Arratzua-Ubarrundia

Gemeinde in Spanien
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Arratzua-Ubarrundia[2] (spanisch Arrazua-Ubarrundia) ist eine spanische Gemeinde in der Provinz Álava (Autonome Gemeinschaft Baskenland). Die Gemeinde entstand durch Zusammenlegung von Arratzua und Ubarrundia.

Arratzua-Ubarrundia

Arratzua-Ubarrundia
Wappen Karte von Spanien
Arratzua-Ubarrundia (Spanien)
Arratzua-Ubarrundia (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Baskenland Baskenland
Provinz: Álava
Gerichtsbezirk: Vitoria-Gasteiz
Koordinaten: 42° 53′ N, 2° 38′ WKoordinaten: 42° 53′ N, 2° 38′ W
Höhe: 528 msnm
Fläche: 57,41 km²
Einwohner: 1.031 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einw./km²
Postleitzahl(en): 01520
Gemeindenummer (INE): 01008 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: Blanca Antépara Uribe (PNV)
Website: arratzua-ubarrundia.eus/es/
Lage der Stadt

Arratzua-Ubarrundia besteht aus einem Dutzend kleiner Orte nördlich der Provinzhauptstadt Vitoria-Gasteiz. In dieser Gemeinde befinden sich der Ullíbarri-Gamboa-Staudamm und die westliche Ullíbarri-Gamboa-Stausees, der Bilbao und Vitoria-Gasteiz mit Wasser versorgt und als Urlaubsort genutzt wird.

Geschichte Bearbeiten

Namensherkunft Bearbeiten

Arratzua-Ubarrundia wurde 1920 als durch Fusion der Gemeinden Arratzua und Ubarrundia gegründet. Ubarrundia und Arratzua werden zum ersten Mal im Jahr 1025 im Reja de San Millán als zwei der Alfoces (oder Bezirke) erwähnt, in die das mittelalterliche Álava unterteilt war. In diesem Dokument erschienen sie unter den Namen Ubarundia und Harhazua.

Die meisten Dörfer, aus denen diese Alfoces bestanden, wurden im 14. Jahrhundert den Gerichtsbarkeiten der Städte Vitoria-Gasteiz und Villarreal zugewiesen, wodurch Ubarrundia und Arratzua auf ihre neuen Dimensionen reduziert wurden. In der Neuzeit bildeten sie zwei Bruderschaften mit jeweils einem halben Dutzend Dörfern, die im 19. Jahrhundert durch liberale Verwaltungsreformen in Gemeinden umgewandelt wurden.

Etymologisch scheinen beide Toponyme aus dem Baskischen zu stammen, obwohl ihre Bedeutung nicht vollständig bekannt ist.

Koldo Mitxelena zerlegte das Toponym Ubarrundia in seinem Buch Apellidos Vascos in die zwei Elemente Ubar und Undia. Ersteres könnte eine Variante von uhar (reißendes Wasser, trübes Wasser, Strom) oder vielleicht von ibar (Au) sein, während letzteres ganz klar von Haundia (groß) zu stammen scheint. Es war üblich, den Namen als Ort mit einer Fülle von reißenden Gewässern zu übersetzen. Interessanterweise war Ubarrundia der Ort, der für den Bau des Ullíbarri-Gamboa-Stausees ausgewählt wurde.

Im Fall von Arratzua könnte das Toponym laut Mitxelena von (H)ar(ri) (Stein) + -tzu (reiches Suffix) + -a (Artikel) abgeleitet werden, was „felsiger Ort“ bedeutet. Harritza bedeutet im modernen Baskischen Geröll. Koldo Mitxelena präsentiert auch die Möglichkeiten (H)ar(ri) (Stein) + arsu (Fels) + -a (Artikel) (der Steinfels) oder (H)ar(ri) (Stein) + artsu (Dornstrauch) + -a (Artikel) (der steinerne Dornbusch). Es gibt eine auf spanisch gleichnamige Ortschaft in BizkaiaArrazua de Vizcaya (baskisch und offiziell Arratzu).

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Die Gemeinde, die eine Fläche von 57,41 Quadratkilometern[3] hat, hat laut der Instituto Nacional de Estadística-Gemeindezählung für 2017 1031 Einwohner (Stand 2022) und eine Bevölkerungsdichte von 17.96 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Bei der Volkszählung von 1930 erscheint Arraqzua-Ubarrundia erstmals auf, weil die Gemeinden Arrazua und Ubarrundia zusammengelegt wurden.

Einwohner nach Orten Bearbeiten

Bevölkerungsaufschlüsselung gemäß dem Register des INE.

Ort Einwohner (2012)[4] Männlich Weiblich
Arroiabe 88 47 41
Arzubiaga 11 6 5
Betolaza 27 15 12
Ziriano 6 4 2
Durana/Dura 348 185 163
Landa 38 25 13
Luko 65 34 31
Mendibil 51 29 22
Nanclares de Gamboa/Langara Ganboa 23 14 9
Uribarri-Ganboa 75 34 41
Zurbano/Zurbao 251 127 124

Geographie Bearbeiten

Arratzua-Ubarrundia gehört zur Comarca Cuadrilla de Gorbeialdea. Der Hauptort der Gemeinde, Durana/Dura, liegt sieben Kilometer von der Provinzhauptstadt Vitoria-Gasteiz entfernt. Die Autovía A-1 fürt zwischen Kilometer 357 und 359 durch das Gemeindegebiet. Nördlich des Stausees ermöglicht die Regionalstraße A-627 die Verbindung zu Landa und Leintz-Gatzaga.

Das Relief der Gemeinde wird stark vom Fluss Zadorra bestimmt, der vom Ullíbarri-Gamboa-Stausee in Richtung Vitoria-Gasteiz fließt. Das Gebiet südlich des Stausees ist mit Höhen um 550 Meter über dem Meeresspiegel praktisch flach. Der Norden der Gemeinde ist gebirgiger und Teil der Sierra de Elgea. Die höchsten Berggipfel der Gemeinde sind der Ikuskiza (801 Meter) mit einem Aufstieg von Landa sowie die Berge, die die Grenze zur Provinz Gipuzkoa bilden und bis zu 900 Meter hoch sind. Durana liegt 541 Meter über dem Meeresspiegel in der Zadorra-Ebene.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Legutio Leintz-Gatzaga (Gipuzkoa) Leintz-Gatzaga (Gipuzkoa)
Elburgo/Burgelu
Zigoitia   Elburgo/Burgelu
Vitoria-Gasteiz
Vitoria-Gasteiz Vitoria-Gasteiz Vitoria-Gasteiz

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde ist in folgende zehn Concejos gegliedert:

Offizieller Name Bevölkerung
2000 2005 2010 2015 2019
Arroiabe 61 70 80 89 82
Arzubiaga 13 15 13 28 23
San Román 20 25 28 27 28
Ziriano 5 6 6 7 7
Durana/Dura 245 305 344 355 341
Landa 48 47 39 40 38
Luko 64 50 62 61 62
Mendibil 29 41 49 43 42
Uribarri-Ganboa 70 60 55 62 71
Zurbano/Zurbao 149 166 214 265 268

Es gibt einen Ort in Arratzua-Ubarrundia, die keinen Rat bildet und direkt von der Gemeinde verwaltet wird. Dies ist Nanclares de Gamboa/Langara Ganboa, das früher zur Gemeinde Gamboa/Ganboa gehörte und Ende der 1950er-Jahre von Arratzua-Ubarrundia zugeschlagen wurde, als Gamboa infolge des Baus des Ullíbarri-Gamboa-Stausees aufgelöst wurde. Der Rat von Nanclares de Gamboa erlosch 1961[5], als die Stadt mit nur drei Familien fast menschenleer war und sich in einer Situation der Halbverlassenheit befand. Später wurde die Stadt jedoch durch die Freizeitaktivitäten, die an den Ufern des Sumpfes stattfinden, wiederbelebt.

Dorf Bevölkerung
2000 2005 2010 2015 2019
Nanclares de Gamboa/Langara Ganboa 22 22 23 20 18

Hinweis: Die Bevölkerungsdaten wurden dem Instituto Nacional de Estadística entnommen.

Wüstungen Bearbeiten

  • Ania, eine Exklave in der Nähe von Vitoria-Gasteiz.
  • Aroma, durch den Bau des Ullíbarri-Gamboa-Staudamm geflutet
  • Esavarri, durch den Bau des Ullíbarri-Gamboa-Staudamm geflutet
  • Mendizábal, durch den Bau des Ullíbarri-Gamboa-Staudamm geflutet

Wirtschaft Bearbeiten

Entwicklung der Finanzen Bearbeiten

Die ausstehenden Verbindlichkeiten umfassen nur Verbindlichkeiten gegenüber Sparkassen und Banken im Zusammenhang mit Finanzkrediten, festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen oder Krediten, die an Dritte übertragen werden; also keine gewerblichen Verbindlichkeiten.

Zwischen den Jahren 2008 bis 2014 hatte die Gemeinde keine ausstehenden Schulden.[6]

Politik Bearbeiten

Wahlergebnisse Bearbeiten

Wahlergebnisse in Añana
Politische Partei 2015[7] 2011[8] 2007[9] 2003[10] 1999[11] 1995[12]
Prozent der Stimmen Mitglieder im Gemeinderat Prozent der Stimmen Mitglieder im Gemeinderat Prozent der Stimmen Mitglieder im Gemeinderat Prozent der Stimmen Mitglieder im Gemeinderat Prozent der Stimmen Mitglieder im Gemeinderat Prozent der Stimmen Mitglieder im Gemeinderat
Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco (EAJ-PNV) 39,44 3 33,52 3 48,24 4 57,82 5 39,81 4 47,43 4
EH Bildu / Bildu 36,25 3 31,26 2 - - - - - - - -
Partido Popular (PP) 12,95 1 17,14 1 18,75 1 21,09 1 18,71 1 17,06 1
Partido Socialista de Euskadi-Euskadiko Ezkerra (PSE-EE) 6,97 0 14,88 1 16,41 1 17,23 1 16,55 1 11,98 1
Eusko Abertzale Ekintza-Acción Nacionalista Vasca (EAE-ANV) - - - - 14,06 1 - - - - - -
Unidad Alavesa (UA) - - - - - - 2,49 0 5,28 0 10,76 0
Euskal Herritarrok (EH) - - - - - - - - 17,51 1 - -
Herri Batasuna (HB) - - - - - - - - - - 10,76 1

Folgend die Bürgermeister seit 1979:

Wahl Bürgermeister Politische Partei
1979 Rufino Sáez de Ibarra Ruiz de Arbulo Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco
1983
1987 Aurelio Vélez de Mendizabal Partido Nacionalista Vasco
1991 Rufino Sáez de Ibarra Ruiz de Arbulo Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco
1995
1999
2003
2007
2011
2015 Blanca Antépara Uribe
2019

Weblinks Bearbeiten

Commons: Arratzua-Ubarrundia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Norma 150 de Euskaltzaindia -Arabako Herri Izendegia Según Euskaltzaindia la -a final de Arratzua es artículo, por lo que se debe declinar: Arratzutik, Arratzura, Arratzuan…
  3. Población, superficie y densidad por municipios. Instituto Nacional de Estadística, archiviert vom Original am 21. September 2013; abgerufen am 20. Juni 2022.
  4. Nomenclátor: Población del Padrón Continuo por Unidad Poblacional
  5. BOE.es – Documento BOE-A-1961-11431. In: www.boe.es. Abgerufen am 16. Juni 2020.
  6. Ministerio de Hacienda y Administraciones Públicas. Deuda Viva de las Entidades Locales
  7. [1]
  8. [2]
  9. [3]
  10. [4]
  11. [5]
  12. [6]