Arno Oswald Zauche (* 1. Juni 1875 in Weimar; † 29. Mai 1941 in Weimar) war ein deutscher Bildhauer und Porzellankeramiker.

Arno Zauche, 1935

Zauche war ein Schüler von Adolf von Donndorf und ist somit der Weimarer Bildhauerschule zuzurechnen. In der Zeit nach 1913 (nach dem Weggang des Gründers Max Adolf Pfeiffer zur Porzellanmanufaktur Meißen) war Zauche künstlerischer Mitarbeiter der Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Mehrere Entwürfe für Denkmäler und Brunnen in Thüringen, z. B. ein über drei Meter hohes Standbild für ein Denkmal des Fürsten Karl Günther von Schwarzburg-Sondershausen auf dem Langen Berg bei Gehren aus dem Jahr 1912,[1] die Brunnenplatte des Herzog-Georg-Brunnens in Dornburg-Camburg, die sich heute im dortigen Stadtmuseum befindet, oder den Froschbrunnen (Weimar) von 1910 bzw. den Stockentenbrunnen.
  • In Weimar ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des 94. Thüringischen Infanterieregiments (ehemaliger Standort vor dem Südflügel des Weimarer Stadtschlosses, 1949 entfernt).
  • Ein großformatiges Sandsteinrelief Gründung der Universität, mit der Göttin Pallas Athene, 1908 zur Einweihung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Supraporte an der Nordwand des kleinen Innenhofes des Hauptgebäudes).[2]
  • Eine etwa einen Meter große Plastik Fußballspielergruppe von Zauche stand zuletzt in der Bibliothek der Landesturnanstalt Jena (heute Institut für Sportwissenschaften der Universität). Sie wurde im April 1940 auf Antrag des damaligen Institutsdirektors Ernst Herberger einer Metallsammlung zur „Geburtstagsspende des Führers“ übergeben (Begründung: „Gegen die rein künstlerische Gestaltung … ist nichts einzuwenden, aber vom sportlichen Gesichtspunkt aus … derart unglücklich dargestellt und zeigen eine völlig irreführende Bewegung.“) Am 12. April vermerkte der zuständige Minister Marschler zwar in den Akten, dass die Fußballspieler im Unterschied zur Figur eines anderen Künstlers am Institut verbleiben sollten. Der weitere Verbleib der Figurengruppe ist jedoch unbekannt, es sind auch keine Abbildungen bekannt.[3]
  • Lebensgroße Bronzefigur Hirsch, ausgestellt auf der Deutschen Gartenbau- und Schlesischen Gewerbe-Ausstellung (GUGALI) in Liegnitz 1927 (auf der Bergerwiese). Das Gußmodell ist erhalten.[4] Eine identische Figur (Zweitguß?) steht seit Ende der 1920er-Jahre im Park von Gut Schwaighof bei Augsburg.
  • Bronzefigur Mädchen auf Muschel, vor 1929
  • Bronzefigur Ente
  • Porzellanfigur Schäferhund, Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst, um 1922 (nach anderen Angaben 1923)
  • Hirschstatue und Entenfiguren im Park Bergfried (Saalfeld/Saale), 1926

Literatur Bearbeiten

  • Helga Scheidt: Zwei Büsten des letzten Schwarzburg-Sondershäuser Fürstenpaares und ihr Schöpfer Arno Zauche, in: Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung, 4.1994, S. 157–159.
  • Deutsche Gartenbau- und Schlesische Gewerbe-Ausstellung Liegnitz 1927 – „Gugali“. Veranstaltet von der Stadt Liegnitz (1927) (Bildtafelwerk zur Ausstellung): darin enthalten 12 Schwarzweiß-Aufnahmen, Tafel 6 betitelt: Parkwiese am Hauptrestaurant; Tierplastik von Arno Zauche, Dresden (abgebildet ist eine lebensgroße Hirschfigur aus Bronze). Die Ortsangabe Dresden weist auf einen zeitweiligen Aufenthalt Zauches in Dresden hin.

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. Die Bronzefigur ist nicht erhalten. Abbildung des Denkmals: (PDF-Datei) (Memento vom 12. Dezember 2014 im Internet Archive)
  2. Abbildung: Abb. 7 (PDF-Datei; 5 MB)
  3. Quelle: Universitätsarchiv Jena, Bestand C, Nr. 121, Blatt 38, zitiert nach Hans-Georg Kremer, Kristin Knebel: Sieht die Landesturnanstalt wie das Weimarer Lustschloss Belvedere aus?. In: Jenaer Beiträge zum Sport. 75 Jahre Landesturnanstalt, Hrsg.: Institut für Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2004, S. 7–14, hier S. 10.
  4. Quelle (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)