Ausbildungsbereich Panzertruppen
Der Ausbildungsbereich Panzertruppen in Munster gehört zum Ausbildungszentrum Munster und ist insbesondere verantwortlich für die Ausbildung der Panzertruppen, zu denen die Panzertruppe und die Panzergrenadiertruppe zählt. Aus Tradition trägt der Bereich den Beinamen Panzertruppenschule, deren Aufgaben es zum 1. Oktober 2007 teilweise übernommen hat.
Ausbildungsbereich Panzertruppen | |
---|---|
![]() Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1956 / 1. Okt. 2007 |
Land | ![]() |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | ![]() |
Typ | Ausbildungseinrichtung des Heeres |
Unterstellung | ![]() |
Standort | Munster |
Kommandeur | |
Leiter | Oberst Bernd Prill |
AuftragBearbeiten
Der Ausbildungsbereich Panzertruppen ist für die Ausbildung der Panzertruppe und der Panzergrenadiertruppe zuständig und bildet auch Angehörige befreundeter Streitkräfte aus. Die Ausbildung umfasst die lehrgangsgebundene Ausbildung für die Feldwebel und Offiziere, allgemeinmilitärische Laufbahnlehrgänge der Unteroffizier- und Feldwebelausbildung sowie der Reservistenausbildung. Am Simulationszentrum PzTr erfolgen Teile der Ausbildung simulationsgestützt.
Die Lehrsammlung des Bereichs ist am Deutschen Panzermuseum in Munster angesiedelt.
OrganisationBearbeiten
Der Ausbildungsbereich Panzertruppen ist Teil des Ausbildungszentrums Munster. Der Leiter[1] ist ein Offizier im Dienstgrad Oberst und zugleich General der Panzertruppen. Der Ausbildungsbereich Panzertruppen gliedert sich in:
- I. Inspektion (Offizierausbildung)
- II. Inspektion (Feldwebelausbildung)
- Schießübungszentrum Panzertruppen
- Simulatorzentrum Panzertruppen
VerbandsabzeichenBearbeiten
Das als Brustanhänger getragene interne Verbandsabzeichen zeigt ein Schwert und eine dieses haltende Hand mit bewehrten Unterarm auf silbernem Grund. Es entspricht dem internen Verbandsabzeichen der ehemaligen Panzertruppenschule. Das "S" erinnert an den ehemaligen Status als eine der Schulen des Heeres.
Das Verbandsabzeichen entspricht ebenfalls dem der ehemaligen Panzertruppenschule und zeigt wie alle Schulen und Zentren des Heeres zwei gekreuzte Schwerter auf rotem Grund. Darüber hinaus signalisiert ein "S", dass es sich um eine Schule des Heeres handelte. Die rosa Umrandung entspricht der Waffenfarbe der Panzertruppe. Das Verbandsabzeichen wird am linken Ärmel des Dienstanzugs getragen.
GeschichteBearbeiten
Die Ursprünge des Ausbildungszentrum Panzertruppen gehen auf die am 22. März 1956 aufgestellten Truppenschulen für die Panzer- und Panzergrenadiertruppe in Munster, sowie die Schulen für die Panzeraufklärungs- und die Panzerjägertruppe in Bremen zurück. 1957 wurden die beiden Schulen in Munster zur Panzertruppenschule zusammengelegt, um der engen Verknüpfung dieser beiden Truppengattungen im Kampf gerecht zu werden. Der Panzertruppenschule unterstanden ab 1957 ein Panzerlehrbataillon und ein Panzergrenadierlehrbataillon. 1958 wurde die Panzerlehrbrigade aufgestellt und der Schule unterstellt. 1963 wurde die Schule zwischenzeitlich in Kampftruppenschule II umbenannt. 1967 wurde die Kampftruppenschule III (ehemals: Panzerjägerschule) nach Munster verlegt. und 1972 mit der Kampftruppenschule II zur Kampftruppenschule II/III zusammengefasst. 1975 wurde die Fachschule des Heeres für Erziehung angegliedert und die Schule wurde in „Kampftruppenschule 2 und Fachschule des Heeres für Erziehung“ umbenannt. Aus Kapazitätsgründen wurde 1976 die Ausbildung der Panzermörser und Schirrmeister zur Kampftruppenschule 1 bzw. zur Schule Technische Truppen 1 in Aachen verlegt. 1981 wurde die Fachschule des Heeres für Erziehung nach Darmstadt verlegt und die Schule in Munster wurde wieder als Kampftruppenschule 2 bezeichnet.
In den Jahren von 1988 bis 1990 errichtete der Architekt Karl-Heinz Lorey in Munster das Gebäude für ein neues Lehrzentrum.[2]
Seit 1991 erhielt die Schule in Munster wieder den Namen Panzertruppenschule. Im Rahmen der Transformation der Bundeswehr wurde ab 1. Oktober 2007 das Ausbildungszentrum Panzertruppen aufgestellt, das die Aufgaben der unter das Heeresamt unterstellten Panzertruppenschule übernahm. Ausnahme bildet die aufklärungsspezifische Ausbildung der Panzeraufklärer, die bisher in die Truppenschule integriert war. Die in die Heeresaufklärungstruppe überführte ehemals zu den Gepanzerten Kampftruppen gehörende Panzeraufklärungstruppe wird seitdem im Ausbildungsbereich Heeresaufklärungstruppe ausgebildet.
Seit 1. Juli 2015 lautet die offizielle Bezeichnung "Ausbildungsbereich Panzertruppen" als Teil des Ausbildungszentrums MUNSTER.
Kommandeure der ehemaligen PanzertruppenschuleBearbeiten
Name | Beginn | Ende |
---|---|---|
Brigadegeneral Oskar Munzel | 1956 | 1956 |
Brigadegeneral Günther Pape | 1956 | 1960 |
Brigadegeneral Anton Detlev von Plato | 1960 | 1962 |
Brigadegeneral Werner Drews | 1962 | 1964 |
Brigadegeneral Ernst Philipp | 1964 | 1968 |
Brigadegeneral Kurt Deichen | 1968 | 1969 |
Brigadegeneral Rudolf Wätjen | 1969 | 1970 |
Brigadegeneral Alfred Müller | 1970 | 1975 |
Brigadegeneral Hans-Joachim Mack | 1975 | 1978 |
Brigadegeneral Joachim Graf von Schwerin | 1978 | 1982 |
Brigadegeneral Detlef Ahrens | 1982 | 1987 |
Brigadegeneral Georg-Heinrich Roth | 1987 | 1989 |
Brigadegeneral Gerd Schultze-Rhonhof | 1989 | 1991 |
Brigadegeneral Rüdiger Drews | 1991 | 1994 |
Brigadegeneral Wolfgang Beltermann | 1994 | 1999 |
Brigadegeneral Christian Trull | 1999 | 2002 |
Brigadegeneral Wolf-Dieter Langheld | 2002 | 2003 |
Brigadegeneral Klaus Feldmann | 2003 | 2007 |
LiteraturBearbeiten
- Freundeskreis der Offiziere der Panzertruppe (Hrsg.): 50 Jahre Panzertruppe der Bundeswehr. Verlag Schneider, Uelzen 2006, ISBN 3-935107-05-6.
- Stefan Heydt, Christian Bannert (Projektbeauftr.): Die Heeresschulen. Im Auftrag des Heeresamtes, Fölbach-Medienservice, München 2011, S. 86 ff.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Neuer General der Panzertruppen. BMVg, 6. Oktober 2015, abgerufen am 10. Oktober 2015.
- ↑ Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität, 2., überarbeitete Auflage, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-87706-607-0, passim; Vorschau über Google-Bücher
Koordinaten: 52° 58′ 56″ N, 10° 7′ 7″ O