeiten

Sie hat zwei Kinder.[7]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ulrike Viviane Fischer, abgeordnetenwatch.de
  2. a b Politik in Deutschland hat eine neue Basis., wir-von-der-basis.de, 24. Dezember 2021
  3. a b c d e f g Parteigründung via Livestream – Polizei löst auch zweites Treffen auf. In: tagesspiegel.de. 16. Januar 2021, abgerufen am 21. September 2021.
  4. https://2020news.de/posaunen-raus-jericho-wird-fallen/
  5. Aus Bordell gerettet – Puff-Schaf Rosi macht jetzt Mützen. In: bz-berlin.de. 26. Juni 2018, abgerufen am 21. September 2021.
  6. Sascha Lehnartz: Hutmacherin Rike Feurstein kämpft gegen die Corona-Politik Angela Merkels. In: DIE WELT. 4. Februar 2021 (welt.de [abgerufen am 21. September 2021]).
  7. a b c d e f g Dominik Bardow, Katrin Hense: Wie aus der Hutmacherin Rike Feurstein eine Corona-Verharmloserin wurde. In: Berliner Kurier. 6. Februar 2021, abgerufen am 21. September 2021.
  8. a b c Corona-Partei-Gründung in Berliner Bar: Polizei sprengt Event. In: tip-berlin.de. 16. Januar 2021, abgerufen am 21. September 2021.
  9. Ulf Lüdeke: In Berliner Wohnung"Lebende Kraken im Impfstoff": Hier entsteht Deutschlands wirrste Corona-Propaganda, focus.de, 13. Dezember 2021: „Stehen dem ‚Corona-Ausschuss‘ “ vor und moderieren ihn: Viviane Fischer und Reiner Füllmich.“
  10. Red Dot Design Award: SHAUN by Rike Feurstein. 2013, abgerufen am 21. September 2021.

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