August Julius Naundorff

sächsischer Offizier und Schriftsteller

August Julius Naundorff (* 13. Januar 1820 in Dresden; † 11. März 1907 ebenda)[1] war ein sächsischer Offizier und Schriftsteller. Er benutzte das Pseudonym Julius Dornau.

Während der Revolution von 1848 galt Naundorff als demokratischer Offizier.[2] 1848 war er mit Friedrich von Wilucki Mitbegründer der Deutschen Kriegerzeitung, die die Errungenschaften der Märzrevolution verteidigte, zog sich aber noch vor Erscheinen der ersten Ausgabe zurück, weil im Zeitungskopf nur Wiluckis Name genannt wurde.[3]

Naundorff war in den 1870er Jahren Oberstleutnant der sächsischen Armee, Vorstand des Festungsgefängnisses und des Garnisons-Hospitals in Dresden sowie Schriftführer des Albert-Vereins, des 1867 gegründeten Landesfrauenvereins vom Roten Kreuz. 1886 erhielt er den Charakter als Oberst.[4] Er war Ritter I. Klasse des Zivilverdienstordens, Komtur II. Klasse des Albrechts-Ordens, Ritter III. Klasse des Roten Adlerordens sowie Träger des Kronenordens II. Klasse.[5]

Mit der militärischen Krankenpflege befasste sich seine Darstellung Unter dem rothen Kreuz von 1867. Die Zeitschrift Der Sammler urteilte: „Das Buch macht dem Herzen wie der wissenschaftlichen Bildung seines Verfassers die größte Ehre und ist in den zunächst betheiligten Kreisen der Aerzte, der Johanniter und aller Andern, die sich barmherzigen Werken widmen, als bestes Werk seiner Art anerkannt worden.“[6] Die Pazifistin Bertha von Suttner bezeichnete es als „erschütterndes Buch“.[7]

Seine Werke schrieb er anonym, unter Pseudonym oder unter seinem Namen.

Werke (Auswahl)

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  • (Julius Dornau:) Bergmann und Wilddieb. Barth, Leipzig 1841. Dänisch Bjergmand og Vildttyv, Kopenhagen, 1841
  • (Julius Dornau:) Liebe und Rache. Ein Novellenkranz. Kollmann, Leipzig, 1843
  • (Julius Dornau:) Die dunkeln Rosen. Roman aus der zeit der französischen Revolution. 3 Bände, Reichenbach, Leipzig, 1845
  • (anonym:) Der Stern von Isola. Eine Erzählung. Kollmann, Leipzig, 1862
  • (August Julius Naundorff:) Unter dem rothen Kreuz. Fremde und eigene Erfahrungen auf böhmischer Erde und den Schlachtfeldern der Neuzeit. Veit, Leipzig, 1867
  • (August Julius Naundorff:) Der Albertverein, seine Entstehung und Entwickelung in den Jahren 1867–1892. Eine Denkschrift. Gärtner, Dresden, 1892

Bühnenstücke

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Aufgeführt wurden:[8]

  • Georg Washington. Schauspiel. Aufführungen in Dresden, Hamburg, Riga, Nürnberg, Berlin
  • Die Einquartierung. Lustspiel.
  • Johanna. Lustspiel.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Dresdner Geschichtsblätter, herausgegeben vom Verein für Geschichte, Band 4, 1905/08, Onlineversion in der SLUB Dresden, S. 253, Totenschau
  2. Jörg Ludwig, Andreas Neemann: Revolution in Sachsen 1848/49. Dresden 1999, S. 81.
  3. Deutsche Kriegerzeitung. Probenummer 1, 1. September 1848, S. 4 (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
  4. Wilhelm Kosch: Deutsches Literaturlexikon. Bd. 11, München 1988.
  5. Sächsisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Sächsischen Armee vom Jahre 1886. Druck der C. Heinrich´schen Buchdruckerei. Dresden 1886. S. 11.
  6. Der Sammler. Jahrgang 36, Nr. 109 vom 28. September 1867, S. 434 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  7. Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! Band 2, Dresden/Leipzig 1899, S. 89, online
  8. Franz Brümmer: Deutsches Dichterlexikon. Bd. 2, Eichstätt 1877