Bäsch

Ortsbezirk der Ortsgemeinde Thalfang in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich von Rheinland-Pfalz

Bäsch ist der einzige Ortsbezirk der Ortsgemeinde Thalfang in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich von Rheinland-Pfalz.

Bäsch
Ortsgemeinde Thalfang
Wappen von Bäsch
Koordinaten: 49° 45′ N, 7° 1′ OKoordinaten: 49° 44′ 42″ N, 7° 0′ 36″ O
Einwohner: 380[1]
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 54424
Vorwahl: 06504
Bäsch (Rheinland-Pfalz)
Bäsch (Rheinland-Pfalz)

Lage von Bäsch in Rheinland-Pfalz

Bäsch und Thalfang (2008)
Bäsch und Thalfang (2008)

Geographie Bearbeiten

Der Ort liegt im Hunsrück westlich seines höchsten Gipfels, des Erbeskopfs.

Zum Ortsbezirk Bäsch gehören auch die Wohnplätze Eichelhof, Forsthaus Deuselbach und Bahnhof Thalfang (bis 2020).[2]

Nachbarorte sind der unmittelbar benachbarte Hauptort Thalfang im Nordwesten, Immert im Norden, Deuselbach im Osten und Hilscheid im Süden.

Geschichte Bearbeiten

Bäsch wurde erstmals 1363 urkundlich erwähnt, das Dorf gehörte zur Mark Thalfang. Im Bereich seiner Gemarkung fanden sich allerdings Siedlungsspuren, die bis ins erste vorchristliche Jahrhundert und damit in die Zeit der keltischen Treverer zurückreichen. Im Jahr 1899 wurden Reste eines Tempelbezirks gefunden, der von den Römern übernommen, erweitert und seine Blütezeit etwa in den Jahren 300 bis 400 hatte. Im Zuge der Christianisierung im 5. Jahrhundert wurde er zerstört.[1][3]

Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war Bäsch ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement, Arrondissement Birkenfeld, Kanton Hermeskeil und verwaltet von der Mairie Thalfang. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die gesamte Region nach der Niederlage Napoleons an das Königreich Preußen, der Ort wurde 1816 dem Regierungsbezirk Trier, Kreis Bernkastel und der Bürgermeisterei Thalfang (ab 1928 Amt Thalfang, ab 1968 Verbandsgemeinde Thalfang) zugeordnet.[4]

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bäsch innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Bäsch mit zu diesem Zeitpunkt 347 Einwohnern nach Thalfang eingemeindet.[5]

In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich Bäsch stark verändert. Zwei Neubaugebiete wurden erschlossen, und die ehemalige Schule zum Bürgerhaus umgebaut.[1]

Politik Bearbeiten

Ortsbezirk Bearbeiten

Bäsch ist gemäß Hauptsatzung der einzige Ortsbezirk der Ortsgemeinde Thalfang. Er wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[6]

Ortsbeirat Bearbeiten

Der Ortsbeirat von Bäsch besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Sitzverteilung:

Wahl SPD CDU FDP TFL (*) Gesamt
2019[7] 2 2 2 1 7 Sitze
2014[8] 3 1 2 1 7 Sitze
2009[9] 3 1 2 1 7 Sitze
2004[10] 3 2 1 1 7 Sitze
(*) 
Thalfanger Freie Liste e. V.

Ortsvorsteher Bearbeiten

Werner Breit (FDP) wurde 2009 Ortsvorsteher von Bäsch.[11] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,50 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]

Breits Vorgänger als Ortsvorsteher war von 1989 bis 2009 der jetzige Ortsbürgermeister Burkhard Graul (SPD).[13]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen des Ortsbezirks Bäsch
Blasonierung: „Im von Grün und Blau durch einen nach rechts verschobenen und zweifach nach links ausgebogenen silbernen Stab gespaltenen Schild, vorn ein aus dem unteren Schildrand hervorkommender silberner Glockenturm mit schwarzem Dach, hinten über einem schräglinks gelegten goldenen Eichenblatt ein schräglinks gelegter bauchiger goldener Krug.“[14]
Wappenbegründung: Bei dem Glockenturm in Bäsch handelt es sich um ein ortsbildprägendes Gebäude, das seit 1854 für Bäsch seine Glocke schlägt. Der Wasserkrug geht auf die archäologische Geschichte von Bäsch ein und symbolisiert zum einen die keltischen und römischen Funde aus der Kultstätte „Bäscher Tempelbezirk“ und zum anderen für die Wasserzisternen um Bäsch. Das Eichenblatt steht symbolisch für den Kaisergarten, eine Baumgruppe, die der damalige Männergesangsverein Deutsche Eiche Bäsch 1899 anpflanzte. Der Doppelbogen zwischen dem blauen und grünen Feld deutet den Anfangsbuchstaben B des Ortsbezirks an.

Das Ortswappen wurde in Zusammenarbeit einer Arbeitsgruppe des Ortes mit dem Heraldiker Ismet Salahor aus Frankfurt gestaltet und beim HEROLD am 18. Juni 2019 in die Deutsche Ortswappenrolle unter der Nr. 75RP aufgenommen.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Östlich von Bäsch liegt der Krempertsbruch, ein Quellmoor, und beim Forsthaus Deuselbach steht eine Eichengruppe, die als Naturdenkmal ausgewiesen ist.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Östlich von Bäsch führt die Hunsrückhöhenstraße (B 327) am Ort vorbei. Die durch den Ort verlaufende Kreisstraße 114 führt in nordwestliche Richtung nach Thalfang, in südliche nach Hilscheid. Im Ort zweigt die K 129 nach Osten ab und kreuzt die B 327. Als Landesstraße 164 führt sie am Deuselbach und am Erbeskopf vorbei.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Ortsteil Bäsch. Ortsgemeinde Thalfang, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 84 (PDF; 2,6 MB).
  3. Hunsrück: Thalfang am Erbeskopf. In: toerisme-belgie.info/hunsruck.html. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juni 2016; abgerufen am 30. Dezember 2020.
  4. Thalfang: Geschichte. Ortsgemeinde Thalfang, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 197 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  6. Hauptsatzung der Ortsgemeinde Thalfang vom 4. Oktober 2004. § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Bäsch. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Bäsch. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Bäsch. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2004 Bäsch. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  11. Neuer Ortsvorsteher in Bäsch heißt Werner Breit. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 21. Juni 2009, abgerufen am 30. Dezember 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  12. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Thalfang am Erbeskopf, Verbandsgemeinde, 20. Ergebniszeile. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  13. Ortsbürgermeister von Thalfang und Bäsch (seit 1969 Ortsvorsteher). Ortsgemeinde Thalfang, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  14. Glockenturm, Tonkrug und Eichenblatt – das neue Ortswappen von Bäsch. In: familienwappen-ortswappen.de, Holstein Salahor Wappengestaltung, 16. Februar 2020, abgerufen am 30. November 2021.
  15. Werner Breit: Bäsch hat nun ein Ortswappen. In: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, Ausgabe 34/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 30. Dezember 2020.