Bahnstrecke Cottbus–Forst (Lausitz)

Bahnstrecke in Deutschland
(Weitergeleitet von Bahnstrecke Cottbus–Żary)

Die Bahnstrecke Cottbus–Forst (Lausitz) ist eine Hauptbahn in Deutschland. Sie verbindet die südbrandenburgische Stadt Cottbus mit der Grenze zur polnischen Woiwodschaft Lebus.

Cottbus–Forst (Lausitz) Grenze
Strecke der Bahnstrecke Cottbus–Forst (Lausitz)
Streckennummer (DB):6205
Kursbuchstrecke (DB):209.46
Streckenlänge:24,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Halle (Saale)
von Berlin
von Großenhain
-0,6 Cottbus Hbf 75 m
nach Frankfurt (Oder) und nach Guben
nach Görlitz
Spree
2,1 Cottbus-Sandow
2,5 Anst Cottbus Heizkraftwerk
13,8 Klinge 84 m
von und nach Guben
22,0 Forst (Lausitz) 77 m
Anschluss, ehem. nach Weißwasser
23,7 Lausitzer Neiße; Staatsgrenze Deutschland–Polen
nach Łódź Kaliska

Geschichte Bearbeiten

Die ca. 23 Kilometer lange Strecke Cottbus–Forst wurde am 1. März 1872 von der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen.[1] Sie wurde am 30. Juni im gleichen Jahr bis Sorau verlängert.[2] Bereits fünf Jahre später wurde die Strecke Cottbus–Sorau am 1. Januar 1877 von den Preußischen Staatsbahnen übernommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden das Gebiet östlich der Neiße Polen zugeschlagen und der Bahnhof Forst (Lausitz) zum Grenzbahnhof. Das ursprünglich vorhandene zweite Gleis wurde von der Sowjetunion demontiert. Der nunmehr in Polen gelegene Abschnitt der früheren Strecke Cottbus–Sorau ging in der Bahnstrecke Łódź–Tuplice auf.

Zwischen Cottbus und der Station Forst (Lausitz) verkehrt die Regionalbahn-Linie RB46. Sie wurde bis zum Dezember 2008 von DB Regio befahren, seitdem durch die Ostdeutsche Eisenbahn Gesellschaft mbH (ODEG). Von der Übernahme durch die ODEG bis zur VBB-weiten Vereinheitlichung der Liniennummern hatte die RB46 die Bezeichnung OE46.[3]

Zwischen Forst und dem polnischen Żary verkehrt zweimal täglich die Linie RB93 der Polnischen Staatsbahnen. Zusätzlich fuhr bis Dezember 2014 einmal täglich ein Eurocity-Zugpaar zwischen Hamburg und Kraków mit Halt in Cottbus, Forst und Żary.

Im Juli 2012 hatten sich Vertreter der deutschen und polnischen Verkehrsministerien darauf geeinigt, die Strecke ab 2014 zu elektrifizieren. Es war geplant, nach Abschluss der Bauarbeiten täglich sechs Eurocity-Züge zwischen Berlin und Südpolen verkehren zu lassen.[4] Eine Elektrifizierung der Strecke ist jedoch im Moment nicht abzusehen. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist dieses Vorhaben als potenzieller Bedarf gekennzeichnet.[5] Die Elektrifizierung sowie der Ausbau von derzeit 120 km/h auf künftig 160 km/h soll nun über das Maßnahmenpaket der Bundesregierung realisiert werden.[6]

Seit Mai 2016 verkehrt am Wochenende der Kulturzug von Berlin nach Breslau über diese Bahnstrecke. Anlass für die Einrichtung dieser Verbindung war, dass die schlesische Metropole 2016 Kulturhauptstadt Europas war.[7][8]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vereingebiet. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 25. Leipzig 2. März 1872, S. 1 (digitale-sammlungen.de).
  2. Mittheilungen über Eisenbahnen und sonstige Transport-Anstalten: Vereingebiet. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 75. Leipzig 26. Juni 1872, S. 1 (digitale-sammlungen.de).
  3. RE bleibt RE – OE, NE, PE wird RB! Einheitliche Namen im Eisenbahn-Regionalverkehr des VBB. In: vbb.de. Archiviert vom Original am 29. März 2013; abgerufen am 8. Dezember 2012.
  4. Bahnstrecke Cottbus – Breslau wird ausgebaut (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), rbb-Nachrichten, 11. Juli 2012.
  5. Gesetz über den Ausbau der Schienenwege des Bundes. 23. Dezember 2016, abgerufen am 21. März 2017.
  6. In diese Projekte sollen die Kohleausstiegs-Milliarden fließen, rbb24 vom 4. April 2020, abgerufen am 8. April 2020
  7. Kulturzug Berlin-Breslau: Für 38 Euro hin und zurück. In: Focus. 11. Januar 2016, abgerufen am 8. Februar 2016.
  8. Von Berlin nach Breslau: Der Kulturzug rollt mindestens noch bis ins nächste Jahr. In: Berliner Zeitung. 8. September 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. September 2016; abgerufen am 9. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de