August Mentzendorff

deutschbaltischer Händler in Riga

Otto August Mentzendorff (lettisch Augusts Mencendorfs; * 30. Dezember 1821 in Durben, Gouvernement Kurland; † 2. Oktober 1901 in Riga) war ein deutschbaltischer Kaufmann und Ältester der Großen Gilde in Riga.

Leben Bearbeiten

 
Zeitungsanzeige für Mentzendorffs Kolonialwaren-Laden

August Mentzendorff war der Sohn von Christian August (1784–1830) und Gertrud Helene Mentzendorff (1799–1840). Er hatte drei Schwestern.

Am 7. Juli 1865 eröffnete Mentzendorff in der Sünderstrasse 12 in Riga ein „Colonialwaaren- und Delicatessen-Geschäft“.[1] Er vertrat unter anderem die Schokoladenfabriken Lindt & Sprüngli. Ab 1900 befand sich das Geschäft unter der Adresse Sünderstraße 18.[2] Das Gebäude Sünderstr. 18 ist heutzutage als Mentzendorffhaus bekannt.

August Mentzendorff war eine stadtbekannte Persönlichkeit, die in die zeitgenössische Belletristik in Livland einging.[3] Als Ideengeber und als Mäzen trug er maßgeblich zur Entwicklung des (deutschsprachigen) Theaters und des Musiklebens in Riga bei.[4]

Ab 1864 gehörte August Mentzendorff zu den „Kaufleuten zweiter Gilde“ der rigaschen Kaufmannsgilde.[5] Am 17. Februar 1870 wurde er „Ältester“ der Großen Gilde.[6] Er war auch Mitglied der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands.[7]

Familie Bearbeiten

August Mentzendorffs Tochter Emilie heiratete August Loeber.

Literatur Bearbeiten

  • Vija Kaņepe (Red.): Augusts Mencendorfs (1821–1901) un vin̦a laiks (= August Mentzendorff (1821–1901) und seine Zeit). Fonds Latvijas Vēsture, Riga 2003, ISBN 9984-643-53-0 (Sammelband mit Beiträgen einer Fachtagung im Jahre 2002, lettisch und deutsch).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anzeige in der Libauschen Zeitung vom 13. Juli 1865, S. 4 (Digitalisat).
  2. Ilona Audere: Haus Mentzendorff in Riga. Latvijas Universitātes žurnāla „Latvijas Vēsture“ fonds, Riga 2002, ISBN 9984-643-24-7, S. 116.
  3. Alise Kalniņa: Augusts Mencendorfs un viņa firma daiļliteratūrā un atmiņu pierakstos. In: Vija Kaņepe (Red.): Augusts Mencendorfs (1821–1901) un vin̦a laiks. Fonds Latvijas Vēsture, Riga 2003, S. 9–16.
  4. Biruta Eglīte: Vācbaltiešu muzikālās aktivitātes Baltijā 19. gs. beigās un 20. gs. sākumā. In: Vija Kaņepe (Red.): Augusts Mencendorfs (1821–1901) un vin̦a laiks. Fonds Latvijas Vēsture, Riga 2003, S. 39–44.
  5. Livländische Gouvernements-Zeitung, Nr. 37, 1. April 1864, S. 2.
  6. Otto August Mentzendorff. In: Heinrich Julius Böthführ: Die Rigische Rathslinie von 1226 bis 1876. Nebst einem Anhang: Verzeichniss der Aeltermänner, Aeltesten und Dockmänner der grossen Gilde in Riga von 1844 bis 1876. Verlag J. Deubner, Riga, Moskau und Odessa 1877 (Digitalisat (Memento des Originals vom 20. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dom-acc.lndb.lv).
  7. Sitzungsberichte der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen Russlands aus dem Jahre 1901. W. F. Häcker, Riga 1902, S. 120 (Digitalisat).