Unter Altfahnen versteht man gebrauchte Fahnen aus Privathaushalten.

Aus Furcht vor einem möglichen bevorstehenden Ausscheiden Deutschlands bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 geriet das Thema "Altfahne" Ende Juni erstmalig in den Fokus des öffentlichen Interesses.

Grundsätzliches

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Im Umgang mit Müll gibt es drei Handlungsstrategien:

  1. Vermeiden
  2. Verwerten
  3. sicheres Entsorgen

Vermeiden

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Dafür ist es bereits zu spät.

Bildtafel

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Verwerten

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In einem Interview mit der Tageszeitung taz vom 30. Juni 2006 [1] stellt Björn Rickert, Umweltreferent der NRW-Verbraucherzentrale, folgende Möglichkeiten vor:

  • Fahnen zerschneiden und Weiternutzung als Stofftaschentücher
  • Bei größeren Fahnen: Weiternutzung als Betttuch
  • Fahnen nach Belgien senden und quer aufhängen. (Allerdings müsste dafür der schwarzen Streifen abgetrennt und an der gegenüberliegenden Seite wieder angenäht werden, damit die Fahne auch zu offiziellen Anlässen in Belgien verwendet werden kann. siehe Bildtafel)
  • Aufbewahren und Wiederverwenden im Karneval oder anlässlich der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2007 in China.

Bildtafel

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sicheres Entsorgen

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Verbraucherschützer Rickert warnt im taz-Interview vor folgenden Alternativen:

  • Verbrennen: Der Stadionklassiker "verbrennen" ist amtlich verboten.
  • Gelber Sack: Rickert: "Fahnen sind keine Verpackung, auch wenn sich manche Fans darin einwickeln."
  • Altkleidersammlung: Flaggen aus synthetischen Stoffen sind schwer wiederzuverwerten. Rickert: "Die taugen selbst als Putzlappen nicht viel." Selbst Flaggen aus Textilmischungen sind problematisch. Wenn sie vermutlich nach Afrika zum Umnähen gebracht wird, macht sie dort die Märkte kaputt. Rickert gibt zu bedenken: "Zudem glaube ich nicht, dass man dort Deutschlandfahnen in solcher Menge als Kleidung braucht."

Bevor die Fahnen beispielsweise in China zu Fahnen künftiger Gegner der Nationalmannschaft umgearbeitet werden, empfiehlt Rickert als "besten der schlechtesten Wege", die Fahne über den Restmüll zu entsorgen und thermisch zu behandeln.

Bildtafel

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Rickert bedauert, dass es analog der Christbaumsammlung, keine Eilverordnung des Umweltministeriums zur Fahnensammlung gibt. Es ist in Deutschland üblich nach der Weihnachtszeit Christbäume auf der Straße zu deponieren, damit private oder öffentliche Entsorger diese einsammeln können. Ungeklärt ist, ob das Umweltministerium dazu bereit ist und die Frage, was mit den gesammelten Altfahnen geschehen soll.

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  1. vollständiges Interview, Die tageszeitung - taz vom 30. Juni 2006
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