Arzdorf ist einer von 13 Ortsteilen der Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis im Bundesland Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Bis zur kommunalen Neugliederung 1969 war Arzdorf eine zum Amt Meckenheim gehörende Gemeinde im damaligen Landkreis Bonn.

Arzdorf
Gemeinde Wachtberg
Koordinaten: 50° 36′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 50° 36′ 30″ N, 7° 5′ 28″ O
Höhe: 204 m ü. NHN
Einwohner: 303 (31. Jul. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. August 1969
Postleitzahl: 53343
Vorwahl: 02225
Arzdorf (Nordrhein-Westfalen)
Arzdorf (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Arzdorf in Nordrhein-Westfalen

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Arzdorf liegt im Südwesten der Gemeinde Wachtberg, etwa 2 km von der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz entfernt.

Geographisch gehört das Gebiet zur Voreifel, östlich fließt in 10 km Entfernung der Rhein vorbei. Arzdorf liegt am Südrand der Kölner Bucht, etwa 20 km südlich des Stadtzentrums von Bonn entfernt. 10 km südlich liegt der Kurort Bad Neuenahr-Ahrweiler und 14 km östlich die Stadt Remagen, die im Zweiten Weltkrieg durch die Ludendorff-Brücke (Brücke von Remagen) bekannt wurde.

Nachbarorte und -gemeinden Bearbeiten

Folgende Orte grenzen an Arzdorf. Sie werden im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend genannt und gehören alle mit Ausnahme von Eckendorf, Oeverich und Niederich die im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz liegen, zum Nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis:

Klein-Villip, Holzem, Berkum, Werthhoven, Niederich, Oeverich, Fritzdorf, Eckendorf, Adendorf

Geschichte Bearbeiten

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Ortsbezeichnung Artstorp stammt aus dem Jahr 1166. Beurkundet wurde eine Schenkung des Abtes Gerhard von Are an das Bonner Cassius-Stift.[2]

1815 fiel das Rheinland und damit auch Arzdorf an Preußen. Die Gemeinde wurde der Bürgermeisterei Adendorf im Kreis Rheinbach im Regierungsbezirk Köln der Provinz Jülich-Kleve-Berg zugeteilt, die 1822 mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein zur Rheinprovinz zusammengelegt wurde. Die Bürgermeisterei wurde später nach Meckenheim verlegt. Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1912 hatte die Gemeinde Arzdorf 210 Einwohner.

Bei der Auflösung des Kreises Rheinbach 1932 kam Adendorf zum Landkreis Bonn. Am 1. August 1969 wurde die Gemeinde durch das Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) mit den Gemeinden des Amtes Villip und den Gemeinden Adendorf und Fritzdorf des Amtes Meckenheim zu der neuen Gemeinde Wachtberg zusammengeschlossen,[3] die zusammen mit den übrigen Teilen des gleichzeitig aufgelösten Landkreises Bonn (soweit nicht nach Bonn oder Wesseling eingemeindet) in den Siegkreis eingegliedert wurde, der seitdem Rhein-Sieg-Kreis heißt.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Im Ortsteil Arzdorf wohnten (inkl. Zweitwohnsitze):

Jahr Einwohner
1961 229
1969 263
1979 303
1989 288
1999 322
Jahr Einwohner
20021 307
20031 304
20041 305
20051 313
20061 324
Jahr Einwohner
20071 332
20081 335
20091 338
20142 317

1 jeweils 30. Juni des Jahres. Quelle: Statistische Angaben im Haushaltsplanentwurf 2010 der Gemeinde Wachtberg
2Stand: 25. Sep. 2014

Ortsvertretung Bearbeiten

Vorsitzende des Ortsausschusses Arzdorf ist Andrea Lohmeier (CDU) (Stand: 2022).

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Geburtshaus Heinrich Welsch („Lehrer Welsch“)

Bauwerke Bearbeiten

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Heinrich Welsch, * 29. Mai 1848 in Arzdorf, † 7. Juni 1935 in Köln, Lehrer in Köln, engagiert für benachteiligte Arbeiterkinder, Vorbild für das Karnevalslied En d'r Kayjass Nummer Null: „Un mir woren beim Lehrer Welsch in de Klass'“
  • Johann Baptist Welsch, genannt Tilla, * 22. Februar 1888 in Arzdorf, † 2. März 1943 in Mauthausen, in den 1920er und 1930er Jahren bekannter Kölner Travestiekünstler

Weblinks Bearbeiten

Commons: Arzdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einwohnerzahlen Gemeinde Wachtberg (Stand: 31. Juli 2018)
  2. Antoniusverein Arzdorf: 850 Jahre Arzdorf
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528, S. 83.